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Klar wird freigelassen!

Chezar

Galloway Pepping
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Prinzipiell ist es immer besser, den gewaltlosen Weg zu gehen. Allerdings geht das nur bis zu einem begrenzten Maß und irgendwann eskaliert es unweigerlich. Das Problem ist nur, dass die Medien durch einseitige Berichterstattung der breiten Masse ein Schwarz und Weiß vorgaukeln, welches so eben nicht ganz korrekt ist. Klar kann man sagen, die haben Bomben gelegt, die sind böse... aber das ist eben nur eine Seite der Medaille. Es ist immer schwierig sowas zu beurteilen.

Erstmal war Nachkriegszeit und die Nachwehen der faschistischen Diktatur und die dadurch entstandenen Wunden waren noch relativ frisch. Dann verhält sich der neue Staatsapparat in vielen Fällen so, wie man es aus der Vergangenheit noch kennt und darauf baut die APO bzw. der daraus entstehende radikale Flügel namens RAF sein Feindbild. So weit so gut... Gedankensprung: Wenn um 1933 eine Gruppe auf die Idee gekommen wäre, wie die RAF zu agieren und Anschläge gegen die faschistische Regierung durchzuführen, wie würde man die heute nennen? Terroristen? War Stauffenberg also ein Terrorist? Aus der Sicht der damaligen Regierung sicherlich.

Wie gesagt, es kommt immer darauf an, aus welchem Blickwinkel man das Ganze betrachtet und seitdem ist viel Zeit vergangen. Viel Zeit, in der man die Geschichte so schreiben konnte, wie sie sich für uns darstellen sollte. Und welche Medien berichteten damals über die Geschehnisse? Es gab ja damals nur drei Programme und diese waren und sind auch heute noch staatliche Fernsehanstalten... die würden nie lügen, oder?

Wie gesagt, Gewalt sollte man immer vermeiden, dadurch entsteht nur in den allerseltensten Fällen etwas Gutes, aber es ist nicht immer alles so schwarz/weiß, wie man uns glauben machen will.
 

Berk

Süsser Pfaffenapfel
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Gedankensprung: Wenn um 1933 eine Gruppe auf die Idee gekommen wäre, wie die RAF zu agieren und Anschläge gegen die faschistische Regierung durchzuführen, wie würde man die heute nennen? Terroristen? War Stauffenberg also ein Terrorist? Aus der Sicht der damaligen Regierung sicherlich.

hm, also so richtig gut finde ich diesen vergleich ja nicht.
 

Chezar

Galloway Pepping
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Er ist vielleicht etwas weit hergeholt, bestimmt übertrieben und vielleicht auch nicht der beste Vergleich. Dennoch veranschaulicht es die Tatsache, dass es immer eine Frage der Sichtweise ist, wie man etwas beurteilt.
 

Warp-x

Prinzenapfel
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(...)
"Der Todestag Ohnesorgs wurde auch zum Ausgangspunkt des westdeutschen Terrorosmus der 1970er Jahre."

Nun überlege man sich:
Darf man sich als Bürger eines vermeintlich demokratischen Rechtsstaats gegen solche Verbrechen, gegen solche elementare Verletzungen von Grundgesetz und Menschenwürde mit Gewalt wehren?

Natuerlich! Wenn das nicht, was dann?
 

proteus

Langelandapfel
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Es ist schon lustig, das ausgerechnet diejenigen, die zu Zeiten der Geschehnisse noch nicht einmal geboren waren hier am lautesten Verständnis und Sympathie für Leute verbreiten, die mit Gewalt gerade den Staat stürzen wollten, in denen diese Form des Schulterschlußes überhaupt erst möglich war.

Sicherlich hat auch der Staat Fehler gemacht und sich in Teilen falsch verhalten, allerdings muss man das im historischen Kontext sehen. Und ausgerechnet diejenigen haben sich dann mit Gewalt gegen den imperialistischen Schweinestaat erhoben, denen Bildungsbürgerelternhaus, soziale Sicherheit und freie Entfaltung überhaupt erst Ihre wirre, menschenverachtende Ideologie ermöglichten. Keiner der Terroristen war aus der Schicht, die sie "befreien" wollten.

Aber ähnlich, wie nach nur 20 Jahren in der DDR alles schön war, war auch der Terror im deutschen Herbst plötzlich verständlich und berechtigt? Nur weil sich 30 Jahre später irgendwelche schwadronierenden pseudolinken Weltverbesserer an Ihren Fantasien berauschen entschuldigt das nicht die Bluttaten der Wirrköpfe von Damals - und die ewig Gestrigen gibt es offenkundig auf beiden Seiten des politischen Spektrums, genauso wie die nachgewachsenen Erben.
 
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iMack

Rheinischer Krummstiel
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Es ist schon lustig, das ausgerechnet diejenigen, die zu Zeiten der Geschehnisse noch nicht einmal geboren waren hier am lautesten Verständnis und Sympathie für Leute verbreiten, die mit Gewalt gerade den Staat stürzen wollten, in denen diese Form des Schulterschlußes überhaupt erst möglich war.

Sicherlich hat auch der Staat Fehler gemacht und sich in Teilen falsch verhalten, allerdings muss man das im historischen Kontext sehen. Und ausgerechnet diejenigen haben sich dann mit Gewalt gegen den imperialistischen Schweinestaat erhoben, denen Bildungsbürgerelternhaus, soziale Sicherheit und freie Entfaltung überhaupt erst Ihre wirre, menschenverachtende Ideologie ermöglichten. Keiner der Terroristen war aus der Schicht, die sie "befreien" wollten.

Aber ähnlich, wie nach nur 20 Jahren in der DDR alles schön war, war auch der Terror im deutschen Herbst plötzlich verständlich und berechtigt? Nur weil sich 30 Jahre später irgendwelche schwadronierenden pseudolinken Weltverbesserer an Ihren Fantasien berauschen entschuldigt das nicht die Bluttaten der Wirrköpfe von Damals - und die ewig Gestrigen gibt es offenkundig auf beiden Seiten des politischen Spektrums, genauso wie die nachgewachsenen Erben.

absolut richtig. hab aufgegeben hier zu schreiben, aber das triffts einfach...
 

Warp-x

Prinzenapfel
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WDZaphod schrieb:
Darf man sich als Bürger eines vermeintlich demokratischen Rechtsstaats gegen solche Verbrechen, gegen solche elementare Verletzungen von Grundgesetz und Menschenwürde mit Gewalt wehren?

Ich glaube persoenlich, man ist im Grunde sogar verpflichtet dazu.

proteus schrieb:
Es ist schon lustig, das ausgerechnet diejenigen, die zu Zeiten der Geschehnisse noch nicht einmal geboren waren hier am lautesten Verständnis und Sympathie für Leute verbreiten, die mit Gewalt gerade den Staat stürzen wollten, in denen diese Form des Schulterschlußes überhaupt erst möglich war.

Sicherlich hat auch der Staat Fehler gemacht und sich in Teilen falsch verhalten, allerdings muss man das im historischen Kontext sehen. Und ausgerechnet diejenigen haben sich dann mit Gewalt gegen den imperialistischen Schweinestaat erhoben, denen Bildungsbürgerelternhaus, soziale Sicherheit und freie Entfaltung überhaupt erst Ihre wirre, menschenverachtende Ideologie ermöglichten. Keiner der Terroristen war aus der Schicht, die sie "befreien" wollten.

Aber ähnlich, wie nach nur 20 Jahren in der DDR alles schön war, war auch der Terror im deutschen Herbst plötzlich verständlich und berechtigt? Nur weil sich 30 Jahre später irgendwelche schwadronierenden pseudolinken Weltverbesserer an Ihren Fantasien berauschen entschuldigt das nicht die Bluttaten der Wirrköpfe von Damals - und die ewig Gestrigen gibt es offenkundig auf beiden Seiten des politischen Spektrums, genauso wie die nachgewachsenen Erben.

Du bist wahrscheinlich der "median voter" fuer den es fuer alles einen Mittelweg gibt der effektiv deine Interessen durchsetzen kann. Aus der Perspektive anderer Menschen ist dem nicht so, verstehe mich nicht falsch - ich bin keines Fall ein Freund von Gewalt, aber Menschen haben manchmal andere Ideen und Vorstellungen als man selbst glauben will. Ein Staat oder besser gesagt eine Regierung und ein System - Deutschland bestehend aus allen Menschen deutscher Staatsbuergerschaft darf sich zu keinem Zeitpunkt auf eine Befriedigung des Mittelweges zurueckziehen, dafuer ist der Rand auf beiden Seiten einfach 2*25% der Bevoelkerung.

Werden diese Menschen vergessen, ist es egal wer fuer sie eintritt: sie selbst, "pseudo-intellektuelle Linke" und "was-auch-immer-die-von-sich-behaupten Rechte" (Ich zaehle mich selbst natuerlich zu den "besseren Menschen", was die tun bleibt geheim!) oder eben die Menschen die diesen Misstand ebenso als negativ empfinden.

