[MacBook Pro] Gibt es einen Netzbetrieb beim MacBook Pro?

[phillippsh]

Hallo Community,


ich frage mich, ob es den Akku stark beeinträchtigen würde, wenn man das MacBook ständig am Netzteil lässt? Im Internet kursieren so einige Gerüchte. Gibt es beim MacBook Pro 2017 so etwas wie einen Netzbetrieb? Also das das MacBook den Strom direkt vom Netzteil über das Akku leitet, und das MacBook quasi den vollen Akku dann nicht weiter lädt?

Hoffentlich finde ich hier eine gescheite Antwort zu dem Thema!


Vielen Dank

 

[Martin Wendel]

Hallo!

Im Netzbetrieb wird der Akku vollgeladen, anschließend wird der Akku ein paar Prozente fallen gelassen, und dann wieder aufgeladen. Für einen Akku ist es nicht gesund, wenn er nicht verwendet wird.

 

[jazz]

Ich habe mein MBP 2016 ständig am Netz, ca. 1mal im Monat lasse ich dann nur den Akku werkeln. Der Zustand des Akkus ist mit seinen 1,5 Jahren laut Systembericht "gut".
Ansonsten verhält es sich wie von Martin Wendel beschrieben.

 

[MACaerer]

Die Stromversorgung eines MacBook Pro läuft grundsätzlich immer über die Batterie. Das heißt das angeschlossene Ladegerät gibt den Strom über die Ladeelektronik an die Batterie weiter und von derselben wird das Book mit Arbeitsstrom versorgt. Einen reinen Stromnetzbetrieb gäbe es nur dann wenn die Batterie nicht vorhanden wäre. Bei einem dauerhaft angeschlossenen Netzteil pendelt die Batterie immer zwischen den Ladezuständen 95% und 100%. Das tut ihr auf Dauer nicht besonders gut, wie von Martin schon erwähnt wurde.

MACaerer

 

[Joh1]

Das tut ihr auf Dauer nicht besonders gut, wie von Martin schon erwähnt wurde.

@Martin Wendel Antwort habe ich anders interpretiert.
Und zwar so das der Akku Pendelt damit er benutzt wird weil er ohne dem nicht verwendet werden würde und stumm licht.

 

[MACaerer]

Nein, das läuft so ab, dass das Netzteil bzw, die Ladeelektronik die Batterie auf 100% bringt und dann den Ladestrom abschaltet. Erst wenn der Ladezustand auf 95% abgefallen ist wird wieder geladen. Dauerhafte Bestromung und halten auf 100% wäre für die Batterie noch wesentlich schlechter.

MACaerer

 

[Joh1]

Nein, das läuft so ab, dass das Netzteil bzw, die Ladeelektronik die Batterie auf 100% bringt und dann den Ladestrom abschaltet. Erst wenn der Ladezustand auf 95% abgefallen ist wird wieder geladen. Dauerhafte Bestromung und halten auf 100% wäre für die Batterie noch wesentlich schlechter.

MACaerer

So habe ich es verstanden

 

[jazz]

Dieser Sachverhalt ist wohl richtig, ich glaube aber nicht, dass ich in meinem Fall bei permanenter Nutzung des Akkus ohne Netzteilbetrieb, jetzt einen leistungsfähigeren Akku hätte.

 

[doc_holleday]

Gibt es da eigentlich irgendwelche Schätzungen oder gar harte Daten, wieviel Lebenszeit man durch besonders schonenden Umgang aus einem Akku raus holen kann?

Also sagen wir mal, ich mache mit einem Akku alles richtig, wie viele Wochen/Monate/Jahre später ist dann der Akku-Tausch fällig?

 

[double_d]

Also sagen wir mal, ich mache mit einem Akku alles richtig, wie viele Wochen/Monate/Jahre später ist dann der Akku-Tausch fällig?

