Deutscher Evangelischer Kirchentag 2007

sirana

Kleiner Weinapfel
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Also ich hab mir überlegt ne packung holz balken mitzunehmen aber sind mir zu schwer für im zug ...

"Linke Seite anstellen und für jeden nur ein kreuz"
 

samro

Riesenboiken
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Gewalt kann nie eine Lösung für ein Problem sein.
 
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Hallo

Gast
Ich sage "sogenannte" Christen. Genauso wie es nicht wenige durchgeknallte Nichtchristen gibt/gab.

Und gleiches mit gleichem vergelten entbehrt jeder humanistischen Einstellung. Ich dachte, hier gibt es aufgeklärte und vernünftige Menschen, und keine "Die Rache ist mein"-Typen ala´Rambo.

Ich weiß nicht, ob ihr es merkt, aber damit befindet ihr euch auf dem Niveau von George W. Bush.

Best Wishes!

Sascha

Lieber Sascha,

Georg W. Busch ist aber ein strenger Christ. Wie kommt es, dass gerade diese streng gläubigen Christen die schönsten Kriege anzetteln?
Hat das vielleicht etwas mit unterdrückter Aggression, Schuld und Sühne zu tun?
So kommt es dann bei den besonders gläubigen Christen immer wieder zu solch schönen Exzessen die dann eine real das eigene Verhalten spiegelnde parodistische Einlage (wo gibt es denn noch abgerichtete Löwen........) mit so einem leibenden Wort "durchgeknallt" beantworten und dann auch noch den armen Jesus aus der Mottenkiste kramen.

Wenn man täglich mit Menschen arbeitet, die u.a. auch entsetzlich unter den schon immer da gewesenen Zwängen der Kirchen leiden - damit diese sich die größten und schönsten Paläste bauen konnten und die meiste Machte erhielten - dann kann man wenn man dies hier liest ein wenig zu einem etwas übertriebenen Sarkasmus neigen.

Unlängst habe ich in Frankfurt am Main etwas beobachtet (ist auch im Polizeibericht nachzulesen http://www.fr-online.de/frankfurt_u...en/polizeimeldungen_frankfurt/?em_cnt=1143266 ). Ein älterer Mann ist beim Wechsel der Fußgängerampel von grün nach rot über eine mehrspurige Straße gegangen. Ein Motorradfahrer bekam grün und fuhr denn Mann einfach über den Haufen, der dann verstarb. Auf dem Motorrad prangte hinten ein Zeichen - ein Fisch wie ihn die Christen häufig auch auf ihren Fahrzeugen haben. Macht das nicht ein wenig nachdenklich?

Best Wishes!

Hallo
 
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48259

Schöner von Nordhausen
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Auf dem Motorrad prangte hinten ein Zeichen - ein Fisch wie ihn die Christen häufig auch auf ihren Fahrzeugen haben. Macht das nicht ein wenig nachdenklich?
Nein... Eigentlich nicht... Aus einem Einzelfall auf die Gesamtheit der Christen zu schließen ist ein bisschen... unbeholfen... Es hätte genausogut ein Apfel sein können, der da als Aufkleber klebte...
Denkt drüber nach.

@alle die auf den Kirchentag fahren: Viel Spaß!!!!
 

Hallo

Gast
Nein... Eigentlich nicht... Aus einem Einzelfall auf die Gesamtheit der Christen zu schließen ist ein bisschen... unbeholfen... Es hätte genausogut ein Apfel sein können, der da als Aufkleber klebte...
Denkt drüber nach.

@alle die auf den Kirchentag fahren: Viel Spaß!!!!

Hätte das wirklich? Mir fallen immer wieder die Christen und auch andere Religionen durch besonders aggressive Verhaltensweisen auf. Genau anders müsste es doch sein! - oder?

Woher kommt wohl diese Aggression?

Ich beobachte immer wieder (gerade auch als Radfahrer) das besonders rechthaberische und aggressive Verhalten bei Fahrzeugführern, die einen Fisch auf dem Heck haben. So als ob sie mal die "Sau" rauslassen können wenn sie nun Teil des Fahrzeugs sind und nicht mehr so sehr Teil der Kirche.
 

samro

Riesenboiken
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Ich halte euch zugute, dass ihr nicht wirklich wisst, wovon ihr da redet.

Die Kreuzigung war eine brutale Hinrichtungsmethode im römischen Imperium, über die ich in keiner Weise lachen kann. Nicht nur Jesus wurde gekreuzigt, sondern auch viele friedliche Christen, einfach um ihres Glaubens wegen.

Das gleiche gilt für die Circusse, in denen Menschen anderer Denkrichtungen und auch Verbrecher gegen Gladiatoren und wilde Raubtiere um ihr Leben kämpfen mussten. Zur Gaudi der Römer wurden die Menschen zerfleischt und zerrissen.

Man wollte die Christen auf brutalste Weise ausrotten.

Liest man in einigen hundert Jahren solche Sprüche dann über das Thema Holocaust und Ausschwitz von "ganz normalen" Bürgern?

Ich denke da auch gerade an die Diskussion hier um die Steinigung des 17jährigen Mädchens im Irak. Wir haben das alle verurteilt.

Nachdenkliche Grüße!

Sascha
 

ipu

Apfel der Erkenntnis
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Halli Hallo,
na, von einem in deinem Alter hätte ich diese verallgemeinernden Gedanken gar nicht erwartet.
Natürlich ist es nicht ok, was (auch im Namen der Kirche oder einer Glaubensrichtung) passiert, aber deshalb alle abzustempeln, ... das ist doch längst über. So sind übrigens Kriege entstanden.
Samros Kritik kann ich auch nur zu gut verstehen; wir müssen aufpassen, worüber wir uns leichtfertig lustig machen. Wir stumpfen sonst ab. Und das kann nach hinten losgehen.

Ich war auch mal auf einem Kirchentag. Ist schon sehr lange her. Spaß hat es gemacht. Nicht alles war was für mich, aber da zieht sich jeder seinen Teil raus. Und das ist gut so.
Gruß, Ingo
 

samro

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Lieber Hallo!

Ich gebe dir natürlich vollkommen Recht, dass im Namen der Kirche und der christlichen Religion sehr viel Unrecht geschehen ist und auch heute noch geschieht. Das macht mich auch nachdenklich und sogar wütend.

Jede Art von Misshandlung, sei sie körperlich, seelisch oder geistig, lehne ich ab. Schnell passiert es, dass Christen andere Christen/Menschen geistig oder seelisch misshandeln, unter Druck setzen und dadurch Unrecht tun. Jede Art von Zwang ist voll daneben, wenn es um den Glauben geht.

Misshandlungen auf den drei Gebieten sind leider nicht nur bei Christen anzutreffen. Fehlverhalten auf anderen Gebieten finden sich auch in allen Gruppen.

Natürlich haben Christen mit ihren hohen moralischen Idealen in der Bibel eine besondere Verantwortung. Christen werden einfach sehr genau beobachtet, was sie tun, und wie sie etwas tun.

Tja, nicht überall wo Christ draufsteht, ist auch Christ drin. o_O

Best Wishes!

Sascha
 

Hallo

Gast
Ich halte euch zugute, dass ihr nicht wirklich wisst, wovon ihr da redet.

Die Kreuzigung war eine brutale Hinrichtungsmethode im römischen Imperium, über die ich in keiner Weise lachen kann. Nicht nur Jesus wurde gekreuzigt, sondern auch viele friedliche Christen, einfach um ihres Glaubens wegen.

Das gleiche gilt für die Circusse, in denen Menschen anderer Denkrichtungen und auch Verbrecher gegen Gladiatoren und wilde Raubtiere um ihr Leben kämpfen mussten. Zur Gaudi der Römer wurden die Menschen zerfleischt und zerrissen.

Man wollte die Christen auf brutalste Weise ausrotten.

Liest man in einigen hundert Jahren solche Sprüche dann über das Thema Holocaust und Ausschwitz von "ganz normalen" Bürgern?

Ich denke da auch gerade an die Diskussion hier um die Steinigung des 17jährigen Mädchens im Irak. Wir haben das alle verurteilt.

Nachdenkliche Grüße!

