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Android & KitKat: Marketing-Ehe bringt Apple-Parodie hervor

iMerkopf

Holsteiner Cox
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Und welche realistische Alternative hat Apple zu Foxconn und Co? Wer schafft diese Millionenmargen, die möglichst in Echtzeit zur Vorstellung schon beim Kunden per Expresspost ankommen sollen?
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Wenn es stimmt, was man über den Füllstand von Apples Sparstrumpf munkelt, könnten sie sich eine eigene Fertigungsfabrik vor die Haustür stellen und sich das nötige Know-how zusammenkaufen. Machen sie aber nicht. Warum bloß?

Im Ernst: Hier ist keiner unterwegs, der auch nur im Ansatz weiß, welche Leichen welches Großunternehmen wirklich im Keller hat.

Wer hier ist denn wirklich so konsequent und meidet alles, was böse ist?
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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Ich glaube, du unterschätzt das KnowHow der großen chinesischen Fertiger.
Heutzutage kann man mit keinem Geld der Welt eine Fabrik von der Größe einer Stadt aus dem Boden stampfen und erwarten, dass die von heute auf Morgen Qualitäts-IT in Millionenmengen produzieren.
Vielleicht spielt hier die Ignoranz des weißen Mannes eine Rolle, aber wir müssen einsehen, dass wir "Wessis" nicht einfach so die Chinesen zurück-kopieren können; die haben uns in der IT-Fertigung nämlich schon lange abgehängt.

Und diesen leidlichen Vorwurf der Inkonsequenz kann ich auch schon nicht mehr hören.
Natürlich wäre es das Umweltverträglichste, wir würden alle wieder Selbstversorger mit Biohof werden, aber das will ich nicht.
Auch sehe ich nicht ein, warum menschenverachtende Zyniker "besser" bzw "bequemer" leben sollten als menschgebliebene Normalmenschen, zu denen ich mich zähle.
Willst du denn jemandem, der jeden Monat einen Euro spendet die gleiche Inkonsequenz vorwerfen? Er könnte ja auch das Hundertfache im Monat spenden...

Das Ganze hier ist bitte kein persönlicher Angriff; ich schätze deine Beiträge sonst durchaus. Es sollte eher als allgemeines Statement gemeint sein - und als Ergänzung zu meinem obigen Post.
 

Cohni

Ananas Reinette
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Vielleicht reicht ja schon allein die persönliche Erkenntnis, dass man im Grunde auf Kosten anderer Menschen lebt. Vielleicht reicht ja die Erkenntnis zu versuchen, ein wenig nachhaltiger zu leben. Es ist weder notwendig, sich jedes Jahr ein neues iPhone zu kaufen, noch diesen ganzen Konsumwahnsinn im Allgemeinen mitzumachen.

Vielleicht reicht ja die Erkenntnis, dass nicht nur die Firmen die Bösen sind, sondern wir da genau so mitmachen, weil wir deren Produkte kaufen.

Vielleicht sollte man sich auch ab und zu vor Augen halten, welches Glück man hat, hier geboren zu sein bzw. hier leben zu können.

Vielleicht hilft es ja zu versuchen, seinen Horizont ein wenig zu erweitern, globaler zu denken.

Durch den "Segen" der Globalisierung werden wir hier als Konsumenten viel mehr in die Verantwortung genommen, weil...wir direkt mit unserem Verhalten dazu beitragen, wie was irgendwo produziert wird.

Und ich bleibe dabei...wir sind inkonsequent. Der eine mehr und der andere weniger. Aber auch das gehört zum menschlichen Wesen. Ich bewerte das weder positiv noch negativ.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Och, ich kann durchaus ein Contra vertragen, besonders, wenn es mit einem gewissen Niveau passiert, so wie hier der Fall.

Was die Fertigung angeht: Von heut auf morgen geht es nicht, schon klar. Apple weiß (genau wie alle anderen) aber schon Ewigkeiten über die Verhältnisse bescheid.
Ebenso bei der Rohstoffbeschaffung.

Apple ist keinen Deut besser als der Rest der Bagage, würde in der Praxis vielleicht auch gar nicht funktionieren.

Unser Wirtschaftssystem basiert ja schon darauf, dass es anderen Menschen in diversen Regionen schlecht geht (nach unserem Maßstab). Ich würde wirklich jedem ein gutes Leben nach unseren Normen wünschen (sofern er es denn wollen würde), aber wir wissen insgeheim alle, dass daraus nichts wird.
Ginge es allen gut, wäre vieles heute anders (und damit meine ich nicht immer besser).

Exakt dieses System hat mir die Waren gegeben, deren Verkauf mir ein schönes Leben ermöglicht. Sollte ich deshalb ein schlechtes Gewissen haben?

Ich würde mich nicht als Zyniker bezeichnen, ich versuche die Dinge so zu sehen wie sie sind.

Ich spende auch gerne mal einen Euro, wenn es denn hilft, aber eher im lokalen Umfeld, dann habe ich eher das Gefühl, dass ich helfen kann. Tut aber eigentlich nix zur Sache.

Inkonsequenz würde ich den ganzen Heulsusen vorwerfen, die sich abends vorm Fernseher über alles beschweren, ohne auch nur den einen Euro zu geben.

Und den Leuten, die Nestlé aufgrund der Firmenpolitik meiden und gleichzeitig Marken kaufen, deren Image keinen Deut besser ist.

Das nenne ich dann "mit den Wölfen heulen".

Btw.: Ich esse zwar keine Schokolade, trage aber auch mal Adidas-Schuhe, ich kaufe auch mal bei Aldi ