Quality made by Apple. Die QS läuft
Aber sich sonst immer über Microsoft lustig machen, dass man da doch erst mal "abwarten" solle, bei jedem Update. Gilt nach den Erfahrungen der letzten Jahre nun wohl auch ohne Einschränkungen für Apple.
Ja, absolut. Wobei es bei Apple auffällig ist, dass es vor allem gerade die neusten Geräte erwischt. Es ist fast so, als ob bis zur letzten Sekunde im Labor an der Hardware getüftelt wird und dann nicht mehr genügend Zeit bleibt die Software an den letzten Hardware-Stand ordentlich und fehlerfrei anzupassen.
Die Qualitätssicherung der Software ist bei Apple derzeit in der Tat nicht sonderlich gut. Auch, wenn gravierende Fehler, die gleichzeitig alle Geräte betreffen, zum Glück noch selten sind.
Apple leistet sich aber in letzter Zeit leider auch die anderen Extreme, sodass mehr Zeit zur Verbesserung der Softwarequalität nicht unbedingt die Lösung sind. Mit anderen Worten: Zum einen kündigt Apple neue Hardware an, die dann aber ewig nicht erscheint oder der Termin nicht eingehalten wird oder im anderen Extrem wird gar nichts kommuniziert und der Kunde jahrelang bzgl. überarbeiteter Hardware im Unklaren gelassen. Im schlimmsten Fall kombiniert Apple beide Fälle: Erst wird der Kunde jahrelang im Unklaren gelassen, dann wird zwar eine kurze Mitteilung gemacht, dass ein Hardware-Update in weiter Zukunft kommt, aber am Ende wird dieser Zeithorizont noch nicht mal eingehalten. Der Höhepunkt ist natürlich dann gegeben, wenn die lang ersehnte Hardware nach Jahren endlich da ist, es aber dann noch über Wochen und Monate verschiedenste Software-Probleme gibt.
Es ist ein kleiner Teufelskreis. Apple möchte und muss innovativ sein und möglichst gute Hardware und Software rausbringen. Das gelingt ihnen unterm Strich letztlich auch noch einigermaßen. Die meisten Nutzer können jedenfalls sehr zufrieden sein. Allerdings macht Apples Zwang wirtschaftlich erfolgreich zu sein und der zunehmend gesättigte Markt von Smartphones, Tablets und Desktop-Rechnern zusammen mit deutlich längeren Nutzungszeiträumen der Hardware, es für Apple natürlich auch nicht einfach. Wenn ein Käufer z. B. nach Jahren des Wartens endlich zuschlägt und so viel Geld für Apple-Hardware ausgibt, dann erwartet er das perfekte Produkt.
Dass Apple nicht alle diese Probleme (Ankündigungspolitik, Qualität, Innovativsein etc.) gleichzeitig lösen kann, ist klar. Irgendwas bleibt auf der Strecke. Es kann kein Patentrezept geben, da die Erwartungen von Kunde zu Kunde und sogar von Produkt zu Produkt unterschiedlich sind.
Kündigt Apple länger keine Hardware an oder verschiebt Veröffentlichungen, greifen potentielle Neukunden eher zu Alternativen. Fehlen mittelfristig die Innovationen, greifen die Kunden zu Alternativen. Stimmt die Qualität nicht, sinkt zunächst die Kundenzufriedenheit und letztlich greifen auch hier irgendwann die Kunden zu Alternativen, wenn das Maß voll ist oder, um es genauer zu sagen: Wenn das Maß voller ist als bei der Konkurrenz.
Und hier liegt für Apple derzeit noch die Rettung. Denn unterm Strich ist das Gesamtpaket immer noch besser als bei der Konkurrenz. Egal, ob einige Kunden zwischenzeitlich mal in den wortwörtlich sauren Apfel beißen müssen.