• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Wir haben den Frühjahrsputz beendet, Ihr auch? Welches Foto zu dem Thema hat Euch dann am Besten gefallen? Hier geht es lang zur Abstimmung --> Klick

Anschuldigung: Akkus von Apple enthalten Kobalt aus Kinderarbeit

Martin Wendel

Redakteur & Moderator
AT Administration
AT Moderation
AT Redaktion
Registriert
06.04.08
Beiträge
45.151
Amnesty International hat einen neuen Bericht veröffentlicht, in dem festgehalten wird das Apple als einer von mehreren Herstellern für seine Lithium-Ionen-Akkus Kobalt verwendet, das in Kinderarbeit abgebaut wird. Apple bezieht das Kobalt jedoch nicht direkt. Händler kaufen das Kobalt von kleineren Produzenten ein, verkaufen es an Congo Dongfang Mining – eine Tochter des chinesischen Mineralhändlers Zhejian Huayou Cobalt Ltd.

In dem Bericht heißt es, dass Amnesty International mit 87 derzeitigen und früheren Arbeitern in Kobalt-Minen gesprochen habe. Bei 17 von ihnen handelte es sich um Kindern, die zwölf Stunden pro Tag arbeiteten, anstrengende Arbeiten verrichteten und ein bis zwei US-Dollar pro Tag verdienten. Insgesamt sollen in der Demokratischen Republik Kongo geschätzte 40.000 Kinder ab sieben Jahren in den Minen arbeiten.

Apple nimmt die Anschuldigungen ernst und hat angekündigt, die Vorwürfe näher zu untersuchen. Sollte sich herausstellen, dass das Kobalt tatsächlich in Kinderarbeit abgebaut wurde, verfolgt Apple eine harte Politik: Der betreffende Zulieferer muss für die Rückreise des Kindes in seine Heimat zu Hause sorgen, muss die Schulbildung finanzieren, die Löhne weiter zahlen und dem Kind nach Erreichen des erlaubten Alters eine Arbeitsstelle anbieten.

Biod von iFixit

Via 9to5Mac

zurück zum Magazin...
 

Antwuan

Leipziger Reinette
Registriert
07.01.14
Beiträge
1.771
Sehr geil.
Aber klappt das auch so einfach ? Hat Apple dies so schon einmal umsetzen bzw. durchsetzen können ?

Der betreffende Zulieferer muss für die Rückreise des Kindes in seine Heimat zu Hause sorgen, muss die Schulbildung finanzieren, die Löhne weiter zahlen und dem Kind nach Erreichen des erlaubten Alters eine Arbeitsstelle anbieten.
 

Michael Reimann

Geschäftsführung
AT Administration
Registriert
18.03.09
Beiträge
8.813
Auch wenn das auf dem Papier gut klingt. Wie bitte will Apple das durchsetzen? "Gebt dem Kind eine Ausbildung oder wir kaufen kein Kobalt mehr bei euch!" ... "Jawoll Herr Cook machen wir natürlich!" Eher nicht.

Es wird wohl eher so laufen, dass der "betroffene" Sub seine "Dienstleistungen" an einen anderen willigeren Kunden verkaufen wird. Die betroffenen Kinder werden es keinen Deut besser haben.
 

Apollon05

Ingrid Marie
Registriert
27.02.09
Beiträge
272
Das, was in irgendwelchen Verträgen als Sanktionen steht und das, was dann wirklich passiert, liegt wohl meist etwas auseinander.

Denn die Zuliefererketten sind so dermaßen lang, dass wohl nicht jeder Fall auffliegt. Wahrscheinlich gehen sogar relativ viele Fälle in der großen Masse unter.

Aber immerhin erleichtert sich Apple sein schlechtes Gewissen mit den schlechten Arbeitsbedingungen in Fernost und kann sich in der Öffentlichkeit eine saube Fahne anheften.
 

Farafan

deaktivierter Benutzer
Registriert
16.09.12
Beiträge
10.250
Auch wenn jetzt wieder alle den Zeigefinger erheben und auf Apple zeigen werden: Erst einmal die Primark-Klamotten ausziehen und nicht bei jeder Gelegenheit nach noch billigeren Schnäppchen jagen.

Wir alle sind Teil dieses Mechanismus und Kapitalismus bedeutet nun einmal Wohlstand auf Kosten von Anderen.
 

Ozelot

deaktivierter Benutzer
Registriert
02.09.09
Beiträge
5.744
Das Jahr fängt gut an für Apple...
 

uwered

Gloster
Registriert
15.09.15
Beiträge
62
Auf jeden Fall führt der "Fall" einem vor Augen, dass ein Großteil unseres Konsumverhaltens ausschließlich zu Lasten der Menschen der "dritten Welt" und Schwellenländern funktioniert.
Diesen Umstand blendet man ( ich jedenfalls ) nur zu Gerne aus.
 

Sauron

deaktivierter Benutzer
Registriert
12.03.12
Beiträge
4.281
Auch wenn jetzt wieder alle den Zeigefinger erheben und auf Apple zeigen werden: Erst einmal die Primark-Klamotten ausziehen und nicht bei jeder Gelegenheit nach noch billigeren Schnäppchen jagen.

Dann kann ich ja bedenkenlos heben, denn das trifft auch mich nicht zu :)

Also nicht immer von sich auf andere schließen.
 

ImpCaligula

deaktivierter Benutzer
Registriert
05.04.10
Beiträge
13.859
Dann kann ich ja bedenkenlos heben, denn das trifft auch mich nicht zu

Dann vielleicht nicht bei den Klamotten... aber dann eben bei Möbelstücken, anderen Elektrogeräten, Haushaltswaren, Teppichen oder sonst etwas. Bis hin zum Urlaub in Asien Afrika oder sonst wo...

Ich werde einen sch***** tun und da mit dem Finger auf Apple zeigen. Weil ich genau weiß, dass ich nicht besser bin. Das muss man sich einfach eingestehen. Wir Europäer sind im Gro einfach reich.... und andere Menschen müssen dafür bluten. Das gestehe ich mir selbst ein.
 

Ralf_aus_W

Normande
Registriert
12.04.15
Beiträge
579
Tja, das Gewissen. Wenn wir Schokolade essen, denken wir auch nicht an verkaufte Kinder, die als Sklaven Kakaobohnen ernten. Ist bei einem Bericht in Videos über Nestle' gezeigt worden und wurde vom zuständigen Minister des afrikanischen Staates dementiert. Das Verbot der Kinderarbeit ist dort auch schon seit 10 in internationalen Verträgen geregelt, aber fast alle verschließen die Augen davor. Solange die Rohstoffpreise von den Konzernen gedrückt werden, versuchen die Förderer ihr Lohnkosten zu senken. Das wird bei den Akkuherstellern nicht anders sein.
 

Maxiklin

Granny Smith
Registriert
03.08.13
Beiträge
15
Auch wenn das auf dem Papier gut klingt. Wie bitte will Apple das durchsetzen? "Gebt dem Kind eine Ausbildung oder wir kaufen kein Kobalt mehr bei euch!" ... "Jawoll Herr Cook machen wir natürlich!" Eher nicht.

Es wird wohl eher so laufen, dass der "betroffene" Sub seine "Dienstleistungen" an einen anderen willigeren Kunden verkaufen wird. Die betroffenen Kinder werden es keinen Deut besser haben.

Das glaube ich nicht. Apple hat eine ziemliche Macht und Einfluss, zur Not zahlt Apple die paar 100 Dollar aus der Portokasse dafür. Einfach so an Konkurrenten verkaufen dürfte bei dem Negativimage nicht klappen, die Finger verbrennt sich kein Unternehmen freiwillig.

Auf der anderen Seite darf man bei dem Thema aber auch nicht vergessen, dass einer der Hauptgründe für viele Kinder pro Familie der ist, dass sie der Familie durch Arbeit beim Überleben helfen. Ein weiterer ist, dass einige leider früh sterben.
D.h. stellt man keine Kinder ein, dürfte so manche Familie es mehr Ls schwer haben.

Amnesty International macht es sich oft recht einfach und wendet wie andere auch, immer unsere ethischen und moralischen Ansprüche an, das klappt aber in der Dritten Welt nicht.

