- Registriert
- 24.01.06
- Beiträge
- 5.589
Digitalkameras haben gewaltige Veränderungen in der Fotowelt mit sich gebracht, eine davon ist die Art und Weise, wie wir unsere Fotos aufheben. Professionelle Anwender müssen sich mit der Zeit daran gewöhnen, dass Negativarchive der Vergangenheit angehören. Normalsterbliche Benutzer ohne hochprofessionelle Standards werden zwar weiterhin Fotoalben basteln, aber auch das geht zurück. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Fotos, die man im Alltag so schießt, rasant an. Mit der Zeit sammeln sich also Berge an wirklich schönen Fotos an, die irgendwie aufgehoben werden wollen - nur wie? In dieser Kurzübersicht geht es nicht um Bearbeitungsfunktionen oder schöne Druckalben, sondern einzig und allein um die digitale Mediathek.
1) Die günstige Lösung - iPhoto
Eins direkt zu Anfang: iPhoto genügt keinerlei professionellen Ansprüchen, richtet sich jedoch auch direkt an Heimanwender. Als Teil der iLife-Suite ist es auf jedem Mac in irgendeiner Variante enthalten, wir konzentrieren uns hier auf iPhoto '08. Das Programm selber hat klare Stärken: Es ist relativ schnell, einfach zu bedienen und bietet simple Verwaltungsmöglichkeiten. So werden Fotos nach Datum automatisch in "Ereignisse" eingeteilt, was auch sehr gut klappt. Standardmäßig verwendet iPhoto einen Container, arbeitet auf Wunsch jedoch auch mit einer Ordnerstruktur. Darüber hinaus werden die Fotos in einer einzigen Datei gespeichert, welche keinen schnellen Zugriff auf Fotos ermöglicht. Bei großen Bibliotheken verliert man so schnell die Übersicht. Im Gegensatz zu alten Versionen kommt iPhoto 7 jedoch sehr gut mit vielen Dateien zurecht und büßt auch bei 25.000 Fotos keine deutliche Leistungsprobleme ein. iPhoto kann mit Tags umgehen, die Tagverwaltung selber ist praktisch und unkompliziert.
Preis: Programm ist bei Computerkauf inklusive, ansonsten 79€
2) Die Adobe-Lösung - Lightroom
Lightroom wurde als Fotoverwaltung und Ergänzung zu Photoshop entwickelt und sollte professionellen Fotografen sowohl ein vernünftiges RAW-Management und Fotobearbeitung als auch eine sinnvolle Bibliothek an die Hand geben. O'Reilly gab dem Programm den Untertitel "iPhoto Pro / Aperture Lite", was den Inhalt des Programms sehr gut auf den Punkt bringt: Die Verwaltungsfunktionen von Lightroom sind gegenüber iPhoto um einiges besser und ermöglicht eine normale Ordnerstruktur, welche ähnlich wie in iTunes automatisch verwaltet wird: Lightroom kopiert importierte Bilder automatisch und verwaltet dabei auch wichtige Kleinigkeiten wie Dateinamen.
Die Suche durch die Bibliothek verfügt über mächtige Funktionen: Genaue Suchparameter ermöglichen es, die Stecknadel im Heuhaufen zu finden. Die Bibliothek selber ist clever angelegt: Sämtliche Änderungen an einem Foto werden nicht zusammen mit dem ganzen Bild gespeichert, sondern nur einzeln als Änderungen. Das bedeutet, dass vier verschiedene Bearbeitungen von einem Foto nicht viermal so viel Platz wie ein Foto verbrauchen. Tags können einfach hinzugefügt werden, die Tagverwaltung lässt keine Wünsche übrig.
Eine wahre Stärke gerade für Profis ist die Möglichkeit, die Bibliothek "offline" zu verwalten: Die Originalfotos, unter Umständen große RAW-Dateien, können auf einem beliebigen Datenträger gespeichert werden, etwa einem externen Laufwerk. Sollte das Laufwerk nicht angeschlossen sein, so kann man jedoch immer noch auf die Fotos zugreifen, da Lightroom eine unabhängige Datenbank mit Vorschaubildern speichert. Die Funktionen sind dann natürlich eingeschränkt, aber das Programm tut nicht so, als wären die Fotos gelöscht. Wenn man das externe Laufwerk wieder anschließt, benötigt Lightroom zwar seine Zeit, um das festzustellen - mit einem kleinen Umweg des Programmneustarts kann man das jedoch überbrücken.