Die Frage könnte man auch andersherum stellen. Ich mache mit meinem Akku alles falsch, bzw. kümmere mich darum gar nicht.
Welche Zeit geht mir dann verloren?

Will sagen, dass ist wohl relativ zu betrachten und kann sich glaube ich auch nicht wirklich verallgemeinernd messen lassen. Eher theoretischer Natur.
Alles, was an Zahlen existiert, stützt sich ja nur auf künstlich gealterte Akkus, die solch eine Behandlung über ihre Lebenzeit ja nicht erfahren. Heute baut man sicherlich andere Akkus als vor 7 Jahren. Dennoch ist in meinem MacBook ein 7 Jahre alter Akku drin und besteht jede Prüfung.

Ich lege daher wenig Wert auf solche Zahlenergebnisse.
Jede Zigarette verkürzt das Leben um 20 Minuten. Wie alt hätte Altkanzler Schmidt werden sollen, wenn er nie geraucht hätte? 150?
Wahrscheinlich nicht, weil so ein menschliches Herz ja auch irgendwie nur eine gewisse Anzahl von Schlägen schlagen kann. Gegenläufige Effekte?
Ich weiß, völlig dämliches Beispiel, aber im Prinzip ist es doch auch so mit den Akkus. Da kann es aus meiner Sicht gar keine wissenschaftlich gestützten Ergebnisse geben, weil sonst hätten wir nicht so eine Spanne bei den heute immer noch oder eben nicht mehr in Gebrauch befindlichen mobilen Geräten mit Erstausrüster-Akku.

 

[Wuchtbrumme]

das ist zu variabel. Die Produktqualität ist nicht identisch, aber vor allem sid die individuellen Einsatzszenarien zu unterschiedlich.

Als Faustregel würde ich den Akku alle drei Jahre tauschen (lassen), wobei beim ersten Mal noch Originalersatzteile von Apple möglich sind.

 

[ottomane]

Bei meinem letzten MBP habe ich mich nicht die Bohne um den Akku gekümmert und ihn oft sehr lang am Netz gehabt. Er hat es mir nicht übelgenommen und erst nach über fünf Jahren angefangen zu meckern.

Und wenn er halt verschlissen ist, gibt es einen neuen. Das ist hochgerechnet auf die Nutzungszeit nicht teuer. Die ganzen Sorgen vorher ob und wie und wann man ihn wie behandeln muss, halte ich für sehr überflüssig. Es ist ein Arbeitsgerät und kein Kunstobjekt.

 

[MACaerer]

Gibt es da eigentlich irgendwelche Schätzungen oder gar harte Daten, wieviel Lebenszeit man durch besonders schonenden Umgang aus einem Akku raus holen kann?

Nein, diese ganzen Maßnahmen sind ziemlich theoretischer Natur. Das was den einen Akku ewig lang leben und dem anderen den vorzeitigen Garaus macht sind erhebliche Produktstreuungen. Andererseits ist es natürlich auch nicht verkehrt seinen Akku möglichst schonend zu behandeln. So wird man innerhalb seiner "natürlichen" Lebensdauer am meisten Freude damit haben.

MACaerer

 

[Man In Red]

Ich bin ca. 30 % meiner Arbeitszeit mobil unterwegs. Wenn ich im Büro, am Schreibtisch oder an festen Tagen beim Kunden bin, kommt das Book ans Ladegerät. Nach drei Jahren Nutzungsdauer habe ich jetzt 500 Zyklen und 88% Gesundheit. Hätte ich jedesmal erst den Akku leer gemacht, bevor ich das Netzteil anhänge, hätte ich mit Sicherheit schon tauschen müssen.

Solange das MacBook nicht ausschließlich stationär betrieben wird, würde ich mir keine großen Sorgen um den Akku machen. Einfach nutzen. Ansonsten einfach mal einen Film etc. ohne Netzteil anschauen. Lagern bei nur gelegentlicher Nutzung würde ich das Book jedoch ohne permanenten Netzbetrieb.

