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Ave Maria - die spinnen die Christen

sale53

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Ich persönlich kann alle Aussagen von Bonobo als deckungsgleich mit meiner Auffassung bezeichnen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir ähnlich alt sind und ähnliche Entwicklungen in den 60/70 er Jahren durchgemacht haben.
Mit Cortex (wenn ich mich richtig entsinne, wenn nicht: sorry) habe ich u.a. vor nicht langer Zeit auch eine sehr kontroverse und manchmal auch provokative politische Diskussion gehabt.
Ich bin für mich zu der Überzeugung gelangt, dass hier der Generationenkonflikt offen zu Tage tritt, in dem Sinne, dass zu wenig über die Probleme reflektiert wird und Hintergrundwissen fehlt.
Bitte, ich möchte keinem persönlich zu nahe treten, aber meine Schultätigkeit bestätigt mir dies tagtäglich.
 

Cortex85

Gast
hehe, stimmt. Wir hatten da mal eine recht lebhafte Diskussion ;)

Aber was du da mit dem Generationenkonflikt ansprichst, ist eine durchaus interessante Sache. Mir ist das gar nicht so aufgefallen. Auch bei den Ursachen stimme ich dir grundsätzlich zu. Dramatisch finde ich das aber nicht, denn diesen Konflikt gab es ja schon immer. Schon die alten Ägypter beklagten die Eskapaden ihrer Jugend und ihre Unehrerbietigkeit vor dem Alter :p
Trotzdem können Reflexion und Hintergrundwissen nicht schaden ...
 

MatzeLoCal

Rheinischer Bohnapfel
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sale53 schrieb:
Ich bin für mich zu der Überzeugung gelangt, dass hier der Generationenkonflikt offen zu Tage tritt, in dem Sinne, dass zu wenig über die Probleme reflektiert wird und Hintergrundwissen fehlt.

Wenn ich dich hier richtig verstehe, dann finde ich deine Aussage extrem arogant. Ich halte es für einen sehr schlechten Diskussionsstil, so ein "Totschlagargument" zu bringen. Nur weil Cortex (und andere einschl. mir selbst) nicht so denken wie Du, bedeutet das noch lange nicht, dass wir uns nicht mit Problemen auseinandersetzen oder "kein Hintergrundwissen" hätten.
 

Cortex85

Gast
Naja im Punkte des Hintergrundwissens hat er ja recht. Bezogen auf die katholische Kirche lässt ja das Hintergrundwissen leider bei relativ vielen Menschen etwas zu wünschen übrig. Das soll jetzt kein Vorwurf gegen irgendjemanden sein, lediglich eine Beobachtung, die ich persönlich gemacht habe. Gleichzeitig will ich mich hier nicht zum Historiker aufschwingen, dazu fehlt mir die Wissensbasis. Da aber sowohl mein Vater als auch mein Großvater Geschichte studiert haben (mein Großvater hat das auch als Professor gelehrt), konnte ich da wenigstens etwas Hintergrundwissen über Kirchengeschichte erfahren.
 

sale53

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LoCal schrieb:
Wenn ich dich hier richtig verstehe, dann finde ich deine Aussage extrem arogant. Ich halte es für einen sehr schlechten Diskussionsstil, so ein "Totschlagargument" zu bringen. Nur weil Cortex (und andere einschl. mir selbst) nicht so denken wie Du, bedeutet das noch lange nicht, dass wir uns nicht mit Problemen auseinandersetzen oder "kein Hintergrundwissen" hätten.

Zunächst möchte ich sagen, dass ich die Reaktion von Cortex klasse finde.Danke.
Bei dir allerdings muß ich feststellen, dass du Texte nicht aufmerksam liest.Ich finde es von dir absolut arrogant, dass du mir keine eigene Meinung zugestehst. Ich habe von meinen Erfahrungen gesprochen und diese nicht zum Dogma erhoben.
 

MatzeLoCal

Rheinischer Bohnapfel
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sale53 schrieb:
Zunächst möchte ich sagen, dass ich die Reaktion von Cortex klasse finde.Danke.
Bei dir allerdings muß ich feststellen, dass du Texte nicht aufmerksam liest.Ich finde es von dir absolut arrogant, dass du mir keine eigene Meinung zugestehst. Ich habe von meinen Erfahrungen gesprochen und diese nicht zum Dogma erhoben.

Wo bitte schön, habe ich dir keine eigene Meinung zu gestanden?????
Du hast dich im Großen und Ganzen Bonobos Meinung angeschlossen und das kann ich gut stehen lassen bzw als Diskussionsgrundlage heranziehen.
Wenn ich aber gesagt bekomme (ich drücke das jetzt mal ein bisserl anders und auch platter aus):
- Du bist dazu zu jung ("Generationskonflikt")
- Du weisst doch garnicht genau worum es geht ("fehlendes Hintergrundwissen")
- Du verstehst die Problematik doch nicht ("zu wenig über die Probleme reflektiert").

Dann kann ich schon etwas gereizt reagieren, denn damit machst Du nichts anderes, als dein Gegenüber abwerten! Und das ist nunmal kein guter Diskussionsstil.
Bei uns hier in der Gemeinde gab es mal einen Gesprächskreis "kritische Christen" und ich war da mit Abstand der jüngste. Von den meisten wurde ich da ernst genommen, aber leider nicht von allen und da kamen meist zwei "Taktiken" um mich einzuschüchtern, aus der Diskussion zu drängen oder micht zu "überzeugen". Entweder waren es "Sprüche" wie oben, oder aber ich wurde "hochgelobt". (Lustigerweise hat genau der Typ, der das am meisten anwendete, dann zu jemand anderem in der Runde mal gesagt: "Seine Kritiker kriegt man am leichtesten dadurch klein, in dem man sie erhöht".)

Vielleicht versteht Du jetzt warum ich etwas gereizt auf sowas reagiere.
 

ametzelchen

Rheinischer Bohnapfel
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Ich persönlich bin bemüht Gott näher zu kommen, glaube daran, dass die Liebe der Wunder Grösstes ist und versuche spirituell zu reifen durch Gebet und Meditation. Ähnlich wie Tom würde ich mich als Suchenden bezeichnen, ohne den Anspruch, dass ich auf meiner Suche immer den "richtigen" Weg einschlage.

Manchmal fällt mir das Leben voll vor die Füsse, macht mich hilflos und rastlos...Ruhe und Kraft finde ich dann persönlich im Gebet und in der Meditation. Das macht den Kopf frei, die Ratio kann wieder besser arbeiten.Das gelingt manchmal besser, manchmal schlechter.
Meine Erfahrungen - auch durch viele Jahre als sogenannter "Kirchenältester" im Gemeindekirchenrat haben mir die Hoffnung genommen, dass alle Menschen, die sich Christen nennen auch in der Begegnung mit ihrer Umwelt christlich handeln. Ich beziehe mich da voll mit ein - wir sind alle nur Menschen, niemand ist unfehlbar.
Ich respektiere Menschen, die in Gemeinschaft mit anderen ihren Glauben leben, wenn sie anders Denkende nicht diskriminieren - ich bevorzuge inzwischen meinen individuellen Weg der Sinnsuche und des Glaubens.

Kleiner Einschub, weil es mich berührt:

Bergpredigt
Mahatma Gandhi

Die Botschaft Jesu ist ganz und unverfälscht in der Bergpredigt enthalten.*Wenn nur die Bergpredigt und meine eigene Auslegung davon vor mir läge, würde ich nicht zögern zu sagen: "Ja, ich bin ein Christ". Aber ich weiß, dass ich mich in dem Augenblick, in dem ich so etwas sage, den gröbsten Missverständnissen aussetzen werde, denn meiner Meinung nach ist vieles, was als Christentum gilt, eine Verleugnung der Bergpredigt.


Zum Eingangsbeitrag: So lange die Menschen, die dort offenbar auch etwas suchen friedlich sind, Grenzen anderer Menschen nicht verletzen, sich an bestehende Gesetze halten, sollen sie doch machen?
 
