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Deutsche Bahn

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Dafür haben wir in Deutschland aber auch ein super Schienennetz und moderne/saubere Züge.

Meinst Du die Strecken, auf denen der ICE mit 120 fährt, weil sie für schnellere Züge nicht ausgelegt sind? Oder die in den späten 90ern gebauten Hochgeschwindigkeitstrassen, auf denen heute Fußgänger spazieren gehen, weil seit Ewigkeiten Baustopp herrscht? Oder die 30 Jahre alten Doppelstockzüge aus der DDR, die neu lackiert im Nahverkehr unterwegs sind? Oder die nach Urin stinkenden Regionalzüge, die zwischen Frankfurt und Gießen verkehren?

Das sind natürlich rhetorische Fragen :) Ich weiß, dass Du den ICE meinst. Jenes Vorzeigeprodukt, mit dem die Bahn einen Bruchteil ihrer Gewinne einfährt, der jedoch einen Großteil der Kosten verursacht.
 

zeno

Lane's Prinz Albert
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Frankfurt.. da kommts mir immer so vor als ob da die bei uns ausrangierten S-Bahnen als Regionalzüge fungieren würden..
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Vor drei Wochen, an einem Montagabend in Frankfurt:

Der Regionalexpress steht zur Abfahrt bereit. Die Türen schließen automatisch. Nur: der Zug fährt nicht los. Nach 60 (!!!!) Minuten des Schweigens meldet der Lokführer über Lautsprecher:

Werte Reisende, die Abfahrt verzögert sich um unbestimmte Zeit.

Was für eine Meisterleistung!

Weitere 30 Minuten später fuhr der Zug los. Keine Entschuldigung, keine Erklärung.
 

Mac Guy

Tydemans Early Worcester
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Und dafür bezahlen die Passagiere Geld...
 

Wunderkind

Rhode Island Greening
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Ich könnte hier seitenlang schreiben.. Das Problem ist doch, daß der einzige Vorteil der Bahn, die Flexibilität war. Blöd genug diesen Bonus gegenüber anderen Verkehrsmitteln mit Frühbucherblödsinn, Wochendsparaktionen und Gruppentickets zu verschenken. Wenn ich übers Wochende nach Frankfurt fahre, miete ich mir viel lieber bei Sixt ein gescheites Auto, nehme noch je Fahrt drei Leute von der Mitfahrzentrale mit und fahre von Tür zu Tür, lerne nebenbei nette Leute kennen und kann mir Geschichten wie solche im Ausgangsthread sparen. Dann zahle ich am Ende 90 EUR, anstatt bei der Bahn 162 und habe wenigstens das ganze Wochende noch einen 5er.

Die Mitfahrgelegenheiten werden immer mehr, daran lässt sich m.E. ablesen, was die Leute von der Bahn halten. Ich persönlich kenne auch niemanden, der in der Lage wäre, bspw. einen Monat im Voraus eine Bahnfahrt zu planen, warum auch?
 

Mac Guy

Tydemans Early Worcester
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Ich könnte hier seitenlang schreiben.. Das Problem ist doch, daß der einzige Vorteil der Bahn, die Flexibilität war. Blöd genug diesen Bonus gegenüber anderen Verkehrsmitteln mit Frühbucherblödsinn, Wochendsparaktionen und Gruppentickets zu verschenken. Wenn ich übers Wochende nach Frankfurt fahre, miete ich mir viel lieber bei Sixt ein gescheites Auto, nehme noch je Fahrt drei Leute von der Mitfahrzentrale mit und fahre von Tür zu Tür, lerne nebenbei nette Leute kennen und kann mir Geschichten wie solche im Ausgangsthread sparen. Dann zahle ich am Ende 90 EUR, anstatt bei der Bahn 162 und habe wenigstens das ganze Wochende noch einen 5er.

Die Mitfahrgelegenheiten werden immer mehr, daran lässt sich m.E. ablesen, was die Leute von der Bahn halten. Ich persönlich kenne auch niemanden, der in der Lage wäre, bspw. einen Monat im Voraus eine Bahnfahrt zu planen, warum auch?

