ja gut!stimmt auch wieder,aber wie sollen die denn schreiben??
trotzdem cool!
sowas kommt auch nur von steve!
Also ich arbeite im Bereich Webdesign im öffentlichen Dienst und kann Dir sagen: Gerade unter den Menschen mit Sehbehinderungen gibt es eine goße Zahl Internetnutzer, vor allem aber auch eine große Lobby. Das Thema "barrierefreier Zugang zu Angeboten im Netz" ist gerade für den öffentlichen Sektor sehr wichtig, verpflichtet doch die BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung) Kommunen und Behörden bis 2008, die angegebenen Kriterien zu erfüllen. Das ist dann ein riesiger Katalog, angefangen von der fehlerlosen Skalierbarbeit der Internetseiten/Schriftgröße, über Farbwahl mit ausreichend Kontrasten, ALT-Texten für Grafiken, Verzicht auf die Nutzung dieser zweckentfremdeten Layout-Tabellen, etc. etc. etc.
Wer mal versucht, seine private Homepage getreu der BITV-Kriterien barrierefrei zu machen, der merkt schnell, dass nur absolut saubere und semantisch korrekte Nutzung der Markupsprache zusammen mt CSS dahin führen kann, dazu kommt noch losgelöst von der Technik ein Konzept des Aufbaus und der Gestaltung.
(Man kann sich vorstellen, welche Größenordnung solche Aufgabe dann bei der Website einer Kommune mit ca. 3000 Unterseiten hat, die per CMS von ca. 80 Redakteuren gepflegt wird...)
Jetzt kann man fragen: DAS alles für die paar Behinderten? Antwort: JA. Aber auch wichtig: Durch die korrekte Nutzung von HTML und CSS, sauberen Aufbau, durchdachtes Konzept, würde auch so manche Privathomepage profitieren (Vielleicht dann erst den Namen Homepage verdienen). Durch obige Aspekte wäre auch die Anzeige auf mobilen Endgeräten kein Problem, und viel mehr... Barrierefreie Internetseiten - also längst kein Relikt für Randgruppen, sondern modernes und zukunftssicheres Webdesign.
Aber zurück zur assistiven Technologie: VoiceOver stellt einen Versuch dar, eine sog. Screenreader-Technik (eine der wichtigsten Hilfen für sehbehinderte Menschen) in das Betriebssystem zu integrieren. Das ist durchaus löblich. Man mus aber bedenken, dass gerade in den USA die Lobby noch viel größer ist, und der Trend, alles immer und überall für jedermann nutzbar zu machen (und dies lauthals durch Schilder anzupreisen) auch sehr amerikanisch ist. Daher auch Steves Ankündigung der neuen Sprachmodule im nächsten VoiceOver auf irgendeiner der letzten Keynotes.
Wer jedoch einmal ein Profitool (Hierzulande nutzen viele sehbehinderte Menschen eine Software namens JAWS) in Aktion erlebt hat, der wird den Unterschied merken.
Habe mal erlebt, wie jemand - selbst sehbehindert - JAWS vorführte. Die Leute werden drei Monate lang trainiert, und können den Rechner in einer Geschwindigkeit bedienen, die unglaublich ist... Alles kommentiert durch saubere Beschreibungen des Bildschirminhaltes, der Internetseite, tastaturkommendos, etc. Derjenige lies sich erst die H-Tags im Quellcode vorlesen (=Überschriften) , hatte einen Überblick welcher Artikel ihn interessierte, wählte diesen dann an, der wurde in einem Speed vorgelesen, dass man kaum folgen konnte... (Sein trockener Kommentar dazu: "Denken Sie, ich hab den ganzen Tag Zeit?") -- einfach klasse.
Fazit: VoiceOver ist nett, hat sicher viel Potential, aber kein ernsthafte Screenreader...
So... hoffe den einen oder anderen haben meine Ausführungen interessiert...
Gruß
Dennis
Achja: Guter Einstieg ins Thema:
www.einfach-fuer-alle.de