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[preview]Es ist ein bedeutendes Jubiläum für die Computerindustrie: Am 24. Januar 1984, also vor einem viertel Jahrhundert, präsentierten Steve Jobs und Steve Wozniak mit dem Macintosh den ersten bedeutsamen und in großer Stückzahl produzierten Computer mit grafischer Benutzeroberfläche. In Deutschland erhielt man das Gerät zum stolzen Preis von rund 10.000 DM, doch trotz des hohen Preises legte der Macintosh dank seines immensen Erfolges den Grundstein für iPhone, iPod, die Apple-Computer und Mac OS X. Doch nicht nur Apple-Freunde freuen sich über das Jubiläum, auch Mainstream-Medien berichten über den Geburtstag.[/preview]
Die Süddeutsche Zeitung spricht vom 'Macintosh' das Gerät, mit dem Steve Jobs nicht nur die Computerbranche, sondern auch die Werbung die revolutionierte. „Ohne diesen Apple wäre der Computer an sich heute kein Gerät, das auf nahezu jedem Schreibtisch steht, das Kinder und Rentner sicher bedienen können und das ihnen den Zugang zu einem weltweiten Datennetz öffnet.‟
Die FAZ nutzt die Gelegenheit, um ein weiteres Mal eine bekannten Diskussion zu eröffnen: Handelt es sich bei der Marke Apple um einen bloßen Hype oder wirklich gute Produkte? Die Redakteure Marco Dettweiler und Hanns Mattes bezogen Stellung. Dettweiler, der auf der Seite Apples streitet, geht offensiv auf bekannte Kritikpunkte ein: „Nein, mir macht es nichts aus, dass Macs nur beschränkt um- und aufrüstbar sind. Besäße ich ein Auto, würde ich es auch nicht tunen und ständig den Motor frisieren. Dann würde ich mir lieber gleich einen Porsche kaufen. Hat schon mal jemand einen Porschefahrer gesehen, der am Wochenende in der Garage an seinem Auto herumschraubt?‟ Mattes, im Dienste der Gegenseite, findet zwar auch Worte für ein Lob, hat aber trotzdem noch ein Problem mit Apple: „Zum Anfang noch etwas Nettes über Macs: Inzwischen werkelt in ihnen ein Unix-Betriebssystem - und damit ist Apple der Konkurrenz aus Redmond schon einmal um Lichtjahre voraus. Weniger angenehm sind Teile des Geschäftsgebahrens des Konzerns, der seine Rechtsabteilung schnell auf missliebige Blogger hetzt. Und wirklich unerträglich ist die Riege der Apple-Nutzer, die angebissenes Obst als Ersatzreligion betrachten. Dabei ist selbst die schwärmerisch bejubelte Optik der Geräte ein gnadenloser Ideenklau beim Braun-Designer Dieter Rams.‟
Die Welt verzichtet auf einen Rückblick und sieht das Unternehmen in der Krise: Im Artikel wird eifrig ein Nachfolger für Steve Jobs gesucht. „Der Aktienkurs sank im Handelsverlauf um fünf Prozent. Das ist kein Absturz, aber Jobs hat schließlich nur von einer Auszeit gesprochen. "Wenn es morgen eine Ankündigung gäbe, Jobs würde durch Gott ersetzt, würde der Kurs trotzdem sinken", sagt Marshall Goldsmith, Professor an der berühmten Dartmouth-Universität. Auch das weltweit bekannte Anlegermagazin "Barrons" schätzt, dass Apple um bis zu 20 Milliarden Dollar an Wert verlieren könnte, würde Jobs das Unternehmen verlassen.‟
Der Spiegel wagt jedoch eben jenen Rückblick und packt seinen Artikel passend in die Zeitgeschichten-Rubrik 'einestages'. Dort erinnert sich Autor Stürzer an die Zeit, in der Apple seinen Mythos aufbaute: „Als der erste Macintosh-Computer am 24. Januar 1984 auf den Markt kam, war das noch anders. Doch Steve Jobs wusste, wie man einen Mythos erzeugt: Seinen ersten großen Auftritt hatte der Macintosh zwei Tage zuvor in einem TV-Werbespot während der Superbowl-Übertragung, dem jährlichen Sportereignis in den USA. Der Spot war eine einzige Anspielung auf George Orwells "1984": Menschen sitzen lethargisch vor einer Leinwand und lassen sich von einem Gesicht indoktrinieren - bis eine Frau, von Polizisten verfolgt, hereinstürmt und einen Hammer auf die Leinwand wirft, die daraufhin explodiert. "On January 24th, Apple Computer will introduce Macintosh. And you'll see why 1984 won‘t be like '1984'.", lautete der Werbe-Claim am Ende: "Am 24. Januar stellt Apple Computer den Macintosh vor. Und Sie werden sehen, warum 1984 nicht sein wird wie '1984'". Keine technischen Daten, kein Preis, nichts.‟
Auch auf Apfeltalk wird über den Geburtstag diskutiert - viele Experten und Fans sehen das Unternehmen, das mit Musik- und Handygeschäft längst keine reine Computerfirma mehr ist, um seine Galionsfigur wankt und mehr Zulauf denn je genießt, im Umschwung. Man darf gespannt sein, was uns das Unternehmen aus Cupertino in Zukunft bescheren wird.
Die Süddeutsche Zeitung spricht vom 'Macintosh' das Gerät, mit dem Steve Jobs nicht nur die Computerbranche, sondern auch die Werbung die revolutionierte. „Ohne diesen Apple wäre der Computer an sich heute kein Gerät, das auf nahezu jedem Schreibtisch steht, das Kinder und Rentner sicher bedienen können und das ihnen den Zugang zu einem weltweiten Datennetz öffnet.‟
Die FAZ nutzt die Gelegenheit, um ein weiteres Mal eine bekannten Diskussion zu eröffnen: Handelt es sich bei der Marke Apple um einen bloßen Hype oder wirklich gute Produkte? Die Redakteure Marco Dettweiler und Hanns Mattes bezogen Stellung. Dettweiler, der auf der Seite Apples streitet, geht offensiv auf bekannte Kritikpunkte ein: „Nein, mir macht es nichts aus, dass Macs nur beschränkt um- und aufrüstbar sind. Besäße ich ein Auto, würde ich es auch nicht tunen und ständig den Motor frisieren. Dann würde ich mir lieber gleich einen Porsche kaufen. Hat schon mal jemand einen Porschefahrer gesehen, der am Wochenende in der Garage an seinem Auto herumschraubt?‟ Mattes, im Dienste der Gegenseite, findet zwar auch Worte für ein Lob, hat aber trotzdem noch ein Problem mit Apple: „Zum Anfang noch etwas Nettes über Macs: Inzwischen werkelt in ihnen ein Unix-Betriebssystem - und damit ist Apple der Konkurrenz aus Redmond schon einmal um Lichtjahre voraus. Weniger angenehm sind Teile des Geschäftsgebahrens des Konzerns, der seine Rechtsabteilung schnell auf missliebige Blogger hetzt. Und wirklich unerträglich ist die Riege der Apple-Nutzer, die angebissenes Obst als Ersatzreligion betrachten. Dabei ist selbst die schwärmerisch bejubelte Optik der Geräte ein gnadenloser Ideenklau beim Braun-Designer Dieter Rams.‟
Die Welt verzichtet auf einen Rückblick und sieht das Unternehmen in der Krise: Im Artikel wird eifrig ein Nachfolger für Steve Jobs gesucht. „Der Aktienkurs sank im Handelsverlauf um fünf Prozent. Das ist kein Absturz, aber Jobs hat schließlich nur von einer Auszeit gesprochen. "Wenn es morgen eine Ankündigung gäbe, Jobs würde durch Gott ersetzt, würde der Kurs trotzdem sinken", sagt Marshall Goldsmith, Professor an der berühmten Dartmouth-Universität. Auch das weltweit bekannte Anlegermagazin "Barrons" schätzt, dass Apple um bis zu 20 Milliarden Dollar an Wert verlieren könnte, würde Jobs das Unternehmen verlassen.‟
Der Spiegel wagt jedoch eben jenen Rückblick und packt seinen Artikel passend in die Zeitgeschichten-Rubrik 'einestages'. Dort erinnert sich Autor Stürzer an die Zeit, in der Apple seinen Mythos aufbaute: „Als der erste Macintosh-Computer am 24. Januar 1984 auf den Markt kam, war das noch anders. Doch Steve Jobs wusste, wie man einen Mythos erzeugt: Seinen ersten großen Auftritt hatte der Macintosh zwei Tage zuvor in einem TV-Werbespot während der Superbowl-Übertragung, dem jährlichen Sportereignis in den USA. Der Spot war eine einzige Anspielung auf George Orwells "1984": Menschen sitzen lethargisch vor einer Leinwand und lassen sich von einem Gesicht indoktrinieren - bis eine Frau, von Polizisten verfolgt, hereinstürmt und einen Hammer auf die Leinwand wirft, die daraufhin explodiert. "On January 24th, Apple Computer will introduce Macintosh. And you'll see why 1984 won‘t be like '1984'.", lautete der Werbe-Claim am Ende: "Am 24. Januar stellt Apple Computer den Macintosh vor. Und Sie werden sehen, warum 1984 nicht sein wird wie '1984'". Keine technischen Daten, kein Preis, nichts.‟
Auch auf Apfeltalk wird über den Geburtstag diskutiert - viele Experten und Fans sehen das Unternehmen, das mit Musik- und Handygeschäft längst keine reine Computerfirma mehr ist, um seine Galionsfigur wankt und mehr Zulauf denn je genießt, im Umschwung. Man darf gespannt sein, was uns das Unternehmen aus Cupertino in Zukunft bescheren wird.