- Registriert
- 04.11.07
- Beiträge
- 7.938
Zugegeben, Mitleid kann man sich bei der gestrigen Nachricht über die Personalveränderungen in der Apple-Chefetage locker sparen. Browett hat einen fürchterlichen Job gemacht, der das Gegenteil von dem war, was Rob Johnson seinerzeit tat, und Scott Forstall scheint ein Einzelgänger gewesen zu sein, der sich auf seiner Herkunft aus der Jobs-Ära Ende der Neunziger auszuruhen schien. Da die Konten beider Ex-Chefs jedoch prall gefüllt sein dürften, müsste eine Zeit ohne Anstellung überbrückbar sein. Interessanter sind allerdings die Hintergründe, insbesondere wenn es um die Kündigung von Scott Forstall geht. GigaOM weiß mehr.[PRBREAK][/PRBREAK]
Forstall, der in den letzten Jahren vor allem mit Siri und Maps beschäftigt war, hat Fehler gemacht. Diese hatten vor allem die Kunden auszubaden, da Siri und Maps keine guten Produkte waren und es zum Teil heute noch nicht sind. Was bei Siri noch unter der "Ist ja Beta"-Fahne zu verkraften war, sorgte spätestens bei Maps für Bauchschmerzen: Viele offensichtliche Fehler, überhastete Einführung und kein wirklicher Grund für einen Startschuss zum jeweiligen Zeitpunkt, wo es soweit war.
Der Chef hinter beiden Produkten, Scott Forstall, stand jedoch zu 100% hinter seiner Arbeit. Man sagt, er habe die Entschuldigung für Maps, welche kürzlich durch Tim Cook an die Öffentlichkeit ging, nicht unterzeichnen wollen. Warum, ist wohl sein Geheimnis. Fakt ist, Maps war und ist ein Produkt, welches als Alternative an der Seite von Google Maps heranreifen hätte müssen und dem Nutzer nicht als fertiges Gericht mit iOS 6 aufgezwungen werden durfte. Bewohner von stark bewölkten Gebieten wissen, wovon die Rede ist.
Das Team um Apple scheint das auch so zu sehen. Im Artikel von GigaOM ist die Rede von kleineren internen Feierlichkeiten wegen dieser Entscheidung. Forstall, der über NeXT mit Jobs zu Apple kam, war seit ewigen Zeiten an Bord. Doch seine Arbeit und seine Entscheidungen ernteten in den letzten Jahren viel Kritik, die er nicht wahrgenommen zu haben scheint. Wie sonst ist es zu erklären, dass ein virtueller Ledereinband für iCal, ein Shredder für Passbook-Einträge oder andere skeuomorphistische Grausamkeiten so lange überleben konnten.
Zudem, so will man es aus engsten Kollegenkreisen erfahren haben, war Forstall ein Chef Marke "ausgefahrene Ellenbogen", der sich weder mit Mansfield und Eddie Cue, noch mit Jony Ive gut verstand. Und wer sich bei Apple nicht mit Ive versteht, hat ein Problem. Nicht weil Ive eine starke Linke hat, sondern weil jeder Chef bei Apple "bares Geld" in Form von Aktienkursänderungen wert ist. Und sollte es jemals passieren, dass ein Sir Jonathan Ive Apple verlässt, dürften viele Anleger ihr Geld auf andere Weise investieren. Forstall konnte hier nicht gewinnen.
Und jetzt? Alles wird besser? Wir werden sehen, denn Forstalls Aufgaben wurden verteilt. Jonathan Ive übernimmt das Design, Eddie Cue kümmert sich um Siri und die Schande namens "Maps", und Craig Federighi übernimmt die iOS-Software.
Sollten sich die neuen Chefs einigen können, was Änderungen angeht, so dürfte iOS sich in den kommenden Jahren sehr stark verändern. Die Chancen sind da, die Weichen gestellt - die Frage ist, wer fährt die Draisine und wie gut ist man im Takt.

Forstall, der in den letzten Jahren vor allem mit Siri und Maps beschäftigt war, hat Fehler gemacht. Diese hatten vor allem die Kunden auszubaden, da Siri und Maps keine guten Produkte waren und es zum Teil heute noch nicht sind. Was bei Siri noch unter der "Ist ja Beta"-Fahne zu verkraften war, sorgte spätestens bei Maps für Bauchschmerzen: Viele offensichtliche Fehler, überhastete Einführung und kein wirklicher Grund für einen Startschuss zum jeweiligen Zeitpunkt, wo es soweit war.
Der Chef hinter beiden Produkten, Scott Forstall, stand jedoch zu 100% hinter seiner Arbeit. Man sagt, er habe die Entschuldigung für Maps, welche kürzlich durch Tim Cook an die Öffentlichkeit ging, nicht unterzeichnen wollen. Warum, ist wohl sein Geheimnis. Fakt ist, Maps war und ist ein Produkt, welches als Alternative an der Seite von Google Maps heranreifen hätte müssen und dem Nutzer nicht als fertiges Gericht mit iOS 6 aufgezwungen werden durfte. Bewohner von stark bewölkten Gebieten wissen, wovon die Rede ist.
Das Team um Apple scheint das auch so zu sehen. Im Artikel von GigaOM ist die Rede von kleineren internen Feierlichkeiten wegen dieser Entscheidung. Forstall, der über NeXT mit Jobs zu Apple kam, war seit ewigen Zeiten an Bord. Doch seine Arbeit und seine Entscheidungen ernteten in den letzten Jahren viel Kritik, die er nicht wahrgenommen zu haben scheint. Wie sonst ist es zu erklären, dass ein virtueller Ledereinband für iCal, ein Shredder für Passbook-Einträge oder andere skeuomorphistische Grausamkeiten so lange überleben konnten.
Zudem, so will man es aus engsten Kollegenkreisen erfahren haben, war Forstall ein Chef Marke "ausgefahrene Ellenbogen", der sich weder mit Mansfield und Eddie Cue, noch mit Jony Ive gut verstand. Und wer sich bei Apple nicht mit Ive versteht, hat ein Problem. Nicht weil Ive eine starke Linke hat, sondern weil jeder Chef bei Apple "bares Geld" in Form von Aktienkursänderungen wert ist. Und sollte es jemals passieren, dass ein Sir Jonathan Ive Apple verlässt, dürften viele Anleger ihr Geld auf andere Weise investieren. Forstall konnte hier nicht gewinnen.
Und jetzt? Alles wird besser? Wir werden sehen, denn Forstalls Aufgaben wurden verteilt. Jonathan Ive übernimmt das Design, Eddie Cue kümmert sich um Siri und die Schande namens "Maps", und Craig Federighi übernimmt die iOS-Software.
Sollten sich die neuen Chefs einigen können, was Änderungen angeht, so dürfte iOS sich in den kommenden Jahren sehr stark verändern. Die Chancen sind da, die Weichen gestellt - die Frage ist, wer fährt die Draisine und wie gut ist man im Takt.

Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: