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Game of Thrones - Widerwärtiges Epos der grausamen Langeweile

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Scotch

Bittenfelder Apfel
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Andererseits, wenn du mal liest was mir mehr oder weniger offen unterstellt wurde (bis hin ich wäre in meiner Entwicklung praktisch zurückgeblieben oder als Kind verhätschelt worden) dann brauchen die Folterszenenbefürworter auch nicht gerade jetzt ihre sensible Seite heraus hängen lassen.

Siehst du, genau das meine ich. Wer nicht deiner Meinung ist, den wertest du ab. Systematisch, polemisch und penetrant.

Und das macht diese Diskussion fuer mich so unglaubwuerdig: Du pflegts in diesem Forum mit Abstand den aggressivsten, polemischsten und polariserendensten Diskussions"stil", aber hier laesst du jetzt das Sensibelchen 'raushaengen? Nachdem du 10h lang nicht abschalten konntest? Unglaubwuerdig.
 
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SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Es tut mir leid, aber im Moment orte ich den Stil "beleidigte Leberwurst" eher bei dir. OK, du hältst mich für unglaubwürdig, weil ich über eine Serie schreibe, die ich gesehen habe. Du meinst, ich wäre polemisch und penetrant und behauptest gleichzeitig, *ich* würde Menschen abwerten.
Sorry - ich kann die Linie deiner Anwürfe, sofern diese eine Linie haben, nicht nachvollziehen. An anderer Stelle könnte man interpretieren, eine Diskussion ist es für dich nur, wenn du deinen Standpunkt am Ende durchsetzt - geschieht das nicht, ist entweder die Diskussion keine Diskussion oder dein(e) Diskussionspartner dir nicht würdig.

Dass andere Menschen hier durchaus meine Ansichten teilen
100% deiner Meinung ... Hoffentlich sind sie durch SAW etc. nicht schon so verroht, dass es ihnen nichts ausmacht..
oder sogar viel direkter einen Bezug zwischen intakter Psychomotorik und GoT herstellen:
Ich kann SilentCry abschließend deshalb nur gratulieren, denn seine Psychomotorik ist definitiv noch in ihrer Ursprünglichkeit intakt. Das ist bei all denjenigen nicht mehr der Fall, die durch die Gewaltszenen in GoT nicht mehr negativ affektiert werden.
ignorierst du völlig.

Genau genommen greifst du meinen Diskussionsstil (sogar forumsweit) an - das ist natürlich legitim, aber nicht Thema des Threads. Ich möchte hierbei gerne GoT zitieren: " ".
 

Ankaa

Beauty of Kent
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Sorry, aber ich finde die Schlussfolgerung (Unterstellung) dass jeder, der die dargestellte Gewalt nicht völlig abartig und überzogen und überflüssig findet, bei dem Anblick keine Gefühle oder gar "Unterhaltung" (positiv gewertet) empfindet, völlig daneben. Woher willst du denn bitte wissen, dass die Leute, nur weil sie Darstellungsart nicht prinzipiell ablehnen, nicht genauso oder ähnlich negativ fühlen bei deren Anblick??

Und ich glaube genau das stört viele hier an der Diskussion. Sie ist einseitig. Sie ist vorurteilsbelastet. Du hast dein festes Urteil und gut ist. Und ALLE müssen in dieses Urteil, in dein Bild reinpassen. Keine Diskussion. Andere Möglichkeiten darf es nicht geben. Punkt.
 

macaneon

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Sorry, aber ich finde die Schlussfolgerung (Unterstellung) dass jeder, der die dargestellte Gewalt nicht völlig abartig und überzogen und überflüssig findet, bei dem Anblick keine Gefühle oder gar "Unterhaltung" (positiv gewertet) empfindet, völlig daneben.

Unterschiedlich (negativ) zu reagieren ist nicht das Problem; es muss in der Tat nicht einhergehen mit einer extremen Reaktion wie etwa einer völligen Ablehnung des Anblicks oder dem Gefühl von Brechreiz verursachendem Ekel, der bis tief in die Nacht anhält.
Aber: Wer Unterhaltung beim Anblick von Gewalt empfindet - realer oder fiktiver bzw. bewusst realitätsannähernder - dessen Psychomotorik hat mindestens einen solch ernstzunehmenden Knacks wie die desjenigen, der (absolut, nicht nur vorübergehend) nicht in der Lage ist, das Gesehene zu verarbeiten.
 

padrak

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Das ich einen Knacks habe, obwohl ich bewusst und vernünftig zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann, ist auch mal etwas Neues. GoT erzählt eine fiktive Geschichte (das nennt man "Unterhaltung"), in der viel Gewalt vorkommt. Gewalt ist, neutral betrachtet, sicherlich nichts Positives, aber wie äußert sich dann mein psychomotorischer Knacks, da ich GoT in all seinen Facetten als unterhaltend empfinde?
 

Ankaa

Beauty of Kent
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@macaneon: Da stimme ich dir absolut zu. Wer Unterhaltung an Gewalt findet, bei dem läuft etwas falsch (und ja, ich fand und finde z.B. öffentliche Hinrichtungen, wo sie zu tausenden angerannt kommen und gaffen, sich gar "unterhalten" fühlen einfach nur abartig, genauso wie z.B. zu Römerzeiten die Gladiatoren-Kämpfe etc. pp.). ABER. Die Frage ist doch, wovon sich die Zuschauer bei GoT unterhalten fühlen. Ist es die dargestellte Gewalt? Oder ist es vielleicht die Geschichte dahinter (und die Gewalt wird einfach als "Mittel zum Zweck" oder gar als "es wird halt gezeigt, aber gut finde ich es nicht, jedoch lasse ich mir nicht meine Unterhaltung bezüglich der Geschichte nehmen" empfunden). SilentCry unterstellt jedoch jedem, der nicht so reagiert wie er, dass er sich von der Gewalt unterhalten fühlt - nicht von vielleicht der Geschichte oder was auch immer GoT ausmacht.
Und da stimme ich ihm - wie bereits schon einmal erwähnt - in seinem Kritikpunkt überein: es hätte die extreme Gewaltdarstellung unter Umständen eventuell SO nicht gebraucht. Das ist auch Geschmackssache, wieviel "Realismus" man haben möchte. Aber die nachfolgenden Unterstellungen, die Leute würden sich davon unterhalten fühlen, gehen imho gar nicht.

Wie ich bereits schonmal erwähnt habe, ich kenne sehr viele Leute, die ein enormes Problem mit dargestellter Gewalt haben. Und trotzdem GoT richtig toll finden!
 

SilentCry

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Ich möchte nur dem einen Punkt
...SilentCry unterstellt jedoch jedem, der nicht so reagiert wie er, dass er sich von der Gewalt unterhalten fühlt - nicht von vielleicht der Geschichte oder was auch immer GoT ausmacht....
das hier exemplarisch gegenüber stellen (Hervorhebung durch mich):
...aber wie äußert sich dann mein psychomotorischer Knacks, da ich GoT in all seinen Facetten als unterhaltend empfinde?

Ich habe kein Problem, wenn jemand sagte _ihm_ gefällt die Geschichte, das komplexe Intrigenspiel und die Tiefe der Charaktere die eben nicht nur gute oder böse (obwohl die elementar Bösen schon nur böse sein dürfen) Seiten haben, etc. Mir erschließt sich nur nicht, wie man die Folterexzesse als notwendig oder gar unterhaltsam (! da schreit ein Mensch, der bei lebendigem Leibe verbrannt wird - was ist daran bitte _unterhaltsam_?!) verteidigen kann.
 

Ankaa

Beauty of Kent
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Nachtrag:
ich glaube ein Hauptproblem ist, dass es verschiedene Interpretationen von "Unterhaltung" gibt. Für viele ist es positiv belastet. Aber wie erklärt sich dann, dass sich viele Leute z.B. tottraurige Filme anschauen? Ich glaube nicht, dass sie da lachend sitzen und sich freuen. Trotzdem wird es geschaut.

Ich finde, es geht durchaus in eine Grundsatzdiskussion, denn für mich liest es sich stellenweise durchaus so, als ob "Unterhaltung" nur positiv sein dürfe. D.h. wir müssten alle Tragöden, auch eher erschütternde Dokumentationen etc. pp. abschaffen.