Entscheidender ist dabei, dass der komplette Westen dieses Regionen wirtschaftlich kaputtmacht mit der völlig falschen Agrarpolitik usw.
 
  • Like
Reaktionen: knikka und Schupunkt

ullistein

Sonnenwirtsapfel
Registriert
28.12.10
Beiträge
2.412
Als ob Apple und alle anderen Firmen das nicht längst gewusst hätten.

Es ist doch seit langem allgemein bekannt, dass die Edelmetalle für Elektronikgeräte unter übelsten Arbeits- und Umweltbedingungen abgebaut werden.

Es ist absolut scheinheilig so zu tun, als sei diese Information absolut neu. Widerlich.
 

Ralf_aus_W

Normande
Registriert
12.04.15
Beiträge
579
Papier ist geduldig! An den Tagen, wenn eine solche Mine zertifiziert würde, wären kurzfristig keine Kinder auffindbar und alle hätten eine "saubere Weste". Wenn die lokalen Behörden korrupt sind, lassen sich keine Verträge und Gesetze durchsetzen.
 

smoe

Roter Winterkalvill
Registriert
13.04.09
Beiträge
11.575
Es wird wohl eher so laufen, dass der "betroffene" Sub seine "Dienstleistungen" an einen anderen willigeren Kunden verkaufen wird. Die betroffenen Kinder werden es keinen Deut besser haben.
Klar ist das ein langwieriger Prozess. Aber wenn die großen wie Apple sich konsequent von solchen Produktionsketten abwenden, dann kann das langfristig schon zu Verbesserungen führen.

Interessant aber wieder, dass der Bericht korrekt von Apple, Samsung, Lenovo, HP, LG und einigen anderen spricht, die Berichterstattung aber wieder nur Apple in die Schlagzeile packt (nicht nur hier)...

Wenn die lokalen Behörden korrupt sind, lassen sich keine Verträge und Gesetze durchsetzen.
Hier ist halt die lokale Politik und internationaler Druck gefragt. Konzerne allein, selbst ein großer wie Apple können das im Alleingang nicht ändern. Daher ist die Berichterstattung dazu auch wichtig.
 

Farafan

deaktivierter Benutzer
Registriert
16.09.12
Beiträge
10.250
Und wie soll Apple die komplette Lieferkette überprüfen?
Bis hin zum Klebstoff-Fabrikanten der für die Etiketten auf dem iPhone-Karton verantwortlich ist?

Wie selbstherrlich hier doch manche urteilen und dann das Billigfleisch beim Discounter kaufen und mit Fingern auf andere zeigen.
 

ullistein

Sonnenwirtsapfel
Registriert
28.12.10
Beiträge
2.412
Das sollte aber kein Freibrief dafür sein, dann komplett auf die Überprüfung von Arbeitsbedingungen zu verzichten.

Und ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, dass diejenigen, die da nicht Beifall klatschen, Billigfleisch oder ihre Klamotten bei Primark kaufen. Ich tue es jedenfalls nicht.
 
  • Like
Reaktionen: Ralf_aus_W und saw

Ralf_aus_W

Normande
Registriert
12.04.15
Beiträge
579
Hier ist halt die lokale Politik und internationaler Druck gefragt. Konzerne allein, selbst ein großer wie Apple können das im Alleingang nicht ändern. Daher ist die Berichterstattung dazu auch wichtig.
Sollen wir jetzt alle Geräte mit Li-Ion-Akku boykottieren?
Da Apple die höchsten Gewinne der Branche generiert, haben Sie vielleicht die Möglichkeit Mittel für eine Bekämpfung von Kinderarbeit bereitzustellen. ( Wunschmodus beendet )
Aber wie schon gesagt, am Ende der Kette wird der Preisdruck erzeugt.
 
  • Like
Reaktionen: Kaiusch

snaker03

Auralia
Registriert
22.09.15
Beiträge
200
Nichts zu tun und die Augen verschließen wäre aber auch der falsche weg.

Ein richtig oder falsch was hier zu tun wäre, ist von hier, aus meiner Sicht sehr schwierig zu beurteilen.