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Cortex85

Gast
Also, ich möchte mir nicht vorwerfen lassen, ich hätte weder zu wenig Hintergrundwissen, noch das ich über das Problem nicht genügend reflektiert hätte, denn anders hätte ich kaum meinen Glauben vertiefen können. Mein Vater war mir da eine große Hilfe in Bezug auf historisches Hintergrundwissen. Gleichzeitig glaube ich aber nicht, das sale mit seiner Meinung, es gäbe bei vielen nicht genügend Hintergrundwissen Streit sucht. Denn außer den klassischen Vorurteilen findet man bei so manchem Atheisten nicht viel (oder manchmal auch gar kein, leider!) wirkliches Hintergrundwissen. Insofern hat er also imo recht.

@ametzelchen: Deine Haltung finde ich klasse! :) Ich versuche derzeit das Gleiche (spirituell zu reifen) im katholischen Glauben, bloß mit dem Unterschied das ich nicht Gott als solchen (oder habe ich dich da falsch verstanden?) sondern seine Gegenwart im Gebet suche.
Ich glaube, das was du da bezeichnet hast im Bezug auf die Christen ist das, was die katholische Lehre "Sünde" nennt: das die Menschen nicht unfehlbar sind und sich das auch in ihrem täglichen Leben manifestieren kann. Aber dem kann man sich ja in Gebet und Beichte stellen. Nicht, das man so die Unfehlbarkeit erreicht. Aber es hilft, mit diesem Problem zu leben.
 
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MatzeLoCal

Rheinischer Bohnapfel
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Cortex85 schrieb:
Also, ich möchte mir nicht vorwerfen lassen, ich hätte weder zu wenig Hintergrundwissen, noch das ich über das Problem nicht genügend reflektiert hätte, denn anders hätte ich kaum meinen Glauben vertiefen können. Mein Vater war mir da eine große Hilfe in Bezug auf historisches Hintergrundwissen. Gleichzeitig glaube ich aber nicht, das sale mit seiner Meinung, es gäbe bei vielen nicht genügend Hintergrundwissen Streit sucht. Denn außer den klassischen Vorurteilen findet man bei so manchem Atheisten nicht viel (oder manchmal auch gar kein, leider!) wirkliches Hintergrundwissen. Insofern hat er also imo recht.

Also irgendwie bin ich jetzt verwirrt. Ich bezog mich auf folgende Aussage von sale:
sale53 schrieb:
Mit Cortex (wenn ich mich richtig entsinne, wenn nicht: sorry) habe ich u.a. vor nicht langer Zeit auch eine sehr kontroverse und manchmal auch provokative politische Diskussion gehabt.
Ich bin für mich zu der Überzeugung gelangt, dass hier der Generationenkonflikt offen zu Tage tritt, in dem Sinne, dass zu wenig über die Probleme reflektiert wird und Hintergrundwissen fehlt.

Ich lese aus dieser aussage, dass er nach der Diskussion mit dir zu der Überzeugung gelangt ist und nun quasi die oben genannten Punkte als kategorisch sieht.

Sollte sale53 es anders gemeint haben, dann entschuldige ich mich natürlich und nehme alles zurück.
 

Cortex85

Gast
ach so!
naja, ich hatte das anders verstanden. Ich dachte, sale bezog sich auf die vorigen Beiträge in diesem Thread in ihrem Hin und Her. Ich kann mir vorstellen, das sale meine hiesigen Beiträge sowie das was ich in jender denkwürdigen Diskussion gesagt habe, zu einem Bild von mir summiert hat, das seinen Vorstellungen diametral gegenübersteht. Zieht man nun noch in Betracht, das er anscheinend etwas älter als ich ist, kommt er vermutlich auf jenen Generationskonflikt. sale, ich hoffe ich trete dir hier nicht zu nahe. Sollte das alles falsch sein, korrigiere mich bitte.
 

commander

Baldwins roter Pepping
Unvergessen
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Späteinsteiger:

Hab heute in meinem Garten ein Lagerfeuer angezündet, nachdem ich meine beiden kleinen Mädels, die ich übrigens als das größte Wunder überhaupt (wie jedes neue Leben) begreife, ins Bett gebracht hatte. Habe vor dem Feuer den Thread gelesen, und hier sind nun meine grüblerischen, zugegeben etwas wirren Gedanken, die durch mehrstündiges Starren ins Feuer zutandegekommen sind ;):

<edit> hatte ursprüglich ein Art Reihenfolge, lass ich aber lieber bleiben. Wer es auf sich nimmt, alles durchzulesen, sollte es eher als eine Art Stoffsammlung oder Gehirnhalde verstehen ;)</edit>

