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Game of Thrones - Widerwärtiges Epos der grausamen Langeweile

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landplage

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Ich habe mir gerade die Rezensionen auf Amazon angesehen. Grundsätzlich fange ich immer mit den 1-Stern-Rezensionen an. Wer die gelesen hat, wußte eigentlich, was auf ihn zukommt, ohne zuviel über den Inhalt zu erfahren:
Die nackte Gewalt und Brutalität in dieser Serie ist jenseits der Geschmacklosigkeit angelangt.
In der US-Talkshow "Conan" hieß es mal, dass bei den amerikanischen Kabelsendern im Schnitt alle 15 Minuten eine nackte Brust zu sehen sei, nicht anders bei "Game Of Thrones" und teilweise sogar so übertrieben, dass es echt nervt: Sinnfreies Rumgepoppe am laufenden Band. Leute, wenn ich sowas sehen will, dann schaue ich gleich einen entsprechenden Erotikfilm. Die meisten Fans argumentieren, es sei wichtig für die Handlung, na klar!? Ebenfalls sehr störend die übertriebene Gewaltdarstellung, nicht nur gegen Tiere (erst der Wolf und dann zwei mal ein Pferd), sondern auch gegen Menschen. Da spritzt das Blut nur so, dass man sich echt fragt, wieviel wohl das ganze Kunstblut pro Folge kosten mag. Und das ist jetzt wohl auch wichtig für die Handlung!? Ich bin echt nicht prüde und mag auch gerne Splatterszenen (ich bin etwa großer Fan von Zombiefilmen), aber "Game Of Thrones" übertreibt es in allen Belangen so maßlos, dass die durchaus interessante Hintergrundstory in den Hintergrund rückt und es einfach nur noch nervt.
 

Ankaa

Beauty of Kent
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Ich greif mal den Gedanken von @buessel auf, denn ich sehe das ähnlich. Überzogene Darstellungen - in dem Fall von Gewalt- polarisieren, sie verstören (unser Paradebeispiel ist ja da SilentCry) und sie hängen nach. Man fängt an, darüber nachzudenken. Über Gewalt im allgemeinen, Folter, Vergewaltigung. Es bewegt. Und das in einem realen Kontext: Mittelalter. Krieg.
Würde alles nur angedeutet oder verharmlost, dann hat man einen "gemütlichen" Fernsehabend, schaltet aus und alles ist wieder Friede Freude Eierkuchen. Gewalt ist Alltag, es wird verharmlost. Man schaut weg. Weil es immer nur angedeutet wird und man sich so nur oberflächlich damit beschäftigen muss. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Ich glaube GoT will zu einem gewissen Teil verstören. Es will die Menschen aufrütteln. (neben dem Anspruch, das Mittelalter in einem Fantasy-Kontext so realitätsnah wie möglich darzustellen. Und das Mittelalter (und auch danach) war nunmal einfach nicht schön. Geh mal in ein Foltermuseum ...es IST Realität und ich finde man sollte sich mit solcher auch befassen. Ganzheitlich)
 

ImpCaligula

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Übertriebene Gewaltdarstellung... ^^
Das klingt für mich wie "ich will zwar Römer, Sklaven, Mittelalter und Co sehen - aber bitte nur in der verkitschten Weichspüler Romantik Version..."...

Nur mal nebenbei - deswegen fragte ich den TE auch, ob er Rome kannte...

"Früher"... in der Antike, im Mittelalter - wurde gemordet, versklavt, war Leben oftmals nichts Wert. Es wurde mitten auf der Strasse vor hunderten Leuten einfach dem Sex nachgegangen, Scham kannte man kaum. Man wurde öffentlich ermordet, Glieder wurden abgeschnitten - man war da nicht zimperlich. Leuten wurde der Bauch aufgeschnitten um den Blindarm zu entnehmen, die Leute verreckten an verfaulten Zähnen und wenn man Pech hatte, lief man gerade an einem Fenster vorbei, aus dem gerade gesch**** wurde.

Und was das Alter des Mädchen angeht. "Damals" wurden Mädchen bereits mit <= 10 Jahren vor-verheiratet und oftmals dann mit 12-14 Jahren dem Ehemann "übergeben". Und es war durchaus normal... das aus politischer Vorteilshabe das Mädchen öfters den Besitzer wechselte. Ceasar und Octavian waren da mit ihren weiblichen Familienmitgliedern nicht zimperlich. So durften die Schwestern nacheinander mal Marcellus, dann Pompejus und dann Marcus Antonius Bett hüten - ohne Mitspracherecht... also kommt mir bitte nicht mit dem armen Mädchen aus GoT...

