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Ich bin für Atomkraft und Stuttgart 21

ImperatoR

Roter Astrachan
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Dabei wurden reale Atombomben gezündet, jede einzelne davon erheblich vernichtender als ein Super GAU eines AKW. (Fairerweise allerdings zündete man die halt nicht 50km neben einem Dorf... was uns aber eher zu einer Standortfrage bringt als zu der Frage ob AKW generell gefährlich sind.) Und die Erde dreht sich noch, die Luft ist noch immer zu atmen und die Fische zu essen, etc.

Das stimmt soweit, aber diese Tests werden i.d.R. unterirdisch durchgeführt (was sie nicht weniger verwerflich macht.) Aber die dickte Atombombe die gezündet wurde, hat die Erde kurzzeitig aus der Umlaufbahn gebracht. Damit sollte man nicht spielen! Ferner sind Stoffe wie Pu allesamt künstlich erzeugt, und das könnte man vermeiden.

Verstehe mich nicht falsch, ich bin von dieser Technologie fasziniert und bin auch kein strikter Gegner der Kernenergie, jedoch geht mir das Gemurkse mit dem das Ganze von statten geht einfach zu weit. Es ist kaum beherrschbar, die Brennstäbe heizen fröhlich Jahrtausende vor sich hin und müssen beobachtet werden; Nachhaltigkeit sieht anders aus!

Die effektiven Kosten von Kernenergie sind wesentlich höher als bei jeder regenerativen Energieform. Hier muss die Forschung rein. Weg von den zentralistischen Kraftwerken, hin zu den aktiven Häusern und Gemeinden, die u.a. lokale Ressourcen nutzen.

Mal sehen, vielleicht kommt ja noch das "Castor-Fernwärmewerk", wie ich es schon mal andachte.

Klar, das wäre gar nicht mal so eine schlechte Idee. Jedoch gibt es so viele Menschen die schon Angst vor "Handy-Strahlung" haben (auch wenn diese wesentlich energieärmer ist als sichtbares Licht), dass sich so etwas kaum durchsetzen ließe -- auch wenn keinerlei Strahlung in den Wärmekreislauf des Fernwärme-Wassers gelangt. Aber hier wären wir wieder beim schlecht skalierenden Zentralismus. Und du als freiheitsliebender Mensch bist doch eher gegen Zentralismus abgeneigt, nehme ich an.
 
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Das stimmt soweit, aber diese Tests werden i.d.R. unterirdisch durchgeführt (was sie nicht weniger verwerflich macht.)
Die unterirdischen Tests sind aber eine neumodische Erscheinung. Die Zar-Bombe wurde überirdisch gezündet (gar nicht mal so weit weg von Deutschland) und selbst am Rand zum Weltraum hat man bereits nukleare Waffen gezündet.
 

SilentCry

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... Aber hier wären wir wieder beim schlecht skalierenden Zentralismus. Und du als freiheitsliebender Mensch bist doch eher gegen Zentralismus abgeneigt, nehme ich an.
:)
Ich bin als freiheitsliebender Mensch gegen überbordenden Zentralismus, als ordnungsliebender (lies: Friktionsfreiheit liebender) Mensch aber auch gegen Chaos. Jedes Konzept lässt sich ad absurdum führen, wenn man es nur lange genug "optimiert". So bin ich an sich für die Ausweitung der direkten Demokratie - andererseits möchte ich aber schon gerne Sicherungsmaßnahmen dagegen, dass beim nächsten Enführungsfall plötzlich per Abstimmung Folter und Todesstrafe "demokratisch" (weil sich ein ganzes Volk wie Lynchmob verhält) manifestiert werden.
Ebenso wie ich für eine konsensorientierte Entscheidung (mit Wissen darum, dass das ein sehr mühsamer Prozess sein kann) plädiere weiß ich um die Unausweichlichkeit von Autoritäten in gewissen Umfeldern (ich war mal Segellehrer - es ist in einer Notsituation nicht mehr möglich, meine Entscheidungen als Schiffsführer zu diskutieren, auch dann nicht, wenn sie manchem zu Recht als falsch erscheinen mögen)

Soll kurz gesagt heißen: Nur weil ich die Freiheit liebe, bete ich nicht das Chaos an. Es ist eben immer a) eine Sache der Balance und b) eine Frage der (zu beherrschenden) Umstände, die zur Debatte stehen.
 