Da ich auch sehr christlich erzogen wurde (evangelisch), aber mit der 'reinen' Lehre von der Liebe Gottes lange Zeit nichts anfangen konnte, suchte ich Erkenntniss in der Natur, was meiner Meinung nach durchaus im Sinne der christlichen Religion ist. Die christlichen Mystiker hatten und haben mir es besonders angetan: Gottes Macht manifestiert sich in den uns umgebenen Dingen, der Natur, die voller Wunder steckt, dem Universum und dem ganzen Rest ;), das war mein Schluss. Dadurch war es eine schwere Entscheidung für mich, ob ich meine Kinder taufen lassen sollte, oder die Religionsentscheidung ihnen überlassen sollte. Denn meine Sicht auf die Welt war und ist der (allgemeinen) kirchlichen tendenziell eher gegenläuffig, und ich fragte mich, ob es Sinn hat, meinen Kindern diese Form des Glaubens 'überzustülpen'. Interessanterweise bin ich genau durch diese Überlegung 'Gott' viel, viel näher gekommen.

Ausgangspunkt: Alltagsleben, ohne Gott, ohne Kinder, das ist viele Jahre her, ich habe mir zu dem Zeitpunkt keine greifbaren Gedanken um meine eigene Spiritualität gemacht, sehr wohl aber sublime.

Dann: Die Geburt meiner ersten Tochter. Ich war wie vom Hammer getroffen..... Das Wissen um die baldige Geburt ist absolut abstrakt, erst, wenn man das Menschlein im Arm liegen hat, weiß man, daß alles, alles was uns umgibt, ein einziges, großes Wunder ist, und das größte daran ist, daß wir neues Leben erzeugen können - Wow! Wow! Waaahnsinn! wir können Leben weitergeben!

Frage: Liebe? Was ist Liebe? Bei mir ist es die unbedingte Hingabe zu etwas Guten. Wenn ich zu meinen Mitmenschen garstig bin, wenn ich ungerecht oder gereizt bin, fühle ich mich absolut übel, und die Reue folgt auf dem Fusse. Hmm. Die Liebe Gottes? An dem Punkt hat sich meine christliche Erziehung, und das, was ich damals nicht verstand, das erste mal nach langer Zeit wieder gerührt. Mit der Liebe Gottes ist in meine Augen mit Sicherheit nicht gemeint, und das wird oft falsch verstanden, daß es jemanden gibt, der alles zum Guten wendet - nein, die Liebe Gottes manifestiert sich darin, daß wir leben, leben dürfen! Und da komme ich mit der christlichen (evangelischen) Religion in Konflikt.

Seltsam: Ich kann mit der Dreifaltigkeit (Vater, heiliger Geist, Sohn) einfach absolut gar nichts anfangen. Für mich völlig hintheoretisiert.

Letztlich: (und damit komm ich zum eigentlichen Punkt): Lass ich meine Kinder taufen, obwohl ich an die Liebe Gottes glaube, mich aber innerhalb der Kirche nicht besonders gut aufgehoben fühle? Meine Antwort: ja, nach einigen Zögern, aber wäre ich in der Lage, über sowas überhaupt nachzudenken, wenn ich niemals was von einem Gott gehört hätte? Sicher ja, denn Religiosität ist dem Menschen angeboren. Aber: Wäre mein Menschenbild ein humanistisches, würde ich Mitleid als ein hohes Gut schätzen, wäre ich bereit, zu spenden, obwohl ich immer der Meinung bin, daß ich selbst nicht genug habe? Das sicher nicht. Und so sehe ich in der christlichen Erziehung, die ich genossen habe, einen festen, soliden Sockel von gesellschaftlicher Bedeutung, den ich ohne diese christliche Rahmengebung nicht eingenommen hätte - die Spiritualität ist aber ein ganz anders Ding.

