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Mit der Einführung von Intelprozessoren in seinen Computern hat Apple einen der größten Schritte in der Firmengeschichte gewagt, der mittlerweile als voller Erfolg verbucht werden kann: Die Anwender genießen die gewonnene Geschwindigkeit, die durchaus vorhandenen Unannehmlichkeiten sind mehr oder weniger aus den Köpfen der Kunden verschwunden. Insbesondere die Möglichkeit, dass man im Notfall auch nativ Windows benutzen kann, hat Apple zusätzliche Kunden verschafft. Doch schon nächstes Jahr steht der nächste große Schritt bevor: Intel hat für Ende von 2008 die Fertigstellung des Nachfolgers der aktuellen Chiparchitektur angekündigt. Die momentan überall so populäre Mehrkerntechnolgie entwickelte Intel um 2005, die Core-Technologie wurde im ersten Quartal 2006 vorgestellt und war gegenüber dem Vorgänger ‚Pentium M‘ ein wahnsinniger Fortschritt. Dieser ist bis heute für die enormen Geschwindigkeiten verantwortlich, die Intel mit seinen Prozessoren Merom, Conroe, Woodcrest, Penryn und anderen erreicht hat - viele der Prozessoren hat Apple innerhalb der letzten beiden Jahre auch in seinen Computern verwendet.
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[/float]Ende 2008 soll also der nächste Schritt kommen: Bei Intel ist man überzeugt, dass die Auslieferung des ersten Serverprozessors der Nehalem-Reihe das Ende der x86-Prozessoren sein wird, die wir kennen. Das Mooresches Gesetz besagt, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise mit minimalen Komponentenkosten etwa alle zwei Jahre verdoppelt. Es wäre jedoch unpraktisch, die ganze Hardware in die momentan verwendete Prozessorarchitektur zu quetschen. Aus diesem Grund hat Intel seine aktuelle FSB-Architektur überdacht: So soll der bislang in allen Intel-Prozessoren verwendete FSB (Front-Side-Bus) durch eine vollkommen neue Technologie namens QuickPath abgelöst werden. Der FSB dient als Schnittstelle zwischen dem Prozessor und diversen Computerkomponenten und gibt den Takt aller angesprochenen Geräte vor. QuickPath löst den FSB ab und ermöglicht zunächst einmal eine gigantische Bandbreite zwischen dem Prozessor und Nehalems integriertem Speichercontroller - so können die Chiphersteller sämtliche Vorteile des Mooreschen Gesetz voll ausnutzen. Das Fazit dieses Absatzes lautet ganz einfach: Mehr Bandbreite. Diese wird von Intel auf unterschiedliche Weise effizient eingesetzt, der wichtigste Punkt wird im folgenden behandelt.
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[/float]Die Nehalem-Technolgie ist eigentlich kein Prozessor, sondern vielmehr ein Baukasten, mit dem Intel eine Vielzahl an Konfigurationen für unterschiedliche Märkte produzieren kann. So können unterschiedlich viele Kerne mit unterschiedlich viel Pufferspeicher verbaut werden. Auch die Bandbreite kann drastisch erhöht werden: Eine einzelne Verbindung in der QuickPath-Architektur liefert bis zu 32 Gigabit Datendurchsatz pro Sekunde, die Anzahl der Verbindungen kann jedoch stark erhöht werden. Ebenfalls angepasst werden kann die Art des unterstützten Arbeitsspeichers, integrierte Grafikchips und erweiterte Energiemanagementfunkionen. Die Schlussfolgerung lautet also, das Nehalem eigentlich kein Prozessor, sondern vielmehr eine sehr avancierte Version von Lego ist. Diese Tatsache ermöglicht Intel, in eine Vielzahl von Märkten mit dem grundsätzlich gleichen Prozessor einzudringen, sei es jetzt der normale Desktopcomputer, Großrechner, ganze Serverumgebungen oder Notebooks.
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[/float]Bis jetzt hat Intel Konfigurationen von zwei bis acht Kernen angekündigt, was theoretisch einen Mac Pro mit 16 CPU-Kernen ermöglichen würde. Doch es geht noch weiter: Mit ‚Simultaneous Multithreading (SMT)‘ holt Intel eine Technologie aus dem Schrank, über die zuletzt als HyperThreading der Pentium 4 verfügte. Sie ermöglicht es, kurz gesagt, dass sich ein Kern mit zwei Prozessen gleichzeitig beschäftigen kann. Dies bedeutet nicht nur, dass die höhere Bandbreite und Prozessorpower effizienter genutzt werden kann, es ermöglicht auch die (wissenschaftlich nicht ganz korrekte) Rechnung eines Mac Pro mit zwei Prozessoren á acht Kernen, die jeweils zwei Prozesse ausführen können. Diese Rechnung endet in der fantastischen Zahl 32 - im Gegensatz zum aktuellen HighEnd-Mac Pro mit acht Kernen.
Neben grundlegenden Änderungen in der Architektur verfügt Nehalem auch über schlicht erweiterte Features: So kommt der Prozessor mit SSE 4.2, einer Befehlsatzerweiterung der x86-Architektur. So sollen die neuen Befehle in SSE 4.2 insbesondere die XML-Bearbeitung beschleunigen, was sich insbesondere bei Webapplikationen bemerkbar machen soll. Im Vergleich zum aktuellen Prozessor Penryn soll Nehalem bei der gleichen Geschwindigkeit 33% weniger Energie beanspruchen. Herzlichen Dank an die Informatiker der HHU Düsseldorf, die diesen Artikel überwacht haben. Wer sich näher für Nehalem interessiert, dürfte mit den vielfältigen englischsprachigen Informationen glücklich werden, die teilweise auch diesem Artikel zugrunde liegen: Wikipedia-Artikel | ArsTechnica-Artikel | RealWorldTech-Artikel
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Neben grundlegenden Änderungen in der Architektur verfügt Nehalem auch über schlicht erweiterte Features: So kommt der Prozessor mit SSE 4.2, einer Befehlsatzerweiterung der x86-Architektur. So sollen die neuen Befehle in SSE 4.2 insbesondere die XML-Bearbeitung beschleunigen, was sich insbesondere bei Webapplikationen bemerkbar machen soll. Im Vergleich zum aktuellen Prozessor Penryn soll Nehalem bei der gleichen Geschwindigkeit 33% weniger Energie beanspruchen. Herzlichen Dank an die Informatiker der HHU Düsseldorf, die diesen Artikel überwacht haben. Wer sich näher für Nehalem interessiert, dürfte mit den vielfältigen englischsprachigen Informationen glücklich werden, die teilweise auch diesem Artikel zugrunde liegen: Wikipedia-Artikel | ArsTechnica-Artikel | RealWorldTech-Artikel
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