ImperatoR

Roter Astrachan
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Dezentral heißt nicht Chaos.

Du als Informatiker weißt vermutlich, dass Kooperation in der Lage ist zu skalieren und Konkurrenz eher schlecht skaliert. Und Kooperation neigt dazu eher dezentral zu sein.
 

SilentCry

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Ich gebe dir Recht, denzentral ist nicht synonym zu chaotisch. Aber ich sprach ja auch von der möglichen Tendenz ins Extreme.
Anders: Die Treibstoffindustrie ist ziemlich zentral. Wenige Bohrstätten, wenige Raffinerien, ein verzweigtes Verteilernetz und Abnahmestellen. Dezentral würde bedeuten, jede Kommune, besser: jeder Haushalt, bohrt eigenständig nach Öl, raffineriert es und lagert es ein? (Mir ist die Schwäche der Analogie bewusst: Nicht jeder sitzt auf einem Ölvorkommen - aber auch nicht jeder kann hinreichend Solarfläche aufstellen um sich zu versorgen).

Und weil du auf meine Profession als Informatiker anspielst, ich erinnere mich noch gut an das Thema "Token Ring" versus "Ethernet". Der Tenor war "Ethernet ist nicht skalierbar" - was war Ethernet? Ethernet war Kooperation. Ein CSMA/CD - Carrier Sense Multiple Access / Collision Detection-Protokoll. Kurz: Alle am Tisch fangen an zu reden wenn sie wollen und im Moment keiner redet, wenn sie beim Redebeginn hören, dass jemand gleichzeitg wie sie zu reden beginnt, hören alle auf zu reden und jeder fängt nach einem Zufallszeitfenster wieder an. Irgendwann redet nur einer.
Außer, die Gruppe wird zu groß. Dann kommt keiner mehr zum Reden.

Bei Token Ring lief ein Token durch das Netz. Jede Station musste warten, bis der Token ankommt, dann kann sie, wenn sie will, den Token benutzen. Wurde das Netz groß, wurde es u.U. langsam. Aber es hat immer funktioniert. Token Ring war zentralistisch. Es gab eine Verwaltungsfunktion für den Token.

Bei Ethernet ist man dem Problem durch Segmentierung mittels Switches, später "managed switches" Herr geworden und die offenere Architektur hat sich gegen Token Ring (und dem rigiden Lizenzmodell des Herstellers IBM) durchgesetzt.

Es ist eben immer eine Frage der Balance. Wir haben im Haus meiner Eltern beispielsweise ein Notstromaggregat und einen Vorrat an Benzin. Ein Blackout würde uns mehrere Wochen nicht hart treffen. Aber das Dach mit Solarzellen zukleistern, die gewartet werden müssen, die in der Lebensdauer begrenzt sind und in der Wirkung rapide abnehmen über die Zeit, die teuer in der Anschaffung und giftig in der Entsorgung sind, sorry - das ist weniger "Autonomie" sondern mehr ein Pseudo-Öko-Hobby.

Solarzellen sind klasse dort, wofür sie gedacht waren: In nicht angeschlossenen Gebieten oder auf mobilen Entitäten (Schiffe...) Strom zu liefern, ohne dass man 500 Liter Benzin und einen Generator im Rucksack mitschleifen muss und ohne dass man Abgase direkt dort produziert wo man den Strom braucht, hervorragend. Stationär ist Photovoltaik aus meiner Sicht ein Nepp am Normalbürger; eine zu Unrecht als "grüne" Technologie geführte Abzocke.
 