Finale: Zum Glauben kann man niemand zwingen, auch in Ave Maria nicht. Die Menschen sind dazu geboren, zu glauben, zu zweifeln und vielleicht auch hie und da zu verzweifeln. Sicher ist es, von unserer Position aus, zweifelhaft, wie sich Kinder in so einem Umfeld entwickeln werden - aber: ist es nicht sehr viel erschreckender, wohin sich viele alleinglassene Kinder in unserer Gesellschaft mit allen medialen, konsumalen Einflüssen hinentwickeln (können)? Und ich bezweifle, daß in Ave Maria viele Kinder nur zum 'ausschalten' vor die Glotze gesetzt werden.

Damit will ich sagen: es ist einfach, über ein ambitioniertes Projekt zu urteilen, es ist wesentlich schwieriger, etwas wirklich besseres anzubieten, oder?

Und ich bin kein Befürworter von solchen kollektiven Projekten (siehe Kibuzz), da die Gruppendynamik oft zu grauenhaften, weit über das Ziel hinausschiessende Ergebnissen gereicht. Dennoch: als 'Familienoberhaupt' verwahre ich es in meiner Obhut, wann meine Kinder TV schauen dürfen, was recht einfach ist, denn wir haben keinen ;). Damit bin ich der Zensor. Punkt. Sollte ich das nicht auch sein? Soll ich meine Kinder dem allgemeinen Medienwahnsinn überlassen? Oder soll ich meine Kinder in einem vernünftigen Gleichgewicht von Gesellschaftsrealität und Moral erziehen? Ich kann mir vorstellen, daß es in Amiland Gegenden bzw. Gesellschaften gibt, in denen das nicht so einfach ist, wie hier am Dorf....

Auf was wollt ich raus? Achja: Respekt vor der Kreatur (= Schöpfung), gesellschaftliche Werte, Güte, Mitgefühl, Weisheit. Das ist für mich wichtig, und das emiste davon schöpf ich aus meinem christlich geprägten Weltbild, wenn ich es auch nicht immer so sehe wie es im allgemeinen gepredigt wird - ich würde mich trotzdem als gottesgläubig und christlich gesinnter Mensch bezeichnen.

Gruß,

.commander

PS: DVD gucken dürfen meine Kinder schon, v.a. in den langweiligen Wintermonaten - denn: DVDs sind werbefrei, und eine DVD anschauen zu dürfen stellt für meine Große immer noch ein Highlight dar! Und das ist doch was, oder? Und glaubt mir, sie langweilen sich auch sonst wirklich nicht....(Ausserdem gibts ja noch 2 Omas, mit Glotze...))

PPS: Oje, das ist ein Laberfaden, so wie er aus mir raugepurzelt ist, denn ich habe einfach keine klare Meinung zu so einem Ort wie 'Ave Maria', wenn ich nicht selbst dort gewesen bin. Ich kann nur die Bewegründe verstehen, so einen Ort zu gründen, genauso, wie ich die berechtigten Zweifel an der sinnhaftigkeit verstehen kann.

Gedanken eines Papas.

nochmals: Gruß,

.commander
 
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flip

Empire
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@commander:
2 Mädels?? Hast du etwa auch Zwillinge, unsere werden übermorgen 1/2 Jahr alt.

Aber zurück zum Thema.
1. Jeder soll das machen was er will, soweit er nicht die Rechte anderer beschneidet.
2. Lest mal das alte Testament: Sex & Drugs.. lediglich der Rock´n Roll fehlt. Die Bibel an sich ist Spannend und Unterhaltsam, als Lebensgrundlage alleine nur die 10 Gebote zu nehmen ist ein wenig engstirnig.
3. Fundamentalisten aller Art sind halt wie die die echten Fundamente: Weit unter der Grasnarbe und fern der Sonne (ich wollte jetzt nicht unterbelichtet schreiben)
 

MatzeLoCal

Rheinischer Bohnapfel
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commander schrieb:
Späteinsteiger:
nochmals: Gruß,
.commander

Was dagegen wenn ich mich zu deinem Fanboy entwickel ;)

Nein, keine Angst, das wird nicht passieren, da ich niemals jemanden immitieren will, aber ich finde deine Ausführungen sehr gut.

Ich habe leider noch keine (eigenen) Kinder, aber ich kann sehr gut verstehen was Du meinst und ich bin der festen Überzeugung, dass in dieser Welt nur weniges gibt, dass so genial ist wie ein Kind. Natürlich ist da noch das Leben an sich, aber in einem Kind erscheint es in seiner reinsten Form.

Ich selbst bin etwas stärker mit der Kirche verwurzelt, aber auch ich überlege mir oft, ob (wenn ich denn mal eigene Kinder haben sollte) ich sie taufen lassen sollte oder ihnen selbst die Entscheidung überlassen sollte. Aber ich glaube, dass ich sie taufen würde, weil sie dann Teil einer Gemeinschaft sind.

In 'Ave Maria' sehe ich aber trotzdem eine (kleine) Gefahr und zwar die, dass sich diese Menschen als 'Elite' fühlen oder sich mit der als 'Auserwählte' wähnen. Und das wäre, so glaube ich, nicht in Gottes Sinn. Gott liebt jeden, ohne Ausnahme. Wichtig ist, diese Liebe zu begreifen und anzunehmen.
 

Cortex85

Gast
commander, ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Alles in allem kann ich mich LoCal nur anschließen.
Auch ich habe mir überlegt, dass wenn ich mal Kinder habe, ich sie vor diesem Medien-Affentheater schützen muss, indem ich zum Beispiel Fernsehn limitiere. Keine Frage für mich ist hingegen, das ich sie taufen lasse. Denn wenn man ihnen den Glauben authentisch vorlebt, dann macht das glaub ich einen starken Eindruck auf sie. Mehr als zu allen anderen Menschen sehen Kinder nämlich zu ihren Eltern auf (soweit ich weiß) und begreifen alles, was die Eltern tun, intuitiv als richtig.

Mit der Dreifaltigkeit hingegen, weiß ich schon etwas anzufangen, denn der Clou ist ja, das die Dreifaltigkeit sozusagen "drei Seiten derselben Medallie" sind. Gott ist alles drei gleichzeitig, genau wie Jesus Christus gleichzeitig sowohl Gott als auch Mensch war, und das zu jeweils 100 Prozent.
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Ich hinwiederum ... urspruenglich katholisch, kann mit den Dogmen der christlichen Kirchen nichts anfangen, wie "Jesus = Gottes Sohn", Jungfernzeugung, Wiederauferstehung und Himmelfahrt.

Fuer mich ist das alles gefaehrlicher Unsinn, von Menschen gemachte Glaubenssaetze, mit welchen die Mehrheit der Christen von der Nachfolge Christi, des Menschen, abgehalten wird. Dabei waeren diese Dogmen gar nicht noetig, die Lehre Christi ist doch gut und einfach genug, wozu also diese Schnoerkel? Aber es ist natuerlich leichter, sich dem Ruf zu entziehen, wenn man sich sagt (sagen laesst), Jesus sei Gottes Sohn und wir halt nur arme suendige Menschlein.

Dass Jesus "Gottes Sohn" sei, wurde erst gegen 500 nach Christus von einem Konzil beschlossen (Nicaea?), weil's das Missionieren wohl leichter machte, damals brauchten die Leute etwas gottgleiches.


Den Nazarener selbst halte ich in Ehren wie einen grossen Bruder, er war fuer mich ein weiser Meister, fuer mich steht er in einer vor und nach ihm ungebrochenen Tradition von Meisterschaft.


Naja, irgendwie ... mag ich jetzt grad' nimmer weiterschreiben. Ich sag' nur noch: Sex ist was Gesundes, Zwangsmonogamie ist unsinnig, der Zoelibat erst recht, und natuerlich muss eine Frau ueber ihren Koerper selbst bestimmen koennen, genau wie jeder Mann ueber seinen Koerper bestimmt. Hunderttausende von Menschen in Afrika (und anderswo) der westeuropaeisch-christlich-prueden Moral zu opfern ist ... faschistisch, ist menschenfeindlich, grausam, das ist unchristlich.

Apokryphe Evangelien lesen! Andere Quellen lesen als die von den Kirchen kanonisierten.


Gruss, Tom
 

slartibartfast

Schöner von Nordhausen
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@bonobo: Wenn's geklappt hätte, hättest du für den Beitrag mein Karma bekommen... ;)
Besser hätte ich es nicht schreiben können! :)

Das ist genau meine Überzeugung: Die Lehre Christi ist wirklich etwas schönes, an dem man sich festhalten sollte.
Das Problem sehe ich darin, dass das "Christentum" den Glauben an dogmatische Glaubenssätze beinhaltet, und auch immer wieder benutzt wird/wurde, um irgendwelche politischen/ideologischen Taten (die imho völlig konträr zu Jesus' Lehre sind) zu rechtfertigen!

Viele nachdenkliche Grüße
slartibartfast
 

Cortex85

Gast
Aber hat sich jemand von euch schon mal gefragt, warum es diese "Dogmen" gibt?
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Cortex85 schrieb:
Aber hat sich jemand von euch schon mal gefragt, warum es diese "Dogmen" gibt?
Mh, warum macht der Regenmacher sein Brimborium? Warum pendelt der Hypnotiseur mit was Glitzerndem herum? (Nichts gegen Hypnose als Therapiemethode!) Warum hat der Wolf Kreide gefressen und was macht der Mann im "Zauberer von Oz" hinter dem Vorhang?

Was genau sagst Du uns eigentlich mit dieser Frage -- dass wir zu doof sind, um uns zu fragen, was diese Dogmen sollen? Ich versteh's ehrlich gesagt, nicht ganz.

Gruss, Tom
 

commander

Baldwins roter Pepping
Unvergessen
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Cortex wirds uns bestimmt bald sagen...! Also bitte nicht so agro...

Ansonsten geh ich mit, finde aber, daß (zumindest was die evangelische Glaubensrichtung angeht), viele der ursprünglichen 'jesuitischen' (und damit mein ich nicht den Orden) Ideen aufgegriffen wurden, an der Umsetzung haperts leider wie gewöhnlich ;), liegt aber an den Umsetztern.

Wichtig für mich ist, daß das ethische Fundament korrektamente ist... und da sehe ich im Christentum neben dem Buddhismus wirklich nichts, was mich stören würde, wie gesagt, ich beziehe mich auf das neue Testament.

Da aber meine kulturellen Wuzeln in Europa sind, bleibt der Buddhismus für mich irgendwie abstrakt.

Gruß,

.commander
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Lieber Commander,

wieso "agro"? Ich habe, wie ich finde, noch durchaus freundlich reagiert auf die Frage "hat sich jemand von euch schon mal gefragt [..]?". So eine Frage finde ich ziemlich anmassend, wenn der Fragende nicht weiss, wieviel andere sich schon gefragt haben.

Ich bin inzwischen erfolgreich im 49sten Lebensjahr angekommen, ich bin mit 15 aus der r.-k. Kirche ausgetreten, WEIL ich mir diese Fragen gestellt habe, nachdem ich von kleinauf an gluehender Katholik war. Bis heute habe ich keine Antworten bekommen, die mir einen Wiedereintritt nahegelegt haetten ... es sei denn, mich als Papst zu bewerben :p

Allerdings kann ich mich sicherlich als privilegiert ansehen, da ich von meinem 4ten Lebensjahr an Kontakt mit Angehoerigen verschiedenster Religionen hatte, darunter Hindus (mit diesen hatte ich intensivsten Kontakt), Muslime, Jains, Buddhisten, Zoroastrier (Parsen oder Feueranbeter), Christen verschiedenster Geschmacksrichtungen (Katholiken, Protestanten, Syro-Malabarische Christen (Thomas-Christen) etc. etc., und ich stellte fest, dass es ueberall das gab, was ich unter "guter Christ" verstand. Auch unter denen, die sich Christen nannten. Es war unausweichlich, dass ich mir im Laufe meines forschenden Lebens hier und da zusammenklaubte, was ich fuer gut und menschenfreundlich hielt. Eine logische Folge war, dass der Mythos von Jesus als Gottes Sohn (im woertlichen Sinne) Unsinn ist, oder aber natuerlich wieder profunde Wahrheit, wenn man ihn als eine Art Sinnbild nimmt fuer jeden und alles, natuerlich sind wir alle Kinder Gottes, Kinder des Urknalls, Geschwister allesamt, alles, was in der lebendigen Oekosis lebt.

Soll mich also bitte nicht jemand fragen, ob ich mich dies oder jenes gefragt haette, wenn ich gerade etwas zu diesem oder jenem gesagt habe. Bin doch nicht ploet ;)


Lieben Gruss, Tom