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Andreas Vogel

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nachdenker
Apple wird in den kommenden drei Jahren 1 Milliarde Euro in München zu investieren. Dort entsteht das Europäischen Zentrum für Chip-Design.



Seit 1981 ist Apple in München vertreten. Damals gerade mal zehn Mitarbeiter. Neben der deutschen Konzernzentrale und den beiden Apple Stores hat Apple über die Jahre diverse Entwicklungsteams im Bereich Chipdesign in und um München platziert.

2015 eröffnete Apple dann das Bavarian Design Center. Dort werden benutzerdefinierte Apple Chips für iPhone, iPad, Apple Watch und Macs entwickelt.

Zuletzt übernahm Apple im Sommer 2019 die Mobilfunk-Modem-Sparte von Intel mit Sitz in Nabern bei Kirchheim unter Teck. Seitdem wurden die verschiedenen Labore im Großraum München zum größten Entwicklungszentrum Apples in Europa erweitert. Mittlerweile arbeiten 1500 Ingenieure aus 40 Ländern im Bereich Power Management Design, Anwendungsprozessoren und drahtlosen Technologien. Etwa die Hälfte von Apples globalem Power Management Design-Team sitzt in Deutschland.

In den letzten zehn Jahren reduzierten Innovationen im Bereich Energieeffizienz den durchschnittlichen Energieverbrauch der Apple Produkte um über 70 Prozent.
Standort München


Auf dem ehemaligen Gelände der Spaten Brauerei entsteht ein dreigeschossiger Neubau an der Karlstraße. Auf 30.000 Quadratmetern erstreckt sich ein Komplex, betrieben mit 100 Prozent erneuerbarer Energie. Architektonisch wird das Gebäude bayrische Tradition, Menschlichkeit und Innovation verbinden und 2022 bezogen.

Deutschland ist längst ein Schwergewicht in Apples Entwicklungs- und Lieferkette. 15 Milliarden Euro hat Apple bisher bei mehr als 700 Unternehmen ausgegeben, darunter für Infineon Chips, beim AirPods-Batteriehersteller Varta, Henkel, tesa SE oder dem Chemieunternehmen DELO. Dessen Harz wird in der Face ID-Technologie in Produkten wie dem iPhone 12 Pro verwendet. Selbst im Herzen der Westpfalz, in Kaiserslautern, findet sich ein Apple Zulieferer.

Keine 300 Meter Luftlinie von Apples neuem Gebäude, im 1926 errichteten, denkmalgeschützten Postpalast hat sich Google eingekauft. Auf 41.000 Quadratmetern werden künftig Produkte rund um Chrome, Datenschutz und Anwendungen wie Google Drive entwickelt. München entwickelt sich zum Entwicklungsstandort Nummer 1 in Europa.
Mehr Unabhängigkeit


Mitten in der Corona Pandemie bedingten Knappheit von Chips verstärkt Apple seine Unabhängigkeit von Zulieferern. „Ich könnte nicht gespannter sein auf das, was unsere Ingenieurteams in München noch alles entdecken werden – von der Erforschung neuer Möglichkeiten in der 5G-Technologie bis hin zu einer neuen Generation von Technologien, die noch mehr Leistung, Geschwindigkeit und Konnektivität ermöglichen werden“, sagt Tim Cook und weist die Richtung der Investition.

Bisher ist Apple im Bereich Mobilfunktechnik abhängig von Drittfirmen wie Qualcomm oder Intel. Der 5G-Chip der iPhone 12 Reihe stammt von Qualcomm. "In diesem Jahr haben wir mit der Entwicklung unseres ersten internen Mobilfunkmodems begonnen, das einen weiteren wichtigen strategischen Übergang ermöglichen wird" erläuterte Chip-Chef Johny Srouji intern.

Zusätzlich werden in München Anwendungsprozessor-SoCs und Analog- und Mixed-Signal-Lösungen für das iPhone entwickelt.



Via Apple

Bildquelle Apple Newsroom

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Svenrique

Adams Parmäne
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Wieso ist das lukrativ für Apple? es sollte doch wirtschaftlicher sein, alles unter einem Dach in Cupertino zu haben?!
 

Benutzer 239228

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Wieso ist das lukrativ für Apple? es sollte doch wirtschaftlicher sein, alles unter einem Dach in Cupertino zu haben?!
Ich denke nicht. Es geht auch immer um den Standort und das Personal, das vor Ort ist, ebenso auch um Zulieferer.
 

FuAn

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Wieso ist das lukrativ für Apple? es sollte doch wirtschaftlicher sein, alles unter einem Dach in Cupertino zu haben?!

Weil Deutschland ein billiglohn Land ist. Du willst nicht wissen was wir hier in den USA und in der Bay Area im speziellen verdienen…
 

Mitglied 87291

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Das wird ja geil für München. Also bleibt man als Ingenieur in seiner 3 Zimmer Wohnung sitzen :D
 

ApolloX

Cox Orange
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Weil Deutschland ein billiglohn Land ist. Du willst nicht wissen was wir hier in den USA und in der Bay Area im speziellen verdienen…
Und genauso wenig willst du wissen, was du in dr Bay Area für ein Wohnklo bezahlst. Aber stimmt schon, bzgl. Einkommen liegen da Welten - nicht dass es hier schlecht wäre ...
 

