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Gendergerechte Sprache

Carcharoth

Roter Seeapfel
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Die Doppelpunkte sind trotzdem hässlich. Ich versteh nicht wieso man nicht einfach beim Binnen-I oder dem Sternchen geblieben ist.
 

au37x

Carmeliter-Renette
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Ich habe nichts gegen gendern. Eben wie gesagt noch alles etwas hölzern/ungewohnt. Nur was mich dann sehr aufregt, wenn man etwas vergessen hatte zu gendern (bin Bj.1969), kommt die Bemerkung: „das muss aber gegendert werden“. Und dann noch in einem spitzfindigen Ton…. Da werde dann ich etwas emphatilos (noch so‘n Modebegriff).
 
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Cohni

Ananas Reinette
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Es ist teilweise sehr sperrig. Ich selber verstehe die Intention der ganzen Sache, aber vermeide es persönlich mittlerweile beinahe komplett zu gendern.
Vielmehr suche ich nach Alternativen bei Formulierungen und benütze öfters z.B. das neutrale "man" oder andere neutrale Begrifflichkeiten.

Grundsätzlich ist es aber sehr richtig, auch sprachlich den Weg der Gleichberechtigung zu gehen. Welcher Weg der richtige ist, bleibt die Frage. Geduld, weil sich die Sprache ohnehin den gesellschaftlichen Bedingungen anpassen wird oder mit "Gewalt"?

Das Problem ist wahrscheinlich hauptsächlich tatsächlich die Umgewöhnung und dass dieser Bruch in der Sprachnutzung so "plötzlich" kam.

Andererseits kommt jede "Revolution" plötzlich. Wir werden es überleben. 😉
 

au37x

Carmeliter-Renette
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Es treibt ja auch amüsante Blüten der Gendergerechtigkeit. In einer Stellenanzeige neulich bei uns in der Zeitung: "Suche Personal für ... A (Alien) bis Z (Zombie)".
Fand ich mal ganz nett anstatt (M,W,D).
 

landplage

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Die Doppelpunkte sind trotzdem hässlich. Ich versteh nicht wieso man nicht einfach beim Binnen-I oder dem Sternchen geblieben ist.
Soweit ich weiß, können technische Systeme (Vorlese-Computer für Blinde z. B.) den Doppelpunkt so interpretieren wie ein Sehender (kurze Pause im Sprachfluß), andere Schreibweisen aber nicht.
In Deutschland leben rund 1,2 Millionen blinde und sehbehinderte Menschen.
 

Jojojoschi

Granny Smith
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Heute morgen wurde in der "Aachener Volkszeitung Online" über eine "Vorständin" berichtet.
Bei Anne Will wurden "Gästinnen" vorgestellt.

Bitte, wem nutzt sowas?

Und dann dieser Gaga: Es ist in amtlicher Konversationen und in Gesetzestexten mittlerweile nicht mehr von - beispielsweise - Fußgängern, sondern - gendergerecht- von "Zufußgehenden", nicht mehr von Autofahrern, sondern von "Autofahrenden", nicht mehr von Studenten, sondern von "Studierenden" die Rede. Ein "Autofahrender" wäre aber im Falle des Stillstandes vor einer roten Ampel kein "Fahrender" mehr, sondern ein "vor der Ampel stehender nicht Fahrender". Ein Student ist, wenn er gerade studiert, in der Tat ein Studierender. Studiert er nicht, dann ist er Student. Absurdistan und Unsinn in Vollendung also.
 

Cohni

Ananas Reinette
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…Bitte, wem nutzt sowas?
Und wem schadet sowas? Alten Traditionen und überholten Denkweisen?

Wie wollen wir denn unsere Sprache gestalten, wenn es darum geht, offensichtliche Ungerechtigkeiten zu beseitigen?

Ich bin der Meinung, dass man nicht für Gleichberechtigung sein kann und dann einige Bereiche des Lebens davon ausblenden, nur weil es vielleicht unbequem ist und eine Veränderung mit sich bringt.

Vor allem regen sich diejenigen am meisten auf, so zumindest mein persönlicher Eindruck, die nicht von den unzweifelhaften Ungerechtigkeiten betroffen sind. Alte weiße Männer, wie ich. Manch junger Mann scheint auch schon zu dieser Kategorie zu gehören. 😊

Dennoch bleibt mein Eindruck, dass es teilweise zu radikal, zu übertrieben und wirklich zu sperrig ist. Das schadet eigentlich der an sich gerechten Sache.

Andererseits sehe ich das Ganze sehr locker. Die alte Generation hat sich fast immer gegen das Neue gewährt.

