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Netzwerk im Altbau - LAN / WLAN / DLAN ?

ChrisW90

Linsenhofener Sämling
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Hallo zusammen,

ich möchte mich möglichst kurz fassen, daher komme ich direkt zu meinem Problem:
Wir haben ein Haus gekauft (Baujahr 1993) und planen gerade die Renovierungsphase, unter anderem die Versorgung verschiedener Räume mit Internet. Entgegen ursprünglicher Aussagen der Verkäufer stellt sich die Situation jetzt so dar, dass sich keinerlei Leerrohre für die (einfachere) Verlegung von Netzwerkkabeln nutzen lassen (sie sind schlicht nicht da).

Ich habe also folgende Möglichkeiten und würde gern eure Einschätzung (oder Empfehlung aus der eigenen Erfahrung heraus) bekommen:

1) Kernbohrungen durch die Decken, Verlegung von Netzwerkkabeln in alle gewünschten Räume ausgehend vom Keller (Ort wo DSL Leitung ankommt).
Vorteil: Bestmögliche Performance
Nachteil: Hohe Kosten durch Bohren, Schlitzen, Spachteln + neue Tapete.

2) Powerline (D-Lan?): Netzwerk über vorhandene Stromkabel
Vorteil: Günstiger und ohne großen Montageaufwand
Nachteil: Performance ungewiss?
Frage daher: Ich habe aktuell schon eingeschränkten Zugang zum Haus, wie könnte ich da die Versorgung der einzelnen Räume testen?
Ich habe keine Problem die Hardware (Sender und Empfänger?) zu kaufen und zu testen, zur Not wird sie wieder verkauft.
Mir fehlt aber die Idee, wie ich die Leitungsgeschwindigkeit und die Stabilität testen kann? (Beschreibung Versuchsaufbau wäre hilfreich)

3) Alles über Wlan
Vorteil: Einfach?
Nachteil: Performance, Schwankungen und "Wollte ich nie so haben"-Gefühl.
Das Haus ist mit 140qm + Keller nicht gerade klein, ich kann mir gerade kaum vorstellen, dass man eine einwandfreie und belastbare Verbindung überall per WLAN hinbekommt?

Allgemeine Frage:
Es gibt in dem Haus auf jeder Etage einen "TelefonAnschluss" (TAE Dose mit einem Schlitz) und Fernsehkabel-Anschlüsse (Verlegung unklar?).
Gibt es Möglichkeiten diese irgendwie sinnvoll zu nutzen?

Ich bedanke mich vorab für eure Unterstützung.

P.S. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Forum korrekt ausgewählt ist, aber ich bin nunmal Apfeltalker (wenn auch in letzter Zeit familienbedingt etwas seltener), daher würde ich mich freuen wenn der Beitrag hier stehen bleiben dürfte.

Vielen Dank und Viele Grüße
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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Da wird Geld ausgegeben dass es kracht und dann mal kurz in die Runde gefragt, wie man etwas, für das Spezialisten ein Studium plus Jahre Erfahrung und krasse Ausrüstung viel Geld nehmen, für ömme bekommt. Na super.
Ich verstehe es nicht, aber dann richte Dich halt drauf ein, dass Du noch weniger Zeit (Nerven) haben wirst, wo Ihr vermutlich eher an die Abbezahlung denken wollt... Schlagwort Lernkurve.

Ganz grundsätzlich: Kabel ziehen. Ernsthaft. Überall hin, wo es gebraucht wird.
Wenn Du meinst, vom Rat, obwohl Du ja gefragt hattest (wundert einen eh nicht mehr), abweichen zu müssen, dann WLAN mit sinnvoller Anordnung, aber auch dafür mindestens ein Kabel von Gerät 1 zu Gerät 2, wenn man herausfindet, dass man zwei Geräte braucht.

Hier bieten sich Geräte *eines* Herstellers an (also nicht mischen); "bessere" Heimuser-Ausrüstung für große Installationen gibt es mit Namen Ubiquity Unify, 140qm auf zwei Stockwerke verteilt sollten sich mit etwas Prüfen der Ausleuchtung auch mit ein/zwei Geräten von AVM machen lassen, wenn man deren Weg mag (sind teilweise wirklich sehr einfach gestrickt und auch nicht immer ohne Bugs). Egal wie, ich empfehle Dir, gar nicht anzufangen zu denken, dass ein Repeater ein Signal verstärkt und dann alles besser wird. Ein Repeater als zweites Gerät ist nur dann sinnvoll, wenn es mit Kabel angebunden wird. Die Foren sind voll mit Wunschträumern. Es geht halbwegs wenn man es richtig macht, aber es ist halt nichts, was ich empfehlen würde. Allerhöchstens als WLAN-Bridge für Clients.
Mesh als Feature-Stichwort, Wifi6 als weiteres.

DLAN ist eine Nischenlösung, die so viele Abhängigkeiten hat, die man ganz konkret bei sich überprüfen muss, kommt dann aber in Frage, wenn die Elektroinstallation gut ist. Wenn das Haus alt, ist die Elektroinstallation höchstwahrscheinlich nicht jünger, insofern würde ich gar nicht erst damit anfangen. Neben "Performance" wäre mir viel wichtiger: stabiler Betrieb. DLAN fällt am ehesten auch mal spontan aus (z.B. wenn man ein neues Gerät in Betrieb nimmt; sollte eigentlich nicht sein...) oder fängt überhaupt nicht erst an zu funktionieren (getrennte Phasen).

Performance prüfen? Klar, den zweiten Schritt immer vor dem ersten... Als erstes prüfen, wo der Internet-Anschluss ist. Da kommt wahrscheinlich der Router hin. Bei den meisten Heimanwendern ist das vermutlich ein WLAN-Router - d.h. man kann durch einfaches Probieren gucken, wie weit man damit schon kommt. Bei einer ausgestatteten Wohnung, wo dann auch Schränke stehen oder andere Elektrogeräte mag sich am Empfang dann noch was ändern. Ansonsten WLAN-Geräte mal grob in der Mitte des Stockwerks positionieren und gucken, wie weit das ausleuchtet. Wie gesagt, wenigstens ein Kabel von WLAN- zu WLAN-Gerät.
5GHz-Band sollte man bevorzugen, in der Regel geht das aber nicht so weit und ist störanfälliger, dafür aber schneller.

Und dann z.B. den Ookla Speedtest in mehreren Iterationen mit anderen Anbietern und zu wechselnden Tageszeiten interpolieren und/oder vom WLAN-Client ftp-Downloads größerer Dateien messen.
 
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ChrisW90

Linsenhofener Sämling
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Zunächst: Vielen Dank für deinen Beitrag. Das hat sicherlich viel Zeit gekostet so viel Worte zu verlieren und leider dann doch so wenig zu sagen.

Ich gehe kurz auf deine Punkte ein, denn vieles ist schlichtweg falsch bzw. hast du eventuell einfach falsch verstanden:
1) Es geht mir weder darum hier für "umme" eine vollständige Fachberatung zu bekommen, noch ist dies hier meine einzige Informationsquelle. Das Problem des fehlenden Netzwerkausbaus in Bestandsimmobilien haben jedoch viele Leute und ich habe lediglich nach Erfahrungen gefragt.

2) Ich stimme dir vollkommen zu, meine Präferenz ging immer schon zu LAN. Auch wenn es in meinem ersten Beitrag nicht erkennbar ist, kenne ich mich mit LAN und WLAN recht gut aus, lediglich mit PowerLine habe ich keinerlei Erfahrung, da ich davon nie überzeugt war.

3) Die Problematik bezüglich Repeatern ist mir bewusst. Wenn dann ohnehin ein System eines Herstellers mit Mesa und WiFi6 oder WiFi 6E.

4) Danke für deine Einschätzung bezüglich DLAN. Deckt sich im Grunde mit meiner Meinung, ich habe insgeheim gehofft, dass sich da mehr getan hätte und das mittlerweile eine ernsthafte Alternative darstellen könnte.

5) Performance: Da hast du mich falsch verstanden. Ich würde gerne die DLAN/Powerline Performance prüfen bevor wir eine Entscheidung treffen, d.h. auch bevor ein Router irgendwo platziert und mit dem Internet verbunden ist. Ich dachte eher an einen Testaufbau, indem ich mir im Keller 1-2 Steckdosen suche wo vermutlich der Router steht und "Irgendwie" ein Test-Netzwerk aufbaue mit dem ich dann alle anderen Steckdosen testen kann bezüglich Datendurchsatz, Ping und Stabilität.

