Mal ein kleiner Erfahrungsbericht nach einigen Wochen Test von mir:
Nach der Installation von Aperture stellte ich fest, obwohl die DVD 2,7 GB groß ist ist das Programm keine 30MB groß, der Rest sind Beispielfiles die nicht wirklich sinnvoll verwendbar sind.
Ein bisschen Sorgen hab ich mir ja schon wegen der Systemanforderungen gemacht...867 MHz sind da ja nun wirklich ein Stückchen von Apples Vorstellungen entfernt
Meine Ängste waren aber unbegründet, das Programm läuft wirklich sehr gut. Es ist allerdings nicht zu empfehlen nebenbei noch Photoshop, ImageReady und FinalCut laufen zu haben, dann hakt es schon das eine oder andere Mal, was wohl an mangelndem RAM liegt.
Das Program möchte von sich aus aber nicht auf Systemen unterhalb der vorgegebenen Konfiguration starten. Das ist aber kein Problem, da muss nur ein kleiner Eintrag in der Aperture.app geändert werden, dann läuft das! (mehr Infos auf Wunsch per Mail/PN).
Ansich allerdings schon ein Ärgernis, dass Apple das Programm für G4- Rechner (ausgenommen Powerbooks) sperrt, nur damit man sich (grundlos) einen neuen Rechner zulegt obwohl der alte völlig ausreicht.
Nun endlich zu den Funktionen. Wer sich vorstellt Aperture könnte Photoshop ersetzen der wird verdammt enttäuscht sein. Aperture ist nicht annähernd ein Ersatz für Photoshop. Den Funktionen nach könnte Aperture eher iPhoto PRO heißen.
So ist z.B. die Rote-Augen-Funktion sehr ausgereift und qualitativ besser als in iPhoto, gleichzeitig aber viel besser zu bedienen als in Photoshop.
Auch die gesamte Verwaltung ist sehr gut gelungen. So hat man die Möglichkeit, dass bei dem Abändern eines Bilds automatisch ein Duplikat erstellt wird und das Original auch im Album erhalten bleibt. Es wird ein "Stack" der Bilder gebildet wobei man frei wählen kann welches der zusammengehörenden Bilder in einer Diashow angezeigt werden soll oder wahlweise auch beide.
Auch die Integration eines Programms wie Photoshop ist besser als in iPhoto. Auch hier wird dann automatisch eine Kopie erstellt, und anders als in iPhoto wird nach dem Bearbeiten in PS auch die Miniaturansicht in Aperture aktualisiert, außerdem wird das Bild als extern bearbeitet markiert.
Die eigentliche Bildbearbeitung in Aperture beschränkt sich allerdings auf Anpassungen von Farbe, Kontrast, Schärfe etc, dem Drehen von Bildern, entfernen von Störungen und Kratzern etc.
Gut ist dabei die Möglichkeit sich mehrere Versionen der BIlder gleichzeitig anzeigen zu lassen um mögliche Veränderungen zu vergleichen.
Einen Zoom im üblichen Sinne gibt es nicht mehr, man kann nur noch zwischen angepasster Größe und Originalgröße wechseln. Außerdem gibt es eine Lupe die auch während des Bearbeitens ganz hilfreich sein kann.
Schön ist auch die Vollbildansicht, in der noch ein Stückchen mehr Platz auf dem Display zum Bearbeiten des Bildes da ist.
Eine wenig ärgerlich ist, dass auch die deutsche Version komplett in eglisch ist, was besonders dadurch störet, dass die Shortcuts von einem amerikanischen Tastaturlayout ausgehen.
Fazit:
Aperture stellt eine deutliche Verbesserung zu iPhoto da. Für den täglichen Bearbeitungsbedarf reicht Aperture auch aus. Die Bedienung ist dabei sehr innovativ. Die großen Stärken liegen aber eindeutig in der Bildverwaltung und Betrachtung. Photoshop kann durch Aperture nicht ersetzt werden. Dafür arbeitet aber Aperture weitaus besser mit Photoshop zusammen als es iPhoto getan hat.
Allenfalls der Preis von 499€ ist angesichts der Eigenschaften des Programms wohl zu hoch angesiedelt.
viele grüße
