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Ja zur eigenen Schönheit

kepptn

Celler Dickstiel
Registriert
19.10.06
Beiträge
801
...
Klar muss man in seiner Psyche anfällig für so etwas sein, aber man steht nun mal unter enormen Druck und es gibt viele junge Frauen die diesen eben nicht erfüllen können und dadurch zu anderen Mitteln greifen, die sich dann gekoppelt mit der falschen Psyche und einem Totschweigen in der Familie verselbstständigen...

so ganz wil ich dir nicht widersprechen, aber wie du schon andeudest, der impuls kommt von der gesellschaft. aber die krankheit selbst ist immernoch individuell. wer unterstellt sich dem was die gesellschaft als normal, oder gar ideal, verkaufen will? leute die selbst nur eine schwach ausgeprägte innere stärke haben. übrigens auch in der anderen richtung, wobei da das direkte soziale umfeld noch mehr mitschuld trägt.

wo werden die mädels den sozialisert? erst in der familie, dann kindergarten, später schule und freundeskreis. da wo der erste direkte einfluss passiert. lange bevor die kleinen ihre erste bravo, später dann andere boulevardzeitungen zu gesicht bekommen werden sie schon mit barbies, tv etc. berieselt, und zwar von den eltern etc., somit hast du schon recht. das die gesellschaft mit schuld hat. wird ein kind allerdings entsprechend erzogen und charakterlich geprägt, kann ihm die gesellschaft auch nur noch wenig anhaben.
 

Hallo

Gast
Eine psychisch stabile und gut in die Gesellschaft integrierte Frau (mit einer reifen Psyche) unterliegt nicht gesellschaftlichen Zwängen derart, dass sie sich dafür krank macht.

Gesellschaftlicher Zwang wird immer zwanghafter für die Person selbst, wenn diese sich als nicht richtig etc. fühlt und glaubt das schwache Selbst mit Hilfe einer besonders extrem ausgelebten Konformität aufbessern zu können.

In der Sozialisation (gerade in den Primärbeziehungen (Eltern)) wird u.a. festgelegt wie ich mit äußeren Reizen umgehe und wie wichtig diese für mich werden. Habe ich ein gutes inneres Objekt (also mich Selbst im erleben als richtig und gut) erreicht, dann tangiert mich die Gesellschaft nur noch als Teil den ich selbst gestalte und nicht als Teil der mich gestaltet.

Diese wichtige Größe in der eigenen Person erlerne ich wie gesagt in den primären Beziehungsstrukturen und nicht in den sekundären.
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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15.09.05
Beiträge
1.901
Das Problem an dieser Situation ist, ich finde unsere Gesellschaft verhält sich nicht richtig und der Trend der sich entwickelt hat, halte ich für sehr bedenklich. Ihr beide, oder zumindenst Hallo widerspricht mir (ist ja auch sein Recht) und verweist auf irgendwelche Primärbeziehungen, die für mich in diesem Fall gar nicht wichtig sind. Mir geht es um die Gesellschaft, um uns, die gerne schlanke, dünne und hübsche Frauen haben, die dann über irgendwelche Laufstege stackseln...

Schade, dass ihr gar nicht auf die Größe 00 eingegangen seid, denn mich würde mal interessieren, wie man diese mit Primärbeziehungen und mit guten inneren Objekten wegargumentieren kann....


Und kepptn hat ein wirklich guten Punkt genannt:

....werden sie schon mit barbies, tv etc. berieselt, und zwar von den eltern etc., somit hast du schon recht. das die gesellschaft mit schuld hat. wird ein kind allerdings entsprechend erzogen und charakterlich geprägt, kann ihm die gesellschaft auch nur noch wenig anhaben.......

Und eben genau darauf will ich hinaus! Hast du schon ma Barbies aus den 70-80 mit denen von heute verglichen? Die sind viel "dicklicher" als die von heute...Klar das ist jetzt ein Extremfall aber darauf möchte ich hinaus...So etwas produziert unsere Gesellschaft und trägt somit zum Teil ab und zu eine Mitschuld.... Ist doch auch total logisch... Wenn ich ein junges Mädchen bin, mit dünnen Barbies spiele, mit photosgeshoppter Werbung aufwachse, ist doch klar, dass ich dadurch eine andere Beziehung zu mir und zu meinem Körper habe... Früher haben die Mädels an die Bravo geschrieben, hilfe wie schminke ich mich. Heute heisst es: Hilfe, ich bin zu dick....


