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Schlechte Nachricht

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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15.09.05
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Hi,

ich möchte jetzt nicht auf die Einzelheiten eingehen, aber ich habe gestern abend erfahren, dass mein bester Freund in die geschlossene Psychatrie eingewiesen wurde! Einfach so, er ist total ausgetickt! Ich bin total fertig und bin 800 km von ihm entfernt!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen und weiß vielleicht Rat? Auch gerne per PM..:-c

Ich weiß nicht was ich machen soll, echt krass...
 

chsz87

Weisser Rosenapfel
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Mein Beileid! Zum Glück war ich noch nie in so einer Situation also kann ich dir aich keine Tipps geben, aber versuch nicht daran zu denken und dann wird das schon! Ist es in Aussicht, dass er bald wieder rauskommt?

Liebe Grüße,

Christoph

PS.: Vielleicht werden es manche als Geschmaklos bezeichnen aber...
Greif nicht zur Flasche, denn Alkohol ist auch keine Lösung!
 

DukeNuke2

Wagnerapfel
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ich hatte was ähnliches ende letzten jahres mit einem guten kollegen... die haben ihm mitgeteilt das sein arbeitsplatz unsicher ist und da hat wohl irgendwas ausgehakt.... man kann dann erstmal gar nichts machen. alle kollegen waren wie geplätet und wussten auch nicht was man da machen kann/soll.
ich denke man sollte erstmal ein bis zwei tage warten und dann kontakt mit den angehörigen aufnehmen. die sind sicherlich auch am ende und ein paar tage um das zu verdauen sind da sicher nicht schlecht.
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Na ja die Ärzte sagen er bleibt wohl auf jeden Fall schizophren. Aber genau können die das nicht sagen, sind eben total ratlos und wissen nicht woran es liegt, dass er auf einmal so krass schizophren geworden ist.
 

chsz87

Weisser Rosenapfel
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Gab es denn keinerlei Anzeichen darauf? Ich meine, kam das wirklich so krass von einem Tag auf den anderen?
 

ametzelchen

Rheinischer Bohnapfel
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Hallo ,

bevor jemand in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen wird muss dessen Zustimmung eingeholt werden, bzw. ein amtsrichterlicher Beschluss vorliegen. Ohne weitere Hintergründe kann man aus der Entfernung eh nichts raten.
Oft ist es so, dass wenn Menschen in Krisen geraten, ein geschützter Rahmen erst mal wirklich hilfreich sein kann. Weg vom Alltag, weg von den krisenfördernden Bezügen, erst mal Ruhe und schauen, welche Form der Intervention notwendig ist. Zuwendung von aussen und die Möglichkeit "Verantwortung abzugeben" kann ja schon mal entlastend sein.
Oftmals haben wir ja noch ein Bild von Psychiatrie, wo Menschen mit Drogen zugepumpt werden, allein in ihrem Leid vor sich hin vegetieren.
Meine Erfahrungen, die ich auf Grund beruflicher Kontakte habe sehen zumindest für den Berliner Bereich anders aus. Da wird auf interdisziplinärer Ebene sehr wohl mit klientenzentrierten Ansätzen geguckt, was für den Menschen jetzt angesagt ist, um ihn aus der Krise zu holen. Dabei wird der betreffende Mensch so weit wie es möglich ist in alle Entscheidungsprozesse einbezogen.
Ratschläge sind immer auch irgendwie "hinkend", aber ich denke, wenn es möglich ist, sei für Deinen Freund da, Brief, Telefon, Besuch? Dir wünsche ich erst mal Kraft und weiterhin die Offenheit, Dich auszutauschen.
 
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Das O

Stina Lohmann
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Hi

Ich hatte einen ähnlichen Fall Ende letzten Jahres in der Familie. Mein Onkel aus den Niederlanden rief eines Tages an und war total am Ende. Seine Frau hat den Sohn besucht und ein wenig die Wohnung aufgeräumt und ist auf Jahrelang ungeöffnete Briefe gestoßen und hat mal nachgehakt. Das war nur Spitze vom Eisberg wie ich erfahren habe.
Im nachhinein stellte sich heraus das der super aggressiv ist und total neben der spur.
Mitlerweile ist er auch in einer Geschlossenen Anstalt und keiner weiß was er hat.

Bei dir würde ich sagen ist der Fall so schlimm weil es dein bester kumpel ist und bei mir ist es echt krass weil das in der Familie ist und alle voll fertig sind.
Kann echt nachvollziehen wie du dich fühlst und das Problem ist echt keiner weiß was er machen soll
 
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Berk

Süsser Pfaffenapfel
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ich bekam mal nen anruf von der mutter eines guten freundes von mir, bei dem sie
mich fragte, ob ich wüsste wo ihr sohn sein könnte.
er sei am vortag nicht nach hause gekommen und ich war der letzte, den er getroffen hätte (wir hatten bei mir zh viedeofilme geschaut).
nachdem wir alle mögliche stellen abgeklappert hatten, wo er sich unserer meinung nach aufhalten könnte und zwei weitere tage ohne nachricht von ihm verstrichen waren, rief die mutter erneut bei mir an, um mir mitzuteilen, dass ihr sohn sich versucht hat das leben zu nehmen.

es stellte sich heraus, dass er nachdem er bei mir war zum bahnhof fuhr, sich da in ner kneipe betrunken hat, mit nem zug nach aachen gefahren ist und sich dort ein hotelzimmer nahm.
in dem hotel setzte er sein saufgelage fort und versuchte sich mit einem stumpfen messer die pulsadern aufzuschneiden.
die hotelangestellten fanden ihn am anderen tag auf dem boden und alamierten nen notartzt.

daraufhin wurde er in eine psychatrie eingewiesen und musste ein halbes jahr bei schwerstalkoholikern und psychisch kranken verweilen.

das ganze war ein riesen schock für mich!
ich hätte nie gedacht, dass der junge ein richtiges alkoholproblem hat (wir haben zwar oft und viel getrunken, aber mir wäre nie in den sinn gekommen, dass er richtig alkoholkrank war).
als ich die wunden an seinem handgelenk gesehen habe, wäre ich fast in ohnmacht gefallen.

naja, nachdem er entlassen wurde, war wieder alles gut. er trank keinen alkohol mehr,
bezog eine eigene wohnung und schien glücklich zu sein.
irgendwann finge er sich dann aber mit gras und weiteren drogen vollzudröhnen und wollte nichts mehr mit uns zu tun haben.

er verlier seinen job, seine wohnung und das einzige, was ich von ihm weiss, ist das er wieder bei seinen eltern wohnt und total fertig ist.

ich war sehr traurig über den verlust (er war ein ziemlich guter freund, mit dem ich sehr viel spass hatte) und hab öfters versucht wieder mit in kontakt zu treten doch
er wollte einfach nicht.


tja, so ist das....
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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ich habe ähnliches jahrelang an einem alten schulfreund beobachten müssen. da wir nie so richtig den draht zueinander hatten und er sich irgendwann (während ich noch staudämme im wald am bach mit freunden gebaut habe) in anderen kreisen aufhielt, habe ich vieles auf dritter hand erfahren und einiges nur peripher mit ansehen müssen.
ich habe durch meinen zivildienst dann eine zeitlang näher kontakt mit ihm gehabt, weil er in einem wohnblock eine wohnung hatte. in diesem block war auch meine zivistelle.
wir haben dann von zeit zu zeit mal ein wort gewechselt und ich konnte nie 100%großartige veränderungen an ihm feststellen.
aber das ist es ja: vieles läuft unterschwellig ab. in momenten, wo er allein durch die straßen ging, habe ich ihn wild gestikulierend mit sich selbst beobachtet.
das ergbenis eines traumas in kombi mit drogen (hängen geblieben, wie man so schön sagt).

später dann soll er am bahnhof rumgehangen haben und..., nein das geht hier zu weit.
auf alle fälle war der letzte stand der dinge: knast.

ich weiß nicht, wieviel Du mit diesen erlebnisbeschreibungen von uns für Deine sache anfangen kannst, aber ich möchte Dir sagen, daß es viel mehr menschen mit derartigen und ähnlichen problemen/sorgen gibt, als wir denken mögen.

einer aus meinem kreise (ich möchte ihn so weit es geht anonym halten. deshalb diese wortwahl) war ebenfalls kurz davor, sich einzuweisen, hat es aber nun anders geregelt und macht eine therapie.

ich möchte Dir, lieber waxen, aufgrund meiner erfahrungen mitteilen, daß es gut ist, wenn man sich als kontakt- und gesprächsperson anbietet für den betroffenen.
ich habe mir dabei immer klar gemacht, wie belastend das für mich selber als gesprächspartner sein/werden kann. denn wenn man sich einmal als freund anbietet, trägt man eine, na sagen wir mal, verantwortung mit sich. die schilderungen des anderen nämlich.

ich bin es von je her gewohnt, mich in vielen fällen offenherzig als zuhörer und fragensteller anzubieten, bin aber selbstbezogen genug, um abstand gewinnen zu können.

lange rede kurzer sinn:
hier professionelle empfehlungen zu geben, soll und kann vorallem auch nicht gegenstand werden und wäre nicht angebracht.

aber es sind die schilderungen von unseren erlebnissen, die Dir vielleicht weiterhelfen.

ich bin an solche situationen immer mit intuition und ruhe rangegangen.

ich möchte Dir an dieser stelle die von Dir erwähnte PN im umkehrschluß auch anbieten.

alles gute!
k.
 
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Nora

Golden Delicious
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Hi Waxen,

ich kann mir gut vorstellen, dass das ein Schock für Dich war!

Ich studiere Psychologie und kenne mich deshalb ein bisschen aus. Deshalb einige Anmerkungen zur Schizophrenie: Tatsächlich kann das Vollbild der Schizophrenie akut auftreten oder sich schleichend entwickeln, d.h. manchmal merkt man bis zum Ausbruch der Krankheit gar nichts. Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen der Pubertät und dem 30. Lebensalter, dabei erkranken Männer meist früher als Frauen.
Mittlerweile geht man von einer multifaktoriellen Entstehung der Krankheit aus, wobei eindeutige Hinweise für eine genetische Teilverursachung bestehen.

Bei der Erkrankung kommt es zum Auftreten charakteristischer, symptomatisch oft vielgestaltiger Querschnittebilder mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen, Affektstörungen, psychomotorischen Störungen usw., d.h. man kann nicht davon ausgehen, dass eine schizophrene Erkrankung bei allen Betroffenen „gleich aussieht“, außerdem unterscheidet man verschiedene Subtypen schizophrener Erkrankungen.

Sofern sich herausstellt, dass Dein Freund tatsächlich eine schizophrene Erkrankung hat, wird wahrscheinlich ein multidimensionaler Therapieansatz praktiziert, der pharmakologische, psycho- und möglicherweise auch sozialtherapeutische Maßnahmen verbindet.

Auch wenn sich das jetzt wohl alles sehr schlimm für Dich anhört, solltest Du nicht verzweifeln. Ich denke, das Wichtigste ist, dass Dein Freund Hilfe bekommt. Und wenn die Ärzte sagen, dass er auf jeden Fall „schizophren bleiben wird“, dann heißt dass nicht, dass er ständig mit den Symptomen der Schizophrenie zu kämpfen haben wird. Die Krankheit kann z.B. in Schüben oder Phasen verlaufen, zwischen denen es immer wieder zur völligen Remission kommt, da gibt es ganz verschiedene Verläufe.
Ich würde Dir auch raten, Dich zuerst mit der Familie Deines Freundes in Verbindung zu setzen, da wird Dir wahrscheinlich jemand sagen können, was die Ärzte in Bezug auf Kontaktaufnahme etc. raten.

Also nochmal: Mach Dir nicht zu viele Sorgen, Dein Freund hat zwar eine Krankheit, aber es gibt Hoffnung. Ich habe selbst mitbekommen, wie Patienten nach dem Ausbruch einer schizophrenen Erkrankung wieder genesen sind und ihr "normales" Leben wieder aufnehmen konnten. Momentan kann man nur abwarten, wie sich alles entwickelt.

Liebe Grüße
Nora
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Erstmal danke an euch alle für eure aufmunternden Worte!

Ich mach mir nur einfach richtige Sorgen um ihn. Ich würde ihn gern besuchen, ihn unterstützen, ihm Kraft geben etc. Nein ich mach mir nichts vor, ich stell mir nicht vor, dass ich nur durch meine Freundschaft die Krankheit oder was auch immer es ist (die Ärzte sind sich ja nicht sicher, ich höre am Wochenende wieder mehr), sofort bekämpfen und stoppen kann. Nur leider bin ich 800 km entfernt. Der Arme sitzt in der Geschlossenen, weil er auch noch einen Pfleger attackiert hat und weiss warscheinlich gar nicht so richtig, was mit ihm los ist. Ich war immer so ein bisschen seine Bezugsperson, vielleicht schlecht vorstellbar, aber ich habe ihn immer von allen am Besten verstanden, konnte seine Probleme mit ihm teilen und ihm Rat geben, da wir beide in einer sagen wir mal herunterziehenden Phase waren (Zukunftsängeste etc.) als ich zu Besuch war, bevor das alles passier ist, gings ihm auch super, wir hatten einen echt coolen Tag, haben coole Sachen gemacht etc. Ich finds nur so krass, denn es hört sich für euch vielleicht krass an, aber Leute, die Drogen wie LSD konsumieren und dadurch die Schitzophrenie oder ähnliches ausgelöst wird, haben in meinen Augen selber schuld. Mein Kumpel hat nur von irgendeinem beschissenen Psychologen Anti-Depressiva verschrieben bekommen, die anscheinden der Anstoß waren! Ihr könnt euch das teilweise vielleicht vorstellen, wenn ihr versteht was er für ein loyaler, netter, freundlicher, witziger, guter, lieber und treuer Mensch er ist..Er tut mir einfach so schrecklich leid!
 
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groove-i.d

Rote Sternrenette
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klingt banal, aber: kopf hoch, waxen und wenn Du magst und es für angebracht hälst, kannst Du mich/uns ja in einer von Dir erwünschten kontaktform auf dem laufenden halten.

liebe grüße und ein hoffnungsvolles wochenende!
kai
 

koperoad

Meraner
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@wAxen:

Hmm, ich selbst hab einige Freunde, die diverse Kriesen durchhatten, ich selbst atte die eine oder andere, wie wohl jeder mehr oder weniger. Allerdings nicht so heftig, das Freunde von mir in die Klinik mussten. Ich kann nur sagen: Oberstes Gebot - keine Panik, das hilft dir und ihm am wenigsten, ja ich weiss ist leichter gesagt als getan, aber s is halt so. Du kannst ja Versuchen dich mit den Verwanten in Verbindung zu setzen oder auch evtl. mit der Klinik. Die 800km-Distanz ist natürlich ein Problem, aber daran kannst Du nichts ändern, ergo abwarten und evtl. planen ob Du mal später bei Gelegenheit und nach Rücksprache mit ihm oder der Klinik hinfahren kannst.
Ich denke ich kann durchaus nachvollziehen, wie es dir in etwa ergeht. Also keine Panik und Schritt für Schritt herausfinden, was los ist. Da ist wohl schon mehr in der Vergangenheit Deines guten Freundes gewehsen, denke ich, sowas passiert (wie schon gesagt wurde) nicht aus heiterem Himmel.
 

MACRASSI

Gelbe Schleswiger Reinette
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Das tut mir jetzt echt leid für dich.
Ich kann dir nur zwei Tipps geben.
Erster Tipp: Fals du jetzt richtig down und deprie sein solltest, dann sei das auch ruhig das ganze Wochenende lang. Denke aber immer darüber nach das das Leben weitergeht. Ich denke auch (zweiter Tipp) das wenn ihr richtig gute Freunde seit, das euch soetwas nicht auseinander bringt... es wird euch zwar für eine Zeitlang trennen aber wie heißt es doch: Wahre Freundschaft hält ewig.

Ich hoffe bald wieder von dir zu hören.

Gruß und "Gute Besserung" Rasmus
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Ein wichtiger Tipp: die Krankheit Deines Freundes sollte kein Anlass sein, Deinen Umgang mit ihm irgendwie zu verändern. Bei psychischen Erkrankungen ist das zwar manchmal besonders schwer, aber man sollte versuchen, eine psychische Störung genauso zu sehen wie eine körperliche Krankheit.

Übrigens treten paranoide / schizophrene Störungen häufig auch nur als vorübergehende Reaktion auf besonders belastende Lebenssituationen auf (die behandelnden Ärzte sind natürlich im Moment die einzigen, die eine einigermaßen sichere Diagnose geben können). Die Chancen stehen aber garnicht so schlecht, dass er in sein "normales" Leben zurückfindet. Du könntest bei den behandelnden Ärzten mal nachfragen, wie Du (als sein Freund) dabei helfen kannst.
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Wen es interessiert. Mein Kumpel ist auf Valium, anscheinend ansprechbar, hat wohl auch verstanden warum er in der geschlossenen ist. Werd die nächsten Tage einmal abwarten und ihn dann möglichst schnell besuchen.
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Ich prinzip könnte ich jetzt wohl auch mit meinem Kumpel telefonieren, aber ich pack das momentan irgendwie gar nicht. Ihm am Telefon zu haben und mit ihm zu sprechen...So furchtbar...Ich kann das momentan nicht ertragen!

