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Am 24. Oktober 2007 hat Microsoft rund 240 Millionen Dollar für 1,6% einer Firma ausgegeben. Dieses Startupunternehmen, das neben vielen anderen den Aufstieg der zweiten New Economy verkörpert, ist somit rund 15 Milliarden Dollar wert: Facebook, der Inbegriff der Selbstdarstellung im Internet, ist ein kein Hobbyprojekt mehr. Schon seit langem nicht.
Social Networking ist das neue Zauberwort der modernen Web 2.0 - Gesellschaft, das kein simples Hobby für irgendwelche amerikanischen Teenager ist. In Deutschland haben sich vor allem zwei Plattformen durchsetzen können: Marktführer auf dem Gebiet der Vernetzung sind zum einen das StudiVZ, das zusammen mit dem Ableger SchülerVZ im Januar 2007 vom renommierten Holtzbrinck - Verlag übernommen wurde, bei dem unter anderem auch die ZEIT beheimatet ist. Der Preis ist unbekannt, liegt jedoch laut Pressesprechern zwischen 50 und 100 Millionen Euro. Beide Plattformen richten sich, wie die Namen schon sagen, an Jugendliche und Studenten.
Zum anderen hat die Vernetzung auch die Geschäftswelt erreicht. XING wurde mit dem Namen "Open Business Club" gegründet und richtet sich ausschließlich an Geschäftsleute. Es hat rund 2,8 Millionen Benutzer und im zweiten Quartal 2007 einen Jahresumsatz von 4,29 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die Nachfrage ist also groß. Und dennoch stehen soziale Netzwerk so sehr in der Kritik, dass vereinzelte Studentenvertretungen teilweise sogar vor der Nutzung warnen. Doch warum eigentlich die viele Aufregung? Der Australier Julian Cole untersucht Social Networks und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: "Für viele Nutzer wird das Überprüfen des MySpace- oder Facebook-Kontos zu einer Gewohnheit, die mehrmals täglich fast schon automatisch ausgeführt wird" - und sehr schnell zu einer Sucht wird. Das Problem dabei: Anscheinend finden die meisten Nutzer es vollkommen in Ordnung, abhängig zu sein. "Das Ganze ist sehr skurril. Normalerweise versuchen die meisten Abhängigen ihre Sucht zu verheimlichen, in diesem Fall aber wird damit ganz offen umgegangen, schließlich handelt es sich dabei um eine ganz gewöhnliche Sache". Laut Cole liegt die Ursache für das hohe Suchtpotenzial vor allem in der Weitläufigkeit, die auch als Ursache für Internetsucht angegeben wird. Die Nutzer "verlieren" sich praktisch in der Weitläufigkeit und klicken sich von einem Profil zum nächsten: "Die Nutzer können so viele Wege einschlagen, dass sie irgendwann das Zeitgefühl verlieren. Es beginnt meistens mit dem Besuch des Profils eines Freundes, dann geht es weiter zu dessen Freunden und den Freunden des Freundes."
Doch das Suchtpotenzial ist bei weitem nicht der einzige Kritikpunkt: Das Portal kämpft mit der Wut der Nutzer und muss sich in letzter Zeit immer wieder schwer verteidigen. Denn obwohl das das Unternehmen StudiVZ extrem gute Umsätze vorweist, titelt zum Beispiel die Welt in einem Bericht: "StudiVZ - Wie Deutschlands heißestes Start-Up vor die Wand fährt". Die Probleme sind vielfältig: Sexismus, Datenschutz, Nationalsozialismus, und Arroganz und allgemeine Unsitte in der Führung sind nur einige der Krisenherde, in die man gestolpert ist. Der zugegebenermaßen noch junge Gründer Ehssan Dariani, erlaubte sich sowohl anrüchige Videos zu veröffentlichen, als auch eine Einladung zu seinem Geburtstag unter der Adresse voelkischer-beobachter.de zu veröffentlichen. Auf die heftige Kritik hin reagierte er und kommentierte, dass es sich lediglich um Satire handelte und er verhindern wollte, dass "Faschos" die Domain registrieren. Und außerdem sei das schließlich seine eigene Angelegenheit. Natürlich, Vorstandsvorsitzende von anderen großen deutschen Unternehmen würden im Traum nicht auf die Idee kommen, Nazi - Satire zu betreiben, oder in der U-Bahn Frauen zu filmen.
Aber letztendlich ist das größte Problem der Netzwerke der Datenschutz: Während sich Psychologen und Sozialforscher noch fragen, warum in Gottes Namen so viele Menschen so viel von sich öffentlich Preis geben, regt sich die Nutzerschaft durchaus auf, wenn die eigenen Daten verschwinden. So unterliegen alle Netzwerke aufgrund des hohen Wertes der Daten einem ständigen Angriff, im Februar 2007 gelangte ein Hacker unmittelbar in die Datenbank und konnte eMail-Adressen und Passwörter auslesen. Das Netzwerk setzte die Passwörter aller Mitglieder zurück und nahm die Seite für mehrere Stunden komplett vom Netz.
Doch es hat ja gerade erst angefangen: Sony entwickelt mit "Home" ein umfangreiches Netzwerk, das Second Life um ein weites übertreffen soll. StudiVZ, MySpace und Facebook feiern immer neue Nutzerrekorde. XING erhält umfangreiche Empfehlungen und kommt mittlerweile auch als Standardbookmark auf BlackBerrys. Ein Ende ist also nicht in Sicht - die Netzwerke wachsen.