Ich könnte jetzt auch argumentieren - so war es eben. Und "damals" war eben nicht das verkitschte heroische Mittelalter, es war nicht die strahlend weiße Antike mit den Philosophen, Senatoren und Kaiser... "damals" ist eben nicht Quo Vadis oder Cleopatra... die Leute sind einfach verreckt - oder wurden erschlagen oder sonst etwas...

Klingt hart - ist aber die Realität...

Aber das will ich ja nicht wissen... ;) bzw. sehen...
 
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buessel

Weißer Winterglockenapfel
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Mein Reden.
Die Menschen wollen ein immer realistischeres Fernseherlebnis. Große 3D Bildschirme, Surround Sound, .... Aber realistisch Schlachtdetails ala Braveheart sind ein no go. Gerne schönes, glänzendes Mittelalter auf Dallas Niveau. Und das da auch mal Menschen in der Schlacht fallen ist nicht so schlimm. Das kann man auch den Kindern zeigen. Man sieht ja nix.
 

ImpCaligula

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buessel ... eben! Ich gehe sogar einen Schritt weiter... - ist es nicht grausamer (gegenüber zBsp. den ganzen Kriegsopfern) eine Schlacht nur angedeutet zu zeigen. Da werden tausende in die Schlacht geworfen von irren "Kommandanten" - am besten noch 3 Soldaten aufopferungsvoll im Schützengraben den Heldentod für Kommandant und Vaterland sterbend - wobei... man sieht alles nur oberflächlich - und wie heldenhaft unverzagt die Helden dann sterben...

... ist das nicht verwerflicher sogar? Ist es nicht besser, man sieht, dass weder das Mittelalter, noch die Antike, so super romantisch waren wie Hollywood einem weismachen will?! Ist es nicht besser, man sieht wie in Full Metall Jacket, dass Schlachten nichts heroisches haben, dass es keinen Heldentod gibt, sondern im Schützengraben Menschen verrissen werden, Gedärme umher fliegen und sich die Soldaten wirklich vor Angst in die Hose sch****?! Heulen, bluten, sterben...!

Da frage ich mich - was wirklich besser ist.
 

buessel

Weißer Winterglockenapfel
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Ehm,

ja natürlich. Genau das wollte ich in meinem vorletzten Post (eine Seite weiter vorne) ausdrücken.

Wenn man Kriege, etc. nur als effektvolles Spektakel darstellt ist das viel viel bedenklicher als die Realität zu zeigen.
Wer so etwas nicht mag, guckt es sich halt nicht an.


Noch etwas zu der Rezension: Gewalt gegen Tiere. Natürlich gibt es die auch. Die Sache mit dem Wolf?
Nunja, da wurde als Strafe dem Mädchen das Spielzeug weggenommen (der Wolf getötet). Heute wäre das anders. Da würde man das iPad wegnehmen oder Fernsehverbot erteilen.
Wie hätte die Strafe denn alternativ aussehen können? Auspeitschen?
Das hätte aber einen Aufschrei gegeben. Gewalt gegen Kinder!
 

Paganethos

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Da ich Battlestar Galactica nun fertig habe bin ich auf der Suche nach einem Nachfolger und dabei auf Game of Thrones gestossen. Zum Glück hab ich noch kein Geld ausgegeben und mir ein paar Folgen geladen. Ich will Story, komplexe Charaktere und tolle Kulissen. Gegen Gewalt, Titten und Saufen im TV habe ich nichts, aber GoT ist einfach zu viel des guten. Was im Mittelalter abgegangen ist muss ich mir echt nicht in 1080p geben.

An BSG wird die nächsten Jahre wohl leider nichts rankommen :(

Lustigerweise gibt es einen Haufen "fantastischer" Filme die Gewalt thematisieren, nachdenklich stimmen und ohne 100l Kunstblut pro Stunde auskommen. ZB Libanon.
 
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buessel

Weißer Winterglockenapfel
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Lustigerweise gibt es einen Haufen "fantastischer" Filme die Gewalt thematisieren, nachdenklich stimmen und ohne 100l Kunstblut pro Stunde auskommen. ZB Libanon.

Natürlich gibt es die.

Darum geht es hier aber nicht. GoT versucht ja nicht das Thema Gewalt zu thematisieren, sondern zeigt nur realistisch die Welt und Zeit in der die Geschichte spielt. Das finde ich nicht weiter verwerflich.

Wer so etwas nicht mag, muß es sich ja nicht ansehen. Wer einen Film wie "The first Knight" sehen möchte ist hier falsch beraten.

Ich habe allerdings das Gefühl, daß hier maßlos übertrieben wird. Die Serie ist lange nicht so kraß wie z.B. "300".
Ganz im Gegenteil. Sie ist realistischer und setzt halt auch die unschönen Dinge als Stilmittel ein. Was eigentlich vollkommen korrekt ist, da dies auch in der Romanvorlage so ist.
 

Paganethos

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Ich finde eben genau die realistische Darstellung problematisch. Ich denke, dass diese Bilder dazu führen abzustumpfen. Ob das jetzt gut ist oder egal vermag ich nicht zu beurteilen. Wer die zivilisatorischen Errungenschaften seit dem Mittelalter wieder abbauen will, ok. Wems gefällt, ok.

Es geht eben auch anders, 300 zB ist sehr blutig und brutal, aber eben sehr abstrakt dargestellt.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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D.h. realistisch dargstellte Gewalt stumpft mehr ab als verhamlost dargestellte?

Wenn das so wäre, warum gibt es dann diesen thread?

Wo ist stattdessen die Diskussion über die hunderten von Milliarden Toten in der ersten halben Stunde des BSG Pilots? Alles kein Thema, weil das Sterben dieser Menschen nicht gezeigt wird?
 

Dannyboy

Querina
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Ich greif mal den Gedanken von @buessel auf, denn ich sehe das ähnlich. Überzogene Darstellungen - in dem Fall von Gewalt- polarisieren, sie verstören (unser Paradebeispiel ist ja da SilentCry) und sie hängen nach. Man fängt an, darüber nachzudenken. Über Gewalt im allgemeinen, Folter, Vergewaltigung. Es bewegt. Und das in einem realen Kontext: Mittelalter. Krieg.
Würde alles nur angedeutet oder verharmlost, dann hat man einen "gemütlichen" Fernsehabend, schaltet aus und alles ist wieder Friede Freude Eierkuchen. Gewalt ist Alltag, es wird verharmlost. Man schaut weg. Weil es immer nur angedeutet wird und man sich so nur oberflächlich damit beschäftigen muss. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Ich glaube GoT will zu einem gewissen Teil verstören. Es will die Menschen aufrütteln.
(neben dem Anspruch, das Mittelalter in einem Fantasy-Kontext so realitätsnah wie möglich darzustellen. Und das Mittelalter (und auch danach) war nunmal einfach nicht schön. Geh mal in ein Foltermuseum ...es IST Realität und ich finde man sollte sich mit solcher auch befassen. Ganzheitlich)

Absolut korrekt! Gewalt hat also auch irgendwo eine abschreckende Wirkung. Ich möchte natürlich solche Dinge, wie sie damals im Mittelalter vorherrschten oder auch heute im Krieg leider zu Genüge noch vorhanden sind, nie am eigenen Leib erfahren. Deswegen sollte es ja auch irgendwo zum Nachdenken anregen bzw. sogar abschreckend dargestellt werden. Das man so etwas nie mit jemand anderem machen würde.

Wobei, um mich mal ganz weit aus dem Fenster zu lehnen, wie würde man selber reagieren wenn jemand anders einen geliebten Menschen von sich schändet oder etwas antut usw.? Ich denke wir alle würden dann auch am liebsten im übertragenen Sinne diese Person quälen. Das Thema geht aber im Endeffekt viel zu weit.

Deswegen sollte man Gewalt auch nicht allzu sehr verharmlosen. Aber es müssen in Serien natürlich auch nicht permanent Metzel- und Gewaltszenen vorkommen. Ich denke da sind wir uns alle völlig einig.

Da ich Battlestar Galactica nun fertig habe bin ich auf der Suche nach einem Nachfolger und dabei auf Game of Thrones gestossen. Zum Glück hab ich noch kein Geld ausgegeben und mir ein paar Folgen geladen. Ich will Story, komplexe Charaktere und tolle Kulissen. Gegen Gewalt, Titten und Saufen im TV habe ich nichts, aber GoT ist einfach zu viel des guten. Was im Mittelalter abgegangen ist muss ich mir echt nicht in 1080p geben.

