Ja, es ist von Relevanz. Die Umsätze für Plattenfirmen und Künstler aus dem Gratis-Modell vs. dem Premium-Modell unterscheiden sich um den Faktor 5 bis 7.
Ist doch vollkommen Wurscht.
Ja, die Künstler kriegen weniger Geld, wenn es ein Free-User ist, als wenn es ein Premium-User ist. Obviously.
Aber der Künstler bekommt lieber Geld von 5 Premium UND 15 Free Usern, als nur das Geld von 5 Premium User, weil die Summe immer mehr ist, als nur ein Teil.
Das Ganze wäre dann relevant, wenn die Alternative wäre das Free-Modell komplett abzuschaffen (was nicht passieren wird!) UND wenn dann ein bestimmter Prozentsatz (hier also mindestens 20%) der Free-User auf Premium umsteigen.
Erst DANN würde der Künstler am Ende des Monats mehr verdienen.
Da Spotify aber das Free-Modell nicht abschalten wird, sind die Künstler über jeden Klick eines Free-Users glücklich, weil er Mehreinnahmen bedeutet, im Vergleich dazu, wenn man ihn nicht hätte.
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Ein Song für 99 Cent auf iTunes wird zu 70 Cent für das Label, weil Apple direkt mal 30% einbehält. Wenn man rechnet dass von 0,5 beim Stream etwa 0,1 beim Künstler hängen bleibt, dann muss man ähnliches Verhalten auch bei iTunes anlegen. Wenn ein Label aus völliger Willkür bei einem Distributionsweg einfach alle Einnahmen einsteckt, dann ist das nicht die Schuld des Kundens und auch nicht die Schuld von Spotify oder Apple Musik. Davon ausgehend sind wir dann bei 14 Cent den der Künstler bekommt.
Nebenbei wird das bei der CD nicht anders sein. Ein Album aus 10-15 Liedern kostet 10-15 Euro. Über den großen Daumen also auch ein Euro pro Stück. Auch da kann der Künstler froh sein wenn am Ende 20 Cent pro Titel hängen bleiben. Das sind nämlich auch schnell mal nur 10 Cent pro Titel.
Um das mal auf ein paar reelle Zahlen zu stützen:
Für Spotify:
Für eine CD: (hier gibt es teilweise etwas widersprüchliche Angaben, je nachdem welche Labels man mit einbezieht oder nicht)
Die 4% wären etwa 64 Cent.
Der große Unterschied ist der:
Bei einer CD kauft man Musik von EINEM Künstler. Und zwar nicht nur ein Stück, sondern ein Dutzend.
Das ist auch wesentlich anders, als, wenn man einen Einzelsong bei iTunes kauft!!
Und deswegen gilt dies hier nur für iTunes.
Hört der Jazz-Fan sein Stück 140 mal, völlig egal ob über ein Jahr, über 10 Jahre oder über 20 Jahre, hat er dem Label genau das Geld gebracht was der Direktverkauf gebracht hätte.
Im Vergleich mit einer CD, die noch 10 andere Titel mitbringt, die er vllt gar nicht hört, müsste er den Song dann 1500x streamen..
Nur wenn er wirklich immer das komplette Album hört, wären die 140x korrekt, wenn er nur die Hälfte des Albums hört wären es schon 280x..
Und das ist schon ziemlich oft..