FuAn

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Und genauso wenig willst du wissen, was du in dr Bay Area für ein Wohnklo bezahlst. Aber stimmt schon, bzgl. Einkommen liegen da Welten - nicht dass es hier schlecht wäre ...

Ich ich weiß das ziemlich genau hab selbst mal dort gewohnt. Aber entsprechend kostet eben der Ingenieur in München ein Bruchteil dessen was einer in Cupertino kostet… Und selbst wenn er in Texas wäre würde er noch deutlich mehr bekommen…
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Ich ich weiß das ziemlich genau hab selbst mal dort gewohnt. Aber entsprechend kostet eben der Ingenieur in München ein Bruchteil dessen was einer in Cupertino kostet… Und selbst wenn er in Texas wäre würde er noch deutlich mehr bekommen…
Sind da die (absolut berechtigten und sinnvollen) Lohnnebenkosten schon eingerechnet?

Wobei das „mehr verdienen“ auch nicht mehr wirklich viel bringt in M. Bislang alle Angebote aus der Region ausgeschlagen. Was bringen mir 30-50% höheres Gehalt bei gleicher Tätigkeit wenn die Lebenshaltungskosten 50-100% steigen?
 
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FuAn

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Sind da die (absolut berechtigten und sinnvollen) Lohnnebenkosten schon eingerechnet?
Lohnnebenkosten gibt es hier auch, der Arbeitgeber bezahlt ~50% der Krankenversicherungsbeiträgen, 401k Altersvorsorge, Sozialversicherungsbeiträge...

Wobei das „mehr verdienen“ auch nicht mehr wirklich viel bringt in M. Bislang alle Angebote aus der Region ausgeschlagen. Was bringen mir 30-50% höheres Gehalt bei gleicher Tätigkeit wenn die Lebenshaltungskosten 50-100% steigen?

wir reden hier nicht ueber 30-50% ich tippe aus unseren eigenen Zahlen, dass eine engineering resource in München mindestens die hälfte weniger kostet. Bei senior level dürften allein die Long term incentives deutlich höher sein als das Grundgehalt bei vergl Level in Deutschland.
Und letztlich ist das fuer Apple aus SG&A cost Sicht auch egal was der Reallohn des Mitarbeiter ist, Fakt ist, der Mitarbeiter in Deutschland is signifikant billiger.
Im Gegenteil vermutlich ist die resource billiger bei höherem Reallohn und damit nachhaltiger fürs Unternehmen.
 
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MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Lohnnebenkosten gibt es hier auch, der Arbeitgeber bezahlt ~50% der Krankenversicherungsbeiträgen, 401k Altersvorsorge, Sozialversicherungsbeiträge...



wir reden hier nicht ueber 30-50% ich tippe aus unseren eigenen Zahlen, dass eine engineering resource in München mindestens die hälfte weniger kostet. Bei senior level dürften allein die Long term incentives deutlich höher sein als das Grundgehalt bei vergl Level in Deutschland.
Und letztlich ist das fuer Apple aus SG&A cost Sicht auch egal was der Reallohn des Mitarbeiter ist, Fakt ist, der Mitarbeiter in Deutschland is signifikant billiger.
Im Gegenteil vermutlich ist die resource billiger bei höherem Reallohn und damit nachhaltiger fürs Unternehmen.
ich meinte auch nicht den Vergleich SF oder Houston zu M sondern innerhalb Deutschlands. Zum Beispiel Nürnberg/Erlangen vs München.
 

J.J.

Empire
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Erfolgreiche US-Unternehmen denken und planen durchaus strategisch. Da werden die geringeren Personalkosten natürlich gern mitgenommen, sind imo jedoch nicht (allein) entscheidend. Viel spannender fände ich allerdings einen Blick in die Glaskugel betreffend konzerneigener Chipfabriken und deren moglichen Standorte. Nebenan von Kirin würde es wohl nicht sein :D
 

FuAn

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AT Moderation
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Erfolgreiche US-Unternehmen denken und planen durchaus strategisch. Da werden die geringeren Personalkosten natürlich gern mitgenommen, sind imo jedoch nicht (allein) entscheidend. Viel spannender fände ich allerdings einen Blick in die Glaskugel betreffend konzerneigener Chipfabriken und deren moglichen Standorte. Nebenan von Kirin würde es wohl nicht sein

Nach 5 Jahren USA kann ich dir eines ganz sicher sagen, US unternehmen sind allem voran share holder value und EPS getrieben. Frag mal meine Frau die ist CFO bei einer public listed company hier in den USA, da ist jeder Quartalsabschluss ein Jahresabschluss, Hauptsache die Zahl im investor call stimmt, Dividenden wird auch quartalsweise ausgezahlt. Und am Ende des Jahres werden long term incentives idr nach eps und share performance ausgezahlt, da nimmt das senior management vor allem jede SG&A cost reduction mit die es bekommen kann. Deshalb hat der Exodus aus Kalifornien längst begonnen, weil die operating costs einfach zu astronomisch werden, dazu kommt ein regulatorisches Amargeddon.
Strategische Ausrichtungen sind da eher der Beifang als anders herum…
 

Mure77

Golden Noble
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Diese Kasperei kenne ich auch. Sie hat mit dem Business an sich nichts zu tun. Während die Basis versucht das Schiff auf Kurs zu halten, die Arbeit zu tun die wichtig ist, kommen die Oberen und werfen vieles wieder umweil sie durch irgendwelche Themen und Zahlen getrieben sind.