SilentCry

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Ich bin tatsächlich erstaunt. Von der Masse der Propaganda, die existiert. Dieser russische Professor, der 1,44 Mio Tote "errechnet" (weil ihm 4.000 Tote zu wenig sind, zu wenig plakativ, erst wenn wir in die Millionen gehen wird es dramatisch; eine Verhöhnung all jener, die wirklich unter Tschernobyl gelitten haben) ist ja besonders putzig.

Nochmal: Ein AKW-Unfall ist eine Katastrophe. Keine Frage. Alte AKWs gehören auf moderne Sicherheitsstandards gebracht oder abgebaut und durch moderne, GAU-sichere Reaktoren ersetzt. Auch keine Frage. Die Betonung der Risiken und die Betonung vergangener Schäden durch diese Technik mag als Warnung für die künftige Nutzung durchaus vernünftig sein, als Panikmache um die Ziele der Ökofaschisten zu unterstützen, die vor einer Million Jahren vermutlich auch die Nutzung des Feuers verboten hätten, sind sie dem Weiterkommen der Menschheit allerdings nicht zuträglich.

BTW: Grundwasservergiftung ist kein Monopol von AKW-Unfällen, auch Chemieunternehmen können das.

Was ich damit sagen will: Grund für Panik kannst du immer finden (siehe meine Beispiele zu Atomwaffen, die als reine Vernichtungsinstrumente deutlich gefährlicher sind als alle AKWs zusammen). Die Kunst ist, sowohl voran zu kommen ohne sich blind in jedes Risiko zu stürzen als auch gebotene Vorsicht walten zu lassen ohne in katatonische Verweigerungshaltung zu verfallen.
 
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SilentCry

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Äh, ja... und was willst du uns damit sagen? Dass eine Organisation, die per definitionem gegen Atomkraft wettert, einen (oh, Erstaunen) katastrophalen Bericht abliefert?

Ich möchte aber auch auf folgendes hinweisen:
Die Ergebnisse des IPPNW-Berichts stehen in deutlichem Widerspruch zu dem von der Weltgesundheitsorganisation WHO am 28. Februar vorgelegten Fukushima-Report „Health risk assessment”.

Also, wollen wir der WHO "glauben" oder doch lieber den IPPNW? Dass ein A-Unfall kein Spaß ist weiß ich auch ohne derartige Berichte.
 

JGmerek

Boskop
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Hallo,

ich denke man sollte die Angelegenheit etwas differenzierter sehen. Die Energiegewinnung ist ein gesellschaftspolitisch extrem schwieriges Thema. Bei der Diskussion um die Verantwortbarkeit von Atomkraft spielen sehr viele wirtschaftliche Interessen eine Rolle. Die eigentlichen wesentlichen Fragen wurden letztlich gar nicht gestellt oder diskutiert. Welchen Nutzen hat die Energiegewinnung für die Gesellschaft und was ist die Gesellschaft dafür bereit zu riskieren oder zu zahlen?

Es gibt wesentlich gefährlichere Ereignisse im Universum als ein Kernkraftwerk auf der Erde. Auch wird imho die Erde uns Menschen überleben. Die Diskussionen zu solchen "Themen" sind sehr häufig von Totschlagargumenten geprägt, die selten eine differenzierte Betrachtungsweise zulassen. Beispielsweise ignoriert man in der Diskussion gerne die positive CO2-Bilanz von Kernenergie. Auch erwähnen die Wenigsten die Schadstoffbelastung bei Solarzellen. Solarenergie wurde ausdrücklich aus den einschlägigen Umweltgesetzen, wie der Schadstoffrichtlinie der EU, ausgenommen (Quelle). Es wird einfach ein Übel durch ein anderes ersetzt. Wir retten die Umwelt, koste es was es wolle! :cool:

Letztlich kann man aber auch den "Atomausstieg" eher relativieren. Er sollte besser heißen: "Ausstieg aus der kommerziellen Stromproduktion mittels Kernspaltung in Deutschland". In der EU geht die Energiegewinnung mittels Kernenergie weiter. Auch Deutschland ist gerade über die EURATOM am Bau eines neuen "Atomkraftwerkes", nämlich des Fusionskraftwerkes "ITER" in Südfrankreich, beteiligt. Auch werden in Deutschland noch weiter Kernreaktoren zu wissenschaftlichen Zwecken betrieben.

