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Irland - Steuererhöhung für Apple und Co

Zug96

Schmalzprinz
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Moin!

Um hier mal ein paar Cents in die Runde zu werfen: Die Wahrheit dürfte wohl irgendwo in der Mitte liegen. In einem gewissen Rahmen(!) kann ein Steuerwettbewerb von Regionen (egal ob von Gemeinden, Bundesländern, Ländern, ...) durchaus gut und sinnvoll sein. Es führt nämlich natürlich dazu, dass sich Regionen attraktiver machen können (ja, auf Kosten anderer Regionen), aber eben jene benachteiligten Regionen darauf reagieren können und müssen. Es wurde ja hier auch schon genannt: Steuergesetzgebung ist nur einer von vielen Faktoren für Standortansiedlung. Niemand würde nur wg. 2 Pkt. Gewerbesteuerhebesatz seinen Standort in eine Region verlagern, in der es keine passenden Arbeitnehmer oder Infrastruktur gibt.

Auf der anderen Seite ist es natürlich ebenso korrekt, dass ein "race to the bottom" ausschließlich für die Gesellschaft insgesamt schädlich ist bzw. auf deren Kosten geht. Ein Ergebnis, was ebenso wenig gewollt sein kann.

Dennoch - und das ist dann die eigentliche Frage, deren Beantwortung nicht einfach ist - sollte es natürlich das Ziel sein, jeden einzelnen nur soweit zu belasten, wie es unbedingt notwendig ist. Und da geht es dann natürlich los: Was ist überhaupt notwendig? In welchem Umfang? In welcher Qualität? Wie sieht es mit Nachhaltigkeit aus? Usw. usf.

Radikale Positionen, egal in welche Richtung, sind regelmäßig immer unsinnig und nicht zielführend.
Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
 

SomeUser

Ingol
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Das bestimmt der Anspruch der Gesellschaft an Infrastuktur, Gesundheitswesen und Bildungssystem.

Und damit ist das Problem offenbar: "Die Gesellschaft" ist kein Wesen für sich, mit einem einzelnen Willen und einer einzelnen Vorstellung. Es gibt kein "richtig und für jeden zufriedenstellend" in der Art und Weise, wie z.B. das Gesundheitssystem gestaltet und umgesetzt wird.
Reicht es, wenn dem Zahnkranken ein Zahl nur gezogen wird? Hat er auch Anspruch auf Reparatur/Behandlung? Auf Ersatz? Welche Qualität von Ersatz? Beliebig oft? Nur im Sichtbereich? Beliebig oft, auch wenn er später nicht pflegt? Auch bei vorsätzlicher Beschädigung? Auch reine Schönheitskorrekturen? Nur medizinisch notwendige Arbeiten? ...

Haben wir zu viel Autobahnen - weil der Verkehr reduziert werden sollte? Oder haben wir zu wenig, weil es oft Stau gibt? Sollte man eher die jetzigen Bestände erhalten oder nicht lieber in Alternativen investieren? ....

Und das lässt sich vollkommen nach belieben ausweiten. Nicht umsonst gibt es ja eine Fülle an Parteien. Und es gibt in all diesen Themen bestenfalls ein sehr globales Maß an Übereinstimmung - in etwas auf dem Niveau von "Bildung muss besser werden". Schon bei der Frage was das im Detail bedeutet, wird der Streit losgehen. Und sind wir noch nicht bei konkreter Gestaltung oder Maßnahmen zur "Verbesserung"...
 

Zug96

Schmalzprinz
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Das bestimmt der Anspruch der Gesellschaft an Infrastuktur, Gesundheitswesen und Bildungssystem.
Wenn du sehr hohe Steuern hast, wirst du damit früher oder später auf die Schnauze fallen. Eben weil dadurch Erfolg bestraft wird und am Ende wird auch die Infrastruktur und alles andere darunter leiden. Es braucht einen gesunden Kompromiss wie es @SomeUser perfekt beschrieben hat. Leider muss ich die komplette Gegenrolle von euch einnehmen, da die von euch erwähnte starre hohe Steuerpolitik erwiesenermassen zum scheitern verurteilt ist.
 
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FrankR

Gascoynes Scharlachroter
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Wenn man möchte, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht, ist das sicherlich zielführend. Ich frage mich nur, warum soll man das als Gesellschaft wollen? Welchen Vorteil hat es, wenn immer weniger immer mehr besitzen?

Solange die am anderen Ende der Schere immer noch mehr besitzen bzw. eine höheren Lebensstandard haben, als in jedem der bisher versuchten Alternativsysteme, lebe ich gern in dieser Gesellschaft. So unattraktiv scheint diese auch nicht zu sein, wenn man die weltweiten Migrationsbewegungen anschaut - jedenfalls ist mir Cuba oder Nordkorea noch nicht als Einwanderungsland aufgefallen.

Das Problem mit den Anhängern der mehr oder minder sozialistischen Umverteilungsmodelle ist, dass sie sich weniger um das Vergrößern des Kuchens als um das Verteilen desselben kümmern da sie die Wirtschaft immer nur als Nullsummenspiel betrachten. Aus dem Umverteilen und Aufstellung von Forderungen, Regulierungen, usw. usf. ziehen sie dann ihre Existenzberechtigung und üppigen Vergütungen für Ihren Dienst an "der Gesellschaft".
Radikale Positionen, egal in welche Richtung, sind regelmäßig immer unsinnig und nicht zielführend.

Man kann aber schon gewisse Idealvorstellungen haben und dann wechselseitig Kompromisse schließen. Funktioniert in freien Gesellschaften und auf freien Märkten eigentlich am Besten.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Oh Gott "sozialistische Umverteilungssysteme". Sind wir jetzt schon auf dem Niveau der US-Republikaner angekommen?

Dann kann man wirklich aufhören.
 
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Verlon

Wöbers Rambur
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Solange die am anderen Ende der Schere immer noch mehr besitzen bzw. eine höheren Lebensstandard haben, als in jedem der bisher versuchten Alternativsysteme, lebe ich gern in dieser Gesellschaft.
Das wird aber nicht der Fall sein, wenn nur Konsum, aber keine Erträge besteuert werden. Ich mein, was du fordert, geht ja schon in ein Extrem, das es so nirgendwo gibt (warum wohl^^). Und du vergleichst es mit einem anderen Extrem (Nordkorea).
 
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Mure77

Golden Noble
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Moin!



Ich habe da nicht nur einfach eine "Meinung" zu, sondern es ist das, womit ich tagtäglich mein Geld verdiene. Insofern habe ich auch etwas anderes: Nämlich eine fundierte Sachkenntnis. Und da brauche ich dann auch nicht um den heißen Brei herum zu reden, auch wenn das dann "überheblich" wirken mag.
Tatsächlich ist es nämlich genau umgekehrt: Es fühlt sich mittlerweile jeder befähigt, zu jeden Thema irgendwas krudes in den Raum zu werfen, auch wenn es schlicht an jeder fachlichen Befähigung dazu fehlt. Aber es gibt natürlich "harte" und "weiche" Themen: Kaum einer würde in den nächsten OP-Saal rennen und dem Arzt sagen: "Och, Doc, das mit der Herzklappe ist ja vollkommen unsinnig, wie du das machst. Viel besser wäre es, wenn...". In abstrakten rechtlichen oder fiskalen Themen, ist das aber Usus.
Man könnte das Thema ja mal anders angehen - und erst mal eine These formulieren und erörtern(!) ob das so ginge, was dafür/dagegen spricht oder ähnliches. Aber ein Ergebnis zu fordern ("Steuern sollten da gezahlt werden wo sie entstehen"), zeugt erst mal nur davon, dass man eben doch mehr Ahnung haben will, als der Herzchirurg.
Wenn der dann aber sagt: "Klar, kannst du machen - aber dann verblutet der Patient und ist tot, daher eher dusselige Idee" - dann ist eben nicht der Chirurg überheblich.





Nein, der Gedankengang ist eben nicht einfach, sondern verkürzt Lebenssachverhalte auf unzulängliche Weise. Ich habe dazu auch oben schon genügend, damit in Verbindung stehende Fragestellungen, aufgelistet - auf die es natürlich, wie immer in solchen Fällen, keine Antwort gibt. Stattdessen folgt eine Wiederholung, einer rechts- und lebensfremden, aber Stammtisch-kompatiblen Parole.

Um es klar zu sagen: Ja, das Leben ist nun mal sowohl rechtlich, wirtschaftlich, als auch in fiskal(-politisch)er Hinsicht komplexer, als man es vielleicht gerne hätte oder mal schnell runter brechen will.

Und um es noch mal zu ergänzen: Dein Standpunkt SCHADET uns als Gesellschaft deutlich mehr, als er nutzt, in seiner antizipierten Wirkung.




Klar "interessiert es nicht". Denn dann würden ja nach und nach die Probleme hervorbrechen, die sich hinter der "einfachen" Ansicht verstecken.

Ich kann dich auch verstehen, du verdienst dein Geld damit und argumentierst für das Steuersystem welches man dir beigebracht hat.
Deine Art und Weise wie du dich verhältst ist deine Sache, ein Feedback dazu hatte ich dir schon gegeben.
 

SomeUser

Ingol
Registriert
09.02.11
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2.084
Ich kann dich auch verstehen, du verdienst dein Geld damit und argumentierst für das Steuersystem welches man dir beigebracht hat.
Deine Art und Weise wie du dich verhältst ist deine Sache, ein Feedback dazu hatte ich dir schon gegeben.

Nein, du kannst mich nicht verstehen und der Beitrag bezeugt dieses: Du schliesst aus dem Umstand, dass ich mit etwas mein Geld verdiene, dass ich es deswegen auch für gut befinde und dafür argumentiere. Das Problem ist: Das ist vollkommen falsch. Gerade weil ich so vertraut mit dem System bin, bin ich in vielerlei Hinsicht, sowohl im Detail, als auch im Großen und Ganzen ein starker Kritiker.

Aber da war es halt wieder: Eine Meinung, hier über mich bzw meinen Standpunkt, aber halt keine Ahnung.