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Könnten Sie Deutscher werden?

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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01.04.05
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hehe, das Buch wird sich aber keiner durchlesen... leider. Daher muss man sie schon alle zwingen, dass Buch auch zu lesen.
Ich finde es schade, wenn es wirklich ein solcher Ankreuz-Auswendig-Lern-Test wird/bleibt. Aber ein Aufsatz über den Wunsch oder das Grundbedürfnis Deutscher zu sein um in Deutschland leben zu können, zu schreiben, stell ich mir auch ein bisschen zu hart vor. Wäre aber wohl das Pendant zum Ankreuz-Test.

Oder was würdet ihr machen?

Ich würde wohl 3 Runden machen. Ein Sprach-Test, ist dieser bestanden ein Wissentest, der mit Ankreuzen ist und richtige Antwort heraussuchen und falsche Antworten streichen sein wird (mehr als eine Antwort kann richtig sein-Falle). Als dritte Stufe dann einen Aufsatz über die Ziele und Absichten, die vergangenen Jahre und was man sich Besseres erhofft. Das würde ich gut finden... aber wohl zu hart, und dann sterben wir alle aus, weil wir keinen Nachwuchs, bzw. auch Zuwanderung genannt, mehr haben...
 

michast

Stahls Winterprinz
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Ich finde die amerikanische Variante auch diskussionswürdig. Kam heute morgen ein Bericht drüber. Da es sich um "Einwanderer" handelt, muss man zuerst eine Green-Card beantragen, das ist bekannt. Das Bekommen der Green-Card ist nicht ganz einfach. Mit dieser Greencard muss man 5 Jahre in den USA gelebt haben und vor allem, auch gearbeitet. Danach kann man die Staatsbürgerschaft beantragen, bedeutet weitere Prüfungen. Nachdem man diese Hürde genommen hat, ist man amerikanischer Staatsbürger jedoch ohne Anspruch auf Sozialleistungen des Staates.

Jetzt kann man darüber streiten, ob man diese Vorgehensweise gut ist. Worauf ich aber hinaus will, und bitte, ohne gleich rassistisch zu klingen, dass es doch den einen oder anderen Einwanderer in die Bundesrepublik gibt, der sich dann als Sozialschmarotzer herausstellt. Die gibt es unter den Deutschen auch, das weiß ich, aber im anderen Fall schließt man das schon einmal, zumindest teilweise, aus.

Ich halte es für eine tolle Sache, wenn jemand in Deutschland einen Arbeitsplatz findet und hier arbeitet und dann entscheidet, auch Deutscher werden zu wollen. Bedenklich finde ich es, wenn Einwanderer aus wirtschaftlich weniger gefestigten Ländern nach Deutschland kommen ohne hier einen Arbeitsplatz zu haben, und zu allererst Sozialleistungen empfangen. Erschwerend wird die Situation, wenn diese Einwanderer dann nicht einmal bereit sind, die deutsche Sprache zu lernen.

Andererseits kann ich nicht Ausländern, die mittlerweile in der dritten Generation oder länger in Deutschland leben, die Einbürgerung derart erschweren, dass diese kaum zu bewältigen ist.

Puuh, es fällt mir schwer darzulegen, was ich meine, ohne gleich in die Ausländerfeind-Ecke geschoben zu werden. Ich wohne in einem Hochhaus, das wohl mehr Polen und Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion hat, als Deutsche. Dennoch komme ich toll mit den meisten aus, und wenn es Spannungen gibt, dann sicher aus den gleichen Gründen, wie mit deutschen Hausbewohnern.

Dennoch gibt es Unterschiede. Eine Gruppe spricht ausschliesslich russisch, können kaum deutsch und auch die Kinder sprechen unsere Sprache nicht. Andere bemühen sich ernsthaft und sprechen mit diesem, für meine Ohren, netten Akzent deutsch und mit ihren Kindern wird ausschließlich deutsch gesprochen. Da werden die Weichen sicher schon jetzt für die Zukunft gestellt.

Also letztendlich: Test ja, aber nicht so ein Schwachsinn, was der Koch, den ich im Übrigen sowieso gefressen habe, sich da wieder ausgedacht hat.

Gruß,
Michael
 

Harald909

Prinzenapfel
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Keine Diskussion, dass es wünschenswert ist, wenn die Bürger unseres Landes wissen, wer der erste Kanzler war, wann "wir Weltmeister" geworden sind oder uns wiederbewaffnet haben. Und wer nicht weiß, was der Unterschied zwischen einer obersten Bundesbehörde und einer Bundesoberbehörde ist, der ist bei mir sowieso unten durch...

Das ändert nichts daran, dass es sich um totes Faktenwissen handelt, wenn damit kein Verständnis für die politischen, sozialen und kulturellen Zusammenhänge dieses Landes verbunden ist. Erst recht nicht für das, "was Deutschland ausmacht". In der Schule lässt man heute die Schüler auch nicht mehr lange Kolonnen von Geburts- und Schlachtendaten auswendig lernen, in der Hoffnung, damit würden sie verstehen, warum das alles so kam und was es für die Gegenwart und Zukunft zu bedeuten hat. Zum Beispiel hat die Geschichte des "Dritten Reiches" enorme Bedeutung für die Bundesrepublik und das Selbstverständnis unseres Landes. Die erschließt sich aber nicht, wenn ich weiß, dass das Münchner Abkommen am 29.09.1938 stattfand und Führers Geburtstag immer am 20. April war.

