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gekochte katzen-ist das zeitgemäß 2005

groove-i.d

Rote Sternrenette
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ja, danke für die stellungnahme, mirko.
trifft ziemlich genau meine ansichten.
diese kann ich zu diesme thema nur mit einigen widersprüchen darstellen.
es fällt schwer, bei unserem anerzogenen/vorgelebten oder angewohnten lebenshabitus 100%konsequent zu sein. das betrifft auch den fleischkonsum.
als tierfreund müßte ich den kostspieligen weg des biofleischers nehmen (und selbst denen, kann man nicht immer trau'n) oder am besten selber schlachten.
 

kingoftf

Lambertine
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so grausam wie die Bilder waren, aber hier direkt vor unserer Haustür ist des doch nicht besser, Stichwort Schlachtviehtransporte, Massentierhaltung Google= "Meet your meat", dieses Video für alle, die nun aufschreien: "Nieder mit den Chinesen". Dann sollte das nicht mehr so drastisch wirken, aber die Schweine, Hühner und Kühe sind ja nicht so putzig, wie die Haustiger (wovon ich auch 2 habe).
In Peru wurden/werden(?) doch Meerschweinchen zum Verzehr gezüchtet, dann müßte man ja auch da protestieren.

Und gestern war ein Bericht in Kabel 1 über Catering beim Pferderennen Aachen, da wurden lebende, zusammengepferchte Hummer aus Main, USA, per Karton nach Deutschland eingeflogen, nur damit sich die VIPs was Gutes gönnen können.....

Und einen Boykott von chinesischen Produkten kann man sich abschminken, was wird denn heute nicht zumindest teilweise in China hergestellt? Zumindest bei Elektronik gibts da doch nix mehr. Globalisierung halt. Selbst unsere geliebten Äpfel.......
 

jesfro

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es ist schon ein unterschied ob man eine katze zu tode kocht oder ob man sie mit einem bolzenschussgerät erledigt... so wird hierzulande das vieh getötet bevor es geschlachtet wird...
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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jesfro schrieb:
es ist schon ein unterschied ob man eine katze zu tode kocht oder ob man sie mit einem bolzenschussgerät erledigt... so wird hierzulande das vieh getötet bevor es geschlachtet wird...

...nachdem es teilweise elendig lange und würdelos transportiert wurde.

ansonsten stimme ich Dir mit der tötungsmethode zu.
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Bringen wir's doch mal auf den Punkt: Spätestens sobald die Lebensmittelproduktion industrielle Dimensionen annimmt, gerät der Begriff "Mitleid" auch in der sogenannten westlichen Welt zum Fremdwort. Das galt beim Walfang ebenso wie in der modernen Massentierhaltung, in der Kühe mit dem Kran verladen werden und dabei ganz gräßlich schreien, weil ihnen die Knochen brechen. Deshalb halte ich es ganz ähnlich wie Alferd:
Alferd schrieb:
Trotzdem hab ich sozusagen eine 'schwarze Liste' an Mahlzeiten, die ich verweiger.
Ich esse ebenfalls weder Thunfisch noch Hai; auch Fleisch aus dem Supermarkt ist tabu. Da ich auf's Rindersteak aber ebensowenig verzichten mag wie z.B. auf geräucherte Forelle, nehme ich gerne ein paar zusätzliche Euronen in Kauf und besorge mir z.B. mein Fleisch bei einer Landfleischerei mit allerlei "Bio"-Zertifikanzen.
Leider gerät die konsequente Durchsetzung derartiger Vorsätze aber schnell zum Problem: in der Mensa, in der Sushi-Bar, oder wenn ich mal wieder nicht "Nein" sagen kann zu einer Thüriger Bratwurst...
Zum Glück entwickelt sich - zumindest in unseren Breiten - langsam eine gewisse Sensibilität für das Thema, sodass "humane" Bedingungen in der Tierhaltung auch Bestandteil politischer Programme sind. Im Zuge von Globalisierung und Verwestlichung der gesamten Welt breitet sich diese Sensibilität hoffentlich genauso aus, wie die "neuen Technologien" oder unsere Konsumgeilheit.
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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PS: und als Katzenfreund kriege ich schon vom Hörensagen der beschriebenen Praktiken Alpträume. Wir sind uns ja sicherlich einig, dass eine solche Behandlung kein Tier verdient hat - egal ob Katze, Hund, Hummer oder Kuh.
 

