Apple Pay, Banken, Kreditkarten - Smalltalk und Spekulationen

[MichaNbg]

N26 hat jetzt den Spiegel vorgehalten bekommen.
Andere Unternehmen noch nicht, da sie aktuell nicht im Focus stehen.

i see. Das meinte ich aber mit, diese Auditings und Prüfungen sind nicht unüblich und passieren immer wieder. Ich gehe nicht davon aus, dass N26 hier eine strengere oder andere Prüfung abbekommen hat als andere Banken. Weshalb auch. Mit den letzten Beschweren steht sie auch nicht, da dies schon letztes Jahr geschah, wenn ich den Handelsblatt Artikel richtig erinnere.

Die BaFin ist da schon zu allen Banken oder Unternehmen, die Finanzdienstleistungen anbieten wollen, gleich "ekelhaft". Wären diese Punkte woanders auch anzuprangern, wäre dies auch bereits geschehen.

 

[echo.park]

Andere Startups haben eben nicht 10.000 neue Kunden am Tag und deshalb auch deutlich weniger Aufkommen beim Support. Dann sind auch die Antwortzeiten kürzer und es kommen keine Beschwerden, die eine Prüfung in Gang setzen.

 

[MichaNbg]

Wenn man den Fokus nur auf "Startups" innerhalb der Banken legt bzw. hier die Grenze zieht, kann man dem dann vermutlich zustimmen. Hatte das jetzt aber allgemein auf die gesamte Branche verstanden, da keine Eingrenzung zu erkennen war.

 

[Sequoia]

Man muss natürlich in Relationen sehen, wie sich andere Banken schon etabliert haben, und wie lange sie Zeit hatten, Prozesse anzupassen

 

[Macbeatnik]

Das ist ja dann noch schlimmer als gedacht, wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist das kundenwachstum zu Händeln , dann zeigt das nur, das es einzig und allein um Wachstum und nicht um Qualität geht.

 

[Sequoia]

Das ist ja dann noch schlimmer als gedacht, wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist das kundenwachstum zu Händeln , dann zeigt das nur, das es einzig und allein um Wachstum und nicht um Qualität geht.

Nein. Warum?

Es ist sicher nicht einfach, solch einen Businesscase richtig zu skalieren.

Wahrscheinlich haben sie nicht gedacht, dass das Konzept so gut ankommt, wie es eben ankommt.

 

[echo.park]

Eine Bekannte hing letztens über eine Stunde in der Warteschleife. Bei einer der ganz großen Banken. Ich dachte mir nur: soviel dazu. Und das war schon des Öfteren so.

Warum wird nur auf die Startups geschimpft bzgl. Erreichbarkeit?!

Die Dinosaurier sind eben keine Hipster, auf die man schimpfen kann.

 

[MichaNbg]

Dafür gibt es interne Kennzahlen, die einem als Frühwarnsystem dienen sollten. Aber da kann niemand von uns hineinschauen, welche Strategie N26 intern fährt.

Vielleicht ist es ja auch einfach ein Fingerzeig, dass die etablierten Banken vielleicht doch nicht einfach nur doof und unflexibel sind, sondern so mancher Prozess, die Personaldecke und die Aufwände an manchen Stellen doch ihre Rechtfertigung haben?

Eine Bekannte hing letztens über eine Stunde in der Warteschleife. Bei einer der ganz großen Banken. Ich dachte mir nur: soviel dazu. Und das war schon des Öfteren so.

Naja, Kundenerreichbarkeit am Telefon ist eine Sache. Das dürfte die BaFin zum Beispiel überhaupt nicht interessieren. Wenn aber bsp. andere Banken über Tagen niemanden erreichen sondern nur Bandansagen erhalten, nicht auf Systemmeldungen oder sogar oldschool Faxe reagiert wird, während man verhindern möchte, dass verdächtige Geldtransfers durchgeführt werden, weil hier die Systeme der Partnerbanken angeschlagen haben, ist das eine andere Geschichte

Kundenerreichbarkeit wird die BaFin eher nicht abprüfen oder anmahnen. Wohl aber die Backendprozesse.

 

[Sequoia]

Ich hing auch schon 1 Stunde bei der DKB, und dann kam die Ansage, dass ich später noch einmal probieren sollte. Und es wurde aufgelegt

Dafür gibt es interne Kennzahlen, die einem als Frühwarnsystem dienen sollten. Aber da kann niemand von uns hineinschauen, welche Strategie N26 intern fährt.

Vielleicht ist es ja auch einfach ein Fingerzeig, dass die etablierten Banken vielleicht doch nicht einfach nur doof und unflexibel sind, sondern so mancher Prozess, die Personaldecke und die Aufwände an manchen Stellen doch ihre Rechtfertigung haben?

Es sagt ja niemand, dass bei den etablierten Banken alles schlecht ist. Im Gegenteil.

Dennoch sehe ich es so, dass sie sich ausruhen und Innovationen nicht verfolgen (sei es Apple Pay, „live Banking“, nicht überfrachtete Apps, usw.).

Der Erfolg von N26 u.A. gibt den Sachen doch recht.

 

[echo.park]

N26 hat ja jetzt einen auf den Deckel bekommen. Und das ist eine gute Sache für alle Beteiligten.

 

[Sequoia]

Sehe ich auch so.

Zudem sehe ich N26 als Wegbereiter für Flexibilität bei alteingesessenen Banken.
Der Kundenansturm ist beachtlich. Und das, obwohl auch der Großteil der jungen Leute nicht wechseln, oder N26 gar als ernsthafte Bank betrachten.

In meinem Bekanntenkreis sind einige zu N26, nachdem sie gesehen haben, wie einfach eine App-Verwaltung sein kann. Und live-banking.
Das war niemandem bewusst. Es hat auch keiner vermisst, aber als sie gesehen haben, wie gut das gemacht ist, fanden es alle klasse.