Sascha

Sage mal Sascha,

um meine Argumentationen machst Du ja immer einen großen Bogen und stellst die armen Christen jetzt als eine verfolgte Minderheit dar.
Denke mal an die Hexenverbrennungen, an die vielen Kriege die die Christen angezettelt haben, an die Zwangsmissionierungen etc.

Was haben denn die Christen während der Nazizeit gemacht. Sie haben die Kanonen gesegnet und die jüdischen Mitmenschen in keiner weise geschützt, sondern noch in der Mehrzahl verraten - sehr christlich und sehr menschlich!


Nach wie vor nimmst Du zu dem Punkt der unterdrückten Aggression, die sich immer wieder den Weg bahnt wenn sie denn kann oder zu ernsthaften seelischen Störungen führt keine Stellung!

Aus welchen Gründen wurde denn das Mädchen gesteinigt. Aus religiösen Gründen mein lieber Freund! Haben die Christen das gleiche nicht ein paar Jahre voraus genauso gemacht?
Sich jetzt mit einer etwas weiteren Entwicklung über solche religiösen Zwänge zu stellen halte ich für ziemlich einfältig.
Macht die Kirche nicht genau das gleiche hier mit den Menschen, nur geschickter und moderner, auf einer seelischen Ebene auf der sie dann nicht mehr anklagbar ist?
 
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Harald909

Prinzenapfel
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Also mir sind in diesem Thread hier jetzt schon ein paar undifferenzierte Peinlichkeiten begegnet, das soll einfach mal vorneweg gesagt sein!

Ansonsten sind Christen per se nicht einfach die besseren Menschen. Es kommt nicht darauf an, wie sich jemand bezeichnet, sondern was er tut und glaubt. Und da lässt sich das Christentum auf einen ganz kurzen Nenner bringen: "Liebe und Hoffnung".

Wenn ich mir 2000 Jahre Kirchengeschichte ansehe (insbesondere die katholische), wenn ich George W. sehe, wenn ich die ganze Heuchelei, Bigotterie, Intoleranz, Selbstgerechtigkeit, Fanatismus usw. betrachte, dann sehe ich, dass nicht immer Liebe und Hoffnung unter dem Label "Christ" firmieren.

Das heißt aber nicht, dass Christentum und christliche Glaubensgemeinschaften per se böse, heuchlerisch, bigottisch, intolerant, selbstgerecht und fanatisch sind. Ich unterscheide jedenfalls stark zwischen gelebtem "wahrem" Christentum und Opportunisten und Fanatikern, die sich in ihrer Selbstüberzeugung und ihrer Selbstgerechtigkeit suhlen wollen und sich "christlich" auf die Stirn kleben. Es gibt aber auch die integren Gläubigen, die wissen, dass sie nicht frei von Fehlern sind, die ihre Zweifel haben, die versuchen anderen zu helfen, die Gemeinschaft leben und die frei von Heuchelei sind.

Auf einem Kirchentag gibt es solche und solche. Ich jedoch der Überzeugung, dass die Erfahrungen und die Stimmung dort sicherlich positiver als auf einen Parteitag, einer Aktionärsversammlung oder einer LoveParade (oder einer Anti-G8-Demo) sind. Und gerade bei der Evangelischen Kirche ist die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis nicht so groß, wie bei anderen Kirchen. Ich finde, dort haben Liebe und Hoffnung noch eine besondere Stellung, dort versuchen Menschen Christentum zu leben. Deshalb zahle ich brav meine Kirchensteuer und ich zahle sie gerne, auch wenn ich mich nicht selbst als "Christ" bezeichnen würde.

Deshalb die besten Grüße an alle, die dorthin fahren!

H.
 

samro

Riesenboiken
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Sage mal Sascha,

um meine Argumentationen machst Du ja immer einen großen Bogen und stellst die armen Christen jetzt als eine verfolgte Minderheit dar.
Denke mal an die Hexenverbrennungen, an die vielen Kriege die die Christen angezettelt haben, an die Zwangsmissionierungen etc.

Nach wie vor nimmst Du zu dem Punkt der unterdrückten Aggression, die sich immer wieder den Weg bahnt wenn sie denn kann oder zu ernsthaften seelischen Störungen führt keine Stellung!

Aus welchen Gründen wurde denn das Mädchen gesteinigt. Aus religiösen Gründen mein lieber Freund! Haben die Christen das gleiche nicht ein paar Jahre voraus genauso gemacht?
Sich jetzt mit einer etwas weiteren Entwicklung über solche religiösen Zwänge zu stellen halte ich für ziemlich einfältig.
Macht die Kirche nicht genau das gleiche hier mit den Menschen, nur geschickter und moderner, auf einer seelischen Ebene auf der sie dann nicht mehr anklagbar ist?

Ich hoffe, dass du an meinem vorigen Post gesehen hast, dass ich dir zu großen Teilen zustimme.

Wir sprechen aber von zwei Zeitabschnitten. Und man muss die Kirchengeschichte da schon differenziert betrachten.

Bis zum Jahr 312 n.Chr wurden die Christen im römischen Reich brutal verfolgt. Kaiser Konstantin beendete die Christenverfolgungen und ernannte das Christentum zur Staatsreligion. Dann ging alles sehr schnell. Die Kirche errang immer mehr Macht, und nur etwa 200 Jahre nach der Beendigung der Verfolgungen bricht das weströmische Reich zusammen.

Das Weltreich Rom hat als politischen Nachfolger das Papsttum. Im Dekret Justinians 533 wird der „römische Bischof zum Herrn über Kirche und Reich Westroms gemacht, der Papst tritt sozusagen ins politische Vakuum nach dem Zerfall des weströmischen Reiches.

Nachdem das weströmische Reich im Jahre 476 n.Chr. endgültig fällt, entstehen auf dessen Boden zehn Königreiche. Es sind die Ostgoten, Westgoten, Franken, Vandalen, Sueven, Alemannen, Angelsachsen, Heruler, Lombarden und Burgunder.

Das Papsttum wird nach dem Einbruch der Germanen mächtig, wird aber in der Geschichte mächtiger als jedes europäische Reich, ist ein „Gefährte" der Mächtigen, der politisch stark aktiv ist und sogar Kaiser das Fürchten lehrte.

Sprichwörtlich dafür ist sicher der so genannte „Gang nach Canossa“ von König Heinrich IV. zu Papst Gregor VII. geworden. Durch diesem Bußgang erreichte der König im Jahre 1077 die Aufhebung des Bannes, der im Zuges des Investiturstreites von Seiten des Papstes über den König ausgesprochen worden war.

Auf der Internetseite zur Dokumentarserie „2000 Jahre Christentum“ des Fernsehsenders swr (ARD) finden wir dazu folgende Ausführungen:

„Wer war der oberste Herrscher: Papst oder Kaiser?

"Papst Gregor VII wollte 1075 einen Schlussstrich ziehen unter die jahrhundertelang schwelende Frage, wer oberster Herrscher auf Erden sei. Gregor entschied, dass der Papst höchster Gesetzgeber sei und dass ihm auch das Recht zur Einsetzung des Kaisers zustehe. Auch der Kaiser müsse sich unterordnen. Folge der Absetzung König Heinrichs IV: der Gang nach Canossa. Ein Gang, der sprichwörtlich geworden ist für einen Herrscher der zu Kreuze kriechen musste. Nie ging der politische Machtanspruch der Päpste weiter als in dieser Epoche.“

Quelle: http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0039/ch04.htm

Drei arianische Reiche (die die Gottheit Christi leugneten) standen dem Aufstieg des Papsttums im Wege: Heruler, Vandalen und Ostgoten. Sie wurden im Interesse des Heiligen Stuhls aufgerieben, vertrieben oder ganz vernichtet.
Das Volk der Heruler wurde 493 n. Chr. vollständig ausgelöscht, weil sie Arianer waren, und somit eine andere christliche Sicht als der Katholizismus hatten. Die Vandalen wurden 534 n. Chr. durch Belisar (Feldherr Ost-Roms, vom Papst gerufen) ausgerottet. Sie waren auch Arianer, also intolerant und unloyal der römisch-katholischen Kirche gegenüber. Ebenso die Ostgoten.

Die größte Gefahr, auch heute, ist immer da zu finden, wo kirchliche und politische Macht gemeinsame Sache machen.

Es gab neben der mächtigen römisch-katholischen Kirche aber auch kleine christliche Gruppen, die friedlich nach den christlichen Regeln lebten. Weil sie die Großkirche nicht anerkannten, wurden sie grausam verfolgt. Ich nenne hier die Waldenser, Albigenser, Iroschotten und auch die koptische Kirche.

Aus diesen Strömungen entstanden nach der Reformation schließlich die so genannten Freikirchen. Christen, die aufgrund ihres Glaubens auch von den Protestanten in Europa verfolgt wurden, flüchteten nach Amerika. Die Täufer waren eine solche Gruppe. Heute nennen sie sich die Baptisten.

Echte Christen gibt es zwar in der jeder Kirche, doch die Systeme muss man sehr genau anschauen.

Best Wishes!

Sascha
 

Hallo

Gast
Nun, was ganz deutlich wird ist eine positive Korrelation zw. Sanktionen durch Religionen und aggressiven Auftreten nach außen.
Das soll heißen: Je sanktionierender die Kirchen hinsichtlich menschlicher Bedürfnisse auftritt um so aggressiver wird der Glaube vertreten.

Vor allem, was ist durch den sanktionierenden Einfluss der Kirche für ein menschliches und vor allem seelisches Leid entstanden!

Wie wenige Menschen können sagen: "ich will"! Weil sie nie etwas wollen durften etc.............


Im übrigen kann ich mich noch gut an den Kirchentag hier in Ffm erinnern. War für viele Einheimische eine sehr eigenartige Stimmung die ich hier nicht näher kommentieren möchte.
Ich bin aber froh, dass der Kirchentag jetzt wo anders stattfindet.
 

Harald909

Prinzenapfel
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Nun, was ganz deutlich wird ist eine positive Korrelation zw. Sanktionen durch Religionen und aggressiven Auftreten nach außen.
Das soll heißen: Je sanktionierender die Kirchen hinsichtlich menschlicher Bedürfnisse auftritt um so aggressiver wird der Glaube vertreten.

Das halte ich für einen sehr interessanten Gedanken. Religion muss daher in unserer Gesellschaft eine aufgeklärte und freie Religion sein.

H.
 

Hallo

Gast
Das halte ich für einen sehr interessanten Gedanken. Religion muss daher in unserer Gesellschaft eine aufgeklärte und freie Religion sein.

H.

Da gebe ich Dir vollkommen recht. Nur ist der Grundgedanke einer Religion nicht der, der sanktionierenden Bindung?

Oder anders ausgedrückt: Schließt sich Freiheit und Religion nicht aus? Oder braucht ein freiuer Mensch die Religion?

Bestes Beispiel die Sexualität. Diese sollte ja nach der Auffassung vieler Religionen erst in der Ehe stattfinden. Nur innerhalb der Ehe findet sie sehr häufig auch nicht mehr statt. Sexualität ist eine intensive Form der Nähe, Nähe kommt aber aus der Distanz. Je mehr Nähe schon durch äußere Rahmenbedingungen geschaffen wird, um so weniger kann dann innerhalb dieser Rahmenbedingungen zugelassen werden. Die Sexualberatungen können ein Lied davon singen. Nur was passiert, wenn Menschen durch Religionen so in Rahmenbedingungen gepresst werden, dass sie ihren Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden können.
 

Harald909

Prinzenapfel
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Da gebe ich Dir vollkommen recht. Nur ist der Grundgedanke einer Religion nicht der, der sanktionierenden Bindung?

Oder anders ausgedrückt: Schließt sich Freiheit und Religion nicht aus? Oder braucht ein freiuer Mensch die Religion?

Eine Religion mit sanktionierender Bindung ist für mich als aufgeklärten Menschen absolut inakzeptabel. Deshalb käme die Katholische Kirche für mich nicht in Frage (die Evangelische hat da zum Glück ein sehr pragmatisches Verhältnis und viel Kantsche Moralphilosophie). Zugleich braucht der freie Mensch Gott, schon allein für alle ungeklärten Sinnfragen und Zufälle, bei der die Ratio an ihr Ende kommt. Werte und Moral sind davon jedoch nicht umfasst, da reicht die Vernunft (z.B. der kategorische Imperativ).