Mir geht es jetzt auch nicht nur um Bulemie und Magersucht, also die zwei Extreme, sondern eher um den Gesellschaftlichen Druck, den ein Mädel ertragen muss, der eben durch so ein Beispiel wie o.g.zeigt, dass er auf jeden Fall zu groß ist und dann auch noch unterstützt wird.

Klar, und die Extrembeispiele wie Nicole Richie, Keira Knightley, Sienna Miller, Micha Barton, Paris Hilton und und und sind meiner Meinung nach auch einem Druck der Gesellschaft ausgesetzt, "kriege ich nun die Filmrolle oder nicht"...Sicher ist das ein großes Thema in Hollywood und es wird auch noch ein größeres Thema in Deutschland werden.

Und das ist ein Trend, den ich nicht gutheiße.
 

Hallo

Gast
Das Problem an dieser Situation ist, ich finde unsere Gesellschaft verhält sich nicht richtig und der Trend der sich entwickelt hat, halte ich für sehr bedenklich. Ihr beide, oder zumindenst Hallo widerspricht mir (ist ja auch sein Recht) und verweist auf irgendwelche Primärbeziehungen, die für mich in diesem Fall gar nicht wichtig sind. Mir geht es um die Gesellschaft, um uns, die gerne schlanke, dünne und hübsche Frauen haben, die dann über irgendwelche Laufstege stackseln...

Schade, dass ihr gar nicht auf die Größe 00 eingegangen seid, denn mich würde mal interessieren, wie man diese mit Primärbeziehungen und mit guten inneren Objekten wegargumentieren kann....


Und kepptn hat ein wirklich guten Punkt genannt:



Und eben genau darauf will ich hinaus! Hast du schon ma Barbies aus den 70-80 mit denen von heute verglichen? Die sind viel "dicklicher" als die von heute...Klar das ist jetzt ein Extremfall aber darauf möchte ich hinaus...So etwas produziert unsere Gesellschaft und trägt somit zum Teil ab und zu eine Mitschuld.... Ist doch auch total logisch... Wenn ich ein junges Mädchen bin, mit dünnen Barbies spiele, mit photosgeshoppter Werbung aufwachse, ist doch klar, dass ich dadurch eine andere Beziehung zu mir und zu meinem Körper habe... Früher haben die Mädels an die Bravo geschrieben, hilfe wie schminke ich mich. Heute heisst es: Hilfe, ich bin zu dick....


Mir geht es jetzt auch nicht nur um Bulemie und Magersucht, also die zwei Extreme, sondern eher um den Gesellschaftlichen Druck, den ein Mädel ertragen muss, der eben durch so ein Beispiel wie o.g.zeigt, dass er auf jeden Fall zu groß ist und dann auch noch unterstützt wird.

Klar, und die Extrembeispiele wie Nicole Richie, Keira Knightley, Sienna Miller, Micha Barton, Paris Hilton und und und sind meiner Meinung nach auch einem Druck der Gesellschaft ausgesetzt, "kriege ich nun die Filmrolle oder nicht"...Sicher ist das ein großes Thema in Hollywood und es wird auch noch ein größeres Thema in Deutschland werden.

Und das ist ein Trend, den ich nicht gutheiße.

Ich kann sehr wohl nachvollziehen, dass Du eine solche gesellschaftliche Entwicklung nicht gut findest. Finde ich übrigens auch nicht. Ich finde z.B. so dünne Frauen in keiner weise erotisch- ganz unbeeinflusst von der gängigen Meinung!
So finde ich viele Gesellschaftsentwicklungen ziemlich bedenklich. Nur was kann man davon ableiten.

Drei Punkte möchte ich zu bedenken geben!

1. Gesellschaft:

Die Industrialisierung mit ihrem nachfolgenden Technikhype führte zum Zerfall der Großfamilie und zu einer Verstädterung, die zu extrem kleinen Familien führte. In diesen oft alleinerziehenden Familien können Neurosen der Eltern/Mutter/Vater nicht mehr durch eine Allgemeinheit aufgefangen werden, welches wiederum zu einem falschen Körperbewusstsein führen. Aus dieser gesellschaftlichen Entwicklung form sich dann wiederum das eigentlich den Körper ablehnende Frauenbild und als extrem das Bild der Frau in der Modewelt.
Das spricht dann wiederum genau die Mädchen/Frauen an, die ein ablehnendes Körperbild in der Familie erfahren haben. So kann es sich nach oben schrauben.


2. Krankheit:

Zur Krankheit (Bulimie/Magersucht) langst es nicht ein Frauenbild vorgelebt zu bekommen.
Die Krankheit Magersucht oder Bulimie hat nichts mit dünn werden wollen zu tun!

Wenn Du Grippe, Lungenentzündung, oder Darmkrebs hast wirst Du auch dünner und daran ist nicht die Gesellschaft mit ihren Schönheitsidealen schuld.

Da wird eine Krankheit die wenig mit der Gesellschaftsentwicklung zu tun hat benutzt.

Um es noch einmal klar auszudrücken. Anorexia und Bulimie sind Krankheiten, bei denen es primär nicht darum geht möglichst dünn zu werden (das wird zwar oft behauptet stimmt so aber nicht) sondern familiäre Konflikte zu verdecken. Bis hin zum Tod!
 

proteus

Langelandapfel
Registriert
23.10.05
Beiträge
2.671
Passend dazu : Heute starb ein brasilanisches Model mit 21 Jahren, nachdem Sie sich freiwillig zu Tode gehungert hat.
Kommentar von "Liftingface" Joop : Das muss man halt in Kauf nehmen.
 

tearsinflames

Gast
Wow... wie der Film schon sagt, kein Wunder dass die ganzen jungen Mädels immer desorientierter werden und dem Schönheitswahn folgen. Mittlerweile legen sich ja schon 12-jährige unters Messer.
 

Kritias

Gast
Naja, die Weiber sind schon manchmal schrullig drauf und haeufig ziemlich irrational veranlagt. Und wenn sie nicht selbst drauf kommen, werden wohl auch so ein Filmchen
oder verhungerte Models nichts nuetzen.

Kennt Ihr den Film "Simone" mit Al Pacino?
 

Kritias

Gast
By the way sollte man freilich nicht vergessen, daß auch das andere Extrem vorhanden ist, d.h. auch das zunehmende Uebergewicht ist nicht nur in den USA ein Problem.
Insbesondere Kinder leiden bei uns oft bewegungsarmut und werden richtig fett, ja sogar so, daß sie davon schon in jungen Jahren so eine Art Alterszucker bekommen.
Also auch hier kommt es mal wieder auf das rechte Maß an und you have to find your personal style of beauty!;)
 

strocatam

deaktivierter Benutzer
Registriert
24.11.05
Beiträge
650
Ich sage "Ja!" zu meiner Schönheit :p

Die Gesellschaft ist doch selbst schuld daran, dass viele Menschen über -bzw. untergewichtig sind.
"Die Masse ist dumm" heißt es doch so schön. Einer fängt an, der andere macht mit.

Schönheit kann nur jeder für sich definieren, keine Werbekampagnen, Supermodels oder so, die finde ich persönlich zum beispiel überhaupt nicht ansehbar.
Hier gabs ja mal so ne Diskussion dazu bzgl. "Deutschland sucht Supermodel" oder wie das hieß.

Den meisten Frauen / jungen Mädchen / Kinder wird ja eingetrichtert, wie man schön ist. Immer im Trend bleiben. Schön abgemagert sein, bloss nicht zu viel essen, etc... Sollen die doch mit ihren Körpern machen was sie wollen ;) (und das, bitte nicht öffentlich)
 

Kritias

Gast
Na zu der Sendung gab es den besten Kommentar bei Harald Schmidt! ;]
 

Kritias

Gast
Also ich habe auch keinen TV-Kasten, aber ein paar Aufnahmen der Sendung.
Mehrfach hat er dazu spizte Bemerkungen gemacht, insbesondere in zwei Sendungen.
Allerdings gibt es an der Sendung auch Anderes zu bemerken, nicht nur die Frage nach Gewichten.
Muß aber erstmal schauen, welche das waren. Ich mach mir dann eine zip.Datei.

http://de.wikipedia.org/wiki/Germany’s_Next_Topmodel
Es gab da offenbar mal den Fall, daß ein Maedchen als zu dick galt.
 

Harald909

Prinzenapfel
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18.03.05
Beiträge
550
Es ist doch die Gesellschaft!

Letztlich stehen zwei Auslöser für diese Krankheit zur Wahl:

Einmal die individuell-psychologische: Das Problem ist im Seelenleben und der Biographie des Patienten zu finden.

Dann die generell-soziale: Die Gesellschaft verursacht die Magersucht, indem sie ein falsches Schönheitsideal propagiert.

Warum nun konkret eine Frau (aber es gibt auch Männer) Bulemie bekommen oder nicht, hängt wahrscheinlich immer von mehreren Faktoren ab. Krankheiten sind oft multikausal. Ein Faktor ist dabei sicher der erschreckende Modetrend, nur noch Haut und Knochen zu sein. Ein anderer ist die fortschreitende Leistungsgesellschaft und die immer stärker um sich greifende soziale Verunsicherung (Furcht vor Arbeitslosigkeit oder abgehängtem Prekariat, ohne ihm anzugehören, usw.). Beide führen zu Stress, der heute bei vielen psychischen Krankheiten für die Hauptursache oder zumindest für den Hauptauslöser gehalten wird. Wahrscheinlich spielen auch genetische Dispositionen eine Rolle, ebenso der psychische und soziale Status der Eltern und die Entwicklung des Kindes.

So waren in der Psychatrie der DDR diese Krankheitsbilder kaum bekannt. Mit der Wende 1989/90 sind dann die Fälle rasant angestiegen. Der plötzlich entstandene Anpassungs- und Leistungsdruck, der Zusammenbruch von Gewissheiten, der ja auch über die Eltern auf die Kinder einwirkt, die Medien mit ihrem Schönheitsideal, all das ließ Bulemie zum Phänomen werden. (Um nicht die DDR zu hoch leben zu lassen: dafür war dort die Selbstmordrate höher als in der alten BRD.)

Damit lässt sich jedenfalls festhalten, dass soziale Faktoren eine erhebliche Auswirkung auf die Entstehung solcher Krankheiten haben. Seit den 1960er Jahren wurde Jugendlichkeit mehr und mehr zum Schönheitsideal und damit auch die entsprechende Figur (kuckt Euch Twiggy an, Marylin war dagegen noch ziemlich kräftig...). Entsprechend nahmen auch die Krankheiten zu, die es sicher auch schon immer wieder einmal vorher gab, aber nicht in der Häufigkeit.

Letztlich haben wir hier das Problem, wie bei anderen psychischen Krankheiten auch: Ist es die Gesellschaft oder ist es das Individuum? Die Antwort ist so klar wie eindeutig, wenn es um die Therapie geht: Die Gesellschaft kannst Du nicht ändern, also ändere Dich selbst, wenn Du mit Deiner Krankheit umgehen lernen willst.

In der Politik muss das Ergebnis dagegen ein anderes sein: Es gilt die Gesellschaft zu ändern. Zum Beispiel haben die Antiraucherkampagnen durchaus Wirkung gezeigt, Rauchen ist nicht mehr schick. Es gibt noch immer die Nikotinsüchtigen, die lassen sich davon nicht abhalten, aber die Gefahr, nikotinsüchtig zu werden, die sinkt. Gesundheitspolitisch muss deshalb Abscheu über die perversen Knochenfrauen geäußert werden, die von Fotografen umringt werden und tierisch schick sind.

Dem gegenüber stehen die Dicken: Über 50% der US-Amerikaner sind übergewichtig, v.a. sozial Schwache. Ich glaube, die Ursachen sind ähnlich. Beide Phänomene sind Zeichen einer aus den Fugen geratenen Welt...

Harald