Amadeus

Apfel der Erkenntnis
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thrillseeker schrieb:
PS: und als Katzenfreund kriege ich schon vom Hörensagen der beschriebenen Praktiken Alpträume. Wir sind uns ja sicherlich einig, dass eine solche Behandlung kein Tier verdient hat - egal ob Katze, Hund, Hummer oder Kuh.

Hmmm...soweit ich gelesen habe, liegt die Sache bei den Hummern etwas anders.

Die Spezies hat (ach was! ;)) ein völlig anders aufgebautes Nervensystem als Katzen oder Säugetiere generell.

In einer veterinärmedizinischen Studie wurden alle möglichen Methoden ausprobiert. Das vollständige Eintauchen in kochend heisses Wasser wird demnach als absolut schnellste Tötungsmethode bezeichnet. Hierbei werden sämtliche Nervenknoten und -zentren so blitzartig deaktiviert, dass hiermit keine andere "Technik" nur annähernd konkurrieren kann. Das hängt damit zusammen, dass der Hummer nun einmal ein Meeresbewohner ist und am hier am verwundbarsten ist.

Weiss nicht, ob das jetzt hierher gehört, aber vielleicht interessiert's jemanden.

Grüsse
Amadeus

P.S.: Die Studie wurde NICHT von der "Nordsee" Restaurantkatte finanziert
 

Containy

Boskop
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@Amadeus: Das ist ja interessant. Kannst Du das noch mit einer Quelle belegen?
 

michast

Stahls Winterprinz
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jesfro schrieb:
es ist schon ein unterschied ob man eine katze zu tode kocht oder ob man sie mit einem bolzenschussgerät erledigt... so wird hierzulande das vieh getötet bevor es geschlachtet wird...
Wenn das Vieh dann endlich angekommen ist. Jesper, es ist nicht überall in Deutschland so, dass das Vieh vom Bauern nebenan in einem fröhlichen Ausflug zum 2 km entfernten Schlachthof gebracht wird. Es gab schon öfter Berichte über Viehtransporte, Rinder aus Portugal oder Pferde aus Polen. Die werden erst hier geschlachtet, weil das Fleisch dann schön frisch ist. Darum geht es uns. Das Bolzenschußgerät ist für diese Tiere erst eine Erlösung.

Gruß,
Michael
 

Amadeus

Apfel der Erkenntnis
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Containy schrieb:
@Amadeus: Das ist ja interessant. Kannst Du das noch mit einer Quelle belegen?

Habe mich selber erst wieder schlau machen müssen, wollte aber die Antwort auf diese berechtigte Frage nicht schuldig bleiben. Interessanterweise ist dieses Thema teilweise gesetzlich geregelt - spezifisch für Hummer bzw. Krustentiere:

"Die Zubereitung eines lebenden Hummers zu Hause ist nichts für Tierfreunde und schwache Gemüter. Für das fachgerechte Töten und Zerlegen des Meerestieres sind Erfahrung und eine gewisse Praxis nötig. Das Töten von Krustentieren ist in der Tierschutz-Schlachtverordnung geregelt, diese erlaubt nur das Töten in kochendem Wasser. Hierzu muss das Wasser unbedingt sprudelnd kochen, und der Topf muss groß genug sein. Dann gibt man das Tier mit dem Kopf voran in das Wasser und legt den Deckel auf. Mit dieser Methode ist der Hummer in kürzester Zeit tot, auch wenn er sich noch etwas regt. Nach Expertenmeinung ist dies die „schonendste“ Art der Tötung. Leiden wie ein Säugetier müsse der Hummer angeblich nicht, denn sein Nervenkostüm sei eher mit dem eines Grashüpfers oder einer Fliege zu vergleichen."

