Es gibt in der Entwicklung der Informatik ja verschiedene Ebenen, auf denen Weiterentwicklung abläuft.
Zum einen steigert jede CPU-Generation kontinuierlich die Leistung. Analog zu Moore's Gesetz ist eine mäßig ansteigende Kurve zu verzeichnen, die die Rechenoperationen pro Sekunde abbildet. Das ist aber die theoretische, abstrakte Ebene, wo höchstens Forschung/Entwicklung stattfindet.
Dann kommt die Ebene, was davon überhaupt in welchen Zyklen den Weg in reale Produkte findet. Das ist schon keine Kurve mehr, weil ja nicht jeden Tag neue CPUs erscheinen, die 0.1% schneller sind, als die gestrigen. Ganz grob gesagt kommt alle 5-6 Jahre eine neue CPU-Generation (Core-i, CoreXDuo, Pentium, iX86...), alle 1-2 Jahre eine neue "Untergeneration" (Sandy Bridge, Ivy Bridge, Haswell) und monatlich ein neues Modell (2.4 GHz, 2.6 GHz, 2.7 GHz) auf den Markt. Das existiert dann als Angebot der Hardwarehersteller, und Unternehmen wie Apple können auf dieser Basis ihre Produkte bauen.
Damit kommen dann nochmal Zyklen ins Spiel, die der Produkte, die z.B. Apple anbietet. Diese richten sich z.Z. grob nach den o.g. "Untergenerationen", was aber nicht zwingend ist. Damit findet die technische Entwicklung, die beim Endkunden ankommt, als eine Art Treppe statt.
Und nun muss jeder User entscheiden, in welchen Zyklen sein Nutzerverhalten die Steigerungen benötigt. Je nach Ebene fallen die Leistungszuwächse natürlich immer geringer aus, wer also einen generationenbasierten Zyklus in seine hardware bringt, der gibt z.B. ein Core2Duo-Gerät jetzt ab, und kauft ein aktuelles Gerät der Core-i-Generation.
Er bekommt eine bis zu dreifache Steigerung der Leistung - hat er z.B. wie ich ein 2009er MacBook Pro mit C2D 2.4 gegen ein Early 2013er MBPr ersetzt, dann zeigt ihm Geekbench einen Sprung von 3.800 auf über 12.000 Punkte an.
Wer es so lange nicht mit einem Rechner aushält, der hat vielleicht 2011 schon eines der Sandy Bridge Core-i-Geräte gekauft, und hat damit knappe 11.000 Geekbench-Points erreicht. Der Wechsel auf z.B. Ivy Bridge ein Jahr später brachte ihm nochmal 1.000 Punkte dazu, und der Wechsel auf Haswell bringt ihm nun weitere 1.000 Punkte ein.
Wer dann jeden Schritt mitmachen will, hat 2012 das erste MBPr gekauft und dann im Januar 2013 das "Facelift" von 2.6 auf 2.7 GHz. Der Leistungszuwachs fällt natürlich noch geringer aus, ist aber theoretisch vorhanden.
Da die Weiterentwicklung der schieren Rechenleistung allein wohl kaum einen Wechsel der Untergenerationen oder Modelle rechtfertigen würde, kommen Techniken hinzu, die Effizienz und damit das Energiemanagement der Plattformen erhöhen. Es ist allerdings vor Erscheinen von Mavericks nicht klar, inwieweit diese Techniken auch für andere Modelle innerhalb der Core-i-Generation umsetzbar sind, Apple verspricht auch Nutzern von jetzt aktuellen Geräten deutlich gesteigerte Akkulaufzeiten.
Allgemein gilt: Die wirklich großen Sprünge darf der Nutzer vom Generationswechsel erwarten. Core2Duo-Geräte gelten heute zu recht als veraltet, während im Grunde alle Core-i-Geräte noch als zeitgemäß anzusehen sind.
Mein persönlicher Tip: Wer einen Mac hat, der schon mit i3, i5 oder i7-CPU werkelt, der sollte beim geplanten Wechsel sein Augenmerk auf andere Vorteile wie neueren Grafikkarten o.ä. legen (Es sei denn, er will bewusst vom i5 auf den i7 umsteigen...)
Wer hingegen noch mit einem Core2Duo unterwegs ist, der wird einen Wechsel inzwischen deutlich spüren - und da lohnt es sich jetzt im Herbst auch noch auf eventuell neue Haswell-Geräte zu warten.
Wer akut einen Rechner braucht, der muss immer das nehmen, was gerade verfügbar ist, das ist ja sowieso Gesetz in der IT -jegliche Diskussion, Tipps, Fragen ob Warten oder nicht - setzen ja immer voraus, dass man auch Warten kann...