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Ein Apfel, zwei Bisse: Multi-User-Support für iOS?

Martin Wendel

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Auf Desktop-Systemen vollkommener Alltag, erlaubt Apple auf seinen iOS-Geräten nicht, mehrere Benutzer anzulegen. Selbst Konkurrent Microsoft macht sich in einem seiner jüngsten Werbespots für das Surface lustig über diese Einschränkung in Apples mobilem Betriebssystem. Ob zurecht oder nicht, darüber zerbrechen sich unsere Redakteure Michael Reimann und Martin Wendel die Köpfe.[PRBREAK][/PRBREAK]

Ein-Apfel-zwei-Bisse.jpg

Hat ein Multi-User-System in der Post-PC-Ära keine Bedeutung mehr? Natürlich hat es das!
von Martin Wendel


Mit der Veröffentlichung des iPads haben Steve Jobs und Apple die Post-PC-Ära quasi eingeläutet. Fort von stationären Computern, Bildschirmen, Tastaturen, Mäusen und komplizierten Betriebssystemen führt der Weg hin zu einem für jeden einfach zu bedienenden Gerät, in der Cloud abgesicherten Daten und auf wenige Funktionen spezialisierte Apps. Eine der elementaren Funktionen von modernen Betriebsystemen – die Unterstützung mehrerer Benutzer – hat es bislang aber nicht ins Konzept von iOS geschafft. Geräte der Konkurrenz, die auf Windows oder Android als Betriebssystem setzen, bieten eine solche Funktionalität hingegen bereits länger.

Genau wie OS X baut auch iOS auf einem Unix-Kernel, einem waschechten Mehrbenutzersystem, auf. Die Voraussetzungen sind theoretisch also gegeben, bisher hat sich Apple aber geweigert, mehrere Benutzer für iOS-Geräte anlegen zu lassen. Mag das beim iPhone, bei dem es sich doch eher um ein persönliches Gerät handelt, nicht unbedingt notwendig oder wichtig erscheinen, würde eine solche Funktion vielen iPad-Nutzern sehr gelegen kommen. In vielen Familien und auch Unternehmen gehört es nämlich zum Alltag, dass ein iPad von mehreren Personen verwendet wird – und hier fangen die Probleme an.

Die Bedienung des iPads ist darauf ausgerichtet, Apps zu verwenden. Und Apps haben die Eigenart, in der Regel nur auf die Anmeldung oder Nutzung einer Person ausgelegt zu sein. So müsste man sich in der Facebook-App immer wieder an- und abmelden, in vielen Spielen an einem gemeinsamen Spielstand daddeln oder auf die persönliche iCloud verzichten, da man sich für den Zugriff auf Kontakt- und Kalenderdaten nur mit einer ID am Gerät anmelden kann. Von der Problematik, dass jeder Nutzer Zugriff auf alle persönlichen Daten hätte, ganz zu schweigen. Mit dieser Aufzählung kratzt man selbstverständlich nur an der Oberfläche an Einschränkungen, die einem von iOS bei der Nutzung mit mehreren Personen auferlegt werden.

Diese Probleme schreien förmlich nach der Möglichkeit, mehrere Benutzer für iOS-Geräte anlegen zu können. Warum Apple diese Funktion bisher nicht anbietet, kann nur spekuliert werden. Als Argument wird immer wieder hervorgebracht, dass Apple so einfach mehrere Geräte verkaufen könne – jedem Kopf im Haushalt sein iPad. Warum bietet dann zum einen die Konkurrenz, die genauso auf hohe Verkaufszahlen aus ist, genau eine solche Funktionalität an und warum stellt zum anderen dann niemand bei einem Desktop-System den Multi-User-Support in Frage?

Die Gründe liegen meiner Meinung nach woanders. Apple ist bekannt dafür, Funktionen erst dann in iOS zu integrieren, wenn sie perfekt funktionieren. iOS-Geräte haben derzeit nicht mehr als ein Gigabyte Arbeitsspeicher eingebaut. Um einen nahtlosen Wechsel der Benutzer mit laufenden Prozessen zu erlauben, könnte sich das als Flaschenhals erweisen. Ebenso könnte eine Unterstützung von mehreren Benutzern derzeit einfach nicht in Apples großen Plan passen. Zu gerne hält man Hardware- und Software-Funktionen zurück, um Verkaufsargumente für die nachfolgenden Geräte zu schaffen – man denke nur an Retina-Displays und Touch ID. Vielleicht wird es aber mit iOS 8 ja endlich so weit sein? Man kann nur hoffen und abwarten.