Quelle:
http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20011210/b_1.phtml

--------

Interessanterweise habe ich im deutschen Tierschutzgesetz keinen extra Passus dazu gefunden, im österreichischen Land Burgenland dagegen schon - dort ist für jede Tierart die Tötungsweise vorgeschrieben:

(2) Fische sind durch Kopfschlag oder elektrisch zu töten. Krustentiere (Krebse, Hummer usw.) sind durch Einwerfen in kochendes Wasser zu töten. Es ist dabei darauf zu achten, dass die Tiere mit dem kochenden Wasser voll in Berührung kommen.

Quelle:

Verordnung der Burgenländischen Landesregierung, vom 30. Mai 1995 mit der Bestimmungen des Burgenländischen Tierschutzgesetzes 1990 ausgeführt werden (Burgenländische Tierschutzverordnung)

---------

Und doch noch was aus deutschen Landen gefunden:

"Krusten- und Schalentiere, außer Austern, dürfen nur in stark kochendem Wasser getötet
werden; das Wasser muß sie vollständig bedecken und nach ihrer Zugabe weiterhin stark kochen.
Abweichend von Satz 1 dürfen Schalentiere in über 100 Grad Celsius heißem Dampf getötet
werden."


Verordnung zum Schutz von Tieren
im Zusammenhang mit der Schlachtung oder Tötung
(Tierschutz-Schlachtverordnung - TierSchlV)*) **)
Vom 3. März 1997
(BGBl. I S. 405)

---------

Aber: Es gibt sehr wohl auch zweifelnde Stimmen - wer weiss schon genau, was in einem Hummer vorgeht....trotzdem, wenn es schon sein muss, dann ist diese Methode nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft die schnellste


Grüsse
Amadeus
 

uwe&

Gast
opps und ich dummchen dachte die miezen werden der felle wegen
auf abartigster weise getötet!!
na wenn der sinn der sache is sie zum verzehr ,"hoffentlich auch bald bein uns,
denn wer nich schon mal gekostet hat kann auch nich mitreden"aufzubereiten, is ja alles im lot....es lebe der hummmer..

einfach katzenfellhandel verbieten(anders gehts wohl nich),
den transrapid & die volkswagenfabriken können wir denen nich mehr wegnehmen,ihr könnt euch ja vorstellen was die dann mit uns machen!?
irgendwo/wie muß man dieses barbarische verhalten der menschen stoppen,
(es ist kein länderspeziefischesproblem).....
und diese ausflüchte ..; ja bei uns tiertranport-hummer-nutztierhaltung-upss darf ich meine lederschuhe morgen noch tragen?- bei solchen argumentation springt
einen die hilflosigkeit doch ins gesicht,,,
eine andere hammerstory is ja die mit den haien,man fängt sie-scheidet die finne
und flossen ab-und schmeißt sie zurück ins wasser,nich ein hai sondern tausende..
weil irgendein dschingeskhan meinte die flossen zum potenzsteigernden mittelchen
erklärte,,,,,
so jetzt mal zu was anderen ,was haltet ihr von der "externen festplatte 300gb"
von lidl? vielleicht gibs die schon im bundle mit "500g gefrorenen kater" von sonstwo....
nee nee war nur spaß....
öffne den festplattenfred woanders,besser isses wohl,sonst bringen wir hier noch etwas durcheinander,,,,,,,,,,,
 

apfelbirne

Jonagold
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hi,

hab im google nach dem tip in diesem forum "Meet your meat" eingegeben und den film angeschaut. er zeigt sicherlich die ärgsten beispiele. da bleibt einem das schnitzel im hals stecken.
ich hab immer beim kauf von fleisch, eiern und sonstigen tierprodukten zur selbstberuhigung auf so schlagworte wie bio, artgerecht, tierschutzgeprüft etc. geachtet. inwieweit das kontrollierbar ist, ist fraglich.
ich denke immer mal darüber nach ob ich mich vegetarisch ernähren soll. aber dazu mag ich fleisch viel zu gerne. hier sind die konsumenten und die gesetzgeber gefordert. natürlich, wer geld hat kann sich teureres artgerecht gehaltenes fleisch leisten. also muss das ganze billiger werden. keine förderungen mehr für betriebe die die tiere nicht artgerecht halten und zusätzlich eine mehrwertsteuerbefreiung für solche produkte. verbot von tiertransporten, die länger als 2 stunden dauern. erlauben von mobilen schlachthöfen, das tier geht nicht zum schlachter, er kommt zum tier (klingt gruselig, hat es mal gegeben, aber die EU mit ihren unsinnigen gesetzen ermöglicht es praktisch nur noch grossschlachtbetrieben diese einzuhalten). drastische erhöhung von strafen für die misshandlung von tieren. schwarze listen im internet. etc.
nur einige gedanken dazu wie man artgerechte tierhaltung und tötung lukrativ macht. das ganze lässt sich leider nur übers geld steuern.

lg
 

Amadeus

Apfel der Erkenntnis
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apfelbirne schrieb:
hi,

natürlich, wer geld hat kann sich teureres artgerecht gehaltenes fleisch leisten. also muss das ganze billiger werden.

lg

Hallo zusammen!

Stimmt meiner Meinung nach nicht wirklich. Das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung ist nicht teuer - das entsprechende Pendant aus dem Supermarkt ist einfach nur viel zu billig.

Gemessen an der generellen Preisentwicklung und/oder Inflation kostet ein Schweinnesteak aus dem Supermarkt weniger als vor 30 Jahren, was vollkommen irrwitzig und nur durch Massentierhaltung der übelsten Sorte machbar ist.

Der realistische Preis ist derjenige aus artgerechter Biohaltung, weil er die Kostensteigerung wiederspiegelt. Kaum einer beschwert sich, wenn ein Schokoriegel heute das dreifache kostet wie vor 30 Jahren - aber das Fleisch muss ja so billig bleiben, dass man sich jeden Tag ein Kotelett reinzieht. Leider machen viele Konsumenten dieses von der Fleisch"industrie" anerzogene Verhalten mit. Klar, dass die hierfür notwendige extreme Kostenminderung in der Produktion nur - im wahrsten Sinne des Wortes - auf dem Rücken der Tiere ausgetragen werden kann.

Daher: Der "teure" Preis des Biofleisches ist nur eines - preiswert.

Auch ich esse gerne Fleisch, halte es aber genauso wie es in den Generationen unser Eltern sowieso üblich war: Einmal, höchstens zweimal pro Woche wird Fleisch serviert - dann aber nur das beste Fleisch vom Demeter-Hof. Damit hätten wir nicht nur wieder realistische Ausgaben für unseren Fleischkonsum, sondern würden erwiesenermassen um einiges gesünder leben.

Und, last but not least, das saftige Steak auf dem Teller wäre wieder das, was es eigentlich sein sollte: Etwas ganz besonderes - und das kostet eben genauso viel wie stattdessen fünfmal pro Woche geqältes, wässriges und mit Medikamenten vollgepumptes Fleisch aus der Sonderangebot-Wühlkiste vom Supermarkt.

Aber das versuche man mal in einer "Geiz ist Geil"- Zeit den Konsumenten klarzumachen...

Grüsse
Amadeus
 
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Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Hi,

sehr interessant was es hier bei Apfeltalk für Themen gibt. Als Teil-Vegetarier kann ich es nun nicht lassen meinen Senf dazu zu geben.

Ich bin der Ansicht, wer Fleisch essen will, muss auch in der Lage sein, es selber zu schlachten. Schlachten zu lassen ist feige und undankbar. Klar, nicht jeder kann Schlachten und es sicherlich auch gut so. Deswegen sollte man zumindest bei der Schlachtung zuschauen um zu begreifen, was dem Tier angetan wird. Diese Ansicht habe ich nicht, weil ich vermuten würden, dass sich viele angeekelt dem Fleisch dann verwehren würden, sondern dass man mit den nötigen Respekt dem Tier gegenüber steht und den Wert des Fleisches wirklich schätzen zu lernen. Leider ist es ja auch wirklich so (wie hier schon angemerkt), dass Fleisch heutzutage unverhältnismäßig billig ist, dass man schon alleine durch's Portemonnaie gesehen kaum zur Wertschätzung verleitet werden könnte. Bio-Fleisch ist sicher schon ein guter Schritt, aber das bessere Gewissen was man dadurch evtl. erhält ist auch nur eingeredet. Durch die Bio-Richtlinien wird zwar einiges geregelt, aber nicht ob die Tiere wirklich ein 'gutes' Leben haben. Kein Mensch kann sich anmaßen zu wissen, was Artgerecht bedeutet, aber es sollte zumindest dem nahe liegen, wie man es aus Beobachtungen der Natur und der Vergangenheit weiß. 1000 Hühner auf riesige Flächen zu verteilen ist sicher nicht artgerecht, auch wenn sie genug Platz haben und es der Bio-Norm entspricht. Hühner schlafen z.B. eigentlich auf Bäumen, was ihnen aber verwehrt wird.
Die Transporte sind ja nicht nur bei den Tieren ein Problem, sondern auch bei Obst und Gemüse. Denn selbst wenn einem die Tiere recht egal sind, muss zumindest einsehen, dass für den Transport auch noch unnötig Energie verpufft wird. Warum müssen wir hier Äpfel aus Neuseeland haben? Und noch schlimmer, warum sind die eigentlich trotzdem noch billiger als heimische Äpfel. Irgendwo stimmen da die Verhältnisse nicht.

Um noch mal direkt auf das Thema zurückzukommen. Ich bin der Ansicht, dass keiner Tiermisshandlungen verurteilen kann, solange er es selber an andere Stelle billigend und ganz bewusst in Kauf nimmt. Ich meine damit nicht, dass man dann, wenn man z.B. Fleisch ist, alles Tierleid dann toll finden soll, sondern, bevor man andere scharf verurteilt oder gar beleidigt, sollte man mal an sich selber arbeiten.

Übrigens finde ich, dass diese brutalen Schockvideos auch nach hinten losgehen können und jemanden abstumpfen lassen. Wie mein Vater mal bewies, als er eine Reportage über Hühnermisshandlungen gesehen hat und dabei unbekümmert sein Masthähnchen vertilgte.

So, genug aufgeregt.
 

Containy

Boskop
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Amadeus schrieb:
Habe mich selber erst wieder schlau machen müssen, wollte aber die Antwort auf diese berechtigte Frage nicht schuldig bleiben. Interessanterweise ist dieses Thema teilweise gesetzlich geregelt - spezifisch für Hummer bzw. Krustentiere:

"Die Zubereitung eines lebenden Hummers zu Hause ist nichts für Tierfreunde und schwache Gemüter. Für das fachgerechte Töten und Zerlegen des Meerestieres sind Erfahrung und eine gewisse Praxis nötig. Das Töten von Krustentieren ist in der Tierschutz-Schlachtverordnung geregelt, diese erlaubt nur das Töten in kochendem Wasser. Hierzu muss das Wasser unbedingt sprudelnd kochen, und der Topf muss groß genug sein. Dann gibt man das Tier mit dem Kopf voran in das Wasser und legt den Deckel auf. Mit dieser Methode ist der Hummer in kürzester Zeit tot, auch wenn er sich noch etwas regt. Nach Expertenmeinung ist dies die „schonendste“ Art der Tötung. Leiden wie ein Säugetier müsse der Hummer angeblich nicht, denn sein Nervenkostüm sei eher mit dem eines Grashüpfers oder einer Fliege zu vergleichen."

Quelle:
http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20011210/b_1.phtml

--------

Interessanterweise habe ich im deutschen Tierschutzgesetz keinen extra Passus dazu gefunden, im österreichischen Land Burgenland dagegen schon - dort ist für jede Tierart die Tötungsweise vorgeschrieben:

(2) Fische sind durch Kopfschlag oder elektrisch zu töten. Krustentiere (Krebse, Hummer usw.) sind durch Einwerfen in kochendes Wasser zu töten. Es ist dabei darauf zu achten, dass die Tiere mit dem kochenden Wasser voll in Berührung kommen.

Quelle:

Verordnung der Burgenländischen Landesregierung, vom 30. Mai 1995 mit der Bestimmungen des Burgenländischen Tierschutzgesetzes 1990 ausgeführt werden (Burgenländische Tierschutzverordnung)

---------

Und doch noch was aus deutschen Landen gefunden:

"Krusten- und Schalentiere, außer Austern, dürfen nur in stark kochendem Wasser getötet
werden; das Wasser muß sie vollständig bedecken und nach ihrer Zugabe weiterhin stark kochen.
Abweichend von Satz 1 dürfen Schalentiere in über 100 Grad Celsius heißem Dampf getötet
werden."


Verordnung zum Schutz von Tieren
im Zusammenhang mit der Schlachtung oder Tötung
(Tierschutz-Schlachtverordnung - TierSchlV)*) **)
Vom 3. März 1997
(BGBl. I S. 405)

---------

Aber: Es gibt sehr wohl auch zweifelnde Stimmen - wer weiss schon genau, was in einem Hummer vorgeht....trotzdem, wenn es schon sein muss, dann ist diese Methode nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft die schnellste


Grüsse
Amadeus

Sehr interessant. Vielen Dank Amadeus.

Gruß,
Containy
 

isvo

Idared
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Übrigens, ein Kilo Rindfleisch ist im allgemeinen billiger als ein Kilo Brötchen. Irrsinn, oder?
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Hi isvo,

das stimmen die Relationen überhaupt nicht. Bei Brötchen muss man ja noch Arbeitslohn, Energie und die Verarbeitung bezahlen, bei Fleisch fällt zumindest die hohe Energie und ein Teil der Verarbeitung weg. Besser vergleichbar wären vielleicht 1 Kilo geschnittens Obst mit ein 1 Kilo Fleisch.
 

Head

Freiherr von Berlepsch
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Squart schrieb:
In unserem Ort wohnen Deutsche-Kolumbianer, die einen Hund als Haustier hatten (dieser Hund ist eines natürlichen Todes gestorben, nur schon vorweg).
Auf alle Fälle hatten diese Besuch aus Kolumbien, wobei dieser Besuch die ganze Zeit davon ausging, dass diese den Hund nur zum mästen halten und dieser irgendwann in einem Festessen verspeist werden würde.
Naja, dieser Gast hat dann allerdings nichts von dem Kaninchen gegessen, das irgendwann auf den Tisch kam. Man isst ja keine Haustiere.

haha, nette anekdote :p

man muss bei solchen betrachtungen darauf achten dass diese sitten anderen kulturen entsprungen sind und dort eine "normalität" darstellen. wir können nicht immer nur von unserem standpunkt aus urteilen sondern müssen uns in das gegenüber / die andere kultur hineinversetzen... das ganze nennt man hermeneutik! interessante thematik, muss dieses semester noch ne seminararbeit drüber schreiben... grml...