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Jan Gruber

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Jan Gruber
Die Europäische Union (EU) hat kürzlich angekündigt, Apple mit einer Geldstrafe von 500 Millionen Euro zu belegen. Dieser Schritt folgt auf eine formelle Beschwerde von Spotify aus dem Jahr 2019, in der das Unternehmen Apple wettbewerbswidriges Verhalten im Zusammenhang mit seinem App Store und speziell den Umgang mit Musik-Streaming-Diensten wie Apple Music vorwirft. Spotify behauptet, dass Apples Richtlinien den Wettbewerb einschränken, indem sie Apps und Nutzer:innen zwingen, das App-Store-Zahlungssystem zu nutzen, was Apple Music gegenüber anderen Anbietern wie Spotify bevorzugt.

Der Kern des Konflikts​


Die Auseinandersetzung zwischen Apple und Spotify dreht sich im Wesentlichen um die sogenannten „Anti-Steering“-Regeln von Apple. Diese Regeln verhindern, dass Apps wie Spotify ihre Nutzer:innen auf externe Zahlungsmethoden hinweisen, wodurch eine Umgehung der App-Store-Gebühren verhindert wird. Spotify argumentiert, dass diese Politik seinen Dienst gegenüber Apple Music, der von diesen Beschränkungen nicht betroffen ist, benachteiligt.

Apple verteidigt seine Praktiken mit dem Argument, dass es den Erfolg aller Entwickler:innen unterstützt, einschließlich Spotify. Apple behauptet, dass Spotify keinen direkten finanziellen Beitrag für die Nutzung der Apple-Plattform leistet, trotz des Zugangs zu wichtigen Ressourcen und Diensten, die es Spotify ermöglichen, seine App zu entwickeln, zu aktualisieren und global zu verbreiten. Apple hebt hervor, dass Spotify von der Nutzung von Apples APIs, Beta-Testplattform TestFlight und anderen Diensten profitiert hat, ohne dafür zu bezahlen.

EU-Reaktion und künftige Änderungen​


Die Europäische Kommission hat in ihrer vorläufigen Schlussfolgerung festgestellt, dass Apples App Store in der Tat Apple Music gegenüber Konkurrenten wie Spotify bevorzugt. Als Reaktion darauf hat Apple Änderungen an seinen Richtlinien vorgenommen, die es „Reader“-Apps wie Spotify nun erlauben, auf ihre Webseiten zu verlinken und mit den Kunden über Zahlungsmethoden außerhalb ihrer iOS-App zu kommunizieren. Darüber hinaus wird Apple, im Einklang mit dem neuen Gesetz über digitale Märkte, das am 07. März 2024 in Kraft tritt, weitere Anpassungen an iOS, Safari und dem App Store vornehmen, um die Ökosysteme für Drittanbieter-Apps zu öffnen.

Diese Entwicklungen deuten auf eine schrittweise Öffnung des Apple-Ökosystems hin, die es Dritt-Entwicklern ermöglicht, auf alternative Zahlungsmöglichkeiten hinzuweisen. Dienste wie Netflix haben bereits begonnen, ihre Kunden darauf hinzuweisen, dass Zahlungen auch außerhalb des App Stores möglich sind, was Apple potenzielle Einnahmen entzieht.

Zukünftige Auswirkungen und die Rolle der EU​


Die bevorstehende Geldstrafe der EU gegen Apple markiert einen kritischen Punkt in der laufenden Debatte um Fairness und Wettbewerb im digitalen Musikmarkt. Während Apple die Strafe wahrscheinlich anfechten wird, unterstreicht dieser Fall die wachsende Besorgnis der Regulierungsbehörden über die Marktmacht großer Technologieunternehmen und deren Einfluss auf den Wettbewerb.

Spotify begrüßt die Bemühungen der EU, ein faires Ökosystem für alle Marktteilnehmer zu schaffen, und betont die Notwendigkeit gleicher Wettbewerbsbedingungen. Die Argumente beider Seiten beleuchten die komplexen Herausforderungen, die entstehen, wenn digitale Plattformen sowohl als Marktplätze als auch als Wettbewerber fungieren.

Diese Auseinandersetzung zwischen Apple und Spotify ist mehr als nur ein rechtlicher Konflikt; sie ist ein Spiegelbild der sich wandelnden Dynamik im digitalen Zeitalter, in dem Regulierungsbehörden und Technologieunternehmen um die Gestaltung eines gerechten und wettbewerbsfähigen digitalen Marktes ringen. Die Entscheidungen, die in diesem Fall getroffen werden, könnten weitreichende Auswirkungen auf die digitale Wirtschaft und die Art und Weise haben, wie wir in Zukunft digitale Dienste nutzen und bezahlen.

Via MacRumors

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