Multi-User-Betrieb - Nein Danke!
von Michael Reimann

Mehrere Benutzer unter iOS. Da kann ich nur sagen: „Nein Danke“. Aus ganz einfachen Gründen – und ich will dabei nicht das „Apple will mehr Geräte verkaufen“ Argument bringen. iPads, iPhones und iPods sind darauf ausgelegt, als persönliche elektronische Geräte zu funktionieren. Ich will damit sagen: Sie gehören in der Regel einer Person, die sie dann auch uneingeschränkt (im Rahmen der normalen iOS-Beschränkungen) nutzt. Daher ist dafür kein Multi-User-Betrieb nötig.

Der nächste Grund ist die Stabilität. Wir alle schätzen unsere Apple-Devices doch für ihre – in der Regel – reibungslose Funktion. Wir müssen uns keine Gedanken machen, ob das Gerät funktioniert oder nicht, es funktioniert. Mit einem Multiuserbetrieb handelt man sich zahlreiche Probleme ein. Vom zu geringen Speicher und der vielleicht noch nicht ausreichenden CPU-Leistung mal abgesehen, benötigen Mehrbenutzer-Systeme zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert wenn Benutzer A auf dem System eingreift um Benutzer B zu manipulieren. Oder wenn ein Benutzer vorhat, einen Jailbreak durchzuführen und der andere Nutzer das nicht möchte.

Aber auch ganz alltägliche Probleme kommen damit hoch. Wenn es mehrere Benutzer unter iOS geben soll, welcher davon ist der „Chef“? Wer darf die anderen Benutzer einrichten? Dieser Administrative Nutzer hat dann naturgemäß mehr Rechte auf dem System, als die anderen. Das führt dann neben technischen Sicherheitsproblemen auch zu sozialen. Was ist, wenn das „Admin-Kennwort“ in falsche Hände gerät? Was ist, wenn der Admin-User aus einer Laune heraus alle anderen User sperrt oder gar löscht (inklusive der iCloud-Daten)? Was passiert mit Ortungsdiensten, wenn User A sie einschaltet, User B das nicht möchte? Und wenn es keinen Admin-User gibt, weil doch alle gleichberechtigt sind: Wem gehört das Gerät dann eigentlich?

Diese Fragen bleiben derzeit unbeantwortet und nur, weil der Kernel (wirklich auch nur die unterste Schicht im System) einen Multi-User-Betrieb unterstützt muss man das noch lange nicht zur Oberfläche durchreichen. Die Probleme sind aus meiner Sicht größer als der Nutzen.
 
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doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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Für das iPhone stimme ich Herrn Reimann zu, beim iPad bin ich auf der Seite von Herrn Wendel.

Mehrere Benutzerkonten oder -profile oder wie auch immer man das nennen würde, wären auf dem iPad schon praktisch. Alleine um die verschiedenen Konfigurationen in Mail, etc., verwalten zu können.

Mir ist schon klar, dass sich Apple freut, wenn jeder sein eigenes iPad kauft, aber wie realistisch ist das denn? Vor allem für die Couch-Surfer-Fraktion.

Telefone werden selten geteilt, da man sich ja immer entscheiden müsste, wer heute welches Gerät mitnimmt und damit unter welcher Nummer die Person zu erreichen ist.

Die Besitzfrage, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne der Administration, ist meiner Meinung nach keine. Zu erst gehört das Gerät mal demjenigen, der es bezahlt hat. Bei einem Haushalt mit gemeinschaftlichen Gütern ist das wie bei allen anderen Gütern auch: die Gemeinschaft muss sich einigen. Dass die Administationsrechte für ein iPad jetzt den alles entscheidenden Ehestreit auslösen sehe ich irgendwie nicht passieren.

Was die technische Machbarkeit angeht bin ich weitestgehend Laie, aber wäre es nicht möglich beim Wechsel von einem Benutzer zum anderen den RAM-Inhalt des zuletzt aktiven Nutzers auf die "Platte" zu schreiben? Analog zum Tiefschlaf-Verhalten eines Macs? Dadurch dass die Geräte alle mit Flash-Speichern ausgestattet sind, sollten sich doch die Lese-/Schreibzeiten für 1 GB in erträglichen Grenzen halten.