Noch mal: Was ist das Ziel dieses Tests? Was soll damit erreicht werden? Welche Probleme haben wir mit Millionen von ausländischen Mitbürgern in diesem Land? "Denken ist etwas, das auf Probleme folgt und dem Handeln vorausgeht." (Bertolt Brecht).

Wenn man da ein bisschen drüber nachdenkt, und bedenkt, dass gleichzeitig die Gelder für Sprachkurse zusammengestrichen werden, dann kann man nur zu einem Ergebnis kommen: Dieser Test in eine Farce.

H.
 

bluejay

Ingol
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michast schrieb:
... Andererseits kann ich nicht Ausländern, die mittlerweile in der dritten Generation oder länger in Deutschland leben, die Einbürgerung derart erschweren, dass diese kaum zu bewältigen ist. ...
Ja, damit hab' ich auch schon immer ein Problem. Besonders dann, wenn gerade mal wieder so nebenbei ein "Nationalspieler" eingekauft äähmm, eingebürgert wurde. Da paßt einiges nicht zusammen.
michast schrieb:
... Puuh, es fällt mir schwer darzulegen, was ich meine, ohne gleich in die Ausländerfeind-Ecke geschoben zu werden. Ich wohne in einem Hochhaus, das wohl mehr Polen und Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion hat, als Deutsche. Dennoch komme ich toll mit den meisten aus, und wenn es Spannungen gibt, dann sicher aus den gleichen Gründen, wie mit deutschen Hausbewohnern. ...
Ooooch, Micha, das wichtigste ist doch, daß Du mit deinen Mitbürgern zurecht kommst. Da kann es Dir egal sein in welche Ecke andere meinen Dich schieben zu müssen.
Und, stört es Dich etwa, daß sie Russen, Ukrainer, Polen oder was auch immer sind und eben keine Deutschen? Also ich bin froh, daß der Türke bei dem ich meine Döner kaufe Türke ist und sich seine Identität bewahrt hat. Wir verstehen uns gut und haben immer viel Spaß.
michast schrieb:
Dennoch gibt es Unterschiede. Eine Gruppe spricht ausschliesslich russisch, können kaum deutsch und auch die Kinder sprechen unsere Sprache nicht.
Das (einigermaßen) Beherrschen der Landessprache ist für mich eigentlich die Grundlage für eine Staatsbürgerschaft. Wie will man sonst seine staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten verstehen und wahrnehmen?
 

michast

Stahls Winterprinz
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bluejay schrieb:
Und, stört es Dich etwa, daß sie Russen, Ukrainer, Polen oder was auch immer sind und eben keine Deutschen? Also ich bin froh, daß der Türke bei dem ich meine Döner kaufe Türke ist und sich seine Identität bewahrt hat. Wir verstehen uns gut und haben immer viel Spaß.
Das wollte ich ja damit sagen, die Staatsangehörigkeit ist mir erst einmal egal ;)

bluejay schrieb:
Das (einigermaßen) Beherrschen der Landessprache ist für mich eigentlich die Grundlage für eine Staatsbürgerschaft. Wie will man sonst seine staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten verstehen und wahrnehmen?
Eben. Die einen geben sich echt Mühe, ist vielleicht ein wenig holprig, aber es klappt. Die anderen bleiben bei der Landessprache. Aber im Ernst, wir Deutschen sind kaum besser. Da gab es einen Bericht über deutsche Auswanderer unter anderem auf Mallorca. Auf die Frage ob sie denn spanisch sprechen könnten kam ein "Wieso, die sind so nett, die sprechen hier alle deutsch". Das sind aber die, die auch, was Ausländer angeht, am wenigsten tolerant sind.

Ich war auch einmal davor, nach Irland auszuwandern. Hier wäre ich erstens mit deutsch kaum weit gekommen und zweitens wäre es für mich eine Selbstverständlichkeit im jeweiligen Land die Landessprache zu sprechen.

Ich wohne dicht an der holländischen Grenze, jedes Wochenende kommen die Holländer bei uns einkaufen (Unterhaltunselektronik, DVDs und anderes) und die Deutschen fahren nach Holland (Zigaretten, Kaffee, Diesel). Während die Deutschen in Holland wie selbstverständlich deutsch sprechen, sprechen die Holländer in Deutschland wie selbstverständlich....., nach auch deutsch. Arroganter geht es nicht.

Als ich in Belgien stationiert war (ja, ich war Zeitsoldat), habe ich in verhältnismäßig kurzer Zeit die wichtigsten Dinge auf flämisch sagen können. Die Leute freuen sich riesig, wenn man in ihrer Sprache sich zumindest versucht. Und ehrlich, es ist nicht so schwierig an der holländischen Kasse statt "Dankeschön" "bedankt" oder "dank u wel" zu sagen ;)

Gruß,
Michael