 

[doc_holleday]

Vielen Dank für eure Einschätzungen.

Mir geht es so ein bisschen darum, dass ganze Thema einzuordnen.

Selbst nutze ich beispielsweise seit >5 Jahren ein MBA (mid 2012), das den Großteil seiner Lebenszeit am Netzteil hing. Insgesamt sind es wohl so um die 50-60 Zyklen für den Akku, die in der Zeit zusammen gekommen sind. Der Systembericht bewertet den Akku selbst als "gut". Irgendetwas zu Schonung des Akkus habe ich nicht unternommen. Hab das Gerät quasi ganz ignorant einfach genutzt.

Im Win7-Betrieb (Hauptnutzungsszenario bei dem Gerät - andere Geschichte) hält der Akku bei Office-Arbeiten jetzt noch so ca. 3-4 Stunden durch. Am Anfang waren es vielleicht 4-5 h. So in etwa.

Ich frage mich jetzt also, wenn ich mehr auf meinen Akku geachtet hätte, wäre ich dann jetzt immer noch bei sagen wir mal 5 h? Oder aufgrund der trotzdem stattfindenden Alterung auch bei 4 h. Oder vielleicht 4,5 h.

Ob ich jetzt eine halbe Stunde früher oder später ans Kabel muss, macht an den meisten Tagen aber auch den Bock net fett. Viel helfen würde mir das in den Momenten also nicht.

Und wenn eh die Serienstreuung den größeren Einfluss auf die Lebenszeit hat als die schonende Nutzung, dann kann man sich quasi auch auf den Kopf stellen, aber man bekommt aus einem nicht so guten Akku trotzdem nicht die Lebenszeit eines guten Akkus raus.

Summa sumarum für mich: ja, es ist sicher angenehm, wenn der Akku auch nach Jahren noch gut funktioniert, aber ich habe so meine Zweifel, dass es sich lohnt sich darüber regelmäßig Gedanken zu machen bzw. sich regelmäßig darum zu kümmern.

Wäre der Unterschied zwischen schonender Nutzung und nicht-schonender Nutzung drastischer, also z.B. ein Faktor >2 dazwischen (also z.B. Akkulaufzeit eines 3 Jahre alten Geräts nur 2 h statt 4 h oder mehr) sähe meine Einschätzung anders aus. Aber so habe ich erst mal weiterhin kein schlechtes Gewissen/Gefühl, wenn ich mich nicht um den Akku kümmere, bis (a) entweder absehbar keine Ersatzteile mehr verfügbar sind oder (b) das Gerät ohne Kabel praktisch nicht mehr nutzbar ist.

 

[Wuchtbrumme]

ich glaube nicht, dass man das zahlenmäßig wirklich vergleichbar fassen kann. Deswegen ja auch nur eine Faustformel, die hpts. berücksichtigt, zu welchem Zeitpunkt es noch Originalersatzteile gibt.

 

[double_d]

Die Tatsache, dass auf der Mac Hardware Windows läuft, dürfte aber auch grundsätzlich die Abstimmung zwischen System und Hardware, insbesondere beim Akku auch noch zusätzlich beeinflussen.

Angegebene Akku-Laufzeiten bei einem MacBook beziehen sich wohl eher auf das darauf angestimmte macOS.

Kann mir also vorstellen, dass Windows sich nicht darum bemüht, nur weil es auf einem MBA läuft, pfleglicher, oder sogar wie von Apple für macOS ausgerichtet, mit dem Akku umzugehen. [emoji6]

 

[doc_holleday]

Ja, gefühlt (habe das nie gemessen) hält der Akku unter macOS länger als unter Win7.

Unter Windows wird aber auch nicht unter allen Umständen immer geladen. Sprich, er lädt erst aktiv nach, wenn der Prozentwert unter einen gewissen Betrag (glaube 95%) fällt.

Aber ich sage ja, ich habe meinen Akku nicht gerade geschont...