Meiner Meinung nach, war der Ausstieg aus der Atomkraft eine reine Kurzschlussreaktion, die aus parteipolitischen Gründen ergriffen wurde, weil es gerade opportun war. Die Sicherheitslage der Kraftwerke in Deutschland hatte sich aufgrund des Unfalls in Japan nicht im geringsten verändert. Nur weil sich ein Risiko an einem Punkt realisiert, heißt das nicht, dass das Risiko dadurch an anderen Punkten steigt.

Ich sage nicht, dass Kernkraft die bessere Alternative zur Stromerzeugung ist. Dafür weiß ich einfach zu wenig über die Zusammenhänge. Ich meine nur, wir sollten uns und insbesondere auch die Politiker fragen, was genau sie mit dieser Energiepolitischen Entscheidung erreichen wollen. Ist es besser das eine Risiko gegen das andere zu tauschen? Letztlich sind durch Autos bereits mehr Menschen umgekommen, als durch alle Störfälle der zivilen Nutzung der Kernenergie zusammen. Aber es denkt kaum jemand daran, den Straßenverkehr abzuschaffen. Klar werden einige jetzt sagen, dass kann man doch nicht vergleichen, aber warum nicht? Macht es einen Unterschied, ob die Toten bei einem Unfall auftreten oder bei unzählig vielen? Wir werden unabhängig vom technischen Fortschritt Verkehrstote und Umweltschädigungen durch den Straßenverkehr nur verringern, nie jedoch ganz ausschließen können. Gleiches kann man auch von der Kernenergie sagen.

Ich will hier weder eine Lanze für die Kernenergie noch für den Straßenverkehr brechen. Wir sollten nur mal darüber nachdenken, dass es immer verschiedene Aspekte gibt, die wir nicht unbedingt ermessen können.

Nur meine Meinung
Liebe Grüße
Jens
 

SilentCry

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Ich muss sogar ehrlich sagen, dass ich ohne weiteres auf privaten PKW-Verkehr verzichten könnte, auf bezahlbare Energie jedoch nicht. Ich persönlich wäre also deutlich mehr bereit, Risiken auf mich zu nehmen, um das Licht einschalten zu können wann ich will als um unbedingt in einer Karre 1000 Kilometer nach Italien zu gurken um mich dort als Tourist abzocken zu lassen.

Überhaupt würde ein Verbot für privaten KFZ- und Flug-Verkehr einige positive Effekte bringen:
- Menschen würden wieder viel mehr ihre lokale Umgebung kennen lernen
- Nahversorger würden wieder wichtig
- Eine Entschleunigung würde eintreten
- Arbeitnehmer könnten nicht mehr genötigt werden, hunderte Kilometer in der Woche zur Maloche zu fahren
- Reisen an sich würde wieder zu einem Erlebnis statt zu einer Hetze
- Öffentliche Verkehrsmittel würden wieder an Orte reichen, die bisher "unrentabel" waren und deswegen aussterben
- Städte und Orte wären fast Lärm- und Abgasfrei, Oasen der Einwohner, nur von gelegentlichem Warentransport gestört
- Die verschwendeten Räume für Garagen, Tiefgaragen, Parkhäuser könnten Wohnungen werden oder Sporthallen oder Orte der Zusammenkunft
- Die vergeudeten Plätze für Parkplätze und Parkstreifen könnten Grünflächen werden oder Kinderspielplätze
 