Eigentlich bleibt mir nichts anderes übrig als ihn anzurufen, aber das wird irgendwie nicht leicht für mich...puhh.
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Ist die Schizophrenie nun eine Krankheit oder die Genesung von einer weit verbreiteten Krankheit, die sich "Normalität" nennt?

Sorry, wAxen, ist mir gerade nur so durch den Kopf gegangen. Um auf deine Frage zurückzukommen: Ich verstehe dein Problem nicht so ganz? Warum solltest du ihn jetzt anders behandeln als vorher? Wenn es dieser Vorsichtsmaßnahme bedarf, wird man dich wohl entsprechend darauf vorbereiten (von der Klinik). Wovor hast du angst? Wenn er dir leid tut und die ihm sagen möchtest, dass du für ihn da bist, dann tu's. Wenn du angst hast, sprich doch mit ihm darüber, dass du nicht weißt wie du dich ihm gegenüber verhalten sollst. Ich denke, wenn du mit ihm telefonieren darfst, wird er auch so weit sein, dass er sich den Tatsachen bewusst ist und du das Thema auch direkt ansprechen kannst. Das schlimmste was du machen könntest wäre anzurufen und mir über's Wetter zu reden.

Ok, als Außenstehender sagt sich das so leicht. Aber ohne Konfrontation löst sich kein Problem und auch keine Angst und wenn was schiefgeht? Na und, ist eben so. Er muss mit der Situation genau so umgehen lernen wie du, er wird sicher nicht von dir erwarten, dass du jetzt alles richtig machst. Hey, er ist dein Freund und du bist seiner.

Tekl
 

Nora

Golden Delicious
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Ich verstehe, dass es Dir schwerfällt, Deinen Freund anzurufen. Überlege Dir erstmal, was für Dich schlimmer/belastender ist: nicht anzurufen (aber ständig dran denken zu müssen, dass Du eigentlich anrufen solltest ...) oder anzurufen. Du musst ja nicht sofort eine Entscheidung treffen, aber wenn Du Dich irgendwann zum Anruf entschlossen hast, solltest Du versuchen, einigermaßen locker (ich weiß - einfacher gesagt als getan) an das Telefonat ranzugehen.

Das Schlimmste ist wahrscheinlich, dass Du nicht wirklich weißt was Dich erwartet. Das kann Dir natürlich auch niemand vorhersagen - da hilft nur eines: anrufen und mal schauen wie es läuft. Da Dein Freund jetzt schon einige Tage in Behandlung ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass es sooo schlimm sein wird.

Sag Deinem Freund, was Du empfindest und gib ruhig zu, dass es Dir schwer gefallen ist, zum Telefonhörer zu greifen ... ich bin mir sicher, er wird es verstehen. Auch ihm wird das Telefonat sicher nicht leicht fallen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass er sich über Deinen Anruf freuen wird.

Also: wenn Du wirklich das Gefühl hast, dass das Telefongespräch im Moment zu viel für Dich wäre, dann lass es erstmal. Lass Dir etwas Zeit, dann wirst Du es schaffen, ihn anzurufen und wahrscheinlich wirst Du nach dem Gespräch zur Erkenntnis kommen, dass es ja gar nicht so schlimm war ...

Liebe Grüße und viel Glück - wann auch immer Du anrufst,
Nora
 
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Gunnar

Baldwins roter Pepping
Registriert
27.12.03
Beiträge
3.214
Hallo wAxen
Ich weiß nicht ob es dir hilft, aber ich vor einiger Zeit auch fast soweit wie dein Freund jetzt. Es ist eine schwere Zeit. Für dich und für ihn. Steh ihm bei. Versuche den Mut zu bekommen mit ihm zu reden. Er braucht dicht jetzt dringend. Lass nicht von ihm ab. Sei ihm einfach ein guter Kumpel.

Redet miteinander auch wenn es dir schwerfällt. Reden ist eine gute "Therapie". Auch wenn Therapie sich sehr banal einhört. Ich habe auch meine Erfahrung damit gemacht, auch wenn ich oft nicht wollte. Es tut manchmal gut, vieleicht tut es sogar gut mal nichts zu sagen. Aber ich würde ihn immer besuchen so häufig wie es geht.

Ich hoffe auch das er gute Menschen hat, die es gut mit ihm meinen, dort wo er jetzt ist. Die Umgebung ist nicht sehr schön. Habe es auch schon längere Zeit mitgemacht. Ich drücke die Daumen. Auch wenn es sich dumm anhört.

Ich hoffe alles Gute für Euch.

Gruss
Gunnar