An BSG wird die nächsten Jahre wohl leider nichts rankommen :(

Lustigerweise gibt es einen Haufen "fantastischer" Filme die Gewalt thematisieren, nachdenklich stimmen und ohne 100l Kunstblut pro Stunde auskommen. ZB Libanon.

Das bekommst Du auch alles in Game of Thrones! :)
 

ImpCaligula

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Ich finde eben genau die realistische Darstellung problematisch. Ich denke, dass diese Bilder dazu führen abzustumpfen.

Genau da möchte ich widersprechen. Natürlich weniger, wenn es um einen Film aus der Antike oder Mittelalter geht (die Zeit ist für mich vorbei). Aber wenn ich Filme wie eben Full Metall Jacket, Stalingrad etc... sehe - da denke ich mir schon - das ist nicht der Heldentod... das sind ehemalige Lehrer, Buchhalter, Automechaniker die da in den Gräben einfach - sorry - verrecken - elendig.

Das stumpft mich nicht ab. Im Gegenteil - wer einigermaßen nachdenken kann merkt - dass dies weitab jeder Glorifizierung ist und man selber so etwas niemals mitmachen will...

Ganz anders Filme, bei denen tausende in die Schlacht ziehen - ausblenden - und am Ende ist ein verschworener Haufen übrig der den Kammeraden gedenkt und dann noch schön mit Auszeichnungen und viel Epos...
 

Paganethos

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D.h. realistisch dargstellte Gewalt stumpft mehr ab als verhamlost dargestellte?

Ich denke schon dass es so ist. Es ist etwas anderes ob ich weis, dass jetzt Milliarden Leben ausgelöscht wurden (BSG) oder ob das in allen Facetten und ganz nahe in 1080p gezeigt wird.

Ist doch das selbe mit den Pornos. Zumal eigentlich meist interessanter ist was nicht gezeigt / erzählt wird. Denn das lässt Raum für die eigene Vorstellung.

Im übrigen gibt es viele Studien, die genau meine Behauptung belegen. Ein Beispiel:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=ef8800f5-ca69-4096-863d-8d23c3b5d949
Es gibt jetzt irgendwo eine Studie, die das Gegenteil belegt. Die sind aber gemäss Googlesuche deutlich weniger zahlreich bzw. beziehen sich oft darauf, dass Ballerspiele eine andere Wirkung haben als Gewalt im TV. Der Mensch scheint zu Abstraktion und Differenzierung befähigt.
 

SilentCry

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Es ist aber eine elementare Fähigkeit von Menschen, das auszublenden, was einen nicht betrifft.

Eure Haltung finde ich interessant: Man muss sich quälende Folterszenen anschauen, weil das realistisch ist. So so.

Nun, es gibt aber viel Realismus auf der Welt. Ich möchte also in Zukunft keine Filme mehr über islamistische Staaten sehen in denen nicht im Hintergrund eine gesteinigte Frau zu sehen und ihre verzweifelten Todes-Schreie zu hören sind - denn das Shisha-Idyll mit Bauchtanz ist ja nur weichgespülte Karabenemsi-Romantik. In Filmen über China bitte nicht vergessen, alle 2 Minuten in ein chinesisches Folterlager und alle 15 Minuten in eine Hinrichtung hinein zu blenden. In Filmen über Geschichten, die in Amerika spielen verlange ich, dass die Foltermaßnahmen in Guantanamo allgegenwärtig gezeigt werden, damit keine Waltons-Atmosphäre aufkommt.
Beim Zahnarzt sollten übrigens Bilder von missglückten Kieferoperationen hängen. Alles real, alles allgegenwärtig. Und Vegetarier werden mich lieben: In Fleischereien sollten 7x24 Videos laufen (mit Ton) wo Schlachtungen gezeigt werden. Vegetarier werden mich hassen: In Veggie-Restaurants sollten andauernd Videos mit Ton gezeigt werden, wie schrecklich Leute mit Mangelerscheinungen zugrunde gehen...
Und so weiter.

Ich persönlich möchte von TV und Film _unterhalten_ werden. Mir ist bewusst, dass die Welt eine schiere Unendlichkeit an Grausamkeiten und Horror bietet - das muss man mir nicht auch noch in einem sogenannten Fantasy-Epos vorführen.

Hat hier von den Folter-Fans jemand Kinder? Würde jemand hier seinem 16-Jährigen Sohn diese Serie empfehlen?

@padrak: Ich bin also unterdurchschnittlich belastbar? Interessante Formulierung. Der Durchschnitt also meinst du findet nichts dabei, die Schreie eines Gefolterten zu hören, minutenlang... Schade dass ich nicht reich bin, ich würde gerne eine echte Untersuchung machen, diesen Film tausenden zufällig ausgewählten Menschen vorspielen und sie dann befragen. Ich glaube, die Menschen, die schon so verroht sind, dass das verzweifelte Betteln um Gnade und die Schmerzensschreie eines Gefolterten an ihnen abprallt, sind in der Minderheit. Es ist richtig, dass ich mich nicht hinreichend informiert habe - Landplage liest offenbar die Stern 1-Rezessionen auf Amazon und hofft, dann nicht doch zu viel von der Geschichte zu erfahren. Aber es bruhigt mich, dass es noch andere Leute mit meiner Meinung gibt.

PS: Es wird hier immer so viel vom Mittelalter geredet, das ja so brutal war - diese Serie ist aber keine historische Darstellung des Mittelalters sondern ein Fantasy-Film (also, das ist er ja meiner Ansicht nach nicht, aber er hätte es sein sollen).

Eigentlich ufert die ganze Diskussion ziemlich aus. Ich fasse meinen Standpunkt kurz zusammen:
Für mich (!) ist dieser Film eine perverse Folterorgie. Die Story selbst ist langatmig, die Charaktere verhalten sich wie Vollidioten. Die Sexszenen sind weitestgehend reiner Selbstzweck - vermutlich hatte man Angst, man würde ohne Titten nicht genug Zuseher finden.

Wem's gefällt, soll schauen, ich schmeiß die DVD-Box jetzt in den Müll - verschenken kann man sowas ja nicht, ich habe keine lebenden Feinde, denen ich das antun würde wollen.
 

buessel

Weißer Winterglockenapfel
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Du bist so herrlich kraß.

Auch wenn ich deine Meinung nicht ansatzweise teile, gefällt mir das. ;)
 
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ImpCaligula

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Im Bezug auf die DVD Box... darf ich Dir meine Adresse per PN mitteilen - ich übernehme auch gerne das Porto :D
 

padrak

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Er hat offensichtliche große Probleme und muss mit jemandem darüber reden. Was er ja auch in aller Ausführlichkeit mit uns macht.
Das ist übrigens komplett wertungsfrei gemeint.
 

Paganethos

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Es ist aber eine elementare Fähigkeit von Menschen, das auszublenden, was einen nicht betrifft.

Eure Haltung finde ich interessant: Man muss sich quälende Folterszenen anschauen, weil das realistisch ist. So so.

Nun, es gibt aber viel Realismus auf der Welt. Ich möchte also in Zukunft keine Filme mehr über islamistische Staaten sehen in denen nicht im Hintergrund eine gesteinigte Frau zu sehen und ihre verzweifelten Todes-Schreie zu hören sind - denn das Shisha-Idyll mit Bauchtanz ist ja nur weichgespülte Karabenemsi-Romantik. In Filmen über China bitte nicht vergessen, alle 2 Minuten in ein chinesisches Folterlager und alle 15 Minuten in eine Hinrichtung hinein zu blenden. In Filmen über Geschichten, die in Amerika spielen verlange ich, dass die Foltermaßnahmen in Guantanamo allgegenwärtig gezeigt werden, damit keine Waltons-Atmosphäre aufkommt.
Beim Zahnarzt sollten übrigens Bilder von missglückten Kieferoperationen hängen. Alles real, alles allgegenwärtig. Und Vegetarier werden mich lieben: In Fleischereien sollten 7x24 Videos laufen (mit Ton) wo Schlachtungen gezeigt werden. Vegetarier werden mich hassen: In Veggie-Restaurants sollten andauernd Videos mit Ton gezeigt werden, wie schrecklich Leute mit Mangelerscheinungen zugrunde gehen...
Und so weiter.

Ich persönlich möchte von TV und Film _unterhalten_ werden. Mir ist bewusst, dass die Welt eine schiere Unendlichkeit an Grausamkeiten und Horror bietet - das muss man mir nicht auch noch in einem sogenannten Fantasy-Epos vorführen.

Hat hier von den Folter-Fans jemand Kinder? Würde jemand hier seinem 16-Jährigen Sohn diese Serie empfehlen?

100% deiner Meinung

Vielleicht haben die Fans der Sendung ja einfach auch ein dickeres Fell als du und ich oder können einfach das Gesehene ausblenden. Hoffentlich sind sie durch SAW etc. nicht schon so verroht, dass es ihnen nichts ausmacht..
 
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