Rätselhaftes Netzwerkproblem

quiddjes

Danziger Kant
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Moin,

ich habe einen Internetanschluss bei VF mit 1GBit/s. Hinter dem VF-Modem hängen drei Rechner: Ein Mac Mini von 2017, ein MBA von 2011 und ein MBP 13" vom letzten Jahr. Alle per LAN-Kabel direkt mit dem VF-Modem verbunden, kein Gerät läuft auf Akku, alle hier geschilderten Tests sind seit Tagen reproduzierbar.

Folgender Effekt: Lade ich von SpeedtestX eine 1GB-Datei herunter, habe ich folgende Laufzeiten:
* MacMini und MBA: ca. 30 Sek.
* MBP: ca. 100 Sekunden!

Auch diverse Speedtests zeigen mir reproduzierbar deutliche Geschwindigkeitsunterschiede an: MacMini und MBA: über 800 MBit/s, MBP unter 150 MBit/s

Jetzt kommt der Knüller: Ladezeit derselben Datei vom MacMini auf das MBP: 30 Sekunden! Also ziemlich genau die Zeit, die der MacMini gebraucht hat, um sie aus dem Netz zu laden.

Heißt: Die einzige Verbindung, die langsam ist, ist die vom MBP ins Internet. Alle anderen Rechner haben das Problem nicht und das MBP lokal auch nicht. Und heißt eben auch: Das Netzwerkmodul im MBP scheint völlig in Ordnung zu sein. Die Konfiguration des MBP hat sich nicht verändert (ich habe also keine SW installiert oder so, lt. Aktivitätsmonitor laufen auch keine anderen Prozesse als gewohnt. Vor einigen Wochen war das noch anders, da hatte ich auf dem MBP Ergebnisse, die vergleichbar sind mit denen des MacMini.

Nun habe ich versucht, im Ausschlussverfahren zu arbeiten:

* USBC-Hub ausgetauscht (daran hängt die LAN-Verbindung des MBP)
* USBC-Port am MBP gewechselt (also den anderen verwendet, ich habe ja zwei)
* LAN-Kabel ausgetauscht
* LAN-Port am Modem gewechselt
* Auf WLAN umgeschaltet, aber auch darüber ist es deutlich langsamer als z. B. letzten Monat
(zum Beispiel verbindet sich das MBP nur noch mit 300 MBit/s mit dem WLAN (ac-Standard), vorher waren es über 800)

Auch wenn ich das Problem lokal nicht zu haben scheine (bei Verbindungen innerhalb meines LAN): Kann ich irgendwie das Netzwerkmodul testen?

Kann mir einer sagen, woran DAS liegen kann? Das ist jetzt keine Momentaufnahme, ich kann den Test machen wann ich will, es kommt immer raus: Das MBP hat eine deutlich schlechtere Verbindung ins Internet als alle anderen Rechner im LAN.


Ralf *steht vor einem Rätsel
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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Hinter dem VF-Modem hängen drei Rechner:
hinter einem Modem hängen für gewöhnlich nicht mehrere, sondern nur ein Rechner. Es sei denn, das Modem modemt nicht nur, sondern routet auch.
Kann mir einer sagen, woran DAS liegen kann? Das ist jetzt keine Momentaufnahme, ich kann den Test machen wann ich will, es kommt immer raus: Das MBP hat eine deutlich schlechtere Verbindung ins Internet als alle anderen Rechner im LAN.
solche Posts sind oft Glauben, hoffen, wenig wissen, deswegen bin ich mit allem, was ich nicht selbst getestet habe oder einem Kollegen vertrauen könnte vorsichtig - einfach einmal unterstellt, dass das sinnvoll und verlässlich getestet ist, fielen mir da zu der Frage ein:
-Netzwerkeinstellungen unterschiedlich (insbes. MTU oder TCP Window Size) und der Router hat Schwierigkeiten mit der Umsetzung, oder ein anderer DNS oder oder oder...
-USB-C-Netzwerkadapter harmoniert nicht gut mit dem Router
-eben doch Software installiert oder umkonfiguriert
-Bandbreite der Switchingkomponente des Routers begrenzt (kenne das unbekannte Gerät nicht); beim Linksys WRT54GS oder so konnte man den WAN-Port als LAN-Port umkonfigurieren, da hat er dann nur noch gebridget, aber deutlich langsamer als FastEthernet
Auf WLAN umgeschaltet, aber auch darüber ist es deutlich langsamer als z. B. letzten Monat
(zum Beispiel verbindet sich das MBP nur noch mit 300 MBit/s mit dem WLAN (ac-Standard), vorher waren es über 800)
das ist doch kein Mondfeuchte-abhängiges Ereignis :) . Für 800MBit/s und mehr ist 5GHz erforderlich, was es bei 300MBit/s wohl definitiv nicht sind. Hast Du da vielleicht herumgespielt? Es sind aber bei Autokanal Kombinationen möglich, die der Mac nicht macht und RADAR muss man auch beachten (15min lange Fenster, in denen 5GHz nicht verfügbar ist) - hier vielleicht mal fix einstellen. Anyway, bei 1GBit/s Downstream reicht WLAN netto nicht hinten und nicht vorne.
 
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quiddjes

Danziger Kant
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hinter einem Modem hängen für gewöhnlich nicht mehrere, sondern nur ein Rechner. Es sei denn, das Modem modemt nicht nur, sondern routet auch.

Entschuldige, dass ich nicht die richtigen Fachtermini wähle, ich bin kein Netzwerkexperte. Für mich ist das, was ich an einen Kabelanschluss anschließe, ein Kabelmodem. Da es mehrere Netzwerkanschlüsse hat, scheint auch ein Router drin zu sein, aber schon mit dem Unterschied Router/Switch tue ich mich schwer.

solche Posts sind oft Glauben, hoffen, wenig wissen, deswegen bin ich mit allem, was ich nicht selbst getestet habe oder einem Kollegen vertrauen könnte vorsichtig - einfach einmal unterstellt, dass das sinnvoll und verlässlich getestet ist, fielen mir da zu der Frage ein:

Du kannst gern herkommen und selbst testen ;)

-Netzwerkeinstellungen unterschiedlich (insbes. MTU oder TCP Window Size) und der Router hat Schwierigkeiten mit der Umsetzung, oder ein anderer DNS oder oder oder...

Ich hab bei beiden Macs (die unter demselben OS laufen) nichts eingestellt. LAN-Kabel dran und fertig. Alles, was eingestellt ist in den Netzwerkeinstellungen, ist Standard.

-USB-C-Netzwerkadapter harmoniert nicht gut mit dem Router

BEIDE USB-C-Adapter?

-eben doch Software installiert oder umkonfiguriert

Definitiv nicht.... Schon deshalb nicht, weil das MBP lange in der Werkstatt war (neues Logic Board), ich hätte also gar nichts umkonfigurieren können.

-Bandbreite der Switchingkomponente des Routers begrenzt (kenne das unbekannte Gerät nicht); beim Linksys WRT54GS oder so konnte man den WAN-Port als LAN-Port umkonfigurieren, da hat er dann nur noch gebridget, aber deutlich langsamer als FastEthernet

Darum hab ich ja die Netzwerkkabel an den Ports durchgetauscht. Um sicherstellen zu können, dass es nicht an den Ports liegt.

das ist doch kein Mondfeuchte-abhängiges Ereignis :) . Für 800MBit/s und mehr ist 5GHz erforderlich, was es bei 300MBit/s wohl definitiv nicht sind. Hast Du da vielleicht herumgespielt? Es sind aber bei Autokanal Kombinationen möglich, die der Mac nicht macht und RADAR muss man auch beachten (15min lange Fenster, in denen 5GHz nicht verfügbar ist) - hier vielleicht mal fix einstellen. Anyway, bei 1GBit/s Downstream reicht WLAN netto nicht hinten und nicht vorne.

Ich habe die alten Airport Express Stationen gegen Unifi-APs getauscht, um von n auf ac gehen zu können. Das sollte aber keine Auswirkungen auf mein LAN-Problem haben (das ja LAN-lokal gar nicht auftritt) und *schlechter* sollte das WLAN auch nicht werden. Faktisch ist es aber so, dass mein iPhone eine schnellere Verbindung nach draußen bekommt als das MBP, egal ob das MBP am LAN oder im WLAN hängt.


Ralf
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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Alles, was eingestellt ist in den Netzwerkeinstellungen, ist Standard.
ok
weil das MBP lange in der Werkstatt war (neues Logic Board)
was hat es gehabt? Und ist es beim Apple-Support gewesen? Da kann ich leider nicht nur positive Geschichten erzählen.
Egal, Du hast ja schon festgehalten: lokal im LAN von Mini auf MBP geht in der erwarteten Geschwindigkeit, also ist es nicht das Netzwerkinterface.
Blöde Frage: Hast Du zum Testen Transportverschlüsselung angehabt? Ich frage, weil in einigen Methoden auch der T2-Chip eine Rolle spielt, der wird sicherlich beim Logicboard-Tausch entsprechend initialisiert werden müssen (und vielleicht hat es einen langsameren Fallback).
 
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quiddjes

Danziger Kant
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was hat es gehabt? Und ist es beim Apple-Support gewesen?

Kernel Panics. Beim  Vertragshändler.

Blöde Frage: Hast Du zum Testen Transportverschlüsselung angehabt? Ich frage, weil in einigen Methoden auch der T2-Chip eine Rolle spielt, der wird sicherlich beim Logicboard-Tausch entsprechend initialisiert werden müssen.

Öhm, ich hab die Testseite mit https aufgerufen (es gibt ja praktisch keine mehr, die man nicht per https aufrufen muss), aber eben von beiden Rechnern aus.


Ralf
 

quiddjes

Danziger Kant
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Das Logic Board wurde ja getauscht, die KPs sind weg, dann sollte auch der Fehler nicht vorhanden sein.

Den Test kann ich trotzdem machen. Aber nicht mehr heute ;)


Ralf
 

Scotch

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Da ich diese ganzen Speetests für ausgemachten Hokuspokus halte und mir nach

aber schon mit dem Unterschied Router/Switch tue ich mich schwer

Tips zur richtigen Messung sparen kann ;): Hast du denn auch im Regelbetrieb so deutliche Unterschiede (im LAN ja z.B. anscheinend schon mal nicht)? Also z.B. mal einen Download von einem Amazon-Prime-Film gestoppt, oder irgendeine andere große Datei parallel mit zwei Geräten vom gleichen Server geladen?

Ansonsten ist es gut möglich, dass du Gespenster jagst ;)
 

quiddjes

Danziger Kant
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Hast du denn auch im Regelbetrieb so deutliche Unterschiede (im LAN ja z.B. anscheinend schon mal nicht)? Also z.B. mal einen Download von einem Amazon-Prime-Film gestoppt, oder irgendeine andere große Datei parallel mit zwei Geräten vom gleichen Server geladen?

Jepp, dazu schrieb ich:

Nur der Speedtest allein wäre mir egal gewesen, aber daraufhin habe ich halt ein paarmal diese 1GB-Datei geladen und reproduzierbar diese Laufzeitunterschiede festgestellt.


Ralf