Und das ist der Trend, den die großen Banken verschlafen haben.

 

[MichaNbg]

Eben. Da findet jetzt eine Angleichung von beiden Seiten statt.

Was meinst du mit "live banking"?

 

[Sequoia]

Dass ich im Edeka an der Kasse bezahle (egal ob mit Apple Pay oder Kreditkarte), und es in der Sekunde der Bezahlung von meinem N26 Konto abgebucht wurde.
Oder ich bestelle bei Amazon, klicke auf "jetzt bestellen" und es kommt die Push, dass es vom Konto abgebucht ist.

Zu jeder Zeit, an der ich meine N26 App öffne, sehe ich den aktuellen Kontostand.

 

[echo.park]

Was meinst du mit "live banking"?

Das alle Transaktionen in Echtzeit in der App landen.

Edit:
Habe ich bei der Volksbank am Automaten Geld abgehoben wurde erst irgendwann abends verbucht.

 

[MichaNbg]

Dass ich im Edeka an der Kasse bezahle (egal ob mit Apple Pay oder Kreditkarte), und es in der Sekunde der Bezahlung von meinem N26 Konto abgebucht wurde.
Oder ich bestelle bei Amazon, klicke auf "jetzt bestellen" und es kommt die Push, dass es vom Konto abgebucht ist.

Zu jeder Zeit, an der ich meine N26 App öffne, sehe ich den aktuellen Kontostand.

Aus Kundensicht, ja. Das ist natürlich die relevante. Im Backend machen die aber auch nichts anderes als alle anderen Banken. Genau genommen "schummeln" sie sogar ein wenig. Denn zu dem Zeitpunkt wo dir gesagt wird, das Geld sei abgebucht, ist noch gar nichts passiert. Außer dass die Deckungsanfrage und die Vormerkung kam. So wie bei jeder anderen Bank auch. Nur, dass N26 das jetzt schon als "abgebucht" anzeigt. Die eigentliche Abrechnung bzw. das Clearing findet im Hintergrund in aller Regel erst später statt.

Gut, ist jetzt eine Frage der Philosophie, was ich besser finde. Die korrekte oder die vereinfachte. Für den normalen Endverbraucher ist die Variante "ich tu jetzt einfach mal so, als wäre die Zahlung schon durch" vermutlich die schönere.

 

[Sequoia]

Genau das ist das, was wohl die meisten super finden. Mich eingeschlossen.

Mir ist egal, was im Hintergrund angestellt wird. Ich sehe meinen aktuellen Kontostand, ich sehe alle Transaktionen, die gerade geschehen sind.

 

[Misto]

Andere Startups haben eben nicht 10.000 neue Kunden am Tag und deshalb auch deutlich weniger Aufkommen beim Support. Dann sind auch die Antwortzeiten kürzer und es kommen keine Beschwerden, die eine Prüfung in Gang setzen.

Ja sorry, aber das kann und darf doch weder eine Entschuldigung noch eine Ausrede dafür sein, dass man nicht erreicbar ist. Weder für den Kunden, noch, was noch viel schlimmer ist, für andere Banken, wenn die rückrufen, weil sie eine Überweisung seltsam finden.

Und seien wir ehrlich, die Telefonhotline zugunsten eines nicht 24 Stunden und nur unter der Woche besetzten Internet-Chats wurde nicht aus "Kundenwünschen" eingeführt, sondern das sind reine Sparmaßnahmen. N26 hat noch nie Gewinne gemacht, letztes Jahr 14,7 Millionen Verlust.

Normalerweise sagt man, das sind die ersten Anzeichen einer drohenden Insolvenz.

Nackte Kundenzahlen sind nicht alles, wenn man nichts dran verdient und das Geschäftsrisiko dafür steigt.

 

[Sequoia]

Nein. Der letzte Satz von Dir stimmt hinten und vorne nicht.

Man kann Verluste schreiben ohne Ende. Das hat nichts mit drohender Insolvenz zu tun.

 

[MichaNbg]

Naja, soweit würde ich jetzt nicht gehen. Die sammeln immer noch jedes Jahr neue Investitionssummen ein und sind voll auf Wachstum ausgerichtet. Nennenswerter Profit wird noch nicht erwartet, auch wenn sie behaupten, sie arbeiten bereits profitabel. Irgendwann wollen die venture capital Geber und Investoren aber Profit sehen. Und bei solchen Investitionen nicht zu knapp. Da wird es dann spannend.

 

[Misto]

Nein. Der letzte Satz von Dir stimmt hinten und vorne nicht.

Man kann Verluste schreiben ohne Ende. Das hat nichts mit drohender Insolvenz zu tun.

Ähm, nein. Wie kommst Du auf sowas?

Verluste zu schreiben bedeutet, dass irgendjemand das Geld bezahlen musste, hier Banken und Finanzgeber In Form von Darlehen oder Ausleihungen bzw. Anteilen. Geschenkt ist nichts. Wenn die den Hahn zudrehen, ist die Firma insolvent wegen Zahlungsunfähigkeit.

Die weitere Möglichkeit bei Kapitalgesellschaften ist die Überschuldung, sprich, wenn das Eigenkapital aufgebraucht ist.

Das sind gesetzliche Vorgaben. Beachtet man die nicht, drohen Bußgelder bis hin zu Haftstrafen wegen Insolvenzverschleppung.

Bei Banken drittens: die müssen einen gewissen Grundstock an Eigenkapital vorweisen können, sonst droht der Lizenzverlust.. Deswegen sind Verluste für Banken besonders kritisch, vor allem bei solch für übliche Bankgrößen kleinen Klitschen, die eh nicht viel Masse haben dürften.