Das Problem und die Widerstände werden sich einfach rauswachsen und viele heute kritisierte Dinge völlig normal sein. Lauf der Zeit…
 

Carcharoth

Roter Seeapfel
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Soweit ich weiß, können technische Systeme (Vorlese-Computer für Blinde z. B.) den Doppelpunkt so interpretieren wie ein Sehender (kurze Pause im Sprachfluß), andere Schreibweisen aber nicht.
In Deutschland leben rund 1,2 Millionen blinde und sehbehinderte Menschen.

Der DBSV findet den Doppelpunkt auch nicht so dufte ;)
 

Bob___

Schweizer Glockenapfel
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- nüchtern betrachtet, wird mindestens die Hälfte der Bevölkerung in der Sprache unterrepräsentiert, rein mathematischer Fakt der Ungerechtigkeit

- die "zwangsweise" Umsetzung wirkt aber hölzern, teilweise sehr sperrig und bedarf einiger Umgewöhnung, historisch gewachsene Dinge brauchen einfach eine längere Übergangszeit

- der "Konflikt" wird sich auflösen...die Jugend (sehe ich an meinem Sohn) hat überhaupt kein Problem damit und wächst damit auf, ohne das eine vermehrte Entwicklung von Serien-oder Massenmörder zu erwarten wäre

Vielleicht wird auch dein Sohn noch mal in Zukunft "Spaß" an diesem Thema haben, weil es ja (wie wir alle inzwischen wissen) nicht nur zwei Geschlechter gibt. Wo werden denn im aktuellen Gender-Sprech die weder "M" noch "W"-Individuen berücksichtigt?

Mein Gendern geht indessen weiterhin so weit, dass ich von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bzw. Kolleginnen und Kollegen rede bzw. schreibe. Bisher sind dadurch keine Kriege entstanden.
 

Martin Wendel

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Heute morgen wurde in der "Aachener Volkszeitung Online" über eine "Vorständin" berichtet.
Bei Anne Will wurden "Gästinnen" vorgestellt.
Beides laut Duden die korrekte weibliche Form.

Vielleicht wird auch dein Sohn noch mal in Zukunft "Spaß" an diesen Thema haben, weil es ja (wie wir alle inzwischen wissen) nicht nur zwei Geschlechter gibt. Wo werden denn im aktuellen Gender-Sprech die Weder M noch W Individuen berücksichtigt?
"Gender-Doppelpunkt bezeichnet die Verwendung eines Doppelpunkt im Wortinneren als Mittel der gendersensiblen Schreibung im Deutschen, um als Platzhalter in Personenbezeichnungen zwischen männlichen und weiblichen auch nichtbinäre, diversgeschlechtliche Personen typografisch sichtbar zu machen und einzubeziehen."
 

Cohni

Ananas Reinette
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@Bob___
Vielleicht entwickelt sich die Sprache über Generationen hinweg auch dahingehend, dass es ähnlich einfach wie im Englischen zum Bespiel wird.

Ohnehin ist die menschliche Kommunikation nicht allein nur durch die technischen Entwicklungen einer sehr dynamischen Veränderung unterworfen, was zwangsläufig zu einer Änderung der Sprache führt.

Der teilweise heftige „Kampf“ der für mich ewig Gestrigen ist sowieso ein Kampf gegen Windmühlen.
 
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Bob___

Schweizer Glockenapfel
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Beides laut Duden die korrekte weibliche Form.


"Gender-Doppelpunkt bezeichnet die Verwendung eines Doppelpunkt im Wortinneren als Mittel der gendersensiblen Schreibung im Deutschen, um als Platzhalter in Personenbezeichnungen zwischen männlichen und weiblichen auch nichtbinäre, diversgeschlechtliche Personen typografisch sichtbar zu machen und einzubeziehen."

Nun, die Nachricht entsteht immer beim Empfänger und ich glaube nicht, dass sich jemand die Arbeit macht um zu rechcherieren was die jeweiligen Schreibweisen im Detail bedeuten sollen:
  • Mitarbeiter_innen
  • Mitarbeiter/-innen
  • MitarbeiterInnen
  • Mitarbeiter*innen
  • Mitarbeiter:innen
Ich lese aus diesen Varianten immer nur heraus, dass es um M & W geht, aber nicht um D. Ergo: Das wird so nicht funktionieren und die Diskussion wird dann auch weitergehen.
 

Martin Wendel

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Ich lese aus diesen Varianten immer nur heraus, dass es um M & W geht, aber nicht um D. Ergo: Das wird so nicht funktionieren und die Diskussion wird dann auch weitergehen.
Weiter oben hast du geschrieben, dass die Nachricht beim Empfänger entsteht. Insofern reicht es doch, wenn jene, die sich außerhalb des binären Geschlechtersystems sehen, wissen, dass sie durch einen Doppelpunkt oder ein Sternchen inkludiert sind.

Aber ganz ehrlich: Diese Information stellt jetzt wirklich keine Herausforderung dar, die man als Internet-affiner Mensch nicht innerhalb von 10 Sekunden er-googeln könnte, wenn es jemand denn tatsächlich interessiert.
 
