Richtig, weil es um die Sichtbarmachung von Frauen (und diversen Personen) in der Sprache geht. Dein Vergleich mit der Tierwelt zieht das ins absolut Lächerliche und ist höchst unangebracht.
Dein Beitrag unterliegt einem zentralen Irrtum. Zitat des ersten Satzes der Wikipedia-Seite zu geschlechtergerechter Sprache (Hervorhebung durch mich):
Der zentrale Irrtum liegt nicht auf meiner Seite. Wikipedia beschreibt an der Stelle nur das „Soll“ in der feministischen Linguistik. Es lässt dabei aber die sprachliche Konsequenz komplett außer Acht, es bezieht sich natürlich alles auf Personen. Doch Sprache ist mehr als eine Eingrenzung auf solch einen spezifischen Anwendungsfall. Wo fängt man an, wo hört man mit dem gendern auf? Hier sind wir weit weg von möglichst klaren und einfachen Sprachregeln sonder schaffen einen wilden Wust von grammatikalischen Ausnahmen, Umschreibungen, Wortschöpfungen und mehr.
Der Vergleich von
@mbert ist somit weder unangebracht noch zieht er etwas ins lächerliche: Er beschreibt lediglich das Problem der (sprachlichen) Inkonsequenz durch die Gendersprache im Umgang mit Genus, Sexus, Pronomen.
Man kann logischer- und konsequenterweise nicht einerseits das generische Maskulinum abschaffen wollen um andererseits in gewissen Teilen der Sprache es sowie das Femininum dann doch zu behalten (bzw. Genus und Sexus gleichzustellen, was ja wie bereits beschrieben schon mal scheiterte und diese Eselei von uns nicht wiederholt werden muss).
Es beschreibt in sich das weiterführende Problem, was denn dann mit den generischen Feminina passieren soll. Auch wenn es nur und leider wenige gibt, die Gleichberechtigung ist doch keine Einbahnstraße. Sie würde es erfordern, das generische Maskulinum und Femininum ggf. abzuschaffen, vielleicht nur noch das generische Neutrum zu verwenden und damit Jahrhunderte der Sprachentwicklung zunichte machen.
Man stelle sich nur mal vor, man würde die feministische Linguistik, so wie sie gerne propagiert wird, zu Ende denken, dann wären (ok, nicht so ganz ernst gemeint aber dennoch eindrucksvoll) solche Satzmonster wie folgend eine logische Konsequenz:
„Die Bürger/-innenmeisterkandidaten und Bürger/-innenmeisterinnenkandidatinnen stellen sich den Wählern und Wählerinnen vor.“
Wobei hier sogar ein weiteres Problem erkennbar wird, nämlich das „-er“, dass auf das generische Maskulinum zeigt (der Meister). Was soll also mit dem Meister passieren, damit er nicht mehr in einen Sexus hineininterpretiert werden kann?
„Frauen können ebenso Malermeister sein wie Männer“. Seht Ihr, wie wichtig in diesem Satz das generische ist?
Was soll man über das Wort “man“ denken, denn phonetisch ist es gleich mit „Mann“ und wurde ja bereits auch von feministischen Lingusten (allen Ernstes) hinterfragt. Man solle statt dessen „wir“ oder „ich“ verwenden. Das ist aber eben nicht gleich, „man“ hat eine andere Bedeutung als „wir“ - bei wir bin ich zwingend mit einbezogen, bei man nicht.
Egal wie sehr wir uns eine noch bessere Gleichberechtigung wünschen - und ich bin ja schon seit jeher dafür - mit dieser Sprachvergewaltigung (Entschuldigung, ich muss es aus allem Vorgenannten leider so drastisch benennen) machen wir nichts besser, bei vielen erzeugt man damit nur noch mehr Ablehnung. Wie ich bereits ausführte, in wichtigen Sätzen, in Anreden, in Headlines mit Doppelnennung arbeiten ist absolut ok, aber die Sprache „durchgendern“ wird nicht nur meiner Ansicht und der vieler Sprachwissenschaftler, Schriftsteller etc. nach sondern auch aus seiner logischen Konsequenz heraus nicht funktionieren.
Und ihr lieben Frauen, mal ganz ehrlich: der aufmerksame Gentleman, der euch die Tür aufhält ist euch bestimmt lieber als der „trag doch deine Koffer selber“-Typ?
Ich liebe den Unterschied zwischen uns, meine Frau mag ebenso die (auch mal stereotypen) Unterschiede zwischen uns. Wir pflegen die sogar und wissen dabei beide, dass die Frauen Vorteile in machen Dingen haben, die Männer dafür in anderen. Wir empfinden unser Leben also auch ohne Gendersprache als schon sehr ausgeglichen, auch wenn sich in der Gesellschaft (obwohl wir beide bald 60 werden) dieses Denken scheinbar noch nicht ganz verbreitet hat, aber auch mit der Gendersprache sich wohl nicht groß weiter verbreiten wird. Unsere Kinder haben wir in dem Wissen aufgezogen und erzogen, ganz ohne Gendersprachzwang