Und die ganzen weiteren Funktionen, wie Kindersicherung etc. kommen ja dann noch dazu.

Selbst einen Gast-Account, der überhaupt keine eigenen Konfigurationen etc. vornehmen kann, fände ich praktisch.
 

Mitglied 129448

Gast
Für das iPhone stimme ich Herrn Reimann zu, beim iPad bin ich auf der Seite von Herrn Wendel.
Das habe ich mir beim Lesen des Artikels auch so überlegt. Das iPhone ist wirklich ein "persönliches" Gerät ist, welches man in der Regel ja auch unterwegs immer dabei hat (Es ist ja immer noch ein "Handy" ;) ). Zudem: Wie soll man das iPhone sinnvoll nutzen wenn nur eine SIM-Karte und damit auch nur eine Rufnummer vorhanden ist? Als Familientelefon, auf dem für alle Familienmitglieder angerufen wird, quasi als Festnetzersatz? Praktikabel ist das wohl nicht! Zudem wäre es nicht gerade eine günstige Lösung. Zudem kommt die Nutzung der Speicherkapazität. Wie läuft es wohl die 16GB zwischen 2 oder 3 Nutzern aufzuteilen? ;)

Wohingegen das iPad auch ganz gut als Multinutzer-Gerät zu Hause verwendet werden kann. Sei es zur Unterhaltung mit Watchever oder anderen Multimedia-Inhalten, der Steuerung der heimischen Multimedia-Geräte oder für die heimische Hausautomation.

Grundsätzlich muss ich aber für mich persönlich feststellen: Wirklich brauchen, tue ich es weder auf dem iPhone noch auf dem iPad. Wenn es denn irgendwann kommen sollte bleibt es ungenutzt, genau wie Siri!
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
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Provokant gefragt:
Ist "Multi-User" nicht auch auf dem Desktop OS ein Relikt?

Wer nutzt bei seinem Mac überhaupt noch den Multi-User-Modus?

Provokante Antwort:
Apple sollte OS X weiter entschlacken und ebenso wie "Front-Row" auch den "Multi-User-Mode" aus OS X entfernen.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Ich kann die Haltung des Herrn Reimann gar nicht nachvollziehen. Performance ist ja kein Problem solange immer nur ein User zeitgleich angemeldet ist, und alle anderen angesprochenen Probleme sind doch bereits erfolgreich am Desktop gelöst worden. Mit seiner Argumentation könnte man direkt auch am Desktop Multiuser abschaffen. Bitte nicht.
 

urehn

Querina
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Mann/Frau/Kinder, die _GLEICHZEITIG_ ein iPad bedienen?
Nee, das Performance- und Speicherargument ziehen gegen eine Multiuserumgebung nicht wirklich!
 

Mitglied 105235

Gast
Zu der Besitzerfragestellung, möchte ich erst einmal eine gegen frage bringen. Wenn nur ein Mac im Haushalt mit mehren Benutzer ist, wem gehört dieser? Wer hat welche Rechte? Wieso stellt sich hier nicht diese frage schon, wenn sie wirklich so wichtig ist?! Das mit den Administrationsrechten könnte man ganz einfach lösen, beide Zusammen geben ein Teil des Passwortes ein Bsp. ich den Vorderteil und meine Freundin den Hinterenteil, oder mit dem Touch ID Sensor müssen beide nach einander den Finger draufhalten. Die eigentlichen Nutzer A und B haben keine Administrationsrechte.

Jedoch wie kommt mir eine viel Interessanter frage dabei, wie ist es mit der Speicherverwaltung. Soll bei einen 16GB iPad einfach beide jeweils 8GB haben oder sollte sich der Speicher geteilt werden oder soll es eine Mischung aus beiden geben? Ich wäre für eine Mischung aus beiden, denn das hätte den Vorteil gegenüber den komplett getrennten Speicherungen das keine Daten Doppelt vorhanden wären. Denn Bsp unsere Urlaubsbilder zusammen braucht sie und auch ich nicht dann extra auf dem iPad zuhaben, den es gibt einen "Ordner" mit diesen wo wir beide drauf zugreifen können. Jedoch sollte es trotzdem noch dann etwas geben wo ich nur meine Bilder habe und sie nur ihre Bilder und das ganze lässt sich auf beliebig viele andere Daten noch anwenden.


Im Unternehmen ist diese frage relativ schnell beantwortet, dem Unternehmen gehört das iPad und die Jungs aus der IT Abteilung haben die Administrationsrechte und alle anderen haben diese nicht. Wenn am iPad etwas geändert werden muss, dann braucht man jemanden von der IT Abteilung.
 

Michael Reimann

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... und alle anderen angesprochenen Probleme sind doch bereits erfolgreich am Desktop gelöst worden. Mit seiner Argumentation könnte man direkt auch am Desktop Multiuser abschaffen. Bitte nicht.

Ja, hätte man Tat bereits längst abschaffen sollen. Die Probleme sind nicht gelöst. Immer noch werden standardmäßig alle Nutzer mit Adminrechten versehen und nur wer eine halbwegs gute IT-Kenntnis hat, kann sein Windows/MacOS wirklich sicher machen. Die meisten Haushalte, für die eine Mehrbenutzer-Fuktion gut wäre, haben aber genau das nicht. Das sind die angesprochenen Familien in denen eben nur schnell mal ein Account für die Tochter, den Sohn oder so eingerichtet werden soll. Abgesehen von der fehlenden Kontrolle, was die Kleinen dann auf ihren Accounts so machen, ist die Verwaltung der Selben eben nichts für Laien.

Viele tun sich ja jetzt schon schwer ihre iDevices mit iTunes korrekt zu verwalten, wie soll das erst werden, wenn dann noch mehrere Accounts im Spiel sind.
 

Michael Reimann

Geschäftsführung
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Das mit den Administrationsrechten könnte man ganz einfach lösen, beide Zusammen geben ein Teil des Passwortes ein Bsp. ich den Vorderteil und meine Freundin den Hinterenteil, oder mit dem Touch ID Sensor müssen beide nach einander den Finger draufhalten. Die eigentlichen Nutzer A und B haben keine Administrationsrechte.

Das klingt erstmal nach einem sehr komplizierten Verfahren. Zwei-Wege-Autentifizierung ist zwar eine feine Sache, aber das erinnert mich eher an den Film War Games: "Sir ... Drehen Sie Ihren Schlüssel ... SIR!!!" :D

Jedoch wie kommt mir eine viel Interessanter frage dabei, wie ist es mit der Speicherverwaltung. Soll bei einen 16GB iPad einfach beide jeweils 8GB haben oder sollte sich der Speicher geteilt werden oder soll es eine Mischung aus beiden geben?
Das ist die wirklich spannende Frage. Wird nur der Account aufgeteilt oder auch gleich die Systemresourcen. Und wer legt das fest?
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Und wie stellst du dir dann Mail/Kontakte/Kalender auf einem Familien-iPad vor? Oder kommst du jetzt echt mit jedes Familienmitglied braucht ein eigenes iPad?
 

chaos_bond

Jerseymac
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man sollte sich einen Mittelweg ausdenken. Wie wäre es wenn es einen Admin gäbe dieser aber das Gerät im Admin-Modus gar nicht nutzen kann sondern nur die Rechte vergibt bzw. die Einrichtung für alle User durchführt. Als Nutzer muss er sich zusätzlich einrichten. Dann könnten in Unternehmen die IT Leute die Geräte für die Mitarbeiter so einrichten wie sie den Unternehmensvorgaben entsprechen und für die normalen Nutzer wären alle Rechte gleich. Das wäre für iphone und ipad sinnvoll auf dem Weg in die Unternehmen. Hier sollte Apple das Feld nicht Microsoft überlassen.
 

HUGO.88

Tydemans Early Worcester
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Super Thema! Das ist eine der Fragen wo wirklich erkennbar wird "Wohin die Reise geht". Bzw. es wird hoffentlich bald eine erkennbare Vision von Apple zu dieser Frage geben.

Für das iPhone stimme ich Herrn Reimann zu, beim iPad bin ich auf der Seite von Herrn Wendel.

Eigentlich lässt sich die Frage aber leicht beantworten wenn man eine andere Frage klärt: Wann brauche ich Multi-User?

Beispiele:

- Ich möchte jemanden mit meinem iPhone telefonieren lassen, aber ihm keine Möglichkeit geben (aus Versehen) meine Mails zu lesen.

- Ich möchte schnell mal meine Mails auf dem "Sofa"-iPad lesen. Das gehört aber meiner Schwester und die hat Ihre Mails dort in Mail integriert. Was nun?

- Gleiches gilt beim "Sofa"-iPad für Lesezeichen in Safari; für den Kalender; die Notizen; für die iTunes-Mediatek; die Fotosammlung; die Erinnerungen

Also so betrachtet fasst Apple alles was für den Multi-User in Frage kommt in der iCloud zusammen. Schaut man dann die Entwicklung der Verknüpfung von Cloud und Hardware an, so wäre es doch besser gar keinen festen User mehr zu haben.

Sondern: Einfach eine Hardware die am Fingerabdruck erkennt welcher User mit diesem Gerät gerade hantieren möchte. Und dann wird alles aus der Cloud geladen, bzw. dort gespeichert.

Erfordert natürlich die Klärung vieler offener Fragen: Wer ist Admin des OS, Was ist mit langsamen Internet-Verbindungen, Datenunsicherheit der Cloud, Abhörsicherheit der Übertragungswege, usw.

Apple sollte OS X weiter entschlacken und ebenso wie "Front-Row" auch den "Multi-User-Mode" aus OS X entfernen.

Angenommen die Reise geht in die Richtung? Entspricht ja meiner Überlegung. Was werden die User sagen?



Nee, das Performance- und Speicherargument ziehen gegen eine Multiuserumgebung nicht wirklich!
Lach. Natürlich nicht. Multi-User ging doch schon vor mehreren Jahrzehnten auf Rechnern die neben dem aktuellen iPhone wie billige Taschenrechner aussehen.


Spiele hab ich bei der Betrachtung jetzt absichtlich vernachlässigt. Wie funktioniert denn bei der PS und bei der XBox die Multi-User Verwaltung? Das sind doch klassische Multi-User Geräte.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Was spricht denn dagegen einen klassischen Admin-User zu haben der Accounts verwalten darf, und Benutzer-User zu haben die das Gerät normal nutzen können, aber eben keinen Zugriff auf bestimmte Einstellungen haben? So wie es ja auch am Desktop prima funktioniert?

Speicherplatz ist natürlich ein spannender Punkt, aber da muss man sich eben (wie immer schon) vor dem Kauf Gedanken machen und vielleicht nicht das allerkleinste Modell kaufen wenn dann 4 Leute da ihre Daten drauf werfen wollen? Es gibt ja bis zu 128gb...
 

McMartin_de

Welscher Taubenapfel
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In dieser Frage stehe ich voll auf der Seite von M. Reimann. iOS-Geräte - und ich meine nicht nur das iPhone, sondern gerade auch das iPad - sind persönliche Geräte eines Einzelnen.

Und zwar explizit nicht, OBWOHL wir uns in der Post-PC-Ära befinden, sondern gerade WEIL das so ist. Es ist nicht mehr nötig, dass sich eine ganze Familie um einen einzigen PC hockt, der sehr teuer war, viel Platz benötigte und kompliziert zu bedienen war, weshalb es in der Anfangszeit auch nur einen einzigen PC im Haushalt gab, den man gezwungen war, sich zu teilen. Heute sind wir in der glücklichen Lage, dass jede Person ihr eigenes, platzsparend kleines und hochmobiles Gerät besitzen darf, dass sie sich eben nicht mit allen teilen muss.

Heutzutage wird eben viel mehr damit gemacht als - wie damals™ - nur einmal pro Woche die familieneigene Mailadresse (ja, eine einzige für alle) gecheckt oder mal schnell was im Web recherchiert oder der gemeinsame Urlaub gebucht. Es wird damit gelesen, gesurft, gechattet, Musik und Filme konsumiert, geskyped, gefacetimed und vieles mehr. Wenn sich dann die - potentiell 4-Köpfige - Familie am Abend, der Hauptnutzungszeit, um ein einziges iPad balgen muss, dann gute Nacht Marie ;)

DAS ist die Post-PC-Ära: Nicht nur neue, kleinere, bessere Geräte, die aber genauso genutzt werden, wie der Familien-PC von 1990, sondern kleine, hochpersönliche Geräte für jeden Einzelnen. Nicht nur neue Geräte, auch neue Nutzungsgewohnheiten und Möglichkeiten. Willkommen im 21sten Jahrhundert ;)

PS, der Preis ist kein Argument, der Familien-PC von 1990 hat 2000-3000 DM gekostet, dafür gibts heute schon genügend iPad Minis für jeden in der Familie - oder notfalls halt was billigeres mit Android ;)
 

Michael Reimann

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Und wie stellst du dir dann Mail/Kontakte/Kalender auf einem Familien-iPad vor? Oder kommst du jetzt echt mit jedes Familienmitglied braucht ein eigenes iPad?
Meinst Du mich?

