- Registriert
- 24.01.06
- Beiträge
- 5.589
Die britische Tageszeitung 'The Independent' konnte den vielfach mit Preisen ausgezeichneten Apple-Designer Jonathan Ive für ein Kurzinterview gewinnen, in dem der Vater von iPod, iPhone, iMac und vielen anderen Apple-Geräten über seine Motivation plaudert.
Anlass des Interviews ist die Tatsache, dass Ive letzte Woche zwei weitere Auszeichnungen für sein Produktdesign erhalten hat: Sowohl für das iPhone als auch den iMac erhielt Ives Büro in Californien jeweils einen der begehrten 'D&AD Black Pencils'. Um die Tragweite dieser Auszeichnung zu verstehen, muss einem klar werden, dass diese Auszeichnung deutlich schwieriger zu bekommen ist als etwa ein Oscar. Wenn es also einen Nobelpreis für herausragendes Industriedesign gäbe, würde der 'D&AD Black Pencil' sehr nah an die Anforderungen rankommen. Jonathan hat ganze sechs Auszeichnungen dieser Art erhalten, innerhalb von nur zehn Jahren. Das macht ihm zum offiziell erfolgreichsten Produktdesigner, der jemals von D&AD in Betracht gezogen wurde.
Als Einstieg wählt die britische Journalistin Claire Beale eine einfach anmutende Frage: Was sei denn wirklich gutes Design? „Das Wort Design bedeutet sowohl alles als auch nichts. Wir verstehen Design nicht nur als die Optik eines Produktes, es definiert sich auch über die Produktfunktion, wie das Produkt funktioniert. Design und das Produkt selbst sind unzertrennlich.‟ Der Konzern Apple sei etwas besonderes, da er sowohl bei Hardware als auch bei Software mitmische. Sämtliche an einem Produkt beteiligte Abteilung fokussierten sich darauf, ein großartiges Produkt zu entwickeln. „Das kann lächerlich simpel, nahezu naiv klingen, aber es ist selten, dass dich ein Produkt vollkommen fasziniert. Und wenn ich Produkt sage, dann meine ich das Produkt in seinem Gesamtsinn, Hardware und Software, die komplette Erfahrung, die die Leute haben werden. Wir treiben einander an den Rand des Möglichen, wir sind sehr selbstkritisch und nehmen uns die Zeit, das Ergebnis zu perfektionieren.‟
Weltweit ist Jonathan Ive der Produktdesigner, der es geschafft hat, Computer zu einem begehrenswerten Design zu verhelfen. Vollkommen unabhängig von der Tatsache, dass nur wenige andere Hersteller mittlerweile Notebooks ohne Design verkaufen können, bleibt Ive unbestritten der erste und nach wie vor der beste Produktdesigner im technischen Bereich. Sein Design scheint die Maxime zu führen, möglichst simpel und dennoch elegant zu wirken. Es ist kein Wunder, dass tausende Menschen weltweit begierig wissen möchte, woher Ive seine Inspiration nimmt. „Ich habe leider nie das Gefühl, dass ich diese Frage beantworten kann, dass die Leute zufrieden sind. Es ist für mich deutlich einfacher, über meine Motivation zu sprechen - den Fokus, etwas zu erfinden, was besser und neu und selbstantreibend ist. Während du etwas neues entwickelst und an einen Punkt kommst, den vor dir noch niemand erreicht hat oder von dem Kollegen und Freunde sagen, dass es unmöglich sei, diesen Punkt zu erreichen - Ich glaube, dieses Gefühl treibt den kreativen Prozess an.‟ Sein Ziel ist eindeutig definiert, obgleich es überraschen könnte: Ive besteht darauf, dass es ihm vollkommen egal, sei wie viele Leute seine Produkte nutzen. „Es geht mir nicht darum, kulturell Einfluss zu nehmen. Das ist eine logische Konsequenz, wenn ein ein mächtiges Produkt perfektioniert.‟ Es geht im offensichtlich vielmehr darum, die Einzelerfahrung der Nutzer zu genießen: „Mein Ziel ist ganz einfach, Produkte zu erschaffen, die den Menschen wirklich etwas bedeuten. Am Ende ist es sehr motivierend und inspirierend, jemanden bei der Benutzung und beim Genuss eines Apple-Produktes zuzusehen.‟
Übrigens: Ein kurzer Artikel über die Person Ives findet sich hier.
via The Independent
Anlass des Interviews ist die Tatsache, dass Ive letzte Woche zwei weitere Auszeichnungen für sein Produktdesign erhalten hat: Sowohl für das iPhone als auch den iMac erhielt Ives Büro in Californien jeweils einen der begehrten 'D&AD Black Pencils'. Um die Tragweite dieser Auszeichnung zu verstehen, muss einem klar werden, dass diese Auszeichnung deutlich schwieriger zu bekommen ist als etwa ein Oscar. Wenn es also einen Nobelpreis für herausragendes Industriedesign gäbe, würde der 'D&AD Black Pencil' sehr nah an die Anforderungen rankommen. Jonathan hat ganze sechs Auszeichnungen dieser Art erhalten, innerhalb von nur zehn Jahren. Das macht ihm zum offiziell erfolgreichsten Produktdesigner, der jemals von D&AD in Betracht gezogen wurde.
Als Einstieg wählt die britische Journalistin Claire Beale eine einfach anmutende Frage: Was sei denn wirklich gutes Design? „Das Wort Design bedeutet sowohl alles als auch nichts. Wir verstehen Design nicht nur als die Optik eines Produktes, es definiert sich auch über die Produktfunktion, wie das Produkt funktioniert. Design und das Produkt selbst sind unzertrennlich.‟ Der Konzern Apple sei etwas besonderes, da er sowohl bei Hardware als auch bei Software mitmische. Sämtliche an einem Produkt beteiligte Abteilung fokussierten sich darauf, ein großartiges Produkt zu entwickeln. „Das kann lächerlich simpel, nahezu naiv klingen, aber es ist selten, dass dich ein Produkt vollkommen fasziniert. Und wenn ich Produkt sage, dann meine ich das Produkt in seinem Gesamtsinn, Hardware und Software, die komplette Erfahrung, die die Leute haben werden. Wir treiben einander an den Rand des Möglichen, wir sind sehr selbstkritisch und nehmen uns die Zeit, das Ergebnis zu perfektionieren.‟
Weltweit ist Jonathan Ive der Produktdesigner, der es geschafft hat, Computer zu einem begehrenswerten Design zu verhelfen. Vollkommen unabhängig von der Tatsache, dass nur wenige andere Hersteller mittlerweile Notebooks ohne Design verkaufen können, bleibt Ive unbestritten der erste und nach wie vor der beste Produktdesigner im technischen Bereich. Sein Design scheint die Maxime zu führen, möglichst simpel und dennoch elegant zu wirken. Es ist kein Wunder, dass tausende Menschen weltweit begierig wissen möchte, woher Ive seine Inspiration nimmt. „Ich habe leider nie das Gefühl, dass ich diese Frage beantworten kann, dass die Leute zufrieden sind. Es ist für mich deutlich einfacher, über meine Motivation zu sprechen - den Fokus, etwas zu erfinden, was besser und neu und selbstantreibend ist. Während du etwas neues entwickelst und an einen Punkt kommst, den vor dir noch niemand erreicht hat oder von dem Kollegen und Freunde sagen, dass es unmöglich sei, diesen Punkt zu erreichen - Ich glaube, dieses Gefühl treibt den kreativen Prozess an.‟ Sein Ziel ist eindeutig definiert, obgleich es überraschen könnte: Ive besteht darauf, dass es ihm vollkommen egal, sei wie viele Leute seine Produkte nutzen. „Es geht mir nicht darum, kulturell Einfluss zu nehmen. Das ist eine logische Konsequenz, wenn ein ein mächtiges Produkt perfektioniert.‟ Es geht im offensichtlich vielmehr darum, die Einzelerfahrung der Nutzer zu genießen: „Mein Ziel ist ganz einfach, Produkte zu erschaffen, die den Menschen wirklich etwas bedeuten. Am Ende ist es sehr motivierend und inspirierend, jemanden bei der Benutzung und beim Genuss eines Apple-Produktes zuzusehen.‟
Übrigens: Ein kurzer Artikel über die Person Ives findet sich hier.
via The Independent