IamGod

Golden Delicious
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Es gibt genug Alternativen,allerdings werden die Absichtlich NICHT oder weniger gefordert, weil sie der Wirtschaft weniger bis kein Geld einbringen. Bestes Beispiel Raumenergie. Saubere freie Energie, die immer verfügbar ist und sogar im Vakuum existiert und bezogen werden kann. Also auch sicherer Stromlieferant im All.
Bereits Tesla und andere vor ihm fanden die Raumenergie. Warum hängen wir immer noch an Atomenergie? (sowie auch Öl, Kohle etc.)
Weil es mehr Geld bringt für die Wirtschaft.

###editiert### proteus AT Team

Die Menschheit hat allein was Atomkraft angeht nun schon deutlich mehrfach bewiesen, das sie damit nicht verantwortungsbewusst umgehen können. Wir sagen Kindern oft gerne sie sollen nicht mit Feuer spielen, dabei tun es die Menschen im großem Stil und ignorieren dabei die Gefahr, die Welt für Ihre Kinder oder deren Kinder irgendwann unbewohnbar zu machen.


Wer Atomkraft, Ölindustrie, Börse gut findet und unterstützt, sollte sich daher zum Beispiel auch nicht über Völkermorde, Kriege, menschenverachtende Zustände in chinesischen Fabriken etc. aufregen. Denn die oben genannten 3 fördern und tun all das im großen Stil.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

SilentCry

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Schade. Das war gerade so ein angenehmer Dialog, aber jetzt haben wir Hitler, die Börse und chinesische Folterlager dabei, die alle, alle zusammen im Bunde mit der Atomenergie sind, da fällt es jetzt schwer, ernst zu bleiben.

Eines allerdings interessiert mich: Diese ominöse "Raumenergie"... ist das sowas hier? Oder anders gefragt: Könnten wir nicht einfach Gott bitten, uns Energie zu schicken, die direkt aus unseren Steckdosen kommt?
 

IamGod

Golden Delicious
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http://youtu.be/0e-w56VaO9A

zum Thema Raumenergie. Würde wenn es wirklich genutzt werden würde, uns freie Energie geben,die jeder nutzen kann und überall verfügbar ist geben. Und Atomenergie, Öl und Gas Industrie komplett überflüssig machen.
 

lauritzh

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@SilentCry Deine Vision der "FutureCity" gefällt mir sehr gut! Was sich daraus für Möglichkeiten, vor allem aus sozialer Sicht, ergeben würden :O

Aber ich fürchte fast, bei allem Optimismus, dass wir (die Menschheit) noch lange auf eine derartige Entwicklung warten müssen. Wenn überhaupt.

Gibt ja diverse Science Fiction Städte und Gesellschaften, Wall-E liefert da ja ein gutes Negativbeispiel...

Und Tante Edith ist soeben noch ein Film eingefallen welcher neulich im TV lief, Serigates oder so ähnlich. Beängstigend.
 
Zuletzt bearbeitet:

SilentCry

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http://www.oevr.at/energy/index.html schrieb:
RAUMENERGIE
Die Raumenergie ist die Urenergie des Universums. Man kann sie auch als "Energie der tausend Namen" bezeichnen. Vakuumfeldenergie, Äther, Freie Energie, Tachionenenergie - um nur einige zu nennen und hat bestimmte physikalische Eigenschaften. Sie ist in jedem Raum vorhanden, masselos, materiedurchdringend, richtungslos, hochfrequenter Natur und schneller als das Licht.

Diese Urenergie ist der direkte Träger einiger Energieformen. Ihr Potential ist unvorstellbar groß. Im Urzustand ist sie an keine Energieform gebunden. Aus diesem Grund könnte man sie Freie Energie nennen. Man kann sie nicht direkt, sondern immer nur indirekt messen. Sie manifestiert sich nur durch die Wechselwirkung mit der Materie.