Die Leute die viele Jahrzehnte lang ihren Aktienkram im Hintergrund gemacht haben und es noch eine gewisse Ruhe gab kommen immer mehr ins Tagesgeschäft rein mit den Themen. Im Endeffekt ist auch das alles eine Blase die irgendwann platzen wird.

Wie man am Beispiel Kalifornien sieht ist es dort quasi schon so weit. Viele Leute die an den Hebeln sitzen verkennen ein wenig die Zeit. Wenn das Verhältnis zwischen dem was möglich ist und dem was man sich erdacht hat kippt dann ist das eine Lawine denn dieses Kippen kündigt sich nicht 1-2 Jahre vorher an, wenn dieses Kippen beginnt sich zu zeigen ist man schon mitten drin.

Wir werden noch spannende Zeiten erleben und das Handwerk und die Pflege werden in Zukunft noch mehr an Wert gewinnen. Im Einzelhandel wird man weiterhin denken je länger mal auf hat desto besser ist das und im Bereich der Automobilbranche sollte man die E Möhren nicht allzu sehr in den Fokus setzen. Die nachhaltige Lawine, welche durch die E Autos entsteht, malen sich viele gar nicht aus, oder ignorieren es. Sie wird gewaltig sein.

Apple investiert in München, hätte einen anderen Standort auch besser gefunden, Bayern ist „fett“ genug. Aber besser Apple investiert hier eine Milliarde und beschäftigt 4000 Mitarbeiter in Deutschland als ein Land weiter.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Wenn es etwas gibt, das den Kapitalismus besiegt, dann ist er es selbst mit irren Auswüchsen a la "Quartalsbericht" und Belegung von Massenentlassungen mit Bonuszahlungen. Irgendwann kippt dieses System, wenn es nicht mehr nur "die da unten" sondern auch immer weitere Teile der Mittelschicht betrifft. Und auf diesem Weg sind wir. In den USA wie immer schon deutlich weiter als bei uns.

Aber btt.
 

FritzS

Spätblühender Taffetapfe
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Wieso ist das lukrativ für Apple? es sollte doch wirtschaftlicher sein, alles unter einem Dach in Cupertino zu haben?!
Es hat auch diverse Vorteile wenn man mit einem Bein in der EU steht!
.
Sind da die (absolut berechtigten und sinnvollen) Lohnnebenkosten schon eingerechnet?

Wobei das „mehr verdienen“ auch nicht mehr wirklich viel bringt in M. Bislang alle Angebote aus der Region ausgeschlagen. Was bringen mir 30-50% höheres Gehalt bei gleicher Tätigkeit wenn die Lebenshaltungskosten 50-100% steigen?

Es zählt immer was Netto übrig bleibt und was man sich dann damit vor Ort an Luxus leisten kann.
UND den Gesundheitssektor nicht aus den Augen lassen!
 

adomuc

Westfälische Tiefblüte
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Ich wohne in München, und es ist eben auch oft so, dass Techunternehmen alle in die gleiche Stadt ziehen. Was bei Banken Frankfurt und München ist, ist eben München für viele moderne US-Unternehmen. Hier sind große Sitze/Europasitze von Microsoft, Google, Apple, Amazon, Oracle, Adobe auch Intel, IBM; Fujitsu, Infineon, AMD usw. sind hier angesiedelt.

Dafür gibt es woanders ein Zentrum für chemische Erzeugnisse, wieder woanders ein Zentrum für Stahl usw.
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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und es ist eben auch oft so, dass Techunternehmen alle in die gleiche Stadt ziehen.

Warum ist das eigentlich so?

Ich habe mich schon oft gefragt, welchen Vorteil es für Unternehmen B hat, wenn ein Unternehmen A aus einer ähnlichen Branche geographisch nahe angesiedelt ist und bin bisher noch nicht wirklich zu einer Antwort gekommen.
 

AlmÖhi

Carola
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Ich könnte mir vorstellen, dass junge Talente einfach dort hingehen, wo sie die größte bzw. breiteste Auswahl an potenziellen Arbeitgebern der jeweiligen Branche haben.
 

ChavezDing

Champagner Reinette
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Wieso ist das lukrativ für Apple? es sollte doch wirtschaftlicher sein, alles unter einem Dach in Cupertino zu haben?!

Zum einen Lohnkosten in USA, zum anderen steht man in DE nicht so unmittelbar im Wettbewerb um die (potenziellen) Arbeitnehmer.