Ich schaue durchaus gerne mal Filme/Serien, die mich zum nachdenken anregen...das sind seltenst lustige, Friede-Freude-Eierkuchen-Sachen...
 

padrak

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Ich glaube, wir drehen uns hier im Kreis. Es ist mir mittlerweile egal, ob ich SilentCry nicht verstehe oder umgekehrt. Meine Mitmenschen machen nicht den Eindruck auf mich, als ob sie mit meiner Einstellung zum Thema "Unterhaltende Gewaltdarstellung in Fiktionen" nicht einverstanden sind. Das ist mir Bestätigung genug. Da können mich Außenstehende auch gerne als verroht hinstellen.

Viel Spaß noch mit dem Thread.
 

Frau Hempel

Aargauer Weinapfel
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Nachtrag:
.......
Ich finde, es geht durchaus in eine Grundsatzdiskussion, denn für mich liest es sich stellenweise durchaus so, als ob "Unterhaltung" nur positiv sein dürfe. D.h. wir müssten alle Tragöden, auch eher erschütternde Dokumentationen etc. pp. abschaffen.

Ich schaue durchaus gerne mal Filme/Serien, die mich zum nachdenken anregen...das sind seltenst lustige, Friede-Freude-Eierkuchen-Sachen...
Ich glaube, es geht eher darum, ob man in Filmen oder Serien alles detailgetreu abbilden muss, um eine Vorstellung von der Handlung zu bekommen oder ob es genügt, z. B. Gewalt nur andeutungsweise zu zeigen. Ich gehöre zu den Menschen, denen die Andeutung genügt, andere scheinen alle Details sehen zu müssen oder zu wollen, um sich in die Handlung hineinversetzen zu können.
Unterhaltung darf böse sein, Tod darf vorkommen, Blut darf spritzen. Wie weit sollte die Spritzerei in einer Nichthorrorserie gehen? Gibt es Grenzen oder muss jede technische Möglichkeit ausgenutzt werden, Grauen realistisch und effektvoll abzubilden? Scheinbar muss es keine Grenzen geben, sonst würde eine Serie wie GoT nicht diesen Erfolg haben. Bald gibt es solche Szenen in 3D - das wird dann eine ganz neue Qualität haben. Kein Mensch würde das wirklich brauchen, aber weil es möglich ist, wird es produziert und sicherlich gesehen werden. Wir wollen es, weil es möglich ist auch wenn es nicht wirklich notwendig für die Handlung wäre.

Oder anders gefragt: Wäre GoT ohne das realistische Gemetzel auch erfolgreich?
 

macaneon

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Nachtrag:
ich glaube ein Hauptproblem ist, dass es verschiedene Interpretationen von "Unterhaltung" gibt. Für viele ist es positiv belastet. Aber wie erklärt sich dann, dass sich viele Leute z.B. tottraurige Filme anschauen? Ich glaube nicht, dass sie da lachend sitzen und sich freuen. Trotzdem wird es geschaut.

Naja, Tragödien und traurige Filme kann man z.B. deshalb gerne schauen, weil man selbst gerade traurig ist und/oder niemanden zum Reden hat. In solchen Momenten geht eine hohe Identifikationskraft von trauernden Figuren aus. Möglicherweise ist es ähnlich wie beim Trash-TV: Da möchte man sich über andere, denen es vermeintlich noch schlechter geht, erheben, um dann sagen zu können: „Der arme Teufel ist noch schlechter dran als ich.” Oder man ist einfach ein Mensch mit trauriger Grundstimmung. Sicherlich werden diese Filme nicht deshalb geschaut, um dann über die fiktiven Schicksale der Figuren hämisch lachen zu können; es reicht, wenn man danach über sich selbst und seine vielleicht überzogene eigene Trübsal lachen kann.

Wer jetzt aber noch die psychologische Seite stärker machen will und behauptet, Auseinandersetzung mit Gewalt gehöre zur Entwicklung einer stabilen Psyche einfach dazu, derjenige sei gefragt, was er eigentlich glaubt, warum der Mensch wohl von Zeit zu Zeit (Alp-)Träume mit gewalttätiger Handlung hat.
Der Mensch hat sein „Dolby-Surround-Special-Effect-Studio mit Großleinwand” bereits eingebaut; darunter eine reine Unterhaltungsmaschine zu verstehen, verkennt die Leistung und vielleicht sogar den Sinn dieser „Filmproduktions- und Vorführstätte”.

Zu viel Konkretion schadet, denn sie macht stumpf und träge und matt. Der Geist will die Herausforderung, die ihm durch Angedeutetes/Abstraktes aufgetragen ist. Ihre Bewältigung heißt Fantasie. Natürlich braucht es dazu angedeutete Formen, denn ex negativo Sinn zu stiften, fällt dem Geist gleichermaßen schwer. Man versuche nur einmal zum Spaß oder im Ernst den Sinn unseres Daseins und Handelns zu bestimmen, dessen Bestimmung uns aber immer schon aufgetragen ist bzw. sein sollte, wenn wir nicht zu völligen Nihilisten werden wollen. Das ist die Ökonomie und Effizienz des Geistes, die seinen Selbsterhalt sichert.
 

macaneon

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Gewalt ist, neutral betrachtet, sicherlich nichts Positives

Der Sinn dieser Aussage erschließt sich mir nicht im Geringsten. Der Begriff „Gewalt” hat eine Bedeutung; sie ist gemeinhin negativ, weil die Sprachgemeinschaft sich darauf einigt, dass damit eine ganz bestimmte als negativ empfundene Handlungsweise bezeichnet werden soll. Daher kann der Begriff bzw. die Handlungsweise, die du damit bezeichnen willst, überhaupt nicht mehr neutral betrachtet werden. Falls dies doch skurrilerweise möglich sein sollte, so frage ich mich, woher du dann auf einmal weißt, dass sie „sicherlich nichts Positives” sein kann.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Sorry - ich kann die Linie deiner Anwürfe, sofern diese eine Linie haben, nicht nachvollziehen.

Und weiter geht's: Schaffst du es eigentlich wirklich nicht, auch nur einen Satz einmal sachlich und ohne Provokation, Wertung oder Unterstellung zu schreiben?

An anderer Stelle könnte man interpretieren, eine Diskussion ist es für dich nur, wenn du deinen Standpunkt am Ende durchsetzt - geschieht das nicht, ist entweder die Diskussion keine Diskussion oder dein(e) Diskussionspartner dir nicht würdig.

Meinst du das jetzt Ernst, oder ist dir jegliche Reflektion wirklich so fern, dass du gar nicht merkst, wie bizarr das aus deinem Mund klingt?!

Dass andere Menschen hier durchaus meine Ansichten teilen

Deiner Ansicht widerspricht hier gar keiner. Deiner Diktion und deinem Anspruch, deine Ansicht sei die einzig Richtige dagegen schon. Offensichtlich kannst du das nicht voneinander trennen. Dass du aus der Tatsache, dass dir einige hier unumwunden zustimmen ableitest, dass deine Ansicht richtig sei, spricht für eine bemerkenswert selektive Wahrnehmung.


Genau genommen greifst du meinen Diskussionsstil (sogar forumsweit) an

Yep. Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der dermassen aggressiv auftritt und wirklich keine Meinung akzeptiert, die auch nur ein Iota von der eigenen abweicht. Deine Diktion und mehr als provokative Wortwahl schreckt 90% der Forumsteilnehmer ab und die Fanboys die normalerweise bei deinem heiligen Krieg gegen alles, was nicht Apple ist "Hurra" schreien tun ein übriges. Ich empfinde deine Beiträge als dermassen unangenehm - nicht wegen des Inhalts, sondern der Art und Weise, wie du dich artikulierst - dass ich mir das Recht nehme, dies zu kritisieren. Das betrifft mich nämlich weitaus direkter, als irgendwelche Fernsehserien.
 

StephanG

Normande
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Gepaart mit dem Umstand, dass Kinder und Jugendliche immer weniger in der Lage sind, Empathie zu empfinden (Gründe sind u.a. permanenter Leistungsdruck, Vereinsamung, weil die Eltern viel zu lange arbeiten wollen/müssen, Abstumpfung durch gewaltangereicherte Medien -> Gewöhnung <-, mangelnde Fähigkeit, Gefühle überhaupt eindeutig zu benennen, Absenkung der sprachlichen Präzision...) führen Serien wir GoT oder auch Nachrichtensendungen wie das heute journal durchaus zu dem unerwünschten Effekt der emotionalen Verkrüppelung.
Serien wie GoT führen nicht pauschal dazu, genauso wenig wie Counter-Strike oder sonst irgendwelche Spiele/Filme/Serien. Der verantwortungslose Konsum kann da sehr wohl dazu führen. Wenn also Spiel, Film oder Fernsehen die Erziehung übernehmen, dann ist das keinesfalls etwas positives, sondern im Gegenteil etwas sehr negatives. Wie sich da die Entwicklung und auch die emotionale Verkrüppelung auswirkt, kann keiner sagen.
Wer dagegen aufgeklärt mit solchen Dingen konfrontiert wird, der weiss wie er es zu verarbeiten hat und wird im Normalfall kein Problem damit haben.

Genau deswegen sage ich ja, wer solche Szenen in der Realität gut findet oder wer davon kalt gelassen wird, bei dem ist irgendwo in der Erziehungsphase etwas schief gelaufen, keine Frage. Wen solche Szenen in einer Fiktion wie GoT kalt lassen, kann schlicht und ergreifend sehr gut zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Da wurde ein normaler Prozess der Aufklärung durchlaufen. In der Realität würde das solchen Menschen auch ein wenig zu schaffen geben und sie hätten daran etwas zu knabbern.

Übersensible Personen haben schon in einer Fiktion deutlich damit zu kämpfen und das ist nicht gut. Die Realität wirkt sich immer stärker aus als eine Fiktion. Wenn also eine solche Person dann in der Realität in Lage kommt an einem Unfall beteiligt zu sein oder ein dramatisches Erlebnis zu durchlaufen, dann hat das gravierende Auswirkungen. Andere würden das in Tagen, vielleicht Wochen verarbeiten, diese Personen werden es vielleicht gar nicht mehr los, mit oder ohne professionelle Hilfe.

Ich habe das in meiner Zeit als ich noch im Krankenhaus gearbeitet habe immer mal wieder mitbekommen, auch im eigenen Bekanntenkreis. Ein Bekannter war eben immer sehr sensibel, wenn es um solche Spiele bzw. Filme ging. Da wurde pauschal Counter-Strike zum brutalen Killerspiel und Filme wie Friday 13th, Nightmare on Elm Street, usw. zur absoluten Folter. Eines Tages kam er mir auf dem Flur entgegen, Scheuklappen auf, nicht geredet, nicht wirklich erkannt. Was war passiert? Er hatte seine Mutter besucht, die Mutter ist in der Küche gestolpert, sich dabei irgendwie mit dem Küchenmesser den Arm aufgeschnitten. Nix passiert, paar Stiche genäht und das wars. Hat natürlich stark geblutet, was zu viel war. Das hat dann nicht nur ein paar Tage gedauert, sondern ging ab in die Psychiatrie, starke Medikamente, usw. Der Bekannte ist damals eine Woche unter Medikamenteneinfluss wie ein Zombie rumgelaufen, weil ihn eine solch triviale Sache in der Realität völlig aus der Bahn gehauen hat.

Sowas passiert in dieser Form eben nur Menschen die übersensibel sind. Eine Bekannte wurde mal mit einer Gruppe im Urlaub zwei Wochen von Terroristen entführt und festgehalten. Die hatte ein wenig länger dran zu knabbern, was in einem solchen Fall aber völlig normal ist.

Die pauschale Aussagen, Gewalt in Medien verstumpft oder verkrüppelt, kommt immer nur gerne von Politikern die eine Ausrede suchen, weil die Eltern bei der Erziehung versagt haben und der Staat sich möglichst schnell aus der Affäre ziehen will. Schuldiger gefunden, Stempel drauf und fertig. Bringt natürlich auch gute Wählerstimmen.





Die Darstellungen sind heutzutage so realistisch, daß sie einem einen Schock versetzen können.
Finde ich immer wieder erstaunlich. Mir fällt spontan keine Serie oder kein Film ein in denen die Darstellungen realistisch aussehen. Vielmehr wird da vermittelt wie sich die Leute vorstellen wie das aussieht. Ob nun Schusswunden, abgetrennte Gliedmaßen, offene Brüche, Innereien, etc. das sieht in der Realität alles ein wenig anders aus als in einem Film oder eine Serie.


Sorry, solche Bilder müssen verarbeitet werden und das kann dauern. 14 jährige Kinder sind definitiv noch nicht reif genug dafür.
Aber 16 jährige "Kinder" sind das? Es gibt 14 jährige die deutlich "reifer" sind als 16 jährige, auch als 18 jährige. Wo ziehst du denn da die Grenze? Wenn jemand mit 15 Jahren nicht ins Kino darf und einen Tag später an seinem Geburtstag dann aber rein darf hat er in einem Tag deinen Prozess durchlaufen, bei dem er das verarbeiten kann?
Die Altersangaben beziehen sich doch auf einen Durchschnitt, wo es Abweichungen in beide Richtungen gibt.
 

macaneon

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Das sind sehr gelungene Ausführungen. Zwei Anmerkungen habe ich dazu:


  1. Zur pauschalen Ursache hat das hier niemand erklärt, noch nicht einmal ein getarnter Politiker.
  2. In einer zivilisierten Gesellschaft hat jeder Verantwortung zu tragen; auch „die Medien”, die nicht einfach Inhalte in die Welt blasen dürfen, mit denen sie um jeden Preis unterhalten wollen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. Man sollte hier auch nicht gleich den Ruf nach Zensur hören wollen, denn die Darstellung der Vergewaltigung von Säuglingen ist offenbar auch den ach so liberalen Medien zu viel der fiktiven Unterhaltung, mindestens aber noch der eingesetzten Kontrollinstanz. Neben einer Verantwortung des Konsumenten kommt also auch völlig zu Recht eine Verantwortung der Produzenten zum Tragen; die Medien dürfen da keine Ausnahmen bilden. Eine Regulierung und Maßregelung durch den Konsumenten allein, der doch nur endlich einmal verzichten können muss, reicht da nicht aus.

GoT gehört sicher nicht auf den Index oder ähnliches, aber wer so tut, als sei es die reinste Unterhaltung und ohne Weiteres ab 16 verantwortungsbewusst konsumierbar, der verkennt die Realität: Kinder sollen zwar faktisch immer früher reif sein; in Wahrheit aber sind sie es nicht und sie werden es auch nicht, ganz gleich, wie sehr man das liberal-libertäre Mantra wiederholt. Je früher man ihnen Verantwortung aufbürdet, die sie psychisch/emotional noch nicht tragen können, desto mehr hält man sie in ihrer psychosozialen Entwicklung auf. Man sehe sich die Kinder an, die nicht mehr still sitzen können und überall mitdiskutieren wollen und sollen, wofür sie nicht die nötige Erfahrung und Weitsicht haben. Da werden 5-Jährige befragt, wohin der nächste Urlaub geht oder welches Auto gekauft wird oder oder oder.
Man sehe sich viele (junge) Erwachsene an, die nicht mehr in der Lage sind, ihre Bedürfnisse aufzuschieben, immerzu in den unmöglichsten Situationen das Mobiltelefon in der Hand haben oder rumstänkern, wenn eine bestellte Ware nicht gleich am nächsten Tag vor der Türe liegt.

Da haben Eltern versagt, weil sie von ihren Kindern geliebt werden wollen, weil sie ein schlechtes Gewissen deshalb haben, weil sie keine Zeit für sie haben. Freigiebigkeit und verantwortungsvolle Liebe werden hier verwechselt.
Da haben Medien versagt, die sich anmaßen, die besseren Eltern zu sein und in Wahrheit nur die Hand aufhalten, um sich für ihren Bärendienst auch noch bezahlen zu lassen.
 
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SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Ich empfinde deine Beiträge als dermassen unangenehm - nicht wegen des Inhalts, sondern der Art und Weise, wie du dich artikulierst - dass ich mir das Recht nehme, dies zu kritisieren. Das betrifft mich nämlich weitaus direkter, als irgendwelche Fernsehserien.
Es steht dir natürlich frei das zu tun. Ebenso wie es dir frei steht, Beiträge von mir der Forenadministration zu melden, wenn sie dir unangemessen erscheinen. Ich nehme zwar an, dass die Moderatoren deine Ansicht nicht teilen (wäre das so hätte ich sicher schon davon vernommen) aber natürlich ist dieser Weg offen.
Nur innerhalb dieses Threads möchte ich nicht mit dir über meinen Diskussionsstil diskutieren - eröffne dazu ein weiteres Thema, dann nehme ich dort gerne teil, vielleicht finden sich ja noch andere Leute, die mir und/oder dir mit Beispielen (Zitate wären gut) beispringen zum Thema "SilentCry hat den aggressivsten Diskussionsstil auf Apfeltalk". Würde mich geehrt fühlen wenn es einen Thread hier zu meiner Person gäbe. Wirklich.
 

SilentCry

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... Er hatte seine Mutter besucht, die Mutter ist in der Küche gestolpert, sich dabei irgendwie mit dem Küchenmesser den Arm aufgeschnitten. Nix passiert, paar Stiche genäht und das wars. Hat natürlich stark geblutet, was zu viel war. Das hat dann nicht nur ein paar Tage gedauert, sondern ging ab in die Psychiatrie, starke Medikamente, usw. Der Bekannte ist damals eine Woche unter Medikamenteneinfluss wie ein Zombie rumgelaufen, weil ihn eine solch triviale Sache in der Realität völlig aus der Bahn gehauen hat.

Diese Anekdote möchte ich mit einer von mir flankieren. In meiner alten Wohnung hatte ich eine Art kleines Fitness-Studio. Ein Freund von mir trainierte dort, ich war im Nebenzimmer, ein heftiger Aufprall, ein Schrei, ich gehe rüber, er ist von der Klimmzugstange gefallen (nicht fragt mich...) und hat sich den Arm gebrochen, verdreht - ich habe sofort die Rettung gerufen, bin mit ihm gefahren, habe ihm bei der Untersuchung beigestanden, mit den Ärzten über die Gabe von Schmerzmitteln diskutiert, etc.
Und ich habe kein Trauma davon getragen.

In der Realität, wo ich etwas tun kann, fühle ich mich in solchen Situationen nicht überfordert. Das hilflose Akzeptieren von Folter aber, das belastet mich.

Ich widerspreche also deiner Theorie, dass (sagen wir's mal so) "sensible" Menschen nicht alltagstauglich in Ausnahmesituationen reagieren können.
 

Bertha

Finkenwerder Herbstprinz
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Würde mich geehrt fühlen wenn es einen Thread hier zu meiner Person gäbe. Wirklich.

Reicht Dir dieser hier immer noch nicht?

Mag sein, daß die Serie widerwärtig ist.
Das wiederholte, endlose Auswälzen der eigenen Betroffenheit resp. der subjektiv empfundenen Traumatisierung ist es ebenso.
Es sieht stark so aus, daß Du einen zumindest mir nicht nachvollziehbaren Nutzen aus derlei Verhalten ziehst.

Ich bin nicht der Ansicht, daß hier der richtige Platz für solch Benehmen ist.
 
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Snoopy181

Roter Astrachan
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16.02.09
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Siehst du, genau das meine ich. Wer nicht deiner Meinung ist, den wertest du ab. Systematisch, polemisch und penetrant.
Und das macht diese Diskussion fuer mich so unglaubwuerdig: Du pflegts in diesem Forum mit Abstand den aggressivsten, polemischsten und polariserendensten Diskussions"stil", aber hier laesst du jetzt das Sensibelchen 'raushaengen? Nachdem du 10h lang nicht abschalten konntest? Unglaubwuerdig.
Sorry - ich kann die Linie deiner Anwürfe, sofern diese eine Linie haben, nicht nachvollziehen. An anderer Stelle könnte man interpretieren, eine Diskussion ist es für dich nur, wenn du deinen Standpunkt am Ende durchsetzt - geschieht das nicht, ist entweder die Diskussion keine Diskussion oder dein(e) Diskussionspartner dir nicht würdig. […]
Genau genommen greifst du meinen Diskussionsstil (sogar forumsweit) an - das ist natürlich legitim, aber nicht Thema des Threads. Ich möchte hierbei gerne GoT zitieren: " ".
Quod erat demonstrandum.

Für dich gibt es nur schwarz und weiß.

Wer mit dir diskutiert und nicht auf deiner Linie ist, liegt falsch und dem wird unterstellt, dass er nur seinen Standpunkt durchsetzen will. Dabei bist du derjenige, der alles so dreht, dass es in sein Bild passt. Und der letzte Satz spiegelt genau das wieder, was Scotch geschrieben hat: Du wertest andere Posts sehr schnell ab. Wie meinen letzten Beitrag auch.

Und weil du auf deine aggressive Posterei nur wenig Widerspruch bekommst (weil die meisten einfach keine Lust haben, mit einem derart von sich selbst überzeugten Meinungsführer zu diskutieren), denkst du auch noch, du wärst auf der richtigen Fährte.

Aber ich weiß, das hat ja nichts mit dem Thema zu tun und deswegen ist es dir egal. Wobei wir dann wieder bei deinem Vorwurf wären, dass eine Diskussion für dich nur dann eine solche ist, wenn du deinen Standpunkt vertreten kannst. Nur jetzt gegen dich gerichtet, aber das siehst du ja sicherlich anders.
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Ich habe kein Problem mit eurer Kritik an meinem Diskussionsstil. Ich sehe nämlich keine inhaltliche Kritik, euch passt "die Art" nicht, was ich "klar und deutlich ausdrücken" nenne, nennt Ihr dann einfach "polemisch" (negativ gefärbt), dubiose Anwürfe wie ich sei unglaubwürdig in meiner Abscheu weil ich die Serie komplett gesehen habe _kann_ ich gar nicht anders als mit dem gebotenen Zynismus kommentieren sonst müsste ich denjenigen, der sowas behauptet ja für debil halten; wenn ich mich über die Serie äußere, "wälze ich meine Betroffenheit aus" - aber die Befürworter von Folter- und Ekelszenen wälzen sich hier ebenso aus, es gibt keinen GoT-Fan der geschrieben hätte "ja, stimmt, diese Serie ist widerwärtig, jetzt erkenne ich es auch" aber von mir wird verlangt, im Sinne einer Diskussion (deren Parameter offenbar nur meine "Gegner" zu bestimmen bestimmt zu sein glauben) meinen Standpunkt zu verändern, etc.

Zudem wird versucht, meine Haltung zu GoT dadurch zu diskreditieren, dass man mich als Gesprächspartner diskreditiert, so ungefähr: "Es ist nun egal ob er Recht hat, ob wirklich Leute, die bei Folterschreien unberührt bleiben oder das gar als unterhaltsam empfinden, wenn ein Mensch verbrannt wird, psychomotorisch verroht sind - er diskutiert nicht so wie wir wollen (demütig, wendehalsmäßig) also greifen wir nicht die Sache sondern den Menschen an." In der Kampfrhetorik wird das Umschalten von "ad rem" zu "ad hominem" durchaus empfohlen.

Ich konstatiere also: Zur Sache ist kaum noch etwas zu sagen. Die Positionen sind recht klar. Die GoT-Fans halten Menschen wie mich, die vor Schmerzen und Qual schreiende Menschen nicht als unterhaltsam und die filmische Ausbreitung solcher Szenen als bedrückend empfinden für, salopp gesagt "Weicheier bei denen in der Erziehung was schief gegangen ist und die nicht in der Lage wären, einem Unfallopfer zu helfen" und Menschen wie ich (und auch auf die Gefahr alleine da zu stehen) sind nicht sicher, dass eine derartige Abstumpfung gegenüber menschlichem Leid (wenn auch nur "simuliert") auf einen hinreichend sensiblen Charakter schließen lässt oder ob die dafür nötige Verrohung nicht vielleicht schon begonnen hat, pathologische Züge anzunehmen.

Ich denke, das ist das Fazit dieses Threads.

Ich sage noch was deutlich: Die persönlichen Angriffe gegen mich und gegen meinen Stil erscheinen mir so: Ich habe einen Punkt aufgeworfen, nämlich die aus meiner Sicht zulässige Frage, wie Folterschreie und Menschenverstümmelung/-verbrennung als _unterhaltsam_ empfunden werden kann und die Verteidiger der Serie (die, die nicht rechtzeitig bekannt haben, dass sie die Gewaltszenen auch ekelhaft finden aber von der Geschichte fasziniert sind) haben dazu kein Argument. Mehr noch, ich unterstelle bewusst dass sie erkennen, dass es ihnen beispielsweise schwer fallen würde, ihrer Mutter diese Serie vorzuspielen und dann zu sagen "schau Mama, da wird ein Mensch bei lebendigem Leibe verbrannt, man hört sie minutenlang in Höllenqualen schreien, ist das nicht unterhaltsam?" bei ihrer Mutter vermutlich heftige Reaktionen hervorrufen würden der Art "Kind, was ist los mit dir? Habe ich dich dazu erzogen, was habe ich nur falsch gemacht?". Und diese Erkenntnis nehmen mir nun einige der Folterszenen-Apologeten übel.

Damit kann ich leben. Es gibt auch andere (und zwar auch im "gegnerischen" Lager).
 
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