Wie gesagt, danke für deinen Beitrag, ich glaube inhaltlich sind wir sogar sehr eng beieinander.
 
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_macminimal

Melrose
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Vergiss DLAN... ansonsten brauchst du mE genau 1 LAN-Kabel mit PoE und AccessPoint je Etage (zB AP AC Pro). Dann bist du mit WLAN gut versorgt. Da du sagst du kennst dich aus, frage ich mich was du im WLAN vorhast, wenn du über mögliche Performance-Probleme nachdenkst. Ob du bereits jetzt WiFi6 APs brauchst musst du entscheiden. Liegt daran ob du Clients dafür hast. Wenn nicht oder nicht bewusst für demnächst geplant, würde ich zB bei Unifi statt des 99$ Lite mit WiFi6 lieber einen AP AC Pro nehmen. Eventuell bringt ein Mesh noch zusätzliche Performance Amplifi Mesh vllt...
 

au37x

Baldwins roter Pepping
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Mit Dlan habe ich in unserem Haus von 1984 sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir betreiben damit drei Telekom Media Receiver. Im oberen Stockwerk ist ein Powerlineadapter gleichzeitig ein Wlan Range Extender. Was auch hervorragend funktioniert.
 
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_macminimal

Melrose
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Möglicherweise ist DLAN ja in "neueren" Häusern sogar nutzbar. Ich erkenne jedoch nicht was das für "Vorteile" haben soll. Wenn eh renoviert werden soll, ist ein senkrechter Kabelkanal für 2 LAN-Kabel am Hauptstrang (Flur?) kein Riesenaufwand.
 

ChrisW90

Linsenhofener Sämling
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Interessant, jetzt kommt doch etwas Schwung in das Thema, danke!!

Genau auf solche Erfahrungswerte wie bei @au37x bin ich gespannt! Wir haben auch vor zumindest 2 Media Receiver im oberen Stockwerk zu betreiben, ich hätte aber nie gedacht dass dies über Dlan zuverlässig funktioniert. Welche Geräte nutzt du?

Und zu @_macminimal : Das Haus soll/muss nur teilweise renoviert werden, da Teilbereiche gerade erst renoviert wurden, unter anderem der Flur im Erdgeschoss und 1.OG. Dort entlang müsste ich aber die Lan-Kabel verlegen.

Die Frage welcher Wlan-Standard und welche Endgeräte man schlussendlich einsetzt werden wir ohnehin erst später beantworten, wobei ich da schon Richtung Wifi 6 gehen würde.
 

au37x

Baldwins roter Pepping
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@ChrisW90 IMG_0046.JPG von denen habe ich drei Stück im Einsatz.

IMG_0045.JPG

Den im Obergeschoss. An dem hing auch ein Netzwerkdrucker, bis dieser seinen Geist aufgegeben hatte.

Wir haben unser Haus zwar 2007 komplett gestrippt und renoviert, aber damals stand das ganze Netzwerkgedöns noch nirgends auf der Agenda. Aber solange alles funktioniert, sehe ich keinen Handlungsbedarf.

Als Router nutze ich den Telekom Smart 1. DSL ist eine 100Mbit Leitung, die „aber“ mit 115Mbit synchronisiert.
 
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NorbertM

Hochzeitsapfel
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Ich habe vor Jahren nachträglich ein Netzwerkkabel an der Treppe verlegt. In der Ecke durch die Treppe gebohrt, Dreiecks-Kabelkanal an die Wand, Kabel rein und übertapeziert. Sieht man nicht und der Aufwand hielt sich in Grenzen.

Auch mit massiven Betondecken versorgen bei mir zwei FRITZ-1200 problemlos drei Etagen.
 

dtp

Roter Winterstettiner
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Powerline funktioniert natürlich nur innerhalb derselben Phase. Es kann also passieren, dass man darüber nicht alle Räume erreicht.