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Bob___

Schweizer Glockenapfel
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Weiter oben hast du geschrieben, dass die Nachricht beim Empfänger entsteht. Insofern reicht es doch, wenn jene, die sich außerhalb des binären Geschlechtersystems sehen, wissen, dass sie durch einen Doppelpunkt oder ein Sternchen inkludiert sind.

Dann stellt sich für mich die Grundsatzfrage, warum jene die es betrifft wegen "2 Punkten" nun meinen, dass sie inkludiert werden, wenn eine Aussage in unserer modernen Gesellschaft, dass alle und jeder berücksichtigt und gemeint ist, dafür nicht ausreicht? Ne ne... diese Argumentation ist für mich jetzt etwas über's Knie gebogen, dass es passend wirkt ;)

In Wirklichkeit geht es ja nicht primär um die Gruppen, die es betrifft, sondern um alle anderen, die erzogen werden sollen sich political correct zu verhalten und wie einige Vorredner schon geschrieben haben, wirkt es so, als ob dies mit "Zwang und Druck" passieren soll und eben nicht über einen (deutlich längeren Zeitraum) sich einfach dazu entwickelt.

Für mich alles (IMHO unerwünschte) Seiteneffekte, die durch unsere Vernetzung entstanden sind, denn Menschen haben es nicht gelernt mit "Shitstorms" umzugehen, denn im extremfall führt es ja zu einen solchen und der Mensch, der sich nicht an eine gewisse Meinung von einen überschaubaren Personenkreis ausgerichtet hat, kommt zum Schluss, dass das eigene Verhalten sich anpassen muss (!), obwohl dies keineswegs eine Entwicklung in der ganzen Gesellschaft wiederspiegelt.
Besonders gut in den Medien zu beobachten (Anne Will ist schon als Stichwort gefallen) wo sich Zuschauer "beschwert" haben, dass die Anrede nicht P.C. erfolgte. Die Frage die ich mir stelle ist: Wie viele Rückmeldungen heute benötigt werden um eine Medienanstalt in eine gewisse Richtung zu manipulieren, denn dies ist lediglich eine Diskussion einer vermeintlichen moralischen Oberklasse, die aber die Bodenhaftung zur Realität verloren hat. Wenn man solche ENtwicklungen in einer Gesellschaft haben möchte, dann muss man dafür deutlich (!) mehr Zeit berücksichtigen. Sonst wird es dazu führen, dass es rückläufige Entwicklungen geben wird. Wer mir das nicht glauben möchte, der muss nur einen Blick über den großen Teich werfen und verfolgen was dort aktuell passiert!
 
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access

Zwiebelapfel
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Ich hatte es ja schon in einem anderen Thread geschrieben, aber gerne hier im passenden nochmals und ausführlicher:

- Gendern stört den Lesefluss.
- Es grenzt all jene aus die Deutsch nicht als Muttersprache haben.
- Es gibt zudem noch Texte in einfacher Sprache, um Benachteiligten zu helfen. Wozu zwei Texte wenn es in normalem althergebrachten Deutsch schon längst funktioniert.
- Gendern grenzt alle Transmenschen aus, weil wider nur schwarz weiß gedacht wird.
- Es wird häufig falsch gegendert z.B. ist Kund*INNEN und KollegINNEN eindeutig falsch. Wen spricht man mit Kund oder Kolleg an?

Was haben manche Deutsche eigentlich für ein Problem mit Ihrer Sprache, dass sie ständig daran hermupfuschen müssen? Die letzte Rechtschreibreform ist doch auch kläglich gescheitert.
Wo ist das Problem mit Einzahl und Mehrzahl? Der Student, die Studentin und die Studenten. Ich finde Studierende irgedwie herabwürdigend, ebenso wie Forschende.

Eine Sprache wächst normalerweise vom täglichen gebraucht, aber beim Gendern wird von einigen wenigen eine Marschrichtung vorgegeben, die 70% der Bevölkerung ablehnen, das kann ja nur in die Hose gehen.

Ja ja, holt nur wieder die Vorurteile raus die es immer gibt. Der alte weiße Mann hat ein Problem damit. Ja ich bin weiß und alt, aber meine Frau findet das Gendern ebenso hölzern und überflüssig. Und was ist eigentlich mit den alten POC die das auch nicht gut finden? Ist denen eigentlich aufgefallen das "der alte weiße Mann" schon wieder ein Schublade ist, in die Menschen gesteckt werden und somit wieder nur ausgrenzt? Nebenbei, was sagt eigentlich euer Vater, der alte weiße Mann dazu, das ihr andere als solche herabwürdigt?

Apple bietet zig Sprachen an, allein für Deutsch gibt es drei Varianten, sollen sie doch eine vierte anbieten: Deutsch (Gendergerecht), dann kann jeder frei wählen.