Naja, das Problem mit dem Thema ist sicherlich auch, dass es für viele eben nur + und - gibt. Alles dazwischen existiert nicht.
Und wir sind aktuell in einer Zeit angekommen - durchaus auch der Technik dahinter zu verdanken -, in der das eben auch Teil des normalen Lebens und Alltags sein sollte.
Wie gesagt, ich finde es immer noch schwer, wenn man mit den verschiedensten Formen von :, * und was weiß ich noch alles, Texte lesen muss. Aber man findet sich damit ab. Genau so, wie es für mich und mein Leben keine Rolle spielt, welchem Geschlecht mein Gegenüber eben angehört (oder meint, angehören zu müssen). Klar - auch für mich gibt es naturbedingt nur a und b - aber man muss dann eben „Entscheidungen“ (darf man das so nennen??) akzeptieren. Und wenn nach 20 Jahren jemand sagt: Stopp - ich bin ab jetzt nicht mehr a, sondern b, dann ist das halt verdammt nochmal so.
Das hat doch alles keinen Einfluss auf mich und mein Leben. Außer, meine Frau würde jetzt sagen, sie will ab Februar dann ein Mann sein... Was ich aktuell aber noch bezweifeln würde.
Das Problem des ganzen Genderns ist doch, dass es jahrelang nicht in den Medien war. Dass das Problem, das dahinter steckt, von niemand wahrgenommen wurde. Das Gendern aktuell ist doch ähnlich der damaligen Zeit? Früher wurden Schwule / Lesben doch auch wenn nur irgendwie möglich in der Öffentlichkeit gemieden und in Medien nicht genannt. Das ist aktuell eben auch im Umbruch. Und ich denke, das sollte doch auch jeder akzeptieren können? Früher wurde sowas doch auch weitestgehend vermieden, dass es öffentlich bekannt wurde? Betroffene sind dann vom Land in Städte gezogen, wo die Kultur schon „aktzeptiert“ wurde?
Hier in der Familie hab ich ja auch den Fall: Mein Cousin - einzigster Sohn als Nachfolger einer Landwirtschaft - ist mit 20 verunglückt. Meine Cousine bekannte sich dann im Alter von ca. 30 Jahren dazu, dass sie eben keinen Freund, sondern eine Freundin hatte. Sicher - Onkel u. Tante waren anfangs etwas durch den Wind und durcheinander. Aber was hat das gebracht? NICHTS! Mein Onkel hat dann eigentlich relativ schnell die Situation akzeptiert - mit allem, was damit verbunden war (er musste sich sicher auch einige Worte in Kneipen oder so anhören). Und als dann meine Cousine geheiratet hat, hat dann auch ihr Taufkind gesagt, das sich das mein Onkel sicherlich nicht mehr erwartet hätte im Leben, dass er nochmal eine Schwiegertochter bekommen würde... Das war dann schon wieder ein Lacher und zu dem Zeitpunkt auch vollständig akzeptiert in der Familie. Hauptsache, jeder ist glücklich.
Sicher, auch für mich gibt es aktuell eben eigentlich nur Mann u. Frau - was die zwei Geschlechter dann miteinander machen und in welcher Kombination die zusammen leben, ist mir eigentlich relativ egal. Wo ich mich immer noch nicht anfreunden kann ist, wenn es eben xx Geschlechter o.ä. gibt? Das war auch bei der Geburt unserer beiden Kinder nicht anders - eines war ein Mädchen, eines ein Junge. Da gab es dann auch nicht xx Auswahlmöglichkeiten.
(Was die beiden dann in den nächsten Jahren draus machen? Keine Ahnung ).