@au37x: Werden denn bei dir die angegebene Datenraten von über 1 GBit/s erreicht? Meistens brechen diese Werte ja schon bei kleinen Störungen infolge von Übergangswiderständen bzw. Leitungsreflexionen dramatisch ein. Hinzu kommt, dass PLC selbst ein "schöner" Störfaktor bei der Energieversorgung anderer Geräte sein kann. Für mich wäre das daher die letzte Option.

@TO: Wenn du keine Ethernetkabel verlegen willst (die Telefonleitungen der TAE-Anschlüsse sind eher ungeeignet für eine breitbandige Datenübertragung), dann wäre ggf. ein geschickt aufgebautes MESH-Netz eine Alternative. 140 qm sind ja jetzt nicht unbedingt so viel, so dass man dafür dann mit zwei, drei Repeatern auskommen sollte. Eine weitere Alternativ wären ggf. noch IP-Extender für das ungenutzte Koaxialkabel des Fernsehanschlusses.
 
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gerbozor

Weisser Rosenapfel
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Hatte damals eine ähnliche Situation und bin dann ein paar Jahre den Weg über DLAN gegangen. Ich nutzte die Adapter von Devolo. Irgendwann mit der Umstellung meines DSL-Anschlusses und dem neuen Router habe ich mich dann doch dazu entschieden Löcher zu bohren und Kabel zu verlegen... Ein Unterschied wie Tag und Nacht!

Nutze aktuell den Speedport Smart 4 + 2 Speed Home Wifi welche per Kabel verbunden sind. Ein Haus mit drei Stockwerken, der Hof und auch der Garten sind mit ausreichend WLAN bzw. Geräte wie Fernseher mit LAN verbunden. Keine Probleme und überall beste Verbindung / Geschwindigkeiten.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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1) Machen.

2) Geht, wenn fähiger Elektriker und Stromkreise und RCD-Zuordnungen entsprechend geplant und ausgeführt werden. Vorhandene Stromkabel kannst du vergessen. Bzw. die Stromkabel sind nicht das Problem, sondern die Verteilung. Wenn du die anfasst, gelten automatisch alle aktuellen Regeln (da hat sich viel sinnvolles seit '90 getan). Also vmtl. VT 1x neu. In der Realität sind aber das "wenn" und die 2x "und" das Problem. Also bleiben lassen und 1) (und vielleicht trotzdem die VT auf Vordermann bringen, wenn man schon mal dabei ist 😉 Aber dann nicht wegen DLAN, sondern weil z.B. die aktuellen Vorgaben für RCDs durchaus viel Sinn machen.)

3) Ist die Lösung, wenn man nichts "richtig" machen kann oder will (für stationäre Geräte). Würd' ich mir im Eigentum nicht antun wollen. Ob das bei der doch überschaubaren Wohnfläche geht hängt i.W. von den Decken ab. Da würd' ich mir nicht so viel Sorgen machen, zumal ja auch Zwischenlösungen möglich sind (Kabel zum WLAN-Router ins EG legen, ab da mit WLAN verteilen statt alles aus dem Keller.)

Gibt es Möglichkeiten diese irgendwie sinnvoll zu nutzen?

Nur zum Anschluss von kabelgebunden Telefonen oder Faxgeräten 😉

Das Problem des fehlenden Netzwerkausbaus in Bestandsimmobilien haben jedoch viele Leute und ich habe lediglich nach Erfahrungen gefragt.

Nachrüsten. War '90 kein Thema, heute ist das Standard - du würdest ja auch keine dezentrale Heizung mit Kohle weiternutzen 😉 Wenn nicht jetzt, wann dann? Und wie gesagt: Elektrik gleich mitmachen!

ein System eines Herstellers mit Mesa und WiFi6 oder WiFi 6E.

Was ist denn "Mesa"? Was hat denn WiFi 6(E) mit deiner Problematik/Fragestellung zu tun?

ich hätte aber nie gedacht dass dies über Dlan zuverlässig funktioniert

Wie gesagt: Das hängt einzig und allein von der Elektroinstallation ab. Solange sich beide Endpunkte in einem Stromkreis befinden und wenig Klemmstellen im Strang sind (und diese fachgerecht ausgeführt sind) funktioniert das.

Powerline funktioniert natürlich nur innerhalb derselben Phase.