Du hast die Benzin Kosten vergessen.
Aber sonst stimm ich dir voll und ganz zu.
 

Hallo

Gast
Langsam geht es mir hier wirklich in den Aussagen tierisch auf den "Sack"!
Ich benutze die Bahn immer, da ich mein Kfz abgeschafft habe. Ich weis ja nicht wie hier einige Bahn fahren - aber das was hier beschrieben wird sind Einzelfälle die in keiner Weise etwas mit der "BahnRealität "zu tun haben. Klar könnte ich mich auch beschweren - in einzelnen Fällen! Das könnte ich mich um so mehr, bei der Lufthansa, in der First. Und ? Ich finde im Vergleich die Bahn super!
 

phkl

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Die für die Rückfahrt per Billig-Ticket gebuchten Züge werden nicht mehr erreicht, und für den späteren Zug muss eine neue, teure Karte gelöst werden, weil das billige Sonderticket Zug-gebunden war.

Dazu hab ich auch eine Geschichte, die die Bahn betrifft:
Wir warn mit dem Sonderzug der Bahn auf der Games Convention im Ramen einer Sonderfahrt (60€ Hin-/Rückfahrt und Eintrittskarte für die Convention)
Abfahrt war vom messeeigenen Bahnhof um 19.00 Uhr eingeplant. Wir sind natürlich pünktlich hin um dann dort zu erfahren, dass der Zug ne 3/4 Stunde Verspätung hat weil ein Defekt behoben werden musste. Kein Problem weil vor der Eingangshalle der Messe war ein Stand von CocaCola wo's umsonst Getränke usw. gab - also konnten wir uns für die lange Fahrt noch versorgen um nicht das teure Zeug im Zug kaufen zu müssen. (Bis zur Messehalle sind es ca. 10Minuten)
Wir haben uns auf den weg zurück gemacht und waren super in der Zeit - haben aber hinten am Bahnhof schon nen Zug stehen sehn. Joa, es war unser Zug und er ist just in dem Moment losgefahren als wir dann am Bahnhof waren... aber genau in dem Moment

So da standen wir ohne Geld und mit ein par Colaflaschen in der Hand ...

Die letzten par Euros sind dann für ne S-Bahn Karte zum Hauptbahnhof draufgegangen wo wir noch Gleichgesinnte getroffen haben ^^
Am HBF sind wir zu einem der Schalter um die "Billig-Karten" umzutauschen bzw. es zu versuchen ( - wir wurden natürlich sofort abgewiesen). Letztendlich sind wir wieder zu den Zügen gegangen wo der letzte Zug nach München stand. Wir haben dann nach dem Zugcheff gefragt und der is gekommen und hat uns mit Zögern mitgenommen (ich denke er wollte das nicht verantworten das er (wir warn damals 16) uns da einfach ohne Geld mitten in der Nacht stehn lässt)
Aber jetzt kommt das geile: Es war ein Schlafzug mit so speziellen Sitzen :) Soll heißen wir sind gemütlich, schlafend durchgefahren, in Gedanken and ie Idioten die in dem sch*** Gammelzug nach München total langsam rum zuckeln (der Sonderzug war ein eher alter Zug ;) )
Und Happy End: Angekommen um 6Uhr in München

Sowohl negativ als auch positiv diese Erfahrung. Wir haben mit dem Gedanken gespielt das in den nächsten Jahren geplant so zu machen ;D

Phil
 

Macdeburger

Welscher Taubenapfel
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Ich fahre auch wieder seit 4 Jahren täglich mit der Bahn, aber die Horrorgeschichten die ich hier lese habe ich noch nicht erlebt. Durch die Bahn spare ich jeden Monat mindestens 150 € allein nur an Benzinkosten. Dafür nehme ich gerne auch mal lächerliche 5 Minuten Verspätung in Kauf.
 

zugfahrer

Empire
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So, da melde ich mich doch auch mal zu Wort ;)

Nachdem was bereits geschrieben wurde, kann man klar erkennen wer Pro-Bahn und wer nicht so angetan ist.