H.
 

Alferd

Auralia
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Zugleich braucht der freie Mensch Gott, schon allein für alle ungeklärten Sinnfragen und Zufälle, bei der die Ratio an ihr Ende kommt.

Kann man wirklich frei sein, wenn man irgendetwas braucht? Meiner Meinung nach widerspricht sich Deine These selbst.

Zum Kirchentag: Ich bin evangelisch getauft und konfirmiert (eher aus Tradition in meinem Kulturkreis als aus Glauben), glaube nicht an Gott aber finde einige der christlichen Werte ganz gut für den täglichen Umgang miteinander.
Ich war einfach so aus Spaß mal bei einer Sternwallfahrt (katholisch) dabei und die Veranstaltung an sich war echt interessant. Auf einem ev. Kirchentag war ich noch nicht aber ich denke, wenn man da mal einfach unvoreingenommen hin geht und sich das anschaut, kann man durchaus eine Menge Spaß haben und positive Lebenserfahrungen machen. Das heißt noch lange nicht, daß man plötzlich zum Hardcore-Christen werden muss oder daß man künftig jeden Sonntag in die Kirche wandern wird.

Ein wirklich freier Mensch nimmt sich aus dem Christentum die positiven Aspekte heraus und nutzt diese.

Was mich an der Kirche am meisten stört ist diese Sünder und Büßer Gehabe. Ständig wird man an eine dubiose Erbsünde erinnert und man solle Buße tun und so weiter. Da übt die Kirche meiner Meinung nach unter dem Deckmantel des Christentums Druck auf seine Schäfchen aus um sie an ihrer freien Entfaltung zu hindern. Da wird jeder Neugeborene pauschal als Sünder verurteilt und muss sich sein Leben lang darum bemühen, diese Last wieder los zu werden. Das kann meiner Meinung nach nicht richtig sein.
Trotzdem muss man sehen, daß auch die Kirche Positives vollbringt. Zum Beispiel in der Betreuung von alten oder einsamen Menschen. Wie bei so vielen Themen sollte man nicht zu einseitig urteilen. Wer etwas Gutes tun will, fördert und unterstützt die positiven Aspekte von Kirche und Christentum und wehrt sich gegen die negativen Aspekte. Dazu muss man selber nicht mal Christ sein.

Amen ;)
 

goldbeker

Auralia
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Was haltet ihr vom DEKT und geht einer von euch hin ?

Ich bin gezwungener weiße die ganze zeit da (er fängt morgen früh an bin aber seit Samstag da) da ich dort arbeite ... bin für die Live-Schalten des ARD-Pools zuständig also für die Sachen die an die ARD gehen und dann weiter an die Dritten programme (WDR,SWR,RBB....) geleitet werden.
Bin ab Donnerstag am MCC Stand (Kirche, nicht nur, für Lesben und Schwule) auf dem Markt der Möglichkeiten.
 

ApplePope

Cripps Pink
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Wann wird eigentlich alles, was sich auf die christliche Religion bezieht aus dem Grundgesetz gelöscht? Schließlich hat die Katholische und Evangelische Kirche schon bald unter 50 % der Gesamtdeutschen als Mitglieder.

Ich bin gar kein Freund von solchen Kirchengroßveranstaltungen und werde auch nicht da sein!
 

Harald909

Prinzenapfel
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Kann man wirklich frei sein, wenn man irgendetwas braucht? Meiner Meinung nach widerspricht sich Deine These selbst.

Na, na, da wird in meine These etwas hineininterpetiert, was sie nicht enthält!

Wahre und absolute Freiheit benötigt wohl auch keine Religion, wir sind aber nie absolut frei, sondern bereits an die Beschränkungen des Geistes, der Biologie, der Mitmenschen usw. gebunden. Wir wurden halt aus dem Paradies vertrieben und diese biblische Einsicht ist nichts Religiöses, sondern eine menschliche Urerfahrung.

Ich ging von der real existierenden Freiheit in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung aus. Und dort braucht man viel: Essen, Wohnung, Arbeit, Konsumgüter...

H.