Stromkreis. Das impliziert natürlich "gleiche Phase", aber das reicht nicht. Wenn der Potentialausgleich über den Neutralleiter geführt wird (das war aber auch '90 bereits unzulässig, es sei denn, wir reden von Belgien) hat man eh' verloren.
 

dadudeness

Dithmarscher Paradiesapfel
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1, Netzwerkkabel verlegen) Ja! Wenn es irgendwie geht, zieh Strippen. Und zwar am besten in jedes Zimmer. Und da dann am besten gleich zwei Leitungen, um eine Doppeldose setzen zu können. Und wenn Du schon dabei bist, könntest das gleich zum Anlass nehmen, mindestens ein Leerrohr mit zu verlegen, um bei Bedarf Glas nachblasen zu können.

2, DLAN) Lohnt sich durchaus, auszuprobieren. Aber nicht als ausschließliche Lösung, sondern als Notlösung fürs Gästezimmer oder um einen WLAN AP in den Schuppen im Garten zu bringen oder so. Die Hardware ist günstig, dass man es drauf ankommen lassen kann, Geschwindigkeit und Stabilität direkt vor Ort auszuprobieren.
Die beworbenen Geschwindigkeiten sind natürlich völliger Käse, aber ein Vorteil, den die Dinger gegenüber WLAN haben, ist die verringerte Latenz. Überträgst Du gern Dateien im lokalen Netz, addieren sich ein paar ms schnell so, dass es lästig wird. Öffne ich eine FCPX-Mediathek, die auf einem NAS liegt über WLAN Wifi5 5GHz, AP 1m vom MacBook (kein Mesh, kein Repeater, kein DLAN involviert), dauert das Öffnen 1-2min. Per Gigabit Ethernet ist das eine Sache von vielleicht 20sek.

3, nur WLAN) Repeater sind nur im LAN-Bridge-Modus zu gebrauchen, Mesh mit nur via WLAN verbundenen Geräten ist Käse und überhaupt ist WLAN Käse, wenn Du nicht nur surfen oder streamen willst, sondern Daten übertragen willst -- siehe den Latenz-Teil aus Absatz 2.


Wenn Du hoffentlich alle Bereiche des Hauses mit mindestens einem Ethernetkabel ausgestattet hast, kannst Dich dran machen, über die WLAN-Ausleuchtung des Hauses nachzudenken. Hier gibts verschiedene Lösungen, von denen Unify schon genannt wurde. AVM kann das mit seinen Repeatern auch, wenn die denn über LAN mit der Fritzbox verbunden sind. Sonst gibts z.B. noch von Unleashed von Ruckus. Ziemlich cool, mehrere APs arbeiten zusammen und treten logisch als ein Gerät auf und können auch gemeinsam als ein Gerät konfiguriert werden.

Beim Checken des WLAN-Empfangs bist Du schlecht beraten, auf die Striche im WLAN-Fächer in der Menuleiste zu achten. Klickst Du jedoch mit gedrückter ⌥ Taste auf diesen, wird Dir da mehr angezeigt.
RSSI ist hier sehr spannend. Von maximal gut (um -30dBm) bis nicht mehr gut (ab -70dBm) geht in etwa die sinnvolle Skala. Je nach dem, was an den jeweiligen Orten geschehen soll, würd ich einplanen, das Signal nicht schlechter als -68dBm werden zu lassen. Da sich der Wert im Menu regelmäßig aktualisiert, kannst einen AP an einen Ort stellen und dann in der Umgebung umherlaufen, um zu gucken, welche Bereiche wie gut ausgeleuchtet werden.
Vorsicht, der Wert gilt nur für das aktuelle Frequenzband. Sendest Du 2,4GHz und 5GHz aus, wird der Mac sich zuerst das 5GHz Band vornehmen. Wird das zu schlecht, wechselt er zu 2,4 und der RSSI Wert wird wieder höher. Also achte am besten drauf, dass beim Testen bei Kanal etwas von 5GHz steht.
Das geht natürlich auch mit Tools wie z.B. dem Wifi Explorer, aber es ist schon praktisch, dass das in einfacher Form in macOS mit Bordmitteln machbar ist.
 

