Österreich: Apple muss Zugangsdaten herausgeben

[MichaNbg]

Der Staat. Genau der gleiche Vorgang, wenn jemand ein Erbe ablehnt.

Ok. D.h. also, wenn eine Familie in einem Haus wohnt, dass nur einem der Elternteile offiziell gehört, und diese Person stirbt, müssen die raus und stehen auf der Straße, weil das Haus ja in Zukunft dem Staat gehört.

 

[Jan Gruber]

@Balkenende Schön und gut ,... Wenn ich meinen Account und ein Passwort vererbe, dann ist das alles so.
Was ist, wenn nur mein Account da ist, aber kein Passwort? Da kommt eben mehr als "Erbe" ins Spiel 🤷‍♂️
Aber wir drehen uns im Kreis. Ich respektiere jede Meinung - ich bin nur der Meinung dass das _in Gesetzestext_ sauber geregelt gehört ☺️

 

[MichaNbg]

ich bin nur der Meinung dass das _in Gesetzestext_ sauber geregelt gehört ☺

Absolut und ohne Diskussion.

Ein letztes noch:

Wenn ich meinen Account und ein Passwort vererbe, dann ist das alles so.
Was ist, wenn nur mein Account da ist, aber kein Passwort? Da kommt eben mehr als "Erbe" ins Spiel 🤷‍♂️

Das musst du mir erklären. Was kommt da "mehr als Erbe ins Spiel"? Bankkonten werden ja auch "geerbt" ohne dass man die PIN zum Onlinezugang haben muss

 

[IIIIIIIIII]

Nebenbei verletzt man Apples AGB wenn man Dritten Zugriff auf seine Apple ID gewährt

apples AGB stehen aber „unter“ dem Gesetz.

das Urteil ist nur folgerichtig. fraglich eigentlich warum sich Apple hier auf einen Prozess eingelassen hat.

 

[Jan Gruber]

Das musst du mir erklären. Was kommt da "mehr als Erbe ins Spiel"? Bankkonten werden ja auch "geerbt" ohne dass man die PIN zum Onlinezugang haben muss

Na ein Dritter, ein Vertragspartner. Die müssen ja was tun.
Im Fall der News eben Apple - und die sehen sich da nicht ganz so verpflichtet offenbar

apples AGB stehen aber „unter“ dem Gesetz.

das Urteil ist nur folgerichtig. fraglich eigentlich warum sich Apple hier auf einen Prozess eingelassen hat.

Weils da immer noch kein Gesetz zu gibt ,... es gibt nur "gelebtes Recht". Wäre ich Apple würd ich das auch nicht einfach so machen sondern auf einen Richtspruch warten 🤷‍♂️ Stellt dir vor es passiert umgekehrt, die geben das einfach so raus, jemand geht zu Gericht und dann kommt "ne hättet ihr nicht dürfen". Der Imageschaden ist unvorstellbar. Da ists schnell dahin mit der tollen Privacy-Company

 

[Balkenende]

@Balkenende
Was ist, wenn nur mein Account da ist, aber kein Passwort? Da kommt eben mehr als "Erbe" ins Spiel 🤷‍♂️

Ist das nun so schwer? Du willst mich wohl foppen

Da ist genau dasselbe, als wenn der Erblasser zu Lebzeiten als Berechtigter am Account sein Passwort nicht mehr weiß.

Der hat die Möglichkeit, das wiederherstellen bzw. resetten zu lassen.

Genauso der Erbe, der rückt an dessen Stelle - nix anderes hat sich abgespielt.

Der Konzern soll das Urteil anerkannt haben und hat zugesagt, das Passwort simpel zurückzusetzen.
[/URL]

 

[Jan Gruber]

Ist das nun so schwer? Du willst mich wohl foppen

Da ist genau dasselbe, als wenn der Erblasser zu Lebzeiten als Berechtigter am Account sein Passwort nicht mehr weiß.

Der hat die Möglichkeit, das wiederherstellen bzw. resetten zu lassen.

Genauso der Erbe, nix anderes hat sich abgespielt.

Ne sry, ich hab hier nur immer mehr das Gefühl das sich alle "Recht" viel zu einfach vorstellen ,...
Es ist eben nicht das gleiche, weil es eine andere Person ist, und es hier keine genaue Rechtsgrundlage gibt.

Siehe meine Nachricht zuvor - es kann dir auch passieren, dass das Gericht es anders auslegt. Wäre ich Apple in der Sache würde ichs genauso machen - und auf nen klaren Richterentscheid warten 🤷‍♂️

 

[Balkenende]

Zum letzten Mal die Wiederholung, die Rechtsgrundlage ist das Erbrecht, der Erbe rückt 1:1 an die Stelle des Erblassers mit allen Rechten und Pflichten.

Die Person wechselt und rückt nach, die Rechte bleiben gleich.

 

[Jan Gruber]

Zum letzten Mal, die Rechtsgrundlage ist das Erbrecht, der Erbe rückt 1:1 an die Stelle des Erblassers mit allen Rechten und Pflichten.

Zum letzten Mal - ich bitte um Zitat aus dem Erbrecht und um Erklärung warum es dann so viele Kontroversen dazu gibt. Inklusive Erklärung warum die fleißigen Wikipedianer diesen Artikel noch nicht lange durch Sonne und Mond geschossen haben.

Digitaler Nachlass – Wikipedia

de.wikipedia.org

Durch reine Imagination und steife Behauptung es sei so sind Dinge eben noch lange nicht so. Tut mir leid aber auch wenns zum letzten Mal ist - das reicht mir nicht 🤷‍♂️ Belege es gerne - ich suche diese Belege wirklich vehement seit nem Tag. Hab heute auch mit nem Anwalt für Erbschaftsrecht darüber geredet ✌️

 

[Balkenende]

Da steht es doch wörtlich, Erbe ist Universalsukzession. §1922 BGB, der zwar für den Laien von Vermögen spricht, aber seit 100 Jahren geklärt ist ohne wenn und aber die Universalsukzession.

Auch wörtlich, steht da doch, der Erbe ist der RECHTSNACHFOLGER, nicht nur der GELDNACHFOLGER.

Mal ein Edit dazu

Das ganze Thema ist nicht neu. Heute geht es um Passwörter, vor ein paar Jahren um Codes oder Zugang für Schließfächer.

Das Thema ist - und insofern ist Jans Hinweis zur Klärung nicht falsch - eigentlich etwas ganz Banales.

Kein Unternehmen will eben mal soetwas herausgeben, es könnten sich andere melden, man will solches auch im Keim ersticken, wenn es geht. Man verzögert es einfach.

Kein Anwalt von Apple, von einer Bank oder sonstwem zweifelt die Rechtsnachfolge im Erbrecht an sich an. Es geht schlicht um wirtschaftliche Entscheidungen, so lange weg halten, wie es geht.

Und Nachahmer verhindern.

 

[Benutzer 239155]

Ich glaube hier ist es, oder war es, zumindest lange so, dass man ohne Losungswort mal dahin gehen kann wo der Pfeffer wächst. Eben weils unter anderem egal war wer als Besitzer drinnen stand ,... Aber genau weiß ichs nicht, ist vielleicht nur Folklore

Das „Losungswort“ ist optional und kann gesetzt werden, weil es ein qualifiziertes Legitimationspapier ist, um der Auszahlung an Jedermann eine Hürde entgegenzusetzen.

 

[Jan Gruber]

Und was steht runderherum ,... Das es ewige Kontroversen darum gibt und ganz unterschiedliche Auslegungen. Das steht übrigens unter der Überschrift "Rechtliche Problematik", das wohl der Hinweis ist, dass es nicht soooo einfach ist. Im übrigen gibt es da auch ein anderes Recht - nämlich den postmortalen Persönlichkeitsschutz ,...

Und ein anderes Beispiel hatten wir auch schon. Was machste wenns andere Regelungen gibt? Siehe Apple und Filme kaufen. Das ist ein Nutzungsvertrag mit einem Menschen der durch seinen Tod erlischt. Und nu?

Das „Losungswort“ ist optional und kann gesetzt werden, weil es ein qualifiziertes Legitimationspapier ist, um der Auszahlung an Jedermann eine Hürde entgegenzusetzen.

Hab ich heute auch erfahren auf Nachfrage, simmt, danke für die Ergänzung. Losungswort ist nur ne "Komfortsache" noch.

 

[MichaNbg]

Na ein Dritter, ein Vertragspartner. Die müssen ja was tun.
Im Fall der News eben Apple - und die sehen sich da nicht ganz so verpflichtet offenbar

Apple selbst sieht sich bekanntermaßen generell oder zumindest häufig als höheres Rechtswesen, das sich nicht so richtig um den Rest der Welt zu scheren hat

Ok, mal Apple-Spaß beiseite. Banken müssen auch "etwas tun", wenn man das Erbe antritt. Es muss Zugang verschafft werden, Konten umgeschrieben, usw. Erbst du eine Immobilie müssen Grundbucheinträge angepasst werden. Ganz viele Stellen müssen ganz viel "tun", dass du dein Erbe antreten kannst.
Unternehmen legen es oft auf alles mögliche an. Banken meinen ja auch noch viel zu häufig, dass sie Erben hinhalten und bsp. Erbscheine als Mindestanforderung verlangen dürfen, dabei wurde hundertfach von Gerichten entschieden, dass ordentliche Testamente in der Regel ausreichend sind.


Ansonsten siehe Balkanende. Der Erbe ersetzt rechtlich den Verstorbenen. Alle Rechte und (fast) alle Pflichten gehen auf ihn über. Wenn der Account Teil der Erbmasse ist, laut Gericht ist dem so, dann ist die Anfrage auf Passwortrückresetzung durch den rechtskräftigen Erben als hätte der Verstorbene zu Lebzeiten die Rücksetzung beauftragt. Neuer Eigentümer des Accounts ist der Erbe.

 

[Jan Gruber]

Und dann hast du halt doofe Lizenzverträge und postmortalen Persönlichkeitsschutz und rennst immer irgendwie in ein doofes Problem das man in die eine und in die andere Richtung auslegen kann ... Darum: Das muss rechtlich sauber geregelt werden. Liebe Geschworene, ich habe fertig ;p

Und ich bin verdammt froh dass ich den scheiß übrigens testamentarisch geregelt hab ,... ☺️

 

[Balkenende]

Und was steht runderherum ,... Das es ewige Kontroversen darum gibt und ganz unterschiedliche Auslegungen.

Das ist völlig egal, was auf Wikipedia steht.

Wikipedia ist nicht objektiv, keine Rechtsdatenbank, sondern gepflegte Meinungsmache von Leuten, die Artikel schreiben, das bearbeiten, vielleicht auch wollen, dass das so steht und dann wird da zitiert, was man haben will und so versteht, verstehen will, missverstanden hat, egal.

Und wenn da zwei zweifeln und der Autor greift das aus welchem Interesse auch immer auf, steht das da.

Das sollte bekannt sein. So funktioniert Wikipedia.

Auch ich könnte mich ja an die Bearbeitung mit ran machen und etwas anders färben.

 

[MichaNbg]

Und dann hast du halt doofe Lizenzverträge und postmortalen Persönlichkeitsschutz

Die hast du auch ohne digitalen Nachlass. Versicherungen, Stromvertrag, Telefon, PayTV-Abos, Förderabo der Kriegsgräberfürsorge, die gefundenen Liebesbriefe an die Geliebte, das Tagebuch des Sohns, ... 😄

Alles was du in der digitalen Welt hast, hast du in der realen und was du in der realen Welt hast hast du in der digitalen Welt auch. In der realen haben wir es schon gelöst, weshalb neu erfinden.

Darum: Das muss rechtlich sauber geregelt werden.

/signed

Einfach gesetzlich klarstellen, was die Rechtsprechung ohnehin mehr und mehr andeutet und was der Verstand ohnehin sagt. Dann gibt es keinen Stress.

Ok, fast keinen. Apple & Co. werden trotzdem noch dreihundert mal prozessieren bevor es Standards gibt

 

[Jan Gruber]

Das ist völlig egal, was auf Wikipedia steht.

Wikipedia ist nicht objektiv, keine Rechtsdatenbank, sondern gepflegte Meinungsmache von Leuten, die Artikel schreiben, das bearbeiten, vielleicht auch wollen, dass das so steht und dann wird da zitiert, was man haben will und so versteht, verstehen will, missverstanden hat, egal.

Und wenn da zwei zweifeln und der Autor greift das aus welchem Interesse auch immer auf, steht das da.

Das sollte bekannt sein. So funktioniert Wikipedia.

Auch ich könnte mich ja an die Bearbeitung mit ran machen und etwas anders färben.

Warum war mir jetzt klar dass das Thema kommt ,... Zeitungen schreiben es auf und ab und ne ganze Anwaltskanzlei hat sich heute auf meine Anfrage hin ne halbe Stunde im Kreis gedreht. Insofern, Wikipedia hin oder her, soooo einfach ist es nicht. Wenn es das in deinem Soziotop ist - super! Mein ich komplett ehrlich, frei von jedem Zynismus oder so ✌️

Ok, fast keinen. Apple & Co. werden trotzdem noch dreihundert mal prozessieren bevor es Standards gibt

Und auch danach. So ein mittelgroßes Rudel Anwälte, die man sowieso zahlt, müssen ja auch eingesetzt werden

 

[Balkenende]

Ist halt so.

Ist ja bei AT nicht anders, wenn wir zwei schreiben

 

[Jan Gruber]

Ist halt so.

Ist ja bei AT nicht anders, wenn wir zwei schreiben

Guter Vergleich, haste Recht. Bei Wikipedia gibts auch ,... freundliche Menschen ,... die Löschen dürfen und andere nicht
Ne einigen wir uns drauf ,... uns nicht zu einigen Ich hab neben der Diskussion hier jetzt Apple ne Anfrage geschrieben. Ich will wissen wie sie per Default mit sowas umgehen und wie ich das aus ihrer Sicht _richtig_ regeln kann.

 

[Balkenende]

Das ist mal ne klasse Sache.

Mal gucken, ob die die Antwort vorher an Anwälte und dann bei 60 Grad nochmal durch den Weichspüler jagen