Übrigens: Es gibt selbstverständlich auch eine Apfeltalk - Gruppe im StudiVZ.
Social Networking ist das neue Zauberwort der modernen Web 2.0 - Gesellschaft, das kein simples Hobby für irgendwelche amerikanischen Teenager ist. In Deutschland haben sich vor allem zwei Plattformen durchsetzen können: Marktführer auf dem Gebiet der Vernetzung sind zum einen das StudiVZ, das zusammen mit dem Ableger SchülerVZ im Januar 2007 vom renommierten Holtzbrinck - Verlag übernommen wurde, bei dem unter anderem auch die ZEIT beheimatet ist. Der Preis ist unbekannt, liegt jedoch laut Pressesprechern zwischen 50 und 100 Millionen Euro. Beide Plattformen richten sich, wie die Namen schon sagen, an Jugendliche und Studenten.
Zum anderen hat die Vernetzung auch die Geschäftswelt erreicht. XING wurde mit dem Namen "Open Business Club" gegründet und richtet sich ausschließlich an Geschäftsleute. Es hat rund 2,8 Millionen Benutzer und im zweiten Quartal 2007 einen Jahresumsatz von 4,29 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die Nachfrage ist also groß. Und dennoch stehen soziale Netzwerk so sehr in der Kritik, dass vereinzelte Studentenvertretungen teilweise sogar vor der Nutzung warnen. Doch warum eigentlich die viele Aufregung? Der Australier Julian Cole untersucht Social Networks und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: "Für viele Nutzer wird das Überprüfen des MySpace- oder Facebook-Kontos zu einer Gewohnheit, die mehrmals täglich fast schon automatisch ausgeführt wird" - und sehr schnell zu einer Sucht wird. Das Problem dabei: Anscheinend finden die meisten Nutzer es vollkommen in Ordnung, abhängig zu sein. "Das Ganze ist sehr skurril. Normalerweise versuchen die meisten Abhängigen ihre Sucht zu verheimlichen, in diesem Fall aber wird damit ganz offen umgegangen, schließlich handelt es sich dabei um eine ganz gewöhnliche Sache". Laut Cole liegt die Ursache für das hohe Suchtpotenzial vor allem in der Weitläufigkeit, die auch als Ursache für Internetsucht angegeben wird. Die Nutzer "verlieren" sich praktisch in der Weitläufigkeit und klicken sich von einem Profil zum nächsten: "Die Nutzer können so viele Wege einschlagen, dass sie irgendwann das Zeitgefühl verlieren. Es beginnt meistens mit dem Besuch des Profils eines Freundes, dann geht es weiter zu dessen Freunden und den Freunden des Freundes."
Doch das Suchtpotenzial ist bei weitem nicht der einzige Kritikpunkt: Das Portal kämpft mit der Wut der Nutzer und muss sich in letzter Zeit immer wieder schwer verteidigen. Denn obwohl das das Unternehmen StudiVZ extrem gute Umsätze vorweist, titelt zum Beispiel die Welt in einem Bericht: "StudiVZ - Wie Deutschlands heißestes Start-Up vor die Wand fährt". Die Probleme sind vielfältig: Sexismus, Datenschutz, Nationalsozialismus, und Arroganz und allgemeine Unsitte in der Führung sind nur einige der Krisenherde, in die man gestolpert ist. Der zugegebenermaßen noch junge Gründer Ehssan Dariani, erlaubte sich sowohl anrüchige Videos zu veröffentlichen, als auch eine Einladung zu seinem Geburtstag unter der Adresse voelkischer-beobachter.de zu veröffentlichen. Auf die heftige Kritik hin reagierte er und kommentierte, dass es sich lediglich um Satire handelte und er verhindern wollte, dass "Faschos" die Domain registrieren. Und außerdem sei das schließlich seine eigene Angelegenheit. Natürlich, Vorstandsvorsitzende von anderen großen deutschen Unternehmen würden im Traum nicht auf die Idee kommen, Nazi - Satire zu betreiben, oder in der U-Bahn Frauen zu filmen.
Aber letztendlich ist das größte Problem der Netzwerke der Datenschutz: Während sich Psychologen und Sozialforscher noch fragen, warum in Gottes Namen so viele Menschen so viel von sich öffentlich Preis geben, regt sich die Nutzerschaft durchaus auf, wenn die eigenen Daten verschwinden. So unterliegen alle Netzwerke aufgrund des hohen Wertes der Daten einem ständigen Angriff, im Februar 2007 gelangte ein Hacker unmittelbar in die Datenbank und konnte eMail-Adressen und Passwörter auslesen. Das Netzwerk setzte die Passwörter aller Mitglieder zurück und nahm die Seite für mehrere Stunden komplett vom Netz.
Doch es hat ja gerade erst angefangen: Sony entwickelt mit "Home" ein umfangreiches Netzwerk, das Second Life um ein weites übertreffen soll. StudiVZ, MySpace und Facebook feiern immer neue Nutzerrekorde. XING erhält umfangreiche Empfehlungen und kommt mittlerweile auch als Standardbookmark auf BlackBerrys. Ein Ende ist also nicht in Sicht - die Netzwerke wachsen.
Übrigens: Es gibt selbstverständlich auch eine Apfeltalk - Gruppe im StudiVZ.
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