ChrisW90

Linsenhofener Sämling
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Mamma Mia, vielen Dank @dadudeness für deinen klasse Beitrag!
Ich habe mich mittlerweile dazu entschieden den aufwändigen Weg zu gehen und in (nahezu) jeden Raum mindestens 2 LAN Kabel zu legen.
Ich muss zum Glück nicht durch die Decken bohren, dafür aber jede Menge Schlitze ziehen in den beiden Geschossen.
Das ganze Projekt startet erst im nächsten Mai, ich halte euch über den Fortschritt hier auf dem Laufenden.
 
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MacAlzenau

Golden Noble
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Bin da absoluter Laie, aber kann man LAN-Kabel nicht auch in Fußleisten verlegen, ohne aufwändiges Schlitzeklopfen (oder mit viel Staub fräsen)?
Da gibt es doch sogar für 230V passende Leisten und Anschlußdosen.
 

_macminimal

Melrose
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Er muss wohl auch in obere Stockwerke, sodass ein „auf/in“ der Wand hoch zur Decke und da durch unvermeidlich ist.
 

SomeUser

Ingol
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Moin!

Auch wenn offensichtlich eine Entscheidung gefällt wurde, mal meine Gedanken dazu:
Wir reden von rd. 140m2, also ca 70 pro Etage - insgesamt also überschaubar kleines Haus. Wenn man sich jetzt also nicht den Aufwand mit größeren Arbeiten (Kernbohrungen, Stemmarbeiten, ...) machen will, aus welchen Gründen auch immer, und man Kabel haben will, würde ich wie folgt vorgehen:
1. Mal kritisch hinterfragen, wo WIRKLICH ein Netzwerkanschluss benötigt wird. In der Traumvorstellung wird an der Spüle in der Küche, am Waschbecken im Bad und in der Besenkammer ein Netzwerkanschluss geplant und gerne auch gelegt - aber faktisch nie benötigt. Natürlich kaaaaaann es passieren, dass in 15 Jahren der kleine Rambo-Rainer sein Kinderzimmer in der Besenkammer erhalten soll oder Kelenta-Chantalle ihre OnlyFans-Webcam-Karriere auf dem Dachboden professionalisieren will, aber dann kann man das eine Kabel, eine bis dahin viel bessere Funktechnik oder was auch immer da legen, nutzen oder was auch immer. Aber heute, ein absehbar für die nächsten drölf Jahre nicht genutztes Kabel zu verlegen, würde ich mir dann sparen.
Nochmal: Hier geht es nicht um die "weltbeste" Lösung, sondern einen pragmatischen Ansatz, wenn man nicht zu viel Arbeit und/oder Geld investieren will.

2. Jetzt bleibt ohnehin nur noch ein Teil der Räume übrig. Also noch mal an die Verkabelung gedacht: Natürlich ist es irgendwie "cooler", wenn aus jedem Raum zwei Kabel schön an ein Patchfeld im Keller gehen, da noch eine USV im 19"-Schrank hängt, der eigene Fileserver surrt...
In der Praxis: Wofür? Das Hoch der Gefühle ist für viele ein NAS. Ansonsten sind die Leute ja regelmäßig eher damit überfordert, zwei Excel-Formeln nebeneinander zu schreiben. Insofern: Ja, alle die jetzt aufschreien, dass sie zu Hause jeden Tag 14 TByte von einem Zimmer ins nächste schieben etc., können sich jetzt setzen - das normale Anwendungsszenario für das Netzwerk ist wohl: Mama streamt in 4k Gute Zeite Schlechte Zeiten, Sohnemann zockt und lässt nebenbei Youtube laufen und auch Papa lässt was mit You* nebenbei laufen.
Selbst wenn wir das alles Verdoppeln UND noch ein wenig Daten hin und her kopieren, ist das - ehrlich betrachtet - also überschaubar. Selbst wenn irgendwann der erste 8k-TV oder was auch immer kommt.
Braucht es also tatsächlich in jedem Raum eine 10 GBit-Verbindung? Wohl nicht.