Deine Argumente, proteus, sehen mir mehr nach konservativem Klassenerhalt aus, Dir geht es gut, Du arbeitest dafuer oder hast andere "endowments" und kommst gut zurecht. Fair enough! Du solltest trotzdem weiterhin platz fuer die von Dir benannten "Selbstverbesserer" lassen.

Cheers,
:wx:
 

sale53

deaktivierter Benutzer
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Es ist schon lustig, das ausgerechnet diejenigen, die zu Zeiten der Geschehnisse noch nicht einmal geboren waren ....

... glauben, die Stimmung der Zeit und die Beweggründe der damaligen Generation beurteilen zu können.
 

zottel@mac

Klarapfel
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282
Also, wenn z.B. die Familie Quandt (BMW, Varta....) nachdem bekannt geworden ist, dass sie einen beachtlichen Teil ihres Reichtums während der NS-Zeit durch Zwangsarbeit finanziert haben und diesen Reichtum fast vollständig durch die Nürnberger Prozesse "schleusen" konnten, da die Alliierten auf Batterien von Varta (bzw. AFA) angewiesen waren, sich immer noch nicht dafür rechtfertigen musste, bzw. freiwillig Entschädigung in welcher Form auch immer an die Opfer richtet, dann denke ich ist das schon gut so, dass Klar entlassen wird. (Man ist das ein langer Satz geworden ;) )

Nur als Anmerkung: BMW wurde z.B. mit Geld aus Zwangsarbeit in den 40er und 50er Jahren aufgewirtschaftet. Die Quandts sind immer noch eine der reichsten Familien Deutschlands und schweigen bzw. leugnen immer noch den Einsatz von Zwangsarbeitern während der NS-Zeit.....
Nun sollten die Gegner der Freilassung von Klar mal genauer darüber nachdenken, was nun das größere Übel ist. Eine unglaublich wohlhabende Familie die nachgewiesen durch Zwangsarbeit reich wurde und es jetzt sogar leugnet anstatt die Opfer, welche es überlebt haben zu entschädigen, oder ein Mörder welcher lange Zeit für seine Tat im Gefängnis büßen musste und nun freigelassen wird!?

LG,
zottel

(Das Beispiel mit den Quandts habe ich nur zufällig gewählt. Es gibt so viele "Schurken", die es eigentlich verdient haben im Knast zu sitzen, aber erstaunlicherweise hohes Ansehen genießen. Da ist Christian Klar ein kleiner Fisch dagegen.)
 
Zuletzt bearbeitet:

WDZaphod

Prinzenapfel
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Ich glaube persoenlich, man ist im Grunde sogar verpflichtet dazu.


Denke ich auch. Was die Polizei sich da offensichtlich geleistet hat, hat mit Rechtsstaat nicht das geringste zu tun. Und wenn ich mir ansehe, was ein Verfassungsbruch (Tornadoeinsatz Heiligendamm) für Konsequenzen für die Verantwortlichen hat (nämlich keine...), dann halte ich sowas durchaus für ein adäquates Mittel. Schade, dass den Tornado niemand vom Himmel geschossen hat, dann wäre nämlich die Kacke am dampfen. Illegaler Einsatz der Armee im Landesinneren mit Verlust eines Flugzeugs - yah, da wären wohl Köpfe gerollt :-D
 

iMack

Rheinischer Krummstiel
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Denke ich auch. Was die Polizei sich da offensichtlich geleistet hat, hat mit Rechtsstaat nicht das geringste zu tun. Und wenn ich mir ansehe, was ein Verfassungsbruch (Tornadoeinsatz Heiligendamm) für Konsequenzen für die Verantwortlichen hat (nämlich keine...), dann halte ich sowas durchaus für ein adäquates Mittel. Schade, dass den Tornado niemand vom Himmel geschossen hat, dann wäre nämlich die Kacke am dampfen. Illegaler Einsatz der Armee im Landesinneren mit Verlust eines Flugzeugs - yah, da wären wohl Köpfe gerollt :-D

gib dem volk stinger :-D
 

iMack

Rheinischer Krummstiel
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natürlich nicht... da wär ja einiges los :-D
 

iMack

Rheinischer Krummstiel
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eher afghanistan mitte der 80er...

*achtung ironie*

dass auch alle checken ;)
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
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Etwas zum schmunzeln...

Neuer Job für Klar: Viva Vital - Rezepte des Widerstands! Lecker. Einfach. Ausgewogen.

klarvivavitalej6.jpg
 
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