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Midlife-Crisis... oder: was tun, wenn alles grau ist?

landplage

Admin
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Aber die Möglichkeiten des Lebens bekommen auch mehr Normalität.
Eher anders herum. Man merkt, daß Möglichkeiten im Leben eben nicht die Normalität sind, sondern eine Chance, die bisherige Realität zu ändern. Und das die Möglichkeiten seltener werden, man um so sorgsamer damit umgehen muß.
Ich habe in den letzten Jahren damit begonnen, die Kontakte zu Menschen, die mir wichtig sind, die ich aber im Alltag aus den Augen verloren habe, wieder zu intensivieren. Eben, weil man zunehmend erkennt, daß man das nicht später, irgendwann machen kann. Weil es dann zu spät ist.
 
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Ulli

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Selbst wenn Du es Selbstmitleid nennst. Was ändert es? Wichtig wäre doch in dem Fall zu fragen, woher kommt das Selbstmitleid, was steckt dahinter und wie bekommt man es gelöst.

Meine persönliche Meinung ist, dass sich Leute mit solchen sogenannten Krisen meist auch einfach nur selbst zu wichtig nehmen. Die Lösung ist eigentlich ganz einfach. Sich selbst ein bischen zurück nehmen und nicht immer an die erste Stelle stellen. Andererseits sollte man sich selbst aber auch eigene Plätze der Ruhe und Besinnung schaffen (da weiß ein jeder selbst, was für ihn am Besten ist).
 

Hallo

Gast
Eher anders herum. Man merkt, daß Möglichkeiten im Leben eben nicht die Normalität sind, sondern eine Chance, die bisherige Realität zu ändern. Und das die Möglichkeiten seltener werden, man um so sorgsamer damit umgehen muß.
Ich habe in den letzten Jahren damit begonnen, die Kontakte zu Menschen, die mir wichtig sind, die ich aber im Alltag aus den Augen verloren habe, wieder zu intensivieren. Eben, weil man zunehmend erkennt, daß man das nicht später, irgendwann machen kann. Weil es dann zu spät ist.

Ich denke, dass gerade die vielen Möglichkeiten sich hin zu einer Normalität des Lebens verändern. Man sieht viele Dinge gelassener und kann einfacher mit diesen umgehen.
Auch habe ich jetzt im Leben viel mehr Möglichkeiten. Nicht nur das ich mehr verändern kann, wenn ich denn will, sondern dass die Veränderungen von anderen Emotionen getragen werden.
So kann ich mich noch gut erinnern z.B. die erste Freundin, der erste Kuss, die Einschulung, Abitur, der erste Sex, Studium etc. Das waren alles richtige emotionale Herausforderungen
Jetzt in älter werden, haben diese Dinge der Veränderung einfach eine Normalität. z.B. ist ein/e Partner/in ist etwas Normales.

Genau diese Normalität ist es, die vielen Menschen große Schwierigkeit bereitet. Sie erleben dann nicht mehr, dass sie Leben und alles wird grau und eintönig. Ist ja auch alles so normal - wo wir doch ständig mit besonderen Ereignissen durch die Medien bombardiert werden.
Viele Menschen versuchen dann dieser Eintönigkeit dadurch zu entfliehen, in dem sie sich dann auf einmal wieder eine neue junge Freundin "verlieben" oder sich einen super geilen Sportwagen kaufen etc.
 

atomfried

Leipziger Reinette
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auswandern! so wie ich es gemacht habe. dann ist wieder alles neu!
wenn es dann wieder zur gewohnheit wird, einfach wieder auswandern usw.
 

Hallo

Gast
Meine persönliche Meinung ist, dass sich Leute mit solchen sogenannten Krisen meist auch einfach nur selbst zu wichtig nehmen. Die Lösung ist eigentlich ganz einfach. Sich selbst ein bischen zurück nehmen und nicht immer an die erste Stelle stellen. Andererseits sollte man sich selbst aber auch eigene Plätze der Ruhe und Besinnung schaffen (da weiß ein jeder selbst, was für ihn am Besten ist).

Wenn die Lösungen so einfach wären, dann bräuchten wir keinen Psychotherapeuten, Psychoanalytiker, etc. Auch hätten wir dann nicht die Depression als "Volkskrankheit".


Viele Menschen halten genau diese eigenen Plätze der Ruhe und Besinnung nicht aus. Auch, weil sie nichtgelernt haben sich selbst und ihr Leben als wichtig zu nehmen. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben kann man sehr gut über Außenhypes sein Leben gestalten.
Immer schön weg von der Wichtigkeit der eigenen Person. Der Hype ist dann wichtig - z.B. der erste Kuss, das erste Auto, die erste Freundin, der neue Mac;), das neue OSX;), der nächste Urlaub. Das wird jedoch immer Alter zunehmend normal und müsste durch die Wahrnehmung der eigenen Person ersetzt werden.
Genau dann kommt bei vielen die graue Leere. Dann fehlt der Sinn und das Leben dreht sich im Kreis.

auswandern! so wie ich es gemacht habe. dann ist wieder alles neu!
wenn es dann wieder zur gewohnheit wird, einfach wieder auswandern usw.

Bis man dann alle Länder durch hat. Was machst du dann?;)
 
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Moorcock

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Auch wenn es hart kingt und nicht immer stimmt, aber eine Krise hat (nur) wer sie sich leisten kann. Kinder sind da natürlich eine tolle Möglichkeit die Zeit für die Midlife Crisis hinauszuzögern, aber nur wenn das Umfeld stimmt. Wenn der Partner nicht stimmt kann dass alles auch noch mehr reinhauen.

Und auch mit Kindern kommt dann die Frage wenn sie aus dem Haus sind. Um die Jugend nochmals aufzufrischen ist die Geliebte natürlich eine Möglichkeit, auch Mottorradfahren oder ähnliches könnte helfen. Das erinnert mich aber alles fatal an eine alten Kerl der das gleiche Problem hatte:

"Kannst Du mich schmeichelnd je belügen,
dass ich mir selbst gefallen mag,
kannst Du mich mit Genuss betrügen,
das sei für mich der letzte Tag"

so oder so ähnlich heißt es im "Faust", ein sehr gutes Buch über Midlife Crisis!

Was gegen die Midlife Crisis helfan kann ist eine bessere Erkenntnis, denn die Welt ist die gleiche wie die als man jung war. Die Midlife Crisis ist also ein interenes Problem, das nur durch einen Sinn im/am Leben gelöst werden kann. Der Sinn kann aus anderen Menschen und der Beziehung zu ihnen kommen oder aus eine metaphysischen Ecke wie Religion, Philosopie, altruistischen Humanismus oder weiß sonst was.

Kurz: ein Roadster, Banjee jump etc. kann nicht helfen, weil er den Grund des Problems nicht beseitigt.

Think!

Gruß

Moorcock
 
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Jenso

Gast
Wenn ich nicht irre, sagt A. Silesius ungefähr so:

Ich bin - ich weiß nicht wer,
ich komme - ich weiß nicht woher,
ich gehe – ich weiß nicht wohin;
mich wundert, daß ich so fröhlich bin.

Natürlich meine ich, daß es im vierten Vers nicht wirklich um ein Erstaunen geht, sondern daß hier die Erkenntnis eingearbeitet ist, wonach (trotz aller Fragezeichen und Unsicherheiten) ein erfüllendes Ziel in einem vorbedingungsfreien Frohsein liegen könnte.
Trotz aller Fragezeichen heißt auch: Ambiguitätstoleranz an den Tag (und ins Innenleben) zu legen, nicht alle Probleme und Konflikte lösen zu müssen…

Nun haben wir alle eine unterschiedliche Lebensbahn hinter uns (und nicht einmal die kennen wir in jeder Hinsicht so genau) und eine Zukunft voller Ungewissheit vor uns. Rückschauend stellen wir aber doch oft fest, daß viele der Berge, die wir inzwischen überschritten haben, vorher gerade unübersteigbar schienen: und dennoch haben wir es seinerzeit irgendwie bewältigt. Dieser Gedanke (bzw. die Projektion dieser Erfahrung in die Zukunft) sollte jedem Mut machen (auch wenn keine aktuelle Lösung in Sicht scheint), auch künftige Herausforderungen zu meistern / oder erst noch zu finden.

Die unangenehme Erkenntnis unter die Überschrift „midlife“ zu setzen, ist m.E. nicht sinnvoll, sondern verwässert die Einschätzung: ich meine, daß einen solche Gedanken jederzeit überfallen können; der Begriff ist wohl eine kleine Modeerscheinung. - Die Sache bleibt in der Situation schwer!

Aufgaben helfen (egal, ob Kinder/Familie, Job & Freizeit oder sonstwas), können aber selbstredend weiteres Ächsen nach sich ziehen.
Patentrezept ist nicht - das wäre ja so unmöglich wie: „nicht dran denken“.

Aber: es kann klappen, sage ich aus eigener, langjähriger Erfahrung.

Da es hier vllt. mal hineingehört (in anderen threads gebe ich dergleichen nicht bekannt): männlich, 54 Jahre, sehr glücklich verheiratet (seit 29 Jahren) und begeisterter Vater zweier Söhne (von mir mehrere Jahre als Hausmann selbst erzogen); Freiberufler in eigener Hüttte; gesundheitlich nicht mehr topp, abe insgesamt „quietschfidel und puppenlustig“, wie man so sagt.

Bin „einfach“ glücklich und (bisher/wieder) ohne Angst vor Alter und Tod.
(ohne Religion!)
 
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arc

Leipziger Reinette
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18.10.05
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...denn die Welt ist die gleiche wie die als man jung war.

Aber sie ist inzwischen besser beschreibbar, weil man diesen oder jenen Vorhang schon mal zumindest lüpfen konnte. Das macht für mich den irren Charme des älter werdens aus. Phantastisch aber bleibt das alles, weil die handvoll Antworten die man für sich selbst ggf. hat finden können, gleich doppelt so viele neue Fragen generieren.
Das ganze hat - zugegeben - einen Nachteil ;), die Radikalität schwindet, man wird bedächtiger. Oft ist das sicher fürchterlich gut, aber manchmal stört's auch - mich zumindest.

Dieses "unerwartet auf das eigene Ich zurückgeworfen sein" ist ja nichts neues. Die westlichen Gesellschaften bieten vielfältige Antworten darauf an: der typische Trip nach Indien, hier war von vier Wochen Kloster die Rede, gesellschaftliches Engagement, Lehren (inzwischen sollte sich ja durchaus das ein oder andere Quentchen weitergebbaren Wissens angesammelt haben), Hinwendug zu einer Religion.
'n Patentrezept wird's nicht geben, dazu sind derlei Stimmungen letztlich doch zu Characterabhängig denke ich. Weiter oben deutete jemand an, das derlei Sinnfragen vielleicht auch bloß eine Zivilisationskrankheit, ansonsten satter und zufriedener Menschen sind, wer sich drehen muß um sein tägliches (Über)Leben zu sichern, das stimmt wohl, wird vielleicht weniger so abstrakte "Sinnfragen" stellen, ob das "besser" ist, sei allerdings mal dahingestellt. Oder?
 
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Irreversibel

Holländischer Prinz
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Nein

Im Gegenteil, man sollte einfühlsamer, verständnisvoller, milder, ruhiger, klüger werden.

Wie man werden sollte und wie man wird... da treffen Welten aufeinander.

Hallo hat das schon super erörtert.

Je älter die Leute werden desto sturer sind sie meiner Erfahrung nach. Viele sind auf irgendeine Art und Weise "borniert", man kann ihnen nicht einmal mit den besten Argumenten beikommen wenn sie meinen dass sie die Experten auf ihrem Gebiet sind und Recht haben. Ist ja auch normalerweise nicht schlecht, sich nicht von jeder dahergelaufenen Meinung beeinflussen zu lassen.

Ich kenne ziemlich viele Leute die meinen, es hätte nach "ihrer" Musikepoche keine nennenswerte Neuerung mehr gegeben. Einige sagen sogar dass es seit dem was wir als Klassik bezeichnen nichts mehr Neues gab. Das kann man sich selbst sogar einigermaßen logisch begründen, aber richtig ist es trotzdem nicht.

In meinem Bekanntenkreis befinden sich viele Menschen, die doppelt so alt sind wie ich. Ich kann nur einen einzigen benennen, der mit steigendem Alter eher vorsichtig und bedacht geworden ist. Vielleicht hat er in seinem Leben die Erfahrung gemacht, zu oft die falschen Schlüsse gezogen zu haben. Die meisten anderen haben schon ihren Alltag drauf den sie so runterschrubben. Das empfinde ich eigentlich auch als die Normalität, sich nicht mehr große Gedanken zu machen ob das, was man gerade tut eigentlich richtig ist, wenn man es schon seit vielleicht 50 Jahren so macht. Man hat Sicherheit, es ist aber vieleicht auch langweilig.

Na ja, ich glaube jetzt überlass ich lieber wieder den "alten Säcken" das Feld ;)
 

Jenso

Gast
Karl Valentin: „Ich war auch mal so jung wie Sie, womöglich sogar noch jünger."

Aber der Blickwinkel auf das Lebensalter hilft nur scheinbar weiter: viele Menschen sind „Mitte Zwanzig" innerlich schon Rentner - und umgekehrt (Stichwort: „junge Alte“).

Borniert sind Jüngere m.E. sogar noch eher, als Alte - letztere haben immerhin schon einige persönliche Fehler erlebt/begangen und erinnern sich daran, daß diese seinerzeit gar nicht als falsch angesehen wurden; Jugend ist diesbezüglich unbedarft-naiv (dies ist KEIN Vorwurf).

Ansonsten gilt:
Wir werden als Brandstifter geboren und sterben als Feuerwehrleute.
 

Jenso

Gast
Eher anders herum. Man merkt, daß Möglichkeiten im Leben eben nicht die Normalität sind, sondern eine Chance, die bisherige Realität zu ändern. Und das die Möglichkeiten seltener werden, man um so sorgsamer damit umgehen muß.

Dies sehr ich anders: die „Möglichkeiten im Leben" sind unsere Normalität, nur verschüttet sich so manch einer die Wahnehmung dessen und beraubt sich damit der Chance a) sich einzuordnen in (s)ein Weltbild und b) festzustellen, daß genau das GRAU das Positive ist: es gibt für alles (und bei allem) Abstufungen, Nuancen und damit persönliche Nischen. Nicht die Extremwerte (schwarz und weiß) bestimmen das Dasein, sondern der Reichtum der Abstufungen dazwischen, eben das „Wunderschöne Grau" (Stefan Gwildis).
M.E. werden nicht die Möglichkeiten seltener, sondern (in vorauseilender Resignation?) viele Menschen verkennen ihre jederzeit vorhandenen Optionen und Ressourcen.
 

landplage

Admin
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Dies sehr ich anders: die „Möglichkeiten im Leben" sind unsere Normalität, nur verschüttet sich so manch einer die Wahnehmung dessen und beraubt sich damit der Chance a) sich einzuordnen in (s)ein Weltbild und b) festzustellen, daß genau das GRAU das Positive ist: es gibt für alles (und bei allem) Abstufungen, Nuancen und damit persönliche Nischen. Nicht die Extremwerte (schwarz und weiß) bestimmen das Dasein, sondern der Reichtum der Abstufungen dazwischen, eben das „Wunderschöne Grau" (Stefan Gwildis).
Nein, ich will schwarz und weiß, knalliges Rot und ein Blau, daß man denkt, man kann das Weltall sehen. Wenn ich aus einer Vorstellung des Cirque du Soleil komme oder wie letzten Sonntag aus einem Konzert mit Gianna Nannini, dann merke ich, daß ich noch Extreme spüren kann, daß mich da etwas total mitreißt, daß ich noch lebe.
Gerade die Extremwerte brauche ich, um meine persönliche Skala im Leben zu eichen, um zu erkennen, wie weit sich mein Horizont aufspannt.

M.E. werden nicht die Möglichkeiten seltener, sondern (in vorauseilender Resignation?) viele Menschen verkennen ihre jederzeit vorhandenen Optionen und Ressourcen.
Wenn wir hier wirklich von dem Alter sprechen, in dem man etwa die Hälfte des Lebens herum hat, dann gibt es da schon Einschränkungen, gegen die man nicht mehr ankommt. Man kann manche körperlichen Anstrengungen nicht mehr durchhalten, hat die ersten ernsthaften Krankheiten. Einige aus meiner Abiklasse sind schon nicht mehr am Leben.
Man beginnt sorgsamer auszusuchen, ob man jeden neuen phantastischen Trend wirklich mitmachen muß. Oder ob man sich nur irgendwie beweisen wollen würde, daß man ja noch soooo jung ist. Klar ist so ein schnucklige Cabrio etwas Schönes, aber mit dem richtigen Menschen Straßenbahn fahren, kann um so viel aufregender sein.

Genau jetzt hat man noch einmal die Chance, seine Träume auf Realisierbarkeit abzuklopfen. Man kann nicht mehr alles schaffen, um so sorgsamer sucht man aus, in welches unbekannte Gewässer man kopfüber springt (und hofft, wieder aufzutauchen).
 

debunix

Prinzenapfel
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Ich würd' hier ja gerne jedem Karma geben für den wundervollen Thread, nur ist meine Karmakanone leider leer.
Ein Dank schon einmal in die Runde für den schönsten und anspruchsvollsten Thread seit langem!
 
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Jenso

Gast
Liebe Landplage,
Du gefällst mir, auch wenn wir womöglich/wahrscheinlich nicht überall übereinstimmen. Dein Bild vom Eichen der persönlichen Skale kann ich mittragen, das ist schön und treffend; meine Auffassung von den Grautönen meint damit aber auch nichts bloß Trübes, sondern eben die Werte (Farben) in des Lebens goldener Mitten.

In jegliches Wasser kann man (eigentlich) auch in jungen Jahren nicht bedenkenlos hüpfen - insofern ist mit unserem Altern nicht ein (beklagenswerter) Verlust von früheren Optionen verbunden, sondern vielmehr oft die ruhigere Einschätzung von Sinn und Verstand beim Nutzen derselben.

Ich erfreue mich immer noch (ich outete mich ja schon als alten Knacker, der seine Mitte deutlich überschritten hat) einer gewissen Risikobereitschaft, bin bisher auch immer wieder aufgetaucht…
 
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Jenso

Gast
Ich würd' hier ja gerne jedem Karma geben für den wundervollen Thread, nur ist meine Karmakanone leider leer.
Ein Dank schon einmal in die Runde für den schönsten und anspruchsvollsten Thread seit langem!

Ich versuche, Dein Geschütz etwas aufzuladen per Druck auf den YinYang-Bobbel.
 

Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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Ich für meinen teil kann nicht alt werden. Körperlich wahrscheinlichs chon, aber im Kopf nicht. Ich begegne jedem grauen Haar (auch wenn es bei mir noch nicht soviele sind) mit einem guten Gefühl.

Jedes graue Haar, das ich habe.. HABE ich noch.. ;)

Abgesehen davon befasse ich mich nach wie vor immer noch mit den Dingen, die vor 5, 10 oder mehr Jahren noch interessant waren. Warum sollte ich das auch lassen? Jeder Tag im Leben bietet mir die Möglichkeit, Spass/Freude/Glück/wasauchimmer zu haben, vollkommen unabhängig davon, wie alt ich bin. Natürlich entwickeln sich deine Hobbys und Interessen jeden Tag weiter, aber warum auch nicht? Früher war ich immer am Zocken, jetzt zocke ich immer noch, lese aber oftmals lieber ein gutes Buch. Warum auch nicht? Wenn mir das Lesen nun Spass macht, dann freue ich mich jeden Tag darauf und überlege nicht, warum ich das Zocken aufgegeben habe.

Warum ich auf der Welt bin? Ganz einfach. Aus meiner Sicht hat jeder MEnsch zwei Ziele zu verwirklichen:

Die Verpflichtung sich selbst gegenüber ein schönes Leben zu führen (das ist am Wichtigsten. Was bringt es mir reich, berühmt oder geliebt zu werden, wenn ICH nicht glücklich bin? - Schaut euch mal die ganzen selbstmordgefährdeten Stars an).

Deer einzelne Mensch hat eine gewisse Verpflichtung "seiner Art" gegenüber. Mag sein, dass sich das vielleicht ein bisschen kommunistisch oder zu biologisch anhört, ist aber meine Meinung. Man sollte jeden Tag versuchen, ein Stückchen Freude oder Glück abzugeben. Das muss nicht zwangsläufig eine Spende an die UNICEF sein.. Ein freundliches guten Tag zu fremden Menschen auf der Strasse gehört mit dazu. Damit kann ich diesem Menschen auch eine Freude machen.

Fortpflanzung, Erhaltung, etc.. ist zunächst einmal vollkommen unwichtig. Es gibt Menschen ohne Kinder, die ihr Leben lang glücklich sind (was nicht heissen soll, dass ich keine Kinder haben will). (Abgesehen davon fühlt man sich dann oftmals auch gut. Gutes tun, bringt einem selber nämlich auch einiges)

Wenn es dann irgendwwann mal soweit ist, dass ich meinen letzten Gang antrete, kann ich von mir behaupten, dass ich jeden Tag meines Lebens genutzt habe.

Das Leben ist eine Chance, die wir nutzen sollten. Wer sie nicht nutzt, ist selber schuld.
 
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Jenso

Gast
Deer einzelne Mensch hat eine gewisse Verpflichtung "seiner Art" gegenüber. [...]
Fortpflanzung, Erhaltung, etc.. ist zunächst einmal vollkommen unwichtig.

Hier ist m.E. leider ein Dankfehler zu beklagen, da genau in der Fortpflanzung die „gewisse Verpflichtung“ liegt: der Genpool über alles!
 

Adams

Gast
Mein bester Tip: Psychotherapie. Schadet nie. Und wenn noch nicht gemacht, wirds zur Midlifecrisis höchste Zeit.
 

Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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Hier ist m.E. leider ein Dankfehler zu beklagen, da genau in der Fortpflanzung die „gewisse Verpflichtung“ liegt: der Genpool über alles!
Vom biologischen Standpunkt ja.
Die Frage ist: Was hast DU davon? Wenn es dir hilft ein gutes Gefühl zu haben, ists ok. Würdest Du Kinder zeugen nur um der Erhaltung der Art willen oder weil DU Kinder haben willst?