Also mal ein pragmatischer Ansatz: Internet kommt im Keller an, wo auch der Rest eventueller Hardware rumsteht (z.B. NAS). Nun sucht man sich EINEN Punkt, von dem alle darüber liegenden Räume die WIRKLICH verkabelt werden müssen, halbwegs sinnvoll erreichbar sind und bohrt einmal(!) für ein (ggf. für zwei) Kabel durch die Kellerdecke nach oben.
Im Erdgeschoss angekommen, schließt man nun also einen 1 GBit-Switch (von mir aus auch was schnelleres, wenn Papa viel YP guckt) an.
Hier geht man, über die Sockelleisten in die einzelnen Räume - gefühlt haben ja seit drölfzig Jahren alle Sockelleisten Kabelaussparungen enthalten. Kommt man nicht Sternförmig vom Switch weg, weil die Räume "so ein Zufall aber auch" in der Reihe liegen: Im Ernst, dann überlegt man sich, halt mit 'nem kleinen Switch in Reihe weiter zu gehen. Ob nachher hinter irgendeinem Regal (TV-Sideboard, Regal, Schrank, ...) ein Switch liegt, sieht und interessiert niemanden.

Entsprechend geht man dann mit EINEM Kabel auch nach oben in das 1. OG und verteilt dort analog.

3. Damit hat man im EG/OG regelmäßig keine sichtbaren Kabel, da hinter den Fußleisten lang gelegt. Im Keller geht es bestenfalls vom Router zu dem Ort, wo man nach oben durchbohrt - und dort interessiert es i.d.R. niemanden.
Zudem hat man damit - reell betrachtet - mehr als ausreichend Anbindung in allen relevanten Räumen.
 

ChrisW90

Linsenhofener Sämling
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Ich hatte es schon erwähnt, trotzdem hier nochmal: Ich muss nicht durch die Decken bohren, da das Haus über einen „Wäscheschacht“ verfügt, der vom Keller (wo der Router stehen wird) ausgehend ins 1. OG führt.

Leider komme ich dann im Flur ins Erdgeschoss und dort ist keinerlei Fußleiste in der Nähe.
Im 1. OG komme ich dagegen relativ leicht in alle Räume.

Übrigens sollen folgende Räume LAN erhalten:
- Keller (Arbeitszimmer + NAS) 4 LAN Anschlüsse
- Wohnzimmer (4)
- Kind Nr. 1 (2)
- Kind Nr. 2 (2)
- Elternschlafzimmer (2)
- Flur unten (2)
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Und wenn Du schon dabei bist, könntest das gleich zum Anlass nehmen, mindestens ein Leerrohr mit zu verlegen, um bei Bedarf Glas nachblasen zu können.

Das könnte er dann nicht "zum Anlass" nehmen, sondern das muss er dann so machen - die Verlegung von Netzwerkkabel (und allen anderen Medienkabeln) ohne Leerrohr ist unzulässig. GF wird ansonsten eingezogen - eingeblasen wird nur bei einer Hauseinführung über den Wasseranschluss.

3, nur WLAN) Repeater sind nur im LAN-Bridge-Modus zu gebrauchen

Dieser Satz ist Unfug. Ein "WLAN-Repeater im LAN-Bridge Modus" ist kein Repeater, sondern ein AP.

AVM kann das mit seinen Repeatern auch, wenn die denn über LAN mit der Fritzbox verbunden sind.

Auch dieser Satz ist Unfug. Wenn man APs über LAN verbindet sind das a) keine Repeater und dann braucht man auch b) offensichtlich keine.

Ich muss zum Glück nicht durch die Decken bohren, dafür aber jede Menge Schlitze ziehen in den beiden Geschossen.

Vorsicht beim horizontalen Schlitzen - das ist in den meisten Mauerbildnern für alles länger als ein paar 10cm i.d.R. unzulässig. In tragenden Wänden sind horizontale Schlitze eigentlich immer unzulässig. Beim Schlitzen an die Verlegung im Rohr denken!

Bin da absoluter Laie, aber kann man LAN-Kabel nicht auch in Fußleisten verlegen, ohne aufwändiges Schlitzeklopfen (oder mit viel Staub fräsen)?

Klar!
 
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Benutzer 188258

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Wenn du dir trotz allem nicht sicher bist würde ich zumindest Leerrohre in alle relevanten Räume installieren.
 
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