Da ein Student Matura (oder dieses Abitur) haben muss, kann angenommen werden, dass er Rechtschreibung und Grammatik beherrscht.
Ohne irgendjemandem hier im Thread (ergänzt: oder sonstwo) auf die Füsse treten zu wollen, ganz allgemein auf die zitierte Aussage bezogen: Wie, liebe Ente, kommst du auf diese geradezu absurde Idee?
Mal abgesehen davon, daß manche Menschen heute in Foren ein wenig schlampiger schreiben als auf Papier - was man an und für sich ja akzeptieren kann, es geht um Probleme, sie sind nervös et cetera - eine grundsätzliche Vermutung, daß Abitur/Studium etwas mit (Sprach)Kompetenez, Bildung oder irgend so'nem Zeugs zu tun haben könnte, halte ich für gewagt.
Ich bin vielleicht Kulturpessimist, habe schon zu eigene Schul- und Studienzeiten (gefühlt am Ende der Bronzezeit) die Schmalspurigkeit meiner Mitschülerinnen und Komilitoninnen bedauert (und da lass ich die weibliche Form bewußt stehen, die Weibchen waren nämlich immer stärker zielorientiert, weniger auf "Bildung" aus, wenn das keine Punkte o.ä. brachte), aber heute ist das doch grausam. Man kriegt einen Studeinabschluß für eine Spezialisierung, die früher ein Handwerker als zu eingeschränkt empört von sich gewiesen hätte, Allgemeinbildung ist nur noch für die Tonne… In Quizshows bei jauch und Pilawa kann man häufig nur erschrecken, wenn Student/innen mit nicht vorhandenem Allgemeinwissen glänzen und dann meistens noch einen draufsetzen, indem sie einen extremen Mangel an logischem Denkvermögen draufsetzen.
Wir haben unseren Abiturienten-/Studenten-/Akademiker-Anteil sozusagen auf einen international akzeptierten Prozentsatz erhöht, indem wir das Niveau einfach radikal abgesenkt haben, nicht indem wir den Kindern und Jugendlichen geholfen haben, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. FHs - eine wunderbare Einrichtung für eine praxisbezogene Ausbildung - heißen heute auch Universities (meiste gleich, ohne Umweg, englisch), um sich an die amerikanischen Colleges anzupassen. Noch mehr Hochschulabschluß-Prozente bekäme man natürlich,wenn man auch Fahrschulen, Segelschulen oder einfach die Volkshochschule einschließen würde.
Und nebensächliche Dinge wie Sprachkompetenz blieben als erstes auf der Strecke. Damit kann man keinen Doktortitel erlangen - denn heute kennt sich der Doktorvater ja damit nicht mehr aus - damit kann man keinen hochbezahlten Job bekommen bei Banken, dubiosen Parteien, in der ebenfalls dubiosen Ministerialverwaltung, oder bei der Mafia. Und das Volk goutiert das.
Und seit der sogenannte Duden als angebliche sprachkompetenzliche Instanz akzeptiert hat, daß Idioten den bedeutsamen Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend" sozusagen amtlich akzeptiert ignorieren dürfen, mach ich mir keine Gedanken mehr über die Zukunft unserer Sprache. Feinheiten, Satire, Präzision - vergiß es.
Wir werden eine kleine, belächelte Minderheit werden, die geldgeile, geizgeile, ansonsten verblödete Masse wird mit einer 200er-Wörter-Sprache auskommen, der elitäre Rest der Steuerhinterzieher wird sowieso eher eine Art Englisch reden.
Zur Sache: Den Tipp finde ich gut (sprachlich jetzt nicht sooo der Renner, ich weiß).Ich möcht' ergänzen, das Auffüllen mit weiteren Ad-ons nicht zu schnell zu machen, sondern immer auchmal zu testen, wie es läuft, wenn dieses Add-on auch mal wirklich benutzt wird. Irgendein Flash-Add-on, und dann eine Woche keine Seiten benutzen, die Flash brauchen, das sagt irgendwie nichts aus.