Die Krim gehört jetzt zu Russland - laut Apple Maps

Jan Gruber

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Jan Gruber
Hat sich Apple dem Druck der russischen Regierung gebeugt? Die hauseigene Kartenanwendung Apple Maps führt die eigentlich ukrainische Halbinsel Krim jetzt als russisches Staatsgebiet.

Die Krim gehört jetzt offiziell zu Russland, so zumindest in der Karten-App von Apple. Die Änderung gilt übrigens nicht allgemein - lediglich russischen Nutzers wird der Sachverhalt so dargestellt. 2014 wurde die Halbinsel von Russland besetzt, gefolgt von einer internationalen Krise. Auch Google soll bereits aufgefordert worden sein dies zu ändern, der Suchmaschinenanbieter ordnet seit dem die Krim keinem Land mehr zu.
Die Krim, iOS und Wünsche von Staaten


Es ist nicht das erste Mal, das Apple auf die Wünsche von Staaten reagiert. Der Konzern handelt weitgehend nach den Wünschen von China, zuletzt entfernte er auch die taiwanesische Flagge.

Via Futurezone

Hier geht's zum Artikel ins Apfeltalk Magazin
 

Jan Gruber

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Was mich immer am meisten fasziniert: Wie extrem viele "lokale" iOS Versionen eigentlich geben muss.
Und das sind nur die, von denen wir wissen ;)
 
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saw

Sondergleichen von Welford Park
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Ginge es um Steuerrechtliche Angelegenheiten,
dann.... ja dann.... würde Apple bis zur letzten Pentalob kämpfen und sich widersetzen,
Wenn Deutschland "verlangt" das der NFC Chip allen zugänglich sein muss,
dann.... ja dann...... wird der Botschafter von der Leine gelassen.

Aber lassen wir dies, Dollarstapel sind halt doch dicker als Menschenrechte irgendwo auf der Welt.
 

Mitglied 235800

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Nein nein, der Schweiz war immer nur Italien ein Dorn im Auge. Ohne Italien gäbe es einen Zugang zum Mittelmeer.

BTT:
Ist die App "Karten" (Mac) gemeint? Ich sehe da nur "Autonome Republik Krim"?
 
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angerhome

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Nun ja, die Bewertung des Verhaltens Apples nur auf die Pflicht gegenüber den Aktionären zu reduzieren finde ich zu kurz.

Hier mal der Beginn der UN Resolution:
"Die Resolution bekräftigte das Engagement der UN-Generalversammlung bezüglich Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine innerhalb seiner international anerkannten Grenzen und unterstrich die Ungültigkeit des Krim-Referendums am 16. März 2014. Die Resolution wurde von 100 UN-Mitgliedsstaaten unterstützt."

Wenn die Interessen der Aktionäre höher zu bewerten sind, dann frage ich mich,
1. Wo nimmt die Masse der Forenmitglieder die Überheblichkeit her, zu behaupten Google verkaufe Daten und Apple eben nicht, wenn doch die Aktionäre befriedigt werden wollen?

2. Wie Ernst kann man die ganzen Pseudowohltaten bewerten, für die Apple sich regelmäßig selbst feiert?

Aktionärsbefriedigung vor Völkerrecht, meinst Du das wirklich so?
 

kelevra

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Zu 1.: Apples Selbstdarstellung an den Daten ihrer Kunden kein Interesse zu haben ist Teil ihres Businessmodels. Das kann man dann glauben oder eben auch nicht, das bleibt jedem selbst überlassen. Ich sehe da allerdings keinen Widerspruch zur Befriedigung der Aktionäre. Noch rollt ja der Rubel.

Zu 2.: Naja, Apple tut in vielen Bereichen schon mal mehr als viele andere Unternehmen, etwa der Betrieb der Rechenzentren und HQ mit regenerierenden Energiequellen. Auch versuchen sie bessere Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern zu erreichen.

Bezüglich meines ersten Beispiels, Energie, kann man Apple sicherlich loben und die Selbstbeweihräucherung halbwegs als gerechtfertigt abhaken. Sie haben es eben erreicht 100% auf erneuerbare Energien zu setzen, das dürfen sie dann gerne für Marketing in eigener Sache nutzen.

Zum zweiten Beispiel möchte ich hinzufügen, dass ich das als ein sehr schwieriges und sehr komplexes Thema sehe. Man darf sich da nicht vormachen, dass ein US-Konzern mal eben die Arbeitgebermentalität in einem anderen Land von Heute auf Morgen umstellt. Da spielen ja auch noch kulturelle, historische und nicht zuletzt politische Faktoren eine Rolle. Auch ein Apple kann nicht mal eben Foxconn zu irgend etwas zwingen. Beide Parteien sind ja auch irgendwie voneinander abhängig. Ein Apple oder auch Google aber auch von China. Zum einen möchte man dort Geschäfte mit den Zulieferern machen und millionen von Geräten für die ganze Welt herstellen lassen. Zum Anderen möchte man auch auf dem chinesischen Markt seine Waren und Dienstleistungen anbieten. Da sind Kompromisse nur natürlich, auch wenn sie uns nicht immer gefallen Oder richtig erscheinen.
 