Preis: 269€
3) Aperture - Apples Profilösung
Über die Frage, ob Aperture oder Lightroom professioneller seien, wird so viel gestritten, dass auch wir uns jetzt kein eindeutiges Urteil erlauben möchten. Fest steht jedoch, dass sich Aperture stärker an Profifotografen richtet, dabei jedoch in der eigentlichen Verwaltung nur minimale Unterschiede zu Lightroom aufweist.
Bei den groben Hauptfunktionen lassen sich keine bemerkenswerten Unterschiede feststellen: Auch Aperture erstellt Vorschaubilder und lässt somit Offline-Mediamanagement zu. Ebenso lässt sich in Aperture eine komplexe Ordnerstruktur erstellen, die jedoch mit Aperture ein wenig differenzierter aufgebaut werden kann: Aperture unterscheidet zwischen einer ganzen Reihe an Katalogen, etwa Alben, Ordnern, Projekten oder diversen Extradateien wie Webgalerien oder Fotobücher. Im Gegensatz zu Lightroom setzt Aperture jedoch nicht auf eine "echte" Ordnerstruktur, sondern verwaltet die Fotos standardmäßig in einer großen Bibliotheksdatei, ähnlich wie iPhoto. Vorteile und Nachteile wiegen sich da auf: Obwohl die Dateien nicht direkt zugänglich sind, können doch viele Drittprogrammen mittels dem Medienmanager aus iLife direkt auf die Aperturedatenbank zugreifen. Gleichzeitig besteht keine Gefahr, dass der Anwender oder ein sonstiger Unfall in den organisierten Dateien herumfummelt und eventuell alles durcheinander bringt. In diesem Punkt hat Apple Adobe natürlich einen großen Vorsprung voraus: Als Hersteller des Betriebssystems ist es natürlich leichter, Drittprogrammen den Zugriff auf ein eigenes Datenpaket zu ermöglichen.
Darüber hinaus gibt es wenig zu bemängeln: Die Tagverwaltung ist exzellent und lässt keine Wünsche übrig. Die Suche ist differenziert und ermöglicht schnelles Wiedersehen.
Preis: 319€
Fazit
iPhoto sollte bei kleineren Bibliotheken ausreichen und dürfte Heimanwendern vollkommen genügen. Wer sich jedoch schon in den Prosumerbereich wagt oder gar professionell arbeiten möchte, sollte sich zwischen Aperture und Lightroom entscheiden: Beide Programme haben ihre Stärken und Schwächen, der größte Unterschied ist jedoch in der Oberfläche. Zur Katalogisierung sind generell beide gleich gut geeignet.
Foto: tschay
1) Die günstige Lösung - iPhoto
Eins direkt zu Anfang: iPhoto genügt keinerlei professionellen Ansprüchen, richtet sich jedoch auch direkt an Heimanwender. Als Teil der iLife-Suite ist es auf jedem Mac in irgendeiner Variante enthalten, wir konzentrieren uns hier auf iPhoto '08. Das Programm selber hat klare Stärken: Es ist relativ schnell, einfach zu bedienen und bietet simple Verwaltungsmöglichkeiten. So werden Fotos nach Datum automatisch in "Ereignisse" eingeteilt, was auch sehr gut klappt. Standardmäßig verwendet iPhoto einen Container, arbeitet auf Wunsch jedoch auch mit einer Ordnerstruktur. Darüber hinaus werden die Fotos in einer einzigen Datei gespeichert, welche keinen schnellen Zugriff auf Fotos ermöglicht. Bei großen Bibliotheken verliert man so schnell die Übersicht. Im Gegensatz zu alten Versionen kommt iPhoto 7 jedoch sehr gut mit vielen Dateien zurecht und büßt auch bei 25.000 Fotos keine deutliche Leistungsprobleme ein. iPhoto kann mit Tags umgehen, die Tagverwaltung selber ist praktisch und unkompliziert.
Preis: Programm ist bei Computerkauf inklusive, ansonsten 79€
2) Die Adobe-Lösung - Lightroom
Lightroom wurde als Fotoverwaltung und Ergänzung zu Photoshop entwickelt und sollte professionellen Fotografen sowohl ein vernünftiges RAW-Management und Fotobearbeitung als auch eine sinnvolle Bibliothek an die Hand geben. O'Reilly gab dem Programm den Untertitel "iPhoto Pro / Aperture Lite", was den Inhalt des Programms sehr gut auf den Punkt bringt: Die Verwaltungsfunktionen von Lightroom sind gegenüber iPhoto um einiges besser und ermöglicht eine normale Ordnerstruktur, welche ähnlich wie in iTunes automatisch verwaltet wird: Lightroom kopiert importierte Bilder automatisch und verwaltet dabei auch wichtige Kleinigkeiten wie Dateinamen.
