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Apple entschuldigt sich für 'BabyShaker'

cr4v3n

Zwiebelapfel
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Ich weiß gar nicht wie man überhaupt auf solche Ideen kommen kann...
Vorallem was hat das App für einen Sinn? Einmal benutzen und schon wäre es langweilig.
 

CraZyChris

Horneburger Pfannkuchenapfel
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Wer am schnellsten das Baby schüttelt. Ich glaub das gibt es eine Highscore ;)
 

Apple_rocks

Normande
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Wie man nur auf so dummen Ideen kommen kann, so etwas zu entwickeln.
 

Susrich

Weißer Winterglockenapfel
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Etwas, was mich interessieren würde: Mal angenommen, du wärst Vater (keine Ahnung, ob's du bist :) ) und beim so 'realistisch' abgebildeten Baby würde es sich um ein Abbild deines Kindes handeln, wie würdest du dann über die Sache denken?

Ganz ehrlich? Ihr habt ein Missverständnis des Begriffes 'realistisch'. das was Ihr meint ist naturalistisch und bedeutet nichts anderes als eine Art 'fotorealistische Wiedergabe' der Wirklichkeit. Realistisch ist ein politisch konnotierter Ansatz bei der Widergabe der Wirklich, der eine soziale Wirklichkeit meint, etwa die schmutze Straße, die gegenüber der Mona Lisa eben auch kunstwürdig ist.

Zudem: Deine Frage ist völlig abwegig in Hinsicht auf das Baby, weil es als Bild eine völlige Stilisierung ist (ob nun Foto oder Zeichnung oder Film oder sonstwas). Mit meinem Sohn gehe ich täglich multudimensional um, er riecht, hat seine Launen, will ein Nutellabrot, macht Dreck, überwältigt mich, was weiß ich - der Strom des Lebens halt. So eine Zeichnung, ob es nun meinen Sohn darstellt oder nicht, hat damit überhaupt nichts zu tun - selbst wenn er, wie die Osama Bin Laden Bomben Flash-Animationen durch seinen Fotorealismus durchaus auf die Person abzielt - mit der Wirklich des konkreten, ständigen Umgangs. Rein gar nichts.

Zudem: Wenn es mein Sohn als Bleistiftzeichnung wäre, dann wäre es ein Porträt. Selbst wenn es super genau mit dem besten Kennerblick und der subtilsten Handzeichnungstechnik ausgeführt wäre, käme es nicht ohne Stilisierungen in Hinsicht auf Licht/Schatten, Farbe, Position, etc. aus. Der Künstler würde das Porträt meines Sohnes in Hinsicht auf seine Vorstellung stilisieren. Gezwungener Maßen, denn er müsste eine sich ständig bewegende Wirklichkeit für ein dauerndes Bildnis auf einer zweidimensionalen Fläche verzerren. Dann auch noch in Strichlagen in s/w. Das kann in gewissem Sinne wahrer sein als ein Foto, obwohl er stilisiert. Stilisierung geht aber nun in die Unähnlichkeit in Hinsicht auf das momentane Aussehen. Stilisierung ist eine Verzerrung - Oskar Wilde nennt das die Lüge der Kunst (die wahrer ist als das leben). Oder, um es noch klarer zu machen: es gibt eine Vielzahl von Selbstbildnissen von Rembrandt, welches ist das echte???? Gibt es überhaupt ein echtes?? ich meine, der hat sich vor dem Spiegel selbst gemalt. Und niemand würde ein solches Bildnis mit der Wirklichkeit verwechseln. Es ist ein Bild - ein verdammt wahres - aber eben nur ein Bild. dessen sind wir uns gleichsam spontan bewusst.

Nun gibt es aber auch die andere Richtung, dass ich eine abstrakte Figur nehme, etwa Homer, der uns als Lebewesen nie konkret begegnet ist, ich kann ihm antike Gewänder anziehen, ich kann ihn als Blinden darstellen, ich kann ihm Falten in die Stirn machen und einen zausigen Bart zuordnen alles, dass er völlig wie ein blinder Seher erscheint und alle das Gefühl haben, ja, das ist Homer. Und dabei ist alles nichts anderes als Fantasie, die sich der Erfahrung bedient, um plausibel einen weisen Dichter - üblicherweise ein Greis - vorzustellen. Echt oder Fake???

Wenn man einmal die intensiven Debatten zum Realismus und Naturalismus (seit der Mitte des 19. Jh.s bis heute) soweit einmal nachvollzieht, dann wird man feststellen - sorry, das jetzt zu sagen -, dass Ihr wirklich einen ziemlichen simplen Begriff von Realismus im Bild habt, erst Recht keinen oder doch nur einen extrem keimhaften vom Bild und wirklich beinahe bildmagisch verfahrt, wie unsere Vorfahren in der Steinzeit, die vielleicht die Schatten bewegten Wandzeichnungen im Feuer für lebendig gehalten haben mögen.

Edit: Allerdings kann ich Euer Unbehagen nachvollziehen, denn ein Bild strebt immer in die Wirklichkeit. das kann man daran erkennen, das Frauen (und auch Männer) sich nach Bildvorlagen, die durch PS-Behandlung ein unwahrscheinliches (also lebensfernes) Schönheitideal konstruieren, unter dem Messer des Chirurgen ummontieren lassen. Das Unheimliche der Bilder ist, dass wir unbewusst wissen, dass es Wünsche sind, die nach Verwirklichkung streben - eben das macht sich die Werbeindustrie zunutze. (Lest ruhig mal die Werbetexte zu den GamerApps im AppStore. Ga geht es um 'echte' Gefühle, um wirkliches erleben etc. Die Werbefuzzis tun alles, um uns den Unterschied von Bild und Wirklichkeit vergessen zu machen. Warum? Vielleicht weil unser Leben dann doch banaler ist, als es so ein Spiel suggeriert? P.S. Äh, kann es auch unechte Gefühle geben?)
 
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Sunwalker

Eifeler Rambour
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Der Programmierer kann sich doch eine andere Plattform für seine "Fantasie" suchen. Wo ist das Problem? Apple erlaubt die Anwendung bei sich schlicht nicht, genauso wie etliche weitere Anwendungen tagtäglich abgelehnt werden. Das ist Apples gutes Recht.
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Zudem: Deine Frage ist völlig abwegig in Hinsicht auf das Baby, weil es als Bild eine völlige Stilisierung ist (ob nun Foto oder Zeichnung oder Film oder sonstwas). Mit meinem Sohn gehe ich täglich multudimensional um, er riecht, hat seine Launen, will ein Nutellabrot, macht Dreck, überwältigt mich, was weiß ich - der Strom des Lebens halt. So eine Zeichnung, ob es nun meinen Sohn darstellt oder nicht, hat damit überhaupt nichts zu tun - selbst wenn er, wie die Osama Bin Laden Bomben Flash-Animationen durch seinen Fotorealismus durchaus auf die Person abzielt - mit der Wirklich des konkreten, ständigen Umgangs. Rein gar nichts.

Danke für deine interessante, kompetente und ausführliche Antwort, welche aber nicht zu meiner Frage an dich passt. Ich möchte dir absolut nicht unterstellen, dass du mit deinem Sohn in der Realität schlecht umgehst. Aber nochmals, mich würde interessieren, wie du mit dem Abbild deines Sohnes umgehen würdest. Würdest du ein Spiel wie "Baby-Shaker" spielen, wenn das verwendete Bild deinen Sohn zeigen würde? Würdest du einen Ego-Shooter spielen, wenn du dabei auf die Darstellung deines Kindes zielen müsstest? Würdest du dann auch "abdrücken"?

Edit: Falls du antwortest, du spielst gar nicht solche Sachen: Wie denkst du darüber, wenn andere auf Abbilder deines Sohnes zielen würden? Wenn andere Abbilder deines Sohnes "zu Tode schütteln" würden?
 
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Susrich

Weißer Winterglockenapfel
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Diese Frage ist einfach abwegig, weil der BabyShaker kein Abbild ist und auch nicht so gemeint ist. Wie kommst Du darauf? Auch bei den Ballerspielen gibt es keine 'realen' Personen in Abbildung, selbst da nicht, wo Schauspieler eingesetzt werden. Wie gesagt, ich kenne als reale Abbilder nur die Osama Bin Laden Flash-Animationen und die Bush-Karikaturen. Und soweit ich weiß, waren das große Hypes im Internet. Wenn ich mir überlege, wieviel Spaß es den Leuten gemacht hat (macht), hier mit Bomben und anderen Sachen auf diese durchaus real gemeinten Flash-Figuren zu 'werfen',.... Ich meine, bei einem abstrakten Baby regen sich alle auf, bei Bush und Osama finden es alle klasse.

Und ich finde, solche Diskussionen haben sehr wohl was in einem Computer-Forum zu suchen. Warum? Weil es hier eben auch um Ästhetik, Image und was die Spiele angeht auch um das Verhältnis von Realität und Fiktion geht.
 

Doms

Stina Lohmann
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Eine "schlechte Idee" ? Die Entwickler sollten verklagt werden.

Ob es wohl genauso hohle Personen gab, die sich diese App geladen haben.
 

Sunwalker

Eifeler Rambour
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Wie gesagt, ich kenne als reale Abbilder nur die Osama Bin Laden Flash-Animationen und die Bush-Karikaturen. Und soweit ich weiß, waren das große Hypes im Internet. Wenn ich mir überlege, wieviel Spaß es den Leuten gemacht hat (macht), hier mit Bomben und anderen Sachen auf diese durchaus real gemeinten Flash-Figuren zu 'werfen',.... Ich meine, bei einem abstrakten Baby regen sich alle auf, bei Bush und Osama finden es alle klasse.
Und du meinst, die genannten Applikationen wären von Apple für den Appstore zugelassen worden?

Abgesehen davon ist die Handlung, Babys virtuell totzuschütteln, makaber, wohingegen das Bewerfen von vielgehassten öffentlichen Personen evtl als Frustabbau gegenüber diesen Personen zu verstehen sein könnte. Meine Meinung.
 

proteus

Langelandapfel
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Dieses ganze Gezerre ist doch lediglich wieder Hype und Meinungsmache, stellt zwei Tage einen Aufreger dar und ändern wird sich gar nichts.
In den 50er Jahren hat "The Seduction of the Innocent" die Comics, vor allem die Horrorcomics, für den Sittenverfall und die Verrohung der Jugend verantwortlich gemacht, Dies führte zum Verbot einiger Titel, die heute als Klassiker gelten ( unter anderem die E.C. Comics von Gaines ) und der Einführung des Comic Code.
Knef lag als Sünderin 10 Sekunden oben ohne auf der Wiese und wurde mit Boykotten belegt. "Blood Feast" von Lewis gilt als erster Splatter der Geschichte, da fielen Leute im Kino in Ohnmacht. Anfang der Siebziger gab es die Diskussion, das brutale Kindersendungen wie "Tom und Jerry" die Kinder zur Gewalt verleiten, die Diskussion wiederholte sich Ende der Siebziger mit Zombiefilmen, eine beispiellose Verbotswelle war die Folge, dadurch wurden die meisten der Machwerke erst interessant.
Und in den letzten 10 Jahren ist durch das Internet die Situation ungleich komplizierter geworden. In Japan ist das zeigen der primären Geschlechtsteile verboten, dafür ist Sodomie und Pädophälie gesellschaftlich nicht geächtet. Es gibt jede Art von Fetisch und Homosexuelle sind nicht mehr Krank oder Pervers - eigentlich.
Denn es wird immer wieder unverzagte Ewiggestrige geben, die gegen diese Gruppen Sturm laufen. Mittlerweile ist die Erde schon wieder eine Scheibe und wurde in sieben Tagen von einem alten Mann zusammengebastelt. Die fundamentalen Christen haben Zulauf - wie alle Fundamentalisten.
Wo also will man die Grenze ziehen? Nur weil etwas mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert ist, wie nackte Frauen in der Werbung, ist es nicht richtig. Nur weil etwas toleriert wird, ist es nicht intelligent.
Die Welt wird immer aufgeklärter, globaler und schnelllebiger. Vieles, was vor Jahren undenkbar war, ist heute normal.
Letzten Endes : Wenn es keine Kundschaft gibt, gibt es auch kein Angebot. Keiner muss es kaufen, der Käufer hat es in der Hand - das hat die Schildkrötensuppe ( gottseidank ) vom Markt gefegt.

Aber jetzt hier den moralischen Zeigefinger zu heben und mit der typischen Gutmenschenbetroffenheit erregt über den moralischen Verfall zu debattieren ist ebenso unsinnig wie bigott. Ignorieren ist das Beste, ohne diesen Hype wäre das Dingen irgendwo in den Tiefen des Stores vergammelt.

Nichts gegen die moralische Betroffenheit der Poster, aber ist es die Sache wert?

Jede Zeit hat Ihre Moral und Ihre Wertvorstellungen, die tollen 50er waren bigott und verklemmt, die 60er chaotisch, die 70er ängstlich und die 80er geprägt vom nuklearen Wettrüsten - wer weiss, was in 10 Jahren ist. "Das Millionenspiel" hat in den 70ern die Zeichen gesetzt - Menschenhatz im TV. Sind unsere Talkshows so weit davon weg?
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Und noch eins: Es muss die Fantasie frei und unzensiert bleiben. Das gilt auch für solche Spiele, ob sie nun geschmacklos, makaber sind oder im Mainstream liegen. Wer Vorstellungen zensiert unter dem Deckmantel des guten Geschmacks oder mit dem Hinweis auf solche, die die Fantasie mit der Wirklichkeit verwechseln und ihre Kinder real schütteln - wobei solche Leute wahrscheinlich ganz andere Sorgen haben, als auf einem iPhone Babyshaker zu spielen –, machen selbst nichts anderes: Sie verwechseln Vorstellung mit Wirklichkeit. Und wenn das Baby noch so 'realistisch' gezeichnet ist... Sie haben Angst vor der Magie des Bildes,

Zugegeben, meine Frage mag abwegig erscheinen, trotzdem hätte mich deine Meinung dazu interessiert. Ich finde deine Gedanken sehr interessant, auch wenn du bei deiner zweiten Antwort meine Frage immer noch nicht beantwortest.

Als ich dein hier zitiertes Zitat las, fragte ich mich einfach, ob du genau gleich denken würdest, wenn in der Fantasie eine dir nahestehende Person vorkommt. Ob du beispielsweise auch der Meinung bist, die Fantasie muss frei und unzensiert bleiben, wenn ein Autor sagen wir einmal beschreibt, wie er dein Kind quälen möchte. Es tut mir Leid hier solch schreckliche Gedanken niederzuschreiben. Da du jedoch all jenen, welche sich Gedanken über die Grenzen der Fantasie machen unterstellst, dass sie "... Angst vor der Magie des Bildes (im letzten Beispiel gibt es nicht einmal ein Bild), dass es Wirklichkeit sein könnte" vorwirfst und all jenen einen "unaufgeklärten Umgang mit Bildern und Vorstellungen" unterstellst, fand ich meine Frage angebracht.

Ich stimme mit dir überein, dass mir Verbote und Zensur auch nicht sehr sinnvoll erscheinen. Heisst dies, dass nun alles erlaubt ist? Ich glaube, es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Klar zu sagen, was Sache ist: Ein Spiel, dessen Ziel es ist, Babys totzuschütteln, ist schlicht und einfach widerwärtig.
 

Susrich

Weißer Winterglockenapfel
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Als ich dein hier zitiertes Zitat las, fragte ich mich einfach, ob du genau gleich denken würdest, wenn in der Fantasie eine dir nahestehende Person vorkommt. Ob du beispielsweise auch der Meinung bist, die Fantasie muss frei und unzensiert bleiben, wenn ein Autor sagen wir einmal beschreibt, wie er dein Kind quälen möchte.

So formuliert kann ich mit der Frage was anfangen. Anders als die katholische Kirche bin ich nach wie vor - entgegen der Thesen der Neurobiologen - der Meinung, dass Gedanken und Vorstellungsbilder frei sind und auch frei bleiben sollen - auch, wenn ich, mein Kind oder sonstige Leute Gegenstand der abartigsten Fantasien sein sollten. Solche Vorstellungsbilder hat übrigens jeder von uns (muss ja nicht nur Gewalt sein, kann ja auch pornografisch sein oder als eine seelische Form von Quälerei). Sie oder andere deswegen für 'schuldig' zu werten, halte ich für mindestens genauso grausam, wie die Gedanken und Fantasien selbst. Man schaue sich einfach mal die Höllenqualen an, die die Preister erfunden haben, um Gedankentäter zu strafen (Literatur: z.B. Dante, Höllengesang - edit: Solche Qualen wurden ja durchaus als real angesehen).
Ob ich mich jedoch behaglich fühle, wenn ich wüsste, was mir oder den Meinen jemand in seiner Fantasie antut, das steht natürlich auf einem anderen Blatt. Dürfen sollten sie es. Ich nehme solche Fantasien ja auch für mich in Anspruch- die mich manchmal erschrecken; aber haben tue ich sie.
Was anderes ist natürlich der Sprung aus der Fantasie und ihren Bereichen (Kunst, darstellende Medien insgesamt) in die Wirklichkeit, etwa Guantanamo oder Abu Ghraib (hier meine ich die bizarren Inszenierungen zur Demütigung der Gefangenen für das Bild).

Edit: Natürlich kann man auch abgeklärt über solche Themen reden (wie die vorherigen Kommentare teilweise). Das finde ich aber langweilig und altklug, weil sie die Virulenz eben solcher Debatten über die Grenzen von Fantasie (heute auch Virtualität) und Wirklichkeit übersehen (eben solche Sachen wie die Handyfilme, happy slapping, oder Abu Ghraib). Und es ist gerade der Computer und die digitalen Bildmedien, der diese Debatte in besonderer Weise aktualisieren. Und ich halte es für einen Akt der Zivilisation, diese fließenden Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit, die in Wahrheit ja gar nicht als feste existieren, immer wieder neu zu bestimmen und zu ziehen.
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Solange du deine Fantasien für dich behälst ist dagegen auch nichts einzuwenden und ja, ich stimme dir auch hier zu, dass wohl jeder und jede von uns Gedanken und Vorstellungen hatte und hat, welche in der Realität nicht ausgelebt werden.

Es geht jedoch darum, ob das Öffentlichmachen von Fantasien ebenfalls grenzenlos sein soll, wie du meiner Meinung nach verkündest ( -> Zitat: "Das gilt auch für solche Spiele, ob sie nun geschmacklos, makaber sind oder im Mainstream liegen. ...Und wenn das Baby noch so 'realistisch' gezeichnet ist... Sie haben Angst vor der Magie des Bildes... " oder das Veröffentlichen von literarischen Fantasievorstellungen) und nicht beanstandet werden sollen.
 

Susrich

Weißer Winterglockenapfel
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Es geht jedoch darum, ob das Öffentlichmachen von Fantasien ebenfalls grenzenlos sein soll, wie du meiner Meinung nach verkündest ( -> Zitat: "Das gilt auch für solche Spiele, ob sie nun geschmacklos, makaber sind oder im Mainstream liegen. ...Und wenn das Baby noch so 'realistisch' gezeichnet ist... Sie haben Angst vor der Magie des Bildes... " oder das Veröffentlichen von literarischen Fantasievorstellungen) und nicht beanstandet werden sollen.

Das ist eine zweischneidige Sache. Auch die Veröffentlichung solcher Fantasien sollte erlaubt sein (wenn man sich mal überlegt, dass harmlose Pornos erst ab 18, die übelsten Splatter aber bereits ab 16 freigegeben sind) - vorausgesetzt, man kann auf eine aufgeklärte Öffentlichkeit setzen, von der ich aber - entgegen anderer Kommentare hier - nicht ausgehe. Im Gegenteil, ich nehme eine abnehmende, vor allem durch das Fernsehen aber auch durch die Videospiele und die Propaganda, das Internet berge alles Wissen, katalysiert, Aufgeklärtheit wahr (was gerade das Entsetzen mancher über solch eine Schrulle wie den Babyshaker zeigt). Kulturpolitik ist zunehmend eine Frage des privatwirtschaftlichen Marktes und nicht einer gesellschaftlichen Öffentlichkeit. Und der Markt hat Interesse eben an der magischen Ineinssetzung von Fantasie und Wirklichkeit (woran eben auch die Werbung mit ihrem verhunzenden, suggestiven Vokabular ihren Anteil hat).
 

MacMark

Jakob Lebel
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Gewalt gegen Babies und Tötung von Babies ist nicht akzeptabel. Gewalt gegen Babies ist in jeder Form zu ächten. Ein Spiel, dessen einzige und auschliessliche Aktion in eben diesem Mord besteht, ist sinnlos und krank. Wer an so etwas Spaß hat, gehört in die Psychatrie.
 
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reframing

Weißer Winterglockenapfel
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@susrich: Wie schon geschrieben, deine Gedanken sind überlegt und intelligent, wenn ich auch zugeben muss, dass ich wohl nicht alles genau verstehe.

Trotzdem kommen mir deine Worte ein wenig "schräg" rüber. Ich sag's mal mit einfachen Worten: Spiele, wie "BabyShaker" oder Ego-Shooter, die vor zerfetzten Körpern und Blutorgien nur so strotzen; Spiele in denen Gewaltanwendung - auch wenn sie nur virtuell ist - ausschliesslich zur Unterhaltung eingesetzt und als legitimes Mittel dargestellt wird, widersprechen meinem Empfinden von Mitgefühl und Menschlichkeit.
Wie auch schon erwähnt, würde ich nie ein Verbot solcher Machenschaften fordern, weil diese wohl nicht viel nützen und ich niemandem meine Haltung vorschreiben will. Genauso wenig würde ich mich jedoch auch nie dazu hergeben, öffentlich das Recht auf Existenz solcher Werke zu propagieren und Kritikern unterstellen, dass sie Realität nicht von Fiktion unterscheiden können oder von der Werbeindustrie verblendet sind.

Edit: ... womit ich mich aus dieser Diskussion zurückziehen möchte...
 
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TaTonka

Neuer Berner Rosenapfel
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Was machen die Leute sich eigentlich so an? Ein Spiel, in dem Babies getötet werden, wird verboten. Ein Spiel, in dem weitaus mehr Leute mit weitaus brutaleren Waffen getötet werden, wird weiterhin vertrieben (CoD). Als wenn die Jungs aus Winnenden, ERfurt und Columbine nicht mit ner Knarre in die Schule gelaufen wären, sondern die Schüler mit bloßen Händen zu Tode geschüttelt hätten.

Meine, Fresse, wie mich diese fehlende Logik und Inkonsequenz ANKOTZT.
 

Sunwalker

Eifeler Rambour
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Ein Spiel, in dem Babies getötet werden, wird verboten.
Genau das ist falsch. Das Spiel wurde nicht "verboten", sondern Apple hat lediglich die Erlaubnis entzogen, das Spiel auf ihrer Plattform zu vertreiben. Sehr gut nachvollziehbar: Rufschädigung, Imageverlust, etc.
 

tom94

Jamba
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Was machen die Leute sich eigentlich so an? Ein Spiel, in dem Babies getötet werden, wird verboten. Ein Spiel, in dem weitaus mehr Leute mit weitaus brutaleren Waffen getötet werden, wird weiterhin vertrieben (CoD). Als wenn die Jungs aus Winnenden, ERfurt und Columbine nicht mit ner Knarre in die Schule gelaufen wären, sondern die Schüler mit bloßen Händen zu Tode geschüttelt hätten.

Meine, Fresse, wie mich diese fehlende Logik und Inkonsequenz ANKOTZT.


Studien haben aber ergeben das ganz andere Umstände erfüllt sein müssen um eienn Amoklauf zu machen.

-Wenn man ausgegrenzt wird...
-Oder irgendwelche andere Probleme hat...

Nahrtürlich können auch solche Spiele dazu "mithelfen"
 
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Reaktionen: _lio_ und wantamac

MacMark

Jakob Lebel
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Was machen die Leute sich eigentlich so an? Ein Spiel, in dem Babies getötet werden, wird verboten. Ein Spiel, in dem weitaus mehr Leute mit weitaus brutaleren Waffen getötet werden, wird weiterhin vertrieben (CoD). …

Call of Duty spielt den zweiten Weltkrieg nach: Erwachsene, böse Kriegsgegner. Babies sind jedoch weder Gegner noch Kriegsverbrecher noch aus sonst irgendeinem Grund zu bekämpfen oder anzugreifen.
Babies sogar grundlos umzubringen ist eine ganz andere Sache als das Nachspielen von Kriegsszenarien, bei denen es noch nicht mal zu 100% nur ums Totschiessen geht, sondern auch um Taktik. Vor allem kann man dabei selbst draufgehen. Beim Kriegspielen hat man Angreifer und Verteidiger, ebenbürtige gefährliche Gegner. Beim BabyShaker hat man nur unschuldige, wehrlose Opfer.