Mitglied 105235

Gast
1. Wo nimmt die Masse der Forenmitglieder die Überheblichkeit her, zu behaupten Google verkaufe Daten und Apple eben nicht, wenn doch die Aktionäre befriedigt werden wollen?
Liegt am Geschäftsmodell, Apple ist in Gegensatz zu Google ein Hardware Hersteller der für diese eigene Hardware eigene Software entwickelt. Google hingegen hat als reiner Software Hersteller angefangen und das als Suchmaschine, nun haben sie noch diverse andere Softwares aber die Haupteinnahme Quelle dürfte wohl immer noch Ihre SuFu sein und die damit erhoben Daten die Ihnen alle Nutzer mehr oder weniger Bereitwillig selbst mitteilen.


Ich selbst nutze Google als Suchmaschine auch immer noch, denn es liefert mir einfach die besten Ergebnisse. Liegt aber vermutlich eben auch daran, dass die schon über ein Jahrzehnt meine Datensammeln können. Die andern Anbieter die ich immer wieder mal ausprobiere, haben nicht eine so gute Trefferquote, da werde ich meistens erst auf Seite 2-3 fündig.


2. Wie Ernst kann man die ganzen Pseudowohltaten bewerten, für die Apple sich regelmäßig selbst feiert?
Das kann ich überhaupt nicht ernst nehmen von Apple. Erst Ihre letzte "Großzügige Aktion" zeigte mir wieder sehr deutlich wie Apple hier zu bewerten ist und zwar lächerlich.

Und hier meine ich die Aktion 1$ pro Einkauf im Apple Online Store an Hilfsorganisation Global Fund zu spenden. Voraussetzung ist aber das der Einkauf mit Apple Pay getätigt wurde und er ist auf eine Gesamtsumme von 1.000.000$ Beschränkt.

Warum diese Limitierungen? Es kauft immer noch nicht jeder Apple Kunde bei Apple auch mit Apple Pay ein und an Apples Generellen Umsatz Betrachtet sind diese 1.000.000$ einfach nur lächerlich. Wenn jeder einzelne von uns, in relation zu seinem eigenen Umsatz mal betrachtet, so ist jeder von spendabler wenn er/sie 1€ spendet.
 
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Martin Wendel

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Warum diese Limitierungen?
Damit mehr Leute Apple Pay zur Bezahlung verwenden, schätze ich mal. Und Apple verdient an der Zahlung ja was (bzw. korrekter eigentlich: Apple muss im Endeffekt weniger für die Zahlung bezahlen), wenn sie per Apple Pay erfolgt.
 

kelevra

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Ja, da darf man sich nichts vormachen. Zahlungen via Apple Pay im eigenen Store senken die Kosten für die Zahlungsabwicklung. Da kann man dann 1€ „spenden“.

Im Grunde tun die Konzerne eben alles um Kosten zu Senken, sprich Gewinne maximieren. Ist auch irgendwo deren Ziel.

Das darf man auch kritisieren. Meiner Meinung nach sollte ma das aber auch von einer anderen Seite betrachten. Amazon, Google, Starbucks, McDonalds usw. zahlen ja ebenso wie Apple hierzulande lächerlich wenig Steuern. Das ist sicherlich zu kritisieren. Man sollte sich aber auch mal überlegen a) warum das überhaupt möglich ist. Ist es vielleicht die Gesetzgebung, die solche Praktiken überhaupt zulässt. Und b) ist es nicht zuletzt unser eigener Lebenswandel, der diese Konzerne erst groß gemacht hat. Und jedes Mal wenn man einen Kaffee bei Starbucks schlürft, einen Burger verdrückt oder ein neues iPhone kauft, unterstützt man diese Unternehmen. Welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, wenn überhaupt, muss dann jeder für sich entscheiden.
 

angerhome

Pommerscher Krummstiel
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Ich stimme Euch ja zu.
Steuerlöcher gibt es, weil sie zugelassen werden von der Gesetzgebung. Pseudoempörtes und populistisches Gejammer der Politik zur Beruhigung der Volksseele kommt immer mal.

Da nutzen die Giganten der Börse nur offene Tore.

Aber im Sinne des schnöden Mammons eine völkerrechtswidrige Annektierung, als gegeben in der eigenen KartenApp als gegeben darzustellen und das nur für die, die es so mögen, ist moralisch mehr als fragwürdig.

Mich wundert, dass auf diesen Punkt meiner Ausführungen gar nicht eingegangen wurde.

Das war Völkerrechtsbruch und Apple unterstützt das.
 
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kelevra

Stahls Winterprinz
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Diesbezüglich möchte ich auch mal ein Beispiel von Google einbringen.

Google hat ja in seiner Anfangszeit sein „Don‘t be evil“ Motto gepredigt. mittlerweile ist das ja verschwunden. Schaut man sich nun beispielhaft Google Search in China an, stellt man fest, dass sich Google lieber der lokalen Zensur unterwirft, als auf einem Markt gar nicht vertreten zu sein.

Ein recht berühmtes Beispiel ist die Suche nach “Tiananmen Square“.

Dazu auch der folgende Artikel aus der Zeit.

Ich denke am Ende ist es wie immer das Geld, das regiert und da werden in Angesicht neuer Einnahmequellen auch mal die Prinzipien über Bord geworfen.

/edit
Nicht zu Letzt sollte man bei jedweder, wenn auch gerechtfertigten Kritik, nicht vergessen, dass jedes Unternehmen sich an die lokalen Gesetze halten muss. Das erwarten wir hier in Deutschland ja auch. ob uns die Gesetze in anderen Ländern gefallen oder unseren moralischen oder sonstigen Wertevorstellungen entsprechen Ist eine andere Thematik.
 
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