Ich habe ja in meinem Artikel explizit geschrieben, dass ich nicht mit dem Argument komme. Aber wenn es tatsächlich einen so großen Bedarf an individuellem Zustand des iDevice gibt, dann muss wohl ein eigenes für Jeden her.

Aber es gibt auch andere Lösungen: Wie wäre es mit Google-Kalender z.B. oder andere Kalender-Apps, die mehrere Accounts verwalten können?
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Ja, gerade weil du nicht mit dem Argument kommen möchtest, frage ich mich ob du das Problem denn nicht siehst? Letzten endes kommst du ja doch wieder mit genau dem Argument. Und ja die iPads haben einen hohen Bedarf an Individualisierung, schon allein weil so viele Apps an iCloud- oder Gamecenter-Accounts hängen, damit wird einem die Individualisierung ja schon aufgedrängt, ob mans möchte oder nicht...

Eine Famile/WG/Geschwister/Firma/Büro hat ein iPad und Mail/Kontakte/Kalender werden entweder gar nicht benutzt oder wird durcheinander geworfen. Auch getrennte Apps sind da eine miese Lösung. "Okay ich nehm die gute App, und im Appstore gibt es noch so eine Müll App, die verwendest dann halt du, und wenn da eine neue Mail für mich ankommt, dann klick bitte nicht drauf sonst ist sie als gelesen markiert und ich bekomme nichts davon mit".... Und wenn das Kind nicht will, dass die Eltern seine Mails lesen ist das Thema eh schon durch, denn die Auswahl an Mailclients mit Passwortschutz ist nicht gerade berauschend...

Das ist doch mist, oder?

Es gibt ja keinen Zwang einen Rechner (egal ob nun Notebook oder iPad) mit anderen Leuten zu teilen, aber das kommt in der Praxis nunmal oft vor.

Wenn Apple das mit dem "Post-PC-Device" ernst meint, dann muss da irgendwann mal was in der Richtung passieren...

Ich zitier mal einfach nochmal meinen Beitrag aus dem anderen Thread, da hab ichs glaub ich ganz gut formuliert:

Es geht ja nicht nur ums Vertrauen. Es ist einfach nervig und umständlich wenn die Mails/Kontakte/Kalender/Erinnerungen/ect der ganzen Familie durcheinander geworfen werden und die Tochter dann versehentlich vom Account des Vaters schreibt, oder Kind A den Spielstand von Kind B verändert.

Oder anderer Fall: Wir haben iPads im Büro, einige zur allgemeinen Verfügung. Ohne mehrere Benutzer Accounts lassen sich aber einige Ansendungsfälle nicht vernünftig lösen, ohne dass es ein großes Durcheinander wird.

Es gibt auch Apps die nunmal an verschiedenen Accounts hängen können. Dropbox zum Beispiel. Klar kann man sich ständig ab und anmelden, aber dann will User A einen Mailanhang in Dropbox speichern, aber User B war noch angemeldet und schon liegt die Datei in der falschen Dropbox....

Man kann die Liste an Anwendungsfällen ewig weiter führen.

Im Endeffekt die selbe Diskussion wie Benutzeraccounts am Computer. Auch wenn man sich gegenseitig vertraut erspart man sich einfach viele Probleme wenn jeder User einen eigenen Account nutzt. Gerade bei Geräten die produktiv genutzt werden. Und Apple ist ja so stolz drauf wie produktiv man mit dem iPad sein kann. Ich denke das muss einfach noch kommen. Zumindest fürs iPad. Das iPhone empfinde ich auch als sehr persönliches Gerät das immer nur an einen User gebunden ist. Aber auch da wäre zumindest ein Gästemodus nett.

Ich kann ein "Ich brauche das nicht" ja total verstehen, aber ein "Das braucht doch fast niemand" kann ich gar nicht nachvollziehen...
 
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HUGO.88

Tydemans Early Worcester
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PS, der Preis ist kein Argument, der Familien-PC von 1990 hat 2000-3000 DM gekostet, dafür gibts heute schon genügend iPad Minis für jeden in der Familie - oder notfalls halt was billigeres mit Android ;)

Der Preis ist sehr wohl ein Argument. Es soll tatsächlich Menschen in Deutschland geben, die auf ein 300€ iPad mehrere Monate sparen müssen.
Das ist nicht böse gemeint. Aber nicht jeder hat nach Abzug aller Kosten hunderte Euro pro Monat über! Und gerade Familien gehören oft zu dieser Gruppe.

