Ich bin jetzt fast mit meinem Informatikstudium (Uni, Spezialisierung künstliche Intelligenz) durch und hatte am Gymnasium (Rheinland-Pfalz) Informatik Grundkurs.
Ob sich ein Informatikkurs an der Schule lohnt hängt meines Erachtens hauptsächlich vom Lehrer ab. Wir hatten einen sehr guten, der eine ordentliche Mischung aus Geschichte, Theorie und Praxis (TurboPascal und dann Delphi) gemacht hat. Das war vom Stoff ungefähr 1. Hälfte 1. Semester des Studiums, aber hat einem Möglichkeiten gegeben, sich selbst damit zu beschäftigen und schon einen recht genauen Eindruck, was einen erwartet.
Der eine Parallelkurs hatte nen Mac-Fan als Lehrer und durfte dann an historischen Geräten irgendeine grafische Programmiersprache benutzen (das war höchst interessant, die haben wenig Code geschrieben, aber nen ganzen Haufen Konzepte wie Monte-Carlo-Algorithmen etc... kennengelernt) und ein wenig html lernen (total nutzlos, 5 Minuten bei selfhtml browsen bringt da mehr)
Der andere hatte eine Lehrkraft, die wohl irgendwie mit 4,0 durch die Zusatzprüfung gekommen war, weil so dringend Bedarf an Informatiklehrern bestand. Dementsprechend gab es dort auch nur Logo (das mit der Schildkröte, *wir* haben uns das selbst programmiert, die habens nur benutzt...) und Microsoft Office.
Was du an Programmierkenntnissen lernst ist vollkommen schnuppe. C, FORTRAN, Java, Pascal, alles egal. Wichtig ist, dass du erlebst und beigebracht bekommst, wie aus einer Aufgabe (nim-Spiel, Türme von Hanoi, Rezeptverwaltung für deine Mutter) ein Programm wird.
Es ist aber auch kein Problem, all das, was man in einem Informatikkurs macht, an der Uni nachzuholen.
Frag mal die, die grade Abi machen/gemacht haben, was bei ihnen Stoff war, und überleg dir, ob dir das Spaß machen würde (deren Lehrer wird ja frei...). Wirklich notwendig für ein informatiknahes Studium ist das nicht.
Was mir für mein Studium viel gebracht hat waren der Englischkurs und natürlich Mathe. Letzteres um die chronische Erstiefalle "Mathe für Informatiker 1-99" zu überstehen und ersterer für das spätere Studium. Literatur ist englisch. Immer. Und wenn es was deutsches gibt, dann ist es nur schlecht übersetzt, und du liest besser gleich das Original. (nun ja... etwas übertrieben...)