Ich habe dazu jetzt noch mehr gelesen, man kann das ganze mit einer unglaublichen Formelschlacht so darstellen, dass es den Anschein neuer Wissenschaft erweckt, aber aus meiner Sicht entbehrt das "neu" jeglicher Grundlage. Im Grunde geht es, egal wie kompliziert man es anlegt, darum, Energie aus bestehenden Feldern (wir erinnern uns an den Physikunterricht: Ein Feld ist jener Raum, in dem spezifische physikalische Eigenschaften wirksam werden) egal welcher Art zu gewinnen.

Das kann man heute schon. Jeder, der ein Piezo-elektrisches Feuerzeug benutzt, gewinnt Energie dadurch, dass er ein Stück Eisen durch ein Magnetfeld drückt und damit eigentlich mittels Induktion Bewegungsenergie in elektrische Energie wandelt. Das kann man hier schön sehen (Seite 30ff). Genau so ist es gedacht: "Etwas" wird durch ein Feld bewegt (oder anders rum, das Feld darf sich auch um/durch etwas herum/durch bewegen) und dadurch wird Energie "abgeschöpft".

"Raumenergie" ist also mitnichten eine Wunderwaffe - um sie zu nutzen müssen mehrere Faktoren passen: Es muss ein starkes Feld geben, es muss in Wechselwirkung mit einem "Objekt" gebracht werden, diese Wechselwirkung muss dazu geeignet sein, Energie abzuschöpfen, diese Energie muss in einer Form vorliegen, in der wir sie auch nutzen können (also z.B. bringt es wenig, wenn wir Gravitation in kinetische Energie wandeln weil wir unser Erd-Gravitationsfeld um einen Meteoriten hinein bewegen, das würde dann eher übler enden als alle bisherigen Super GAUs zusammen).

Nebenbei bleiben noch ein paar Punkte offen, nämlich wird einfach so postuliert, die Energie (also diese ominösen Felder) seien omnipräsent. Nun, wie gesagt, das ist erstmal eine Behauptung. Und selbst wenn sie es sind so müssen sie auch erstmal nutzbar in Interaktion gebracht werden.

Es gibt allerdings schon praktische Überlegungen, die dieser Nutzung von Raumenergie nahe kommen. So versuchten Funktelefonhersteller ihre Geräte zu laden indem die Geräte die Wechselfelder nutzen, die uns ohnehin dauernd durch Handymasten, WLAN-Basisstationen und andere Funktelefone durchdringen. Die Ausbeute ist aber zu gering.
 

paul.mbp

Sternapfel
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@SilentCry: in Deinen Punkten zum privaten Verkehr sehe ich einige gute Thesen. Autofreie Städte, oder zumindest reglementierter privater Verkehr mit eBikes bzw eMobilen als Ergänzung zu einem wesentlich ausgebauten und modernisierten öffentlichen Nahverkehr, das wäre Klasse...
Man stelle sich ein Verkehrsnetz vor in dem man halbstündlich zwischen den Metropolen, stündlich zwischen Städten und mehrfach am Tag an kleinere Orte angebunden ist. Kombiniert mit kurzen Takten innerorts braucht man quasi kein eigenes KfZ. Und sollte der Fahrplan einmal nicht passen, dann gibt es myTaxi oder eines der neuen autonomen Fahrzeuge die einen ans Ziel bringen können.

Den Wocheneinkauf erledigt ein Lieferdienst der auch gleichzeitig die Nachbarschaft versorgt, so das auch der "Grosseinkauf" keinen Grund für Individualverkehr mehr darstellt. Keine Sorge für die Damen, das Shoppingerlebnis bleibt erhalten bzw wird noch besser wenn man ohne Parkplatzprobleme durch verkehrsfreie Innenstädte schlendern kann.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Vor allem: Die meisten Menschen müssen ziemlich viel Arbeitszeit für die Finanzierung des Autos aufwenden. Legt man diese auf die Fahrzeiten um, ist ein Auto durchschnittlich kaum schneller als ein Fahrrad.
 