Außerdem ist es nicht gerade Nachhaltig viele Geräte zu konsumieren. Und Kinder die Teilen müssen haben dadurch definitiv einen "Sozialen" Vorsprung gegenüber Kindern die das Teilen nicht lernen.
 

Michael Reimann

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Das ist doch mist, oder?

Kommt auf die Apps an. Es gibt durchaus Programme, die besser als die Apple eigenen sind.

Es gibt ja keinen Zwang einen Rechner (egal ob nun Notebook oder iPad) mit anderen Leuten zu teilen, aber das kommt in der Praxis nunmal oft vor.
Das wage ich mal zu bezweifeln. Woher nimmst Du diese Erkenntnis? Im privaten Umfeld ist es inzwischen - aber auch das ist nur eine Vermutung (bzw. eine Erkenntnis in meinem Umfeld) - wohl eher üblich, dass Sohn, Tochter, Frau, Mann, Hund und Katze ihr eigenes Device haben.

Wenn wir von einem Enterprise-Umfeld reden, dann würde ich sogar noch dringender von einer Multiuser-Umgebung abraten. Denn wenn das Device verloren geht (was leider - das weiß ich aus meiner Firma - nur all zu oft passiert) dann sind gleich die Daten von mehreren Nutzern "im Urwald".
 

technikelse

Jakob Lebel
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@smoe: Dann passen iPads offenbar nicht zum Geschäftszweck deines Arbeitgebers. Ich mache einen Smart auch nicht zu einem Transporter nur weil ich eine Ladefläche anflansche. Entweder ihr benutzt Geräte, welche die Anforderungen erfüllen oder es muss für jeden ein eigenes Gerät her. Für den gewerblichen Einsatz taugt das iPad ohnehin nur sehr eingeschränkt. Offenbar ist es auch nicht das Ziel Apples, möglichst viele Geschäftskunden glücklich zu machen, sondern die Fanboygemeinde. Denn nicht der Geschäftskunde fühlt sich genötigt, sich jedes Jahr ein neues iPad zu kaufen, weil Siri oder sonstiger Mist als "breath taking features" gepriesen werden, sondern es ist der Privatanwender. Und wenn man denen keine Multi-user Funktionalität bietet, dann kauft der gerne ein zweites oder drittes oder viertes iPad für den Haushalt. Das scheint nur eine Minderheit zu nerven. Die Apple Aktionäre sind es jedenfalls nicht. ;)
 

Carrera124

Gast
Auf dem iPad halte ich Multiuser-Support für Pflicht, auf dem iPhone eher nicht.
Wobei "User" = "Apple-ID". Sprich, nach dem einschalten wird man gefragt, mit welcher Apple-ID man sich anmelden möchte. Dann das richtige Paßwort dazu eintippen und fertig. Für den ausgewählten und angemeldeten Nutzer greifen dann alle Einstellungen bzw. iCloud, gekaufte Medien und Apps, Mail-Einstellungen, Safari-Bookmarks etc.pp

Schwierig dürfte es allerdings mit dem Speicher bzw. der Datenverwaltung der Apps werden. Wenn sich beispielsweise zwei user zufällig das gleiche Spiel installieren, wäre es ja Blödsinn dieses doppelt zu speichern. Im Fall von Real Racing 3 wären damit unnötigerweise 1,5 GB verschwendet.
Die iOS Systemarchitektur müsste also so umgebaut werden, dass alle Apps in einem neutralen Bereich gespeichert werden, und je nach angemeldetem Nutzer für diesen sichtbar sind oder nicht. Damit hätte man schonmal sichergestellt, dass jede App nur 1x auf dem Gerät gespeichert ist und somit nicht mehr Platz belegt als nötig.
Weiterhin müsste die iOS Systemarchitektur dann dafür sorgen, dass die App - je nach aktivem Nutzer - eines jeweils anderen Datenbereich sieht. Damit jeder Nutzer seine eigenen Daten, Einstellungen etc. benutzen kann. Diese Architekturanpassung stelle ich mir schwieriger vor, evtl. müssen dazu auch die Apps selbst angepasst werden.