Auffällig ist jedoch auch, dass viele User an einem persönlichen (evt. einmaligen?!) Erlebnis festmachen, dass man per Auto besser unterwegs ist. Von Stau, Reparaturkosten hat keiner was geschrieben – sind aber auch alles Kosten bzw. Ärgernisse die man berücksichtigen sollte.

Und wie auch schon geschrieben: ein bisschen geplant, und schwupps ist die Bahn doch ganz günstig. Zumindest empfinde ich (mit Sparpreis und Bahncard) ca. 60 Euro für die Strecke Dresden – Düsseldorf – Dresden nicht zu hoch.

Dass die Pünktlichkeit und Sauberkeit manchenteils nicht das Gelbe vom Ei ist, liegt bei einem öffentlichen Verkehrsmittel in der Natur der Sache – halt ein Spiegelbild der Gesellschaft.

Und wer Zeit hat / sich Zeit nimmt fährt einfach mit dem Regio, eh meine liebste Variante auch bei längeren Strecken. Da sind die Kosten gering und der Unterhaltungswert überdurchschnittlich hoch. Zugfahren ist halt ein Gemeinschaftserlebnis.
 

yoshi007

Manks Küchenapfel
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Langsam geht es mir hier wirklich in den Aussagen tierisch auf den "Sack"!
Ich benutze die Bahn immer, da ich mein Kfz abgeschafft habe. Ich weis ja nicht wie hier einige Bahn fahren - aber das was hier beschrieben wird sind Einzelfälle die in keiner Weise etwas mit der "BahnRealität "zu tun haben. Klar könnte ich mich auch beschweren - in einzelnen Fällen! Das könnte ich mich um so mehr, bei der Lufthansa, in der First. Und ? Ich finde im Vergleich die Bahn super!
Oh ja!!
Ich könnte auch sagen, LTU ist der letzte Schei**...nur weil die einmal 4 Stunden Verspätung hatten und es kaum Getränke an Bord gab und die Stewardessen sich so gut wie nie Blicken ließen...ich muss aber dazu sagen, dass ich noch nicht so oft mit LTU gefolgen bin, dass ich so schlecht urteilen kann. Auch bei der Lufthansa gibt es Unterschiede beim Personal....einmal so alte unfreundliche Weiber und ein andermal junge, motivierte Frauen, die dauernd für einen da waren.
Und so ist es bei der Bahn auch. Es gibt Leute, die sind einfach nicht geeignet, diesen Beruf zu machen und haben mit Kundenservice wahrlich nix am Hut, es gibt aber auch sehr freundliche und hilfsbereite Mitabeiter. Genauso gibts auch Verspätungen bei der Bahn...es kommt aber auch eine große der Züge immer pünktlich - und bei vllt. 2-3 Minuten Verspätung kann sich keiner aufregen, das ist normal.
 

Peitzi

Blutapfel
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Ich selbst bin zwar erst ein einziges mal mit der Bahn gefahren, vor 10 Jahren oder so und nutze auch sonst keine öffentlichen Verkehrsmittel (ist hier aufm Land auch wohl nicht anders möglich, sofern man denn zügig irgendwo hin will), aber viele Kommilitonen müssen täglich mit der Bahn fahren um zur Uni zu kommen und wenn ich mir angucke, wie lange die Leute mitunter für Strecken brauchen, die mitm Auto in 20 Minuten zu bewältigen wären, wird mir schlecht.

Die ständigen Verspätungen sind dabei ebenso an der Tagesordnung, wie Ausfälle der Bahn.
Ich möchte hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber zuverlässig ist die Bahn, zumindest auf diesen Strecken, nicht.