JGmerek

Boskop
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Ich habe dazu jetzt noch mehr gelesen, man kann das ganze mit einer unglaublichen Formelschlacht so darstellen, dass es den Anschein neuer Wissenschaft erweckt, aber aus meiner Sicht entbehrt das "neu" jeglicher Grundlage. Im Grunde geht es, egal wie kompliziert man es anlegt, darum, Energie aus bestehenden Feldern (wir erinnern uns an den Physikunterricht: Ein Feld ist jener Raum, in dem spezifische physikalische Eigenschaften wirksam werden) egal welcher Art zu gewinnen.
...

Auch ich habe mir den Beitrag auf youtube angesehen und muss sagen, dass der Beitrag für sich spricht. Schon die Ansiedlung des Vortrages bei der AZK sagt sehr viel darüber aus. (Hier sollen nicht unbedingt die Ziele der AZK diskreditiert werden. Auch solche Meinungen sind es wert geäußert zu werden, so dass man Ihnen eine Plattform geben sollte. Schaut sie Euch einfach mal selber an )

Diese Energie von der dort in sehr komplexer Weise gesprochen wird, ist bereits seit langem bekannt und sie wird auch in vielen Industrieprodukten benutzt. Ob in Akkus, Batterien etc. Es gibt sogar Spielzeuge, die solche Phänomene nutzen, wie die Lichtmühle.

Was mir bei der Diskussion um die Raumenergie aufgefallen ist, ist die ungenaue wissenschaftliche Terminierung. Dort werden Begriffe aus der Quantenmechanik, wie die Nullpunkternergie, mit Begriffen aus der Thermodynamik oder aus der Elektrodynamik in scheinbar plausible Verbindung gebracht. Insbesondere wird die Nullpunktenergie mit der Raumenergie häufig in Zusammenhang gebracht. Die Nullpunktenergie ist jedoch lediglich eine Rechengröße welche das minimale Energieniveau eines quantenmechanischen Systems beschreibt. In der Quantenfeldtheorie ist die Summe aller Nullpunktheorien die Vakuumenergie, welche übrigens auch häufig im Zusammenhang mit der Raumenergie genannt wird. Deren Nachweis wird durch den Casimir-Effekt erbracht. Auf diesen Grundsätzen der Quantenfeldtheorie hat Stephen Hawking seine Hawkingstrahlung von Schwarzen Löchern gegründet, was in "Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit" viel besser beschrieben ist, als ich es könnte.

Daran sieht man schon den logischen Fehler:
1. Nullpunktsenergie ist die Energie eines Quantenmechanischen Systems im Grundzustand.
2. Der Grundzustand eines quantenmechanischen oder quantenfeldtheoretischen Systems ist dessen Zustand mit der geringstmöglichen Energie. Der Grundzustand eines Systems ist stets stabil, da es keinen Zustand niedrigerer Energie gibt, in den es übergehen könnte.
3. Ergo kann dieses System auch keine Energie abgeben. Ich kann somit aus der Nullpunktenergie nicht ohne weiteres Energie abschöpfen.

Dazu muss ich die Stabilität des Systems stören. Dies geht nur durch Energiezuführung. Hawking benötigt dafür die Energie eines Schwarzen Lochs. Wie der Physiker Casimir nachwies, scheint jedoch auch weniger zu genügen. Ich befürchte aber, das der Energieerhaltungssatz hier die derzeitigen Hoffnungen einer unerschöpflichen Energiequelle zunichte machen könnte.

Wie silentCry schon sagte, dass ist alles nicht neu.

Ich hoffe ich habe mir hier als Laienphysiker nicht allzu sehr zu Affen gemacht.:eek:

Liebe Grüße
Jens

P.S. Schöne Diskussion, man kommt hier so leicht vom hundertsten ins tausendste.