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Apple gegen Attac - Proteste sollen verboten werden

Jan Gruber

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Apple gegen Attac - Proteste sollen verboten werden
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Im vergangenen Jahr spitzte sich die Situation rund um Apples Umgang mit dem Thema Steuern erheblich zu. Einerseits fordert die EU erheblich Steuern nach, andererseits taucht der Konzern aus Cupertino auch in den Paradise Papers auf. Die Aktivisten von Attac protestieren seitdem gegen Apple - das möchte der Konzern jetzt aber verbieten lassen.

Aktuell geht Apple gegen die Aktivisten in Frankreich gerichtlich vor, wie France Info berichtet. Konkret möchte Apple ein Demonstrationsverbot innerhalb der Apple Stores erwirken. Die Demonstranten sollen die Geschäfte zerstören sowie Mitarbeiter und Kunden schädigen.

Eine dreijährige Hausstrafe soll nun folgen. Wird diese nicht eingehalten, soll eine Strafe von 150.000 € fällig werden.
Aktionen von Attac Ende 2017


Ende letzten Jahres protestierte Attac am 02. Dezember im Apple-Store bei der Pariser Oper. Die Darstellungen rund um die Demonstration sind, je nach Seite des Konflikts, sehr unterschiedlich. Auch in Deutschland gab es bereits Aktionen der Gruppe, dabei wurden Schaufenster mit abwaschbarer Farbe besprüht. Die Schriftzüge forderten Apple auf, Steuertricks zu stoppen und die 13 Milliarden nachzuzahlen.
 

EinFredator

Jamba
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In Frankreich kann man einfach so in beliebigen Gebäuden demonstrieren und der Eigentümer muss da erst zum Gericht laufen, um das zu unterbinden? Dass man in Frankreich sehr demonstrations- und streikfreudig ist, ist ja bekannt, aber das hätte ich nun nicht gedacht.
 

Dx667

Stina Lohmann
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Meines Wissens gibt es auch in Frankreich ein Hausrecht. (Man möge mich gerne eines besseren belehren)

Was also wollen die Apple Brüder vor Gericht erreichen? Verständnis? Das wird wohl nicht hin hauen...
 

Verlon

Wöbers Rambur
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In Frankreich kann man einfach so in beliebigen Gebäuden demonstrieren und der Eigentümer muss da erst zum Gericht laufen, um das zu unterbinden?

Nein, natürlich darf man auch in Frankreich nicht in Geschäften demonstrieren. Also falls ATTAC in einem Apple Store demonstriert, können sie verwiesen werden.

Was jetzt Apple machen will, ist gerichtlich ein Hausverbot zu erwirken. Wird dieses nicht eingehalten, drohen Strafen. Man will also im Voraus unterbinden, dass es weiter zu Demonstrationen innerhalb des Geschäftes kommt.
 

MACaerer

Charlamowsky
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Naja, aber wenn Mitarbeiter, Kunden und Einrichtungen geschädigt werden hört sich die Toleranz aber sehr schnell auf. Letztendlich hat jedes Geschäft, jede Firma auch eine Fürsorgepflicht gegenüber Kunden und Mitarbeitern.

MACaerer
 
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P78FFM

Starking
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Wenn der Konzern BigMacs verkaufen würde statt MacBooks, wäre das Verständnis für ihn hier weniger groß...
Erkennst Du so einen großen Unterschied in der medialen/öffentlichen Kritik hinsichtlich Steuervermeidungsmaßnahmen zwischen McDonalds und Apple? Für mich ist diese Kritik gegen globale Konzerne relativ gleichmäßig verteilt, da kommt keiner besser weg als der andere (dazu zähle ich: Amazon, Google, Facebook, Apple, McDonalds, Starbucks, Walmart...).
 

Sauron

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Naja, ein gewisses Maß an Glorifizierung im Falle Apple ist nicht von der Hand zu weisen. Es gibt nicht wenige, die Apple als "die Guten" hinstellen und Kritik an Apple schon fast als Majestätsbeleidigung ansehen, völlig egal, um was es geht.
 
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Mitglied 105235

Gast
Wenn der Konzern BigMacs verkaufen würde statt MacBooks, wäre das Verständnis für ihn hier weniger groß...
Ich sehe nicht wirklich, wer hier im Thread Verständnis für Apple aufbringt.

Es wird schlicht weg von ein paar Usern gefragt, ob es in Frankreich kein Hausrecht gibt. Das wurde beantwortet und auch gleich noch erweitert, das Apple das Verbot erwirken will um in Vorhinein schon mal solche Demonstrationen zu unterbinden im Store.

Das kann ich wiederum verstehen, denn ich würde es auch nicht wirklich toll finden, wenn ich in meinen Eigenen Räumlichkeiten "genervt" werde oder am Arbeiten gehen hindert.
 
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P78FFM

Starking
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Naja, ein gewisses Maß an Glorifizierung im Falle Apple ist nicht von der Hand zu weisen. Es gibt nicht wenige, die Apple als "die Guten" hinstellen und Kritik an Apple schon fast als Majestätsbeleidigung ansehen, völlig egal, um was es geht.

Ich hoffe, dass wir alle in der Lage sind, alle Facetten von Apple zu erkennen: Auf der einen Seite (das sage ich als, ja, Fan) die Produkte/Dienstleistungen, die wirklich überzeugen und Spaß machen und die es sich lohnt gegenüber Kritik zu verteidigen, und auf der anderen Seite die Finanz-/Steuerpolitik, die zu kritisieren die Pflicht eines aufgeklärten Weltbürgers sein sollte.

Es gibt leider im Leben kein Gut und kein Böse (mehr?) bzw. kein Schwarz und kein Weiß, sondern sehr viele Grautöne.
 
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Verlon

Wöbers Rambur
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Naja, ein gewisses Maß an Glorifizierung im Falle Apple ist nicht von der Hand zu weisen. Es gibt nicht wenige, die Apple als "die Guten" hinstellen und Kritik an Apple schon fast als Majestätsbeleidigung ansehen, völlig egal, um was es geht.

ich habe eher das Gefühl, dass es hier mittlerweile andersherum ist. Es wird etwas kritisiert, was bei weitem nicht in dem Umfang auftritt wie behauptet. Genauso in diesem Thread. Es findet zwar kein keine Glorifizierung Apples statt und Apple wir auch überhaupt nicht als die "Guten" hingestellt und trotzdem kommt der typische Anti-Apple Beitrag der natürlich auch Zustimmung findet (ok, es sind eigentlich immer die gleichen 2-3 Leute, die da zustimmen).
 

MACaerer

Charlamowsky
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Ich finde dies Diskussion um die Steuermoral Apples sowiso mehr als abstrus. Keine Firma weltweit von A - Z wird freiwillig (!) mehr Steuern bezahlen als sie muss. Mit Steuerrmoral hat das schon mal gar nichts zu tun und wenn die Firmen diverse Lücken in der Steuergesetzgebung ausnützen ist das einfach legitim, denn jede Firma ist nicht zuletzt auch ihren Anlegern gegenüber verpflichtet die Betriebsausgaben so gering wie möglich zu halten. Wenn sich dann diese Lücken als nicht zutreffend erweisen muss die Firma die vermeintlich gesparten Steuern nachbezahlen, Punkt. Das ist ein ganz normaler Vorgang bei dem sich meiner Meinung nach jede weitere Diskussion über irgendwelche Moral erübrigt.

MACaerer
 
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Starking
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Ich finde dies Diskussion um die Steuermoral Apples sowiso mehr als abstrus. Keine Firma weltweit von A - Z wird freiwillig (!) mehr Steuern bezahlen als sie muss. Mit Steuerrmoral hat das schon mal gar nichts zu tun und wenn die Firmen diverse Lücken in der Steuergesetzgebung ausnützen ist das einfach legitim, denn jede Firma ist nicht zuletzt auch ihren Anlegern gegenüber verpflichtet die Betriebsausgaben so gering wie möglich zu halten. Wenn sich dann diese Lücken als nicht zutreffend erweisen muss die Firma die vermeintlich gesparten Steuern nachbezahlen, Punkt. Das ist ein ganz normaler Vorgang bei dem sich meiner Meinung nach jede weitere Diskussion über irgendwelche Moral erübrigt.

MACaerer

Nicht freiwillig mehr Steuern zahlen als nötig ist eine Seite.

Das Gründen von (Schein-)Niederlassungen auf irgendwelchen Inseln in irgendwelchen Ozeanen, die nichts mit der Produktion oder dem Absatz der Produkte zu tun haben, ja auf denen es teilweise noch nicht einmal die Produkte zu kaufen gibt, ist eine andere Sache.

Was, wenn nicht das, hat denn Deiner Meinung nach mit Moral zu tun?

[EDIT] Aber sorry, das bezieht sich nicht direkt auf Apple, ich hatte überlesen dass es Dir konkret um "Apples" Steuermoral ging. Ich weiß zumindest von keiner Pazifikinsel, auf der Apple Gewinne versteuert, sondern Apple fährt eher das Irland-/EU-Modell, was zumindest teilweise politisch unterstützt wird.

Mein obiger Beitrag bezog sich auf die in den Paradise-Papers genannten globalen Konzerne allgemein.

Also nix für ungut :) (und wie gesagt: ich = Fan von Apple)
 
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Verlon

Wöbers Rambur
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Mit Steuerrmoral hat das schon mal gar nichts zu tun und wenn die Firmen diverse Lücken in der Steuergesetzgebung ausnützen ist das einfach legitim, denn jede Firma ist nicht zuletzt auch ihren Anlegern gegenüber verpflichtet die Betriebsausgaben so gering wie möglich zu halten.

Ich finde es hat schon etwas mit Moral zutun, denn es werden bewusst Lücken im internationalen Recht ausgenutzt, um das Steuersystem ad absurdum zu führen.

Und ein Unternehmen ist nicht verpflichtet, die Betriebsausgaben so gering wie möglich zu halten. Ich frage mich immer woher diese Annahme kommt. Apple gibt bsp. auch Geld für Nachhaltigkeit aus, stockt Spenden seiner Mitarbeiter auf und zahlt nicht zuletzt einen dreistelligen Millionenbetrag an den CEO. All das wäre nicht möglich, wenn Apple tatsächlich verpflichtet wäre, die Betriebsausgaben so niedrig wie möglich zu halten.

Aber, um den Bezug zum Thread wieder herzustellen. Das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut, aber zu glauben, dass man in den Geschäften eines Unternehmens demonstrieren darf, ist schon ziemlich weit hergeholt. Genauso die Annahme, dass man diese Meinung nur vertritt, weil es Apple ist.
 
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Châtaigne du Léman
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Es findet zwar kein keine Glorifizierung Apples statt und Apple wir auch überhaupt nicht als die "Guten" hingestellt und trotzdem kommt der typische Anti-Apple Beitrag der natürlich auch Zustimmung findet (ok, es sind eigentlich immer die gleichen 2-3 Leute, die da zustimmen).

Ich wollte eigentlich nicht den „typischen Anti-Apple-Beitrag“ verfassen. Und ich wollte auch niemanden in diesem Thread kritisieren - sorry, dass man das tatsächlich so auffassen konnte.

Bei Frankreich, Proteste und amerikanische Konzerne fiel mir halt gleich Herr Bové ein und seine Zerstörung einer MacDonalds Filiale. Deswegen der sprachlich amüsante Vergleich

Die Steuerpraxis von Apple wurde hier schon in anderen Threads diskutiert. Fest steht, dass sie im letzten Geschäftsjahr auf Gewinne außerhalb der USA von 44,7 Milliarden Dollar nur 1,7 Milliarden Dollar Steuern gezahlt haben. Das sind 3,7 Prozent. Allein in Deutschland muss man eigentlich 15 Prozent Körperschaftssteuer auf seine Gewinne zahlen. Die FAZ schrieb im November: „die Frage, wo Apple eigentlich Steuern für was zahlt, das ist das einzig wirkliche Problem des Konzerns. Es ist ein wahrer Luxus, der nicht ganz ohne gesellschaftliche Sprengkraft ist.“

Ich finde die Geräte von Apple auch toll und nutze und empfehle sie sehr gern. Aber Technologie ist halt auch nicht alles.

Auch der Staat darf schließlich nicht um seine Einnahmen betrogen werden, von denen er Schulen finanziert, Gerichte, Polizei, etc. Es gibt immer welche, die Steuertricks schick finden und ihre Unehrlichkeit damit maskieren, dass sie auf den Staat schimpfen. Ich nicht.

Oder wie es Steve Wozniak mal ausdrückte:

„Ich mag die Idee nicht, dass Apple unfair sein könnte - dass sie nicht so Steuern bezahlen, wie ich es als Person tue. Ich arbeite viel, reise viel und ich bezahle auf alles, was ich verdiene, 50 Prozent Steuern und ich glaube, dass das Teil des Lebens ist und man es einfach tun sollte.“

(BBC-Interview, 21.04.16)
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Ich finde dies Diskussion um die Steuermoral Apples sowiso mehr als abstrus. Keine Firma weltweit von A - Z wird freiwillig (!) mehr Steuern bezahlen als sie muss. Mit Steuerrmoral hat das schon mal gar nichts zu tun und wenn die Firmen diverse Lücken in der Steuergesetzgebung ausnützen ist das einfach legitim,[...]
Wir haben in Deutschland sogar einen Paragraphen in der Abgabenordnung, der Steuertricksereien eigentlich unter Strafe stellt: AO §42.
Wenn dennoch legale Steuerschlupflöcher geschaffen werden, so ist das in der Regel auch von Konzernen so gewollt: Über Lobbyisten lässt sich die Politik ja prima beeinflussen.

Kurzum: Was Konzerne steuertechnisch veranstalten ist meiner Meinung nach vorsätzlicher Betrug.
 
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MACaerer

Charlamowsky
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Finde ich nicht so. Es ist schließlich Sache des Gesetzgebers Steuerschlupflöcher zu schließen und nicht die der Firmen. Auch ein Privatmann sucht soviel wie möglich an Steuererleichterung rauszuholen und in seiner Steuererklärung geltend zu machen. Und er würde sich an die Stirn tippen wenn man ihm sagt er sollte auf die eine oder andere Angabe verzichten und freiwillig mehr Steuern bezahlen als nötíg. Solange das legal ist, soll heißen solange gesetzlich vorgesehene Steuererleichterungen ausgenutzt werden hat niemand das Recht fehlende Moral zu monieren.

MACaerer
 
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