Das mag bei anderen Strecken ganz anders aussehen, bestreite ich auch garnicht, aber das die Bahn an vielen Strecken ein Pünktlichkeitsproblem hat, kann wohl niemand abstreiten. Wär ja kein Problem, wenns mal nur 5min wären, aber gleich ne halbe Stunde, oder mehr? Was ist da los? Stau auf den Gleisen?
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Ich glaube, dass auch den stärksten Befürwortern der Bahn in den nächsten fünf Jahren die Euphorie im Halse stecken bleiben wird. Der Konzern, dessen Wert auf 50 bis 100 Milliarden Euro geschätzt wird, wird zu knapp fünfzig Prozent verkauft. Das nennt sich "Bahnprivatisierung". Der geschätzte Wert des Verkaufsgegenstandes ist circa 25 bis 50 Milliarden Euro. Der erzielbare Erlös wird aber nur auf 5 bis 8 Milliarden geschätzt. Wer nicht rechnen kann, der sehe und staune: das ist nur ein Bruchteil des tatsächlichen Wertes.

Steuerinvestitionen, für die Generationen von Deutschen jahrzehntelang geschuftet haben, werden an den nächstbesten Investor verhökert. Da haben bereits arabische Investoren ihr Interesse bekundet. Und auch der russische Energiekonzern "Gazprom" würde die Bahn-Anteile gerne kaufen. Die Konzernspitze und Mehdorn beteuern, dass das Angebot und die Konkurrenzfähigkeit der Bahn durch den Börsengang deutlich besser werden wird. Dabei sind sich Börsenfachleute einig: Die Bahn ist garnicht börsenfähig. Wer überhaupt Gewinne erzielen will, müsse das Unternehmen ausbeuten wie ein Sklaventreiber. Habt Ihr schonmal über den Tellerrand geschaut, was Gazprom und andere Investoren für eine Unternehmenspolitik betreiben? Oder verlasst Ihr Euch einfach auf die menschliche Wärme und die soziale Verpflichtung russischer Großkonzerne und arabischer Ölscheichs? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Macdeburger

Welscher Taubenapfel
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thrillseeker-Realist oder Schwarzmaler? Das ist hier die Frage. o_O

Ich denke mal so schlimm wird es nicht kommen, denn wer das Geld der Kunden will, der muß ihnen auch was bieten.
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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thrillseeker-Realist oder Schwarzmaler? Das ist hier die Frage. o_O

Statt schwarz zu malen, reiche ich noch ein paar Fakten nach. Schauen wir doch mal, wie die Bahnprivatisierung ab 1995 in Großbritannien lief:

  • Nebenstrecken wurden geschlossen.
  • Es fuhren weniger und kleinere Züge, die ständig überfüllt waren.
  • Der Service-Bereich war besonders stark vom Stellenabbau betroffen.
  • Die Ticketpreise stiegen, und sind nun fast doppelt so hoch wie in Deutschland.
  • Es wurde an Wartung und Sicherheit gespart. Die Anzahl tödlicher Unfälle stieg rapide an.
  • Am Ende sprang der britische Staat wieder ein, um das ausgebeutete, ausgeweidete Unternehmen vor dem Ruin zu retten - mit umgerechnet 150 Milliarden Euro, aus Steuergeldern.


wer das Geld der Kunden will, der muß ihnen auch was bieten.

Wer Rendite machen will, der muss wirtschaftlich arbeiten. Die Bahn arbeitet seit Jahrzehnten nicht mehr wirtschaflich, sondern schreibt trotz jährlicher Subventionen in Milliardenhöhe rote Zahlen (auch aus dem Gewinn des Jahres 2007 wird, wenn man die Subventionen abzieht, ein Verlust). Diese Subventionen werden auch nach der Privatisierung weiter gezahlt, weil der Staat Haupteigner bleibt. Die Rendite, die mit diesen Investitionen erzielt wird, geht hingegen zur Hälfte an die Investoren und ist umso höher, je weniger von diesen investiert wird. Aus diesem Grund kappte die Bahn schon in den letzten Jahren fleißig Nebenstrecken, kündigte tausende Mitarbeiter, beendete hunderte Verträge mit Güterverkehr-Kunden, schloss Schalter und ganze Bahnhöfe.
 

Hallo

Gast
Damit die Bahn wieder wirtschaftlicher arbeiten kann fahre ich immer erste Klasse.