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- 18.01.07
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Servus allerseits!
Vielleicht kennen mich ein paar noch, ich war bis vor ca. einem Jahr mehr oder weniger aktiv unterwegs hier. Da ich aber letztes Jahr im Januar nach Australien aufgebrochen bin und deshalb nur ab und zu Internet habe, hat sich das gelegt.
Ich wollte den Leuten die es interessiert mal einen Einblick in meinen momentanen Alltag in Australien geben und so an meinem mehr oder weniger langweiligem Leben teilhaben lassen.
Seit einem halben Jahr arbeite ich nun auf einer Perlenfarm für Paspaley. Gearbeitet wird in 2 Wochen on 1 Woche off-Rostern. Das heisst: 2 Wochen Arbeit auf der Farm, 1 Woche Pause in der Stadt (Darwin). Da sich die Farm etwa 700 Km von Darwin entfernt, in der Mitte eines der größten Nationalparks Australiens - den Kimberleys - befindet, wird man mit einem Wasserflugzeug alle 2 Wochen von Darwin auf die Farm eingeflogen. Der Flug dauert ca 1-2 Stunden und geht entlang der Küstenlinie. Man sieht also die unzähligen Inseln der Kimberleys und alle erdenklich Blautöne des Wassers. Ab und zu sieht man Riffe, Wale oder gar Krokodile. Gelandet wird auf dem Wasser, wo man von einem kleinen Boot abgeholt wird um dann entweder zum Schiff oder zum Festland gebracht zu werden (es gibt Landbasierte sowie Vesselbasierte Farmen).
Die Arbeit an sich ist relativ Anstrengend: 11 Stunden pro Tag und 14 Tage lang wird auf einem ca. 7 Meter Langem Boot aus Aluminium, auch AB (für “Aluminium Barge”) genannt, gearbeitet. Die Arbeit besteht hauptsächlich darin Muscheln zu reinigen. Die großen Perlenaustern befinden sich in Panels, welche man sich als Plastiknetze mit einer Metallverstärkung vorstellen kann. Diese Panels befinden sich an einem Dicken Seil mit je einem Anker am Ende, welches mit einer Boje pro 2 Panels über wasser gehalten wird. An einer “Line” sind also 100 Panels welche von 50 Bojen über Wasser gehalten werden. Jedes Panel hält entweder 8 oder 6 Austern (je nach alter). Der durchschnittswert einer Line mit 100 Panels beträgt 1,6 Mio AU$.
Da sich mit der Zeit andere Muscheln und Gräser an den Panels und auf den Austern ansammeln und diese letzendlich die Austern daran hindern sich zu Öffnen und sie auf lange Zeit gesehen umbringen, werden die Perlenaustern etwa 14-20 Tägig gereinigt.
Dies passiert folgendermaßen: mit der AB nimmt man eine Leine auf, das heisst zieht sie auf die 2 großen Trommeln an der rechten Seite der AB. Danach werden diese Trommeln aktiviert und man fährt langsam die Line herunter. Nun wird ein Panel nach dem anderen auf die AB gezogen wo sie durch eine Reinigungsmaschine, welche prinzipiell nichts anderes als ein Hochdruckreiniger mit ein paar Bürsten ist, geschickt. Da diese Reinigungsmaschine aber nur Schlamm und losen Dreck entfernt, werden die Muscheln nun von wilden Austern und anderen Gewächsen mit einem “Chipper” befreit. Der Chipper ist quasi nur ein Stück Metall mit einem Plastikgriff - ähnlich wie ein Spachtel.
Über den Tag reinigt man etwa 14-16 solcher Lines und dies Tag für Tag über die ganzen 14 Tage eines Rosters. Eine ziehmlich eintönige Arbeit, wären da nicht die ganzen Tiere und Atemberaubende Landschaften um einen herum. In den Pausen kann man Haie unterschiedlichster Arten bestaunen, streicheln oder gar mit der Hand fangen (ca. 1 Meter lange Riffhaie, wovon mindestens 5-10 dauernd ums Boot schwimmen). Über die 6 Monate habe ich nun schon alles erdenkliche an Meerestieren gesehen. Krokodile, Hammerhead Haie, Tiger Haie, Schildkröten, Wasserschlangen und von Zeit zu Zeit sogar ganze Wal-Familien.
Eine gesunde abwechslung war auch die Ernte die über 1,5 Monate ging und erst vor 2 Wochen aufgehört hat. Hier werden die Muscheln aufgeschnitten und die Perlen herausgeholt - teilweise werden auch Plastikrohlinge in die Muscheln einoperiert. Man hat jeden Tag andere Jobs und kürzere Arbeitstage. Aufgrund der kürzeren Arbeitstage kann man dann auch Trips zu den umliegenden Inseln mit ihren absoluten Traumstränden machen, auf Klippen Klettern, oder einfach mal durch den Busch laufen.
Anschliessend will ich euch noch ein paar Bilder zeigen, denn Bilder sagen einfach mehr als tausend Worte.
Ach und ich hoffe dass ihr mein holpriges Deutsch entschuldigt, ich habe nun ca. 6 Monate kaum ein deutsche Wort mehr gesprochen.
der Blick aus dem Flugzeug
einer der Unzähligen Strände der umliegenden Inseln
Vielleicht kennen mich ein paar noch, ich war bis vor ca. einem Jahr mehr oder weniger aktiv unterwegs hier. Da ich aber letztes Jahr im Januar nach Australien aufgebrochen bin und deshalb nur ab und zu Internet habe, hat sich das gelegt.
Ich wollte den Leuten die es interessiert mal einen Einblick in meinen momentanen Alltag in Australien geben und so an meinem mehr oder weniger langweiligem Leben teilhaben lassen.
Seit einem halben Jahr arbeite ich nun auf einer Perlenfarm für Paspaley. Gearbeitet wird in 2 Wochen on 1 Woche off-Rostern. Das heisst: 2 Wochen Arbeit auf der Farm, 1 Woche Pause in der Stadt (Darwin). Da sich die Farm etwa 700 Km von Darwin entfernt, in der Mitte eines der größten Nationalparks Australiens - den Kimberleys - befindet, wird man mit einem Wasserflugzeug alle 2 Wochen von Darwin auf die Farm eingeflogen. Der Flug dauert ca 1-2 Stunden und geht entlang der Küstenlinie. Man sieht also die unzähligen Inseln der Kimberleys und alle erdenklich Blautöne des Wassers. Ab und zu sieht man Riffe, Wale oder gar Krokodile. Gelandet wird auf dem Wasser, wo man von einem kleinen Boot abgeholt wird um dann entweder zum Schiff oder zum Festland gebracht zu werden (es gibt Landbasierte sowie Vesselbasierte Farmen).
Die Arbeit an sich ist relativ Anstrengend: 11 Stunden pro Tag und 14 Tage lang wird auf einem ca. 7 Meter Langem Boot aus Aluminium, auch AB (für “Aluminium Barge”) genannt, gearbeitet. Die Arbeit besteht hauptsächlich darin Muscheln zu reinigen. Die großen Perlenaustern befinden sich in Panels, welche man sich als Plastiknetze mit einer Metallverstärkung vorstellen kann. Diese Panels befinden sich an einem Dicken Seil mit je einem Anker am Ende, welches mit einer Boje pro 2 Panels über wasser gehalten wird. An einer “Line” sind also 100 Panels welche von 50 Bojen über Wasser gehalten werden. Jedes Panel hält entweder 8 oder 6 Austern (je nach alter). Der durchschnittswert einer Line mit 100 Panels beträgt 1,6 Mio AU$.
Da sich mit der Zeit andere Muscheln und Gräser an den Panels und auf den Austern ansammeln und diese letzendlich die Austern daran hindern sich zu Öffnen und sie auf lange Zeit gesehen umbringen, werden die Perlenaustern etwa 14-20 Tägig gereinigt.
Dies passiert folgendermaßen: mit der AB nimmt man eine Leine auf, das heisst zieht sie auf die 2 großen Trommeln an der rechten Seite der AB. Danach werden diese Trommeln aktiviert und man fährt langsam die Line herunter. Nun wird ein Panel nach dem anderen auf die AB gezogen wo sie durch eine Reinigungsmaschine, welche prinzipiell nichts anderes als ein Hochdruckreiniger mit ein paar Bürsten ist, geschickt. Da diese Reinigungsmaschine aber nur Schlamm und losen Dreck entfernt, werden die Muscheln nun von wilden Austern und anderen Gewächsen mit einem “Chipper” befreit. Der Chipper ist quasi nur ein Stück Metall mit einem Plastikgriff - ähnlich wie ein Spachtel.
Über den Tag reinigt man etwa 14-16 solcher Lines und dies Tag für Tag über die ganzen 14 Tage eines Rosters. Eine ziehmlich eintönige Arbeit, wären da nicht die ganzen Tiere und Atemberaubende Landschaften um einen herum. In den Pausen kann man Haie unterschiedlichster Arten bestaunen, streicheln oder gar mit der Hand fangen (ca. 1 Meter lange Riffhaie, wovon mindestens 5-10 dauernd ums Boot schwimmen). Über die 6 Monate habe ich nun schon alles erdenkliche an Meerestieren gesehen. Krokodile, Hammerhead Haie, Tiger Haie, Schildkröten, Wasserschlangen und von Zeit zu Zeit sogar ganze Wal-Familien.
Eine gesunde abwechslung war auch die Ernte die über 1,5 Monate ging und erst vor 2 Wochen aufgehört hat. Hier werden die Muscheln aufgeschnitten und die Perlen herausgeholt - teilweise werden auch Plastikrohlinge in die Muscheln einoperiert. Man hat jeden Tag andere Jobs und kürzere Arbeitstage. Aufgrund der kürzeren Arbeitstage kann man dann auch Trips zu den umliegenden Inseln mit ihren absoluten Traumstränden machen, auf Klippen Klettern, oder einfach mal durch den Busch laufen.
Anschliessend will ich euch noch ein paar Bilder zeigen, denn Bilder sagen einfach mehr als tausend Worte.
Ach und ich hoffe dass ihr mein holpriges Deutsch entschuldigt, ich habe nun ca. 6 Monate kaum ein deutsche Wort mehr gesprochen.

der Blick aus dem Flugzeug

einer der Unzähligen Strände der umliegenden Inseln