Die Suche durch die Bibliothek verfügt über mächtige Funktionen: Genaue Suchparameter ermöglichen es, die Stecknadel im Heuhaufen zu finden. Die Bibliothek selber ist clever angelegt: Sämtliche Änderungen an einem Foto werden nicht zusammen mit dem ganzen Bild gespeichert, sondern nur einzeln als Änderungen. Das bedeutet, dass vier verschiedene Bearbeitungen von einem Foto nicht viermal so viel Platz wie ein Foto verbrauchen. Tags können einfach hinzugefügt werden, die Tagverwaltung lässt keine Wünsche übrig.
Eine wahre Stärke gerade für Profis ist die Möglichkeit, die Bibliothek "offline" zu verwalten: Die Originalfotos, unter Umständen große RAW-Dateien, können auf einem beliebigen Datenträger gespeichert werden, etwa einem externen Laufwerk. Sollte das Laufwerk nicht angeschlossen sein, so kann man jedoch immer noch auf die Fotos zugreifen, da Lightroom eine unabhängige Datenbank mit Vorschaubildern speichert. Die Funktionen sind dann natürlich eingeschränkt, aber das Programm tut nicht so, als wären die Fotos gelöscht. Wenn man das externe Laufwerk wieder anschließt, benötigt Lightroom zwar seine Zeit, um das festzustellen - mit einem kleinen Umweg des Programmneustarts kann man das jedoch überbrücken.
Preis: 269€
3) Aperture - Apples Profilösung
Über die Frage, ob Aperture oder Lightroom professioneller seien, wird so viel gestritten, dass auch wir uns jetzt kein eindeutiges Urteil erlauben möchten. Fest steht jedoch, dass sich Aperture stärker an Profifotografen richtet, dabei jedoch in der eigentlichen Verwaltung nur minimale Unterschiede zu Lightroom aufweist.
Bei den groben Hauptfunktionen lassen sich keine bemerkenswerten Unterschiede feststellen: Auch Aperture erstellt Vorschaubilder und lässt somit Offline-Mediamanagement zu. Ebenso lässt sich in Aperture eine komplexe Ordnerstruktur erstellen, die jedoch mit Aperture ein wenig differenzierter aufgebaut werden kann: Aperture unterscheidet zwischen einer ganzen Reihe an Katalogen, etwa Alben, Ordnern, Projekten oder diversen Extradateien wie Webgalerien oder Fotobücher. Im Gegensatz zu Lightroom setzt Aperture jedoch nicht auf eine "echte" Ordnerstruktur, sondern verwaltet die Fotos standardmäßig in einer großen Bibliotheksdatei, ähnlich wie iPhoto. Vorteile und Nachteile wiegen sich da auf: Obwohl die Dateien nicht direkt zugänglich sind, können doch viele Drittprogrammen mittels dem Medienmanager aus iLife direkt auf die Aperturedatenbank zugreifen. Gleichzeitig besteht keine Gefahr, dass der Anwender oder ein sonstiger Unfall in den organisierten Dateien herumfummelt und eventuell alles durcheinander bringt. In diesem Punkt hat Apple Adobe natürlich einen großen Vorsprung voraus: Als Hersteller des Betriebssystems ist es natürlich leichter, Drittprogrammen den Zugriff auf ein eigenes Datenpaket zu ermöglichen.
Darüber hinaus gibt es wenig zu bemängeln: Die Tagverwaltung ist exzellent und lässt keine Wünsche übrig. Die Suche ist differenziert und ermöglicht schnelles Wiedersehen.
Preis: 319€
Fazit
iPhoto sollte bei kleineren Bibliotheken ausreichen und dürfte Heimanwendern vollkommen genügen. Wer sich jedoch schon in den Prosumerbereich wagt oder gar professionell arbeiten möchte, sollte sich zwischen Aperture und Lightroom entscheiden: Beide Programme haben ihre Stärken und Schwächen, der größte Unterschied ist jedoch in der Oberfläche. Zur Katalogisierung sind generell beide gleich gut geeignet.
Foto: tschay
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: