schleichender Verfall
Was schon mit Windows Vista angefangen hat wird noch schlimmer mit Windows 7.
Die Usability leidet enorm, weil Microsoft zu versuchen scheint, dem User den Blick auf das Dateisystem zu versperren. Für einen normalen User muss das wenigstens verwirrend erscheinen. Mich als Jemand, der ich damit arbeiten muss, wiedert das mehr und mehr an.
Das Profilverzeichnis eines Users ist mit zig Ordnern zugemüllt, die nicht von jedem User benötigt werden. (Wozu leere Ordner pflegen, denn durch die Struktur blicken eh nur noch Experten durch!?)
Im Explorer steht das lokale Dateisystem, an vorletzter Stelle. Dass sich der Verzeichnisbaum dort analog zur rechten Seite aufklappt muss man extra einstellen.
Die Systemsteuerung sieht aus wie eine Tag Cloud und ist total unübersichtlich. Reinstes Chaos, ohne Struktur!
Dumm, dass man dann z.B. den Hibernate Modus trotzdem nur per Kommandozeile deaktivieren kann.
Jeder Patch, der installiert wird und jedes Service Pack müllt das System zu. Der WinSXS Ordner wächst ohne, dass man es verhindern kann. Löschen kann man ihn auch nicht, weil das nicht nachvollziehbare Probleme verursachen kann.
Meistens bleiben bei der Deinstallation von Software Daten im System zurück.
Dem sollte das MSI Paketformat eigentlich Einhalt gebieten, und u.A. sicher stellen, dass die Deinstallation eines Softwarepakets sowohl alle Registry Keys als auch alle Dateien löschen soll. Aber die Erstellung dieser Pakete ist teilweise sehr kompliziert und bietet zudem Hintertürchen, die wiederum dazu führen, dass eben doch wieder unerwünschte Rückstände bleiben. Zudem ist man grundsätzlich eingeschränkt, was Anpassungen der installierten Software angeht. Änderungen in der Registry oder im Dateisystem können einen Selfhealing Prozess auslösen, der die Software wieder in den frisch installierten Ausgangszustand zurück versetzt.
Kein Vergleich zu OS X.
Die grössten Probleme sind und bleiben, die (unwiederuflich) nachlassende Performance von Rechnern, die schon einige Zeit in Betrieb waren und das Zumüllen des Systems durch redundantes Vorhalten von Daten. Das soll u.A. sicherstellen, dass Paches wieder deinstalliert werden können und das Sytem nach kritischen Änderungen (Treiberinstallation) restauriert werden kann.
Das Sinken der Performance kann man u.U. schon nach zwei, drei Monaten deutlich bemerken.
Die Oberfläche von Windows 7 ist gut gelungen. Sie wirkt durchdacht, modern und lässt sich vom Anwender den eigenen Bedürfnissen anpassen.
Windows entwickelt sich zur Black Box aber das UI wird immer bunter.