m00gy
Gast
Liebe ATlerInnen,
ich habe mich ja schon vor dem Release von Leopard, nachdem ich einen Nachmittag mit der Preview-Version spielen konnte, unter anderem im "Leopard wird super"-Thread weit aus dem Fenster gelehnt, offene Kritik geäussert und damit Unmut auf mich gezogen. Warum also nicht jetzt, nachdem Leopard fast schon eine Woche auf den heimischen Rechnern läuft, mal eine Zwischenbilanz ziehen?
Meine persönlichen Erfahrungen mit und Meinung zu Leopard:
Installation:
Auf dem Macbook wollte Leopard zunächst keine Partition erkennen, die es zum Installieren nutzen könnte. Erst nach der Aktivierung des Festplattendienstprogramms und Aktivierung der Partitionen dort konnte die Installation vorgenommen werden. Ich denke, das hat was mit Bootcamp zu tun - das Problem der nicht-gefundenen Systempartition haben ja auch noch einige andere im Forum gehabt.
Optik:
Das durchsichtige/spiegelnde Dock sieht auf den ersten Blick "schick" aus, ist aber beim täglichen Arbeiten einfach unergonomisch. Wenn Fenster nahe am oder unter dem Dock sind, wird einfach nicht richtig deutlich, wo Programmfenster und wo Dock ist. Die hellblauen Aktivitätsanzeigen sind je nachdem, was für ein Fenster gerade in der Nähe des Docks ist, einfach schlecht zu erkennen. Schade, dass hier Ergonomie hinter Effekthascherei gestellt wurde.
Die durchsichtige Menubar ist in der finalen Version des Leoparden nicht so schlimm, wie noch in der Preview je nach Hintergrundbild finde ich die Farbverfälschungen, die durch die Menubar eintreten, aber schlicht hässlich. Das von mir sonst sehr geliebte blaue Mac-Standard-Hintergrundbild wird durch die Menübar oben zu einem türkisen Alptraum, gut, dass es da inzwischen Abhilfstools gibt (und schade, dass Apple jetzt so etwas nötig hat).
Neue Features:
Spotlight ist toll. Schneller als unter Tiger, die automatische Auswahl des Toptreffers ist nur eine Kleinigkeit, aber eben das bisschen Verbesserung des Workflows, das ich von Apple und seine Software gewohnt bin.
Stacks sind schlecht umgesetzt. Wenn ich einen Ordner ins Dock ziehe, möchte ich einfach das Symbol des Ordners sehen und nicht das Symbol der ersten oder zu letzt hinzugefügten Datei in diesem Ordner. Wenn Apple hier Abhilfe schafft, sind Stacks nicht nur schön sondern vielleicht auch praktisch. In der momentanen Version sind die Stacks aus meiner Sicht und bei meiner Arbeitsweie unbrauchbar.
Timemachine macht den unausgereiftesten und unfertigsten Eindruck aller neuen Features, ja, es enttäuscht mich - es ist unverständlich, dass Timemachine es nicht schafft, automatisch das Netzwerklaufwerk zu mounten, auf dem es sichert. Es ist unverständlich, dass iTunes keine Timemachineintegration hat - hier muss Apple dringend nachbessern, sonst heisst meine Backupstrategie schon bald wieder SuperDuper! + Synk
Mail hat endlich ein Statusfenster bekommen. Sehr schön. Ob ich Notizen und Aufgaben in Mail nutzen werde, weiß ich nicht zu sagen. Bisher brauche ich's nicht. Die HTML-Mailvorlagen habe ich noch nicht einmal gefunden, möchte diese auch nicht nutzen, da ich sie schlicht für einen Rückschritt halte.
iChat hat mit den Tabs dazugewonnen, auch die Bildschirmfreigabe ist toll. Ich habe es in mehreren Tests leider noch nicht hinbekommen, Dokumente in der tollen eingedrehten 3D-Ansicht zu sharen, bei mir gibt's immer nur Dokument statt Video. Die Backdrops sind absolut überflüssige Kinderspielereien, die noch dazu schlecht funktionieren. Ich hab jedenfalls immer ein Loch im Kopf (jaja, ruft ruhig: "Das stimmt") oder es laufen Leute durch meinen Hals.
Der Finder kommt mit Netzwerkfreigaben besser zurecht, das weiß zu gefallen. Screensharing und die einfache Freigabe von Ordnern ist toll. Die Seitenleiste links ist auch schön. Coverflow macht für jemanden wie mich, der eher mit Textdokumenten denn mit Bildern und Videos zu tun hat, herzlich wenig Sinn. Ob Quicklook mal meine Arbeitsweise revolutionieren wird, kann ich nicht sagen.
Spaces - brauche ich nicht. Hatte früher bereits Virtuedesktop ausprobiert - diese Programmen haben einfach nichts mit meiner Arbeitsweise zu tun.
Stabilität:
Leider ist Leopard bereits auf allen drei Rechnern im Haus (Macbook, Powerbook, Mac Mini) jeweils zwei Mal mit einer Kernelpanic hängen geblieben. Schade. Word läuft derzeit äusserst instabil - besonders beim Erstellen von Druckaufträgen heisst es mit schöner Regelmäßigkeit "und tschüss". Hier hoffe ich ganz stark, dass Microsoft oder Apple an entsprechender Stelle nachzubessern wissen.
Fazit:
Ich glaube, dass sich bei Leopard eine ganze Menge "unter der Haube" getan hat, von dem ich als Otto-Normal-M00gy nicht viel mitbekomme. Es gibt eine ganze Reihe an Deatilverbesserungen - aber eben leider auch an vielen kleinen Stellen noch Detailfehler - ein typischer x.0 Release eben. Apple ist da (aber das wissen alle, die schon mit 10.3.0 oder 10.4.0 oder davor dabei sind) nicht viel besser als Microsoft. Der User der x.0 Version ist Betatester. Mit der Version 10.5.1 oder .2 oder .3 wird Leopard erwachsen werden - derzeit hat die Raubkatze noch nicht die Bissigkeit, die eine vollmundige "start your copymachines" Ankündigung vielleicht hätte erwarten lassen können.
Mögen meine Worte eine angeregte Diskussion entfachen, denn es ist nicht nur Reformationstag (hat da wer was von Thesen und virtueller Kirchentür gesagt?), nein heute Nacht sollen sogar die Amis ihre Geister austreiben. Vielleicht fühlen sich ja sogar Einzelne dazu veranlasst, ihre persönliche Leopard-Story zu erzählen?
Bilanzierende Grüße,
m00gy
ich habe mich ja schon vor dem Release von Leopard, nachdem ich einen Nachmittag mit der Preview-Version spielen konnte, unter anderem im "Leopard wird super"-Thread weit aus dem Fenster gelehnt, offene Kritik geäussert und damit Unmut auf mich gezogen. Warum also nicht jetzt, nachdem Leopard fast schon eine Woche auf den heimischen Rechnern läuft, mal eine Zwischenbilanz ziehen?
Meine persönlichen Erfahrungen mit und Meinung zu Leopard:
Installation:
Auf dem Macbook wollte Leopard zunächst keine Partition erkennen, die es zum Installieren nutzen könnte. Erst nach der Aktivierung des Festplattendienstprogramms und Aktivierung der Partitionen dort konnte die Installation vorgenommen werden. Ich denke, das hat was mit Bootcamp zu tun - das Problem der nicht-gefundenen Systempartition haben ja auch noch einige andere im Forum gehabt.
Optik:
Das durchsichtige/spiegelnde Dock sieht auf den ersten Blick "schick" aus, ist aber beim täglichen Arbeiten einfach unergonomisch. Wenn Fenster nahe am oder unter dem Dock sind, wird einfach nicht richtig deutlich, wo Programmfenster und wo Dock ist. Die hellblauen Aktivitätsanzeigen sind je nachdem, was für ein Fenster gerade in der Nähe des Docks ist, einfach schlecht zu erkennen. Schade, dass hier Ergonomie hinter Effekthascherei gestellt wurde.
Die durchsichtige Menubar ist in der finalen Version des Leoparden nicht so schlimm, wie noch in der Preview je nach Hintergrundbild finde ich die Farbverfälschungen, die durch die Menubar eintreten, aber schlicht hässlich. Das von mir sonst sehr geliebte blaue Mac-Standard-Hintergrundbild wird durch die Menübar oben zu einem türkisen Alptraum, gut, dass es da inzwischen Abhilfstools gibt (und schade, dass Apple jetzt so etwas nötig hat).
Neue Features:
Spotlight ist toll. Schneller als unter Tiger, die automatische Auswahl des Toptreffers ist nur eine Kleinigkeit, aber eben das bisschen Verbesserung des Workflows, das ich von Apple und seine Software gewohnt bin.
Stacks sind schlecht umgesetzt. Wenn ich einen Ordner ins Dock ziehe, möchte ich einfach das Symbol des Ordners sehen und nicht das Symbol der ersten oder zu letzt hinzugefügten Datei in diesem Ordner. Wenn Apple hier Abhilfe schafft, sind Stacks nicht nur schön sondern vielleicht auch praktisch. In der momentanen Version sind die Stacks aus meiner Sicht und bei meiner Arbeitsweie unbrauchbar.
Timemachine macht den unausgereiftesten und unfertigsten Eindruck aller neuen Features, ja, es enttäuscht mich - es ist unverständlich, dass Timemachine es nicht schafft, automatisch das Netzwerklaufwerk zu mounten, auf dem es sichert. Es ist unverständlich, dass iTunes keine Timemachineintegration hat - hier muss Apple dringend nachbessern, sonst heisst meine Backupstrategie schon bald wieder SuperDuper! + Synk
Mail hat endlich ein Statusfenster bekommen. Sehr schön. Ob ich Notizen und Aufgaben in Mail nutzen werde, weiß ich nicht zu sagen. Bisher brauche ich's nicht. Die HTML-Mailvorlagen habe ich noch nicht einmal gefunden, möchte diese auch nicht nutzen, da ich sie schlicht für einen Rückschritt halte.
iChat hat mit den Tabs dazugewonnen, auch die Bildschirmfreigabe ist toll. Ich habe es in mehreren Tests leider noch nicht hinbekommen, Dokumente in der tollen eingedrehten 3D-Ansicht zu sharen, bei mir gibt's immer nur Dokument statt Video. Die Backdrops sind absolut überflüssige Kinderspielereien, die noch dazu schlecht funktionieren. Ich hab jedenfalls immer ein Loch im Kopf (jaja, ruft ruhig: "Das stimmt") oder es laufen Leute durch meinen Hals.
Der Finder kommt mit Netzwerkfreigaben besser zurecht, das weiß zu gefallen. Screensharing und die einfache Freigabe von Ordnern ist toll. Die Seitenleiste links ist auch schön. Coverflow macht für jemanden wie mich, der eher mit Textdokumenten denn mit Bildern und Videos zu tun hat, herzlich wenig Sinn. Ob Quicklook mal meine Arbeitsweise revolutionieren wird, kann ich nicht sagen.
Spaces - brauche ich nicht. Hatte früher bereits Virtuedesktop ausprobiert - diese Programmen haben einfach nichts mit meiner Arbeitsweise zu tun.
Stabilität:
Leider ist Leopard bereits auf allen drei Rechnern im Haus (Macbook, Powerbook, Mac Mini) jeweils zwei Mal mit einer Kernelpanic hängen geblieben. Schade. Word läuft derzeit äusserst instabil - besonders beim Erstellen von Druckaufträgen heisst es mit schöner Regelmäßigkeit "und tschüss". Hier hoffe ich ganz stark, dass Microsoft oder Apple an entsprechender Stelle nachzubessern wissen.
Fazit:
Ich glaube, dass sich bei Leopard eine ganze Menge "unter der Haube" getan hat, von dem ich als Otto-Normal-M00gy nicht viel mitbekomme. Es gibt eine ganze Reihe an Deatilverbesserungen - aber eben leider auch an vielen kleinen Stellen noch Detailfehler - ein typischer x.0 Release eben. Apple ist da (aber das wissen alle, die schon mit 10.3.0 oder 10.4.0 oder davor dabei sind) nicht viel besser als Microsoft. Der User der x.0 Version ist Betatester. Mit der Version 10.5.1 oder .2 oder .3 wird Leopard erwachsen werden - derzeit hat die Raubkatze noch nicht die Bissigkeit, die eine vollmundige "start your copymachines" Ankündigung vielleicht hätte erwarten lassen können.
Mögen meine Worte eine angeregte Diskussion entfachen, denn es ist nicht nur Reformationstag (hat da wer was von Thesen und virtueller Kirchentür gesagt?), nein heute Nacht sollen sogar die Amis ihre Geister austreiben. Vielleicht fühlen sich ja sogar Einzelne dazu veranlasst, ihre persönliche Leopard-Story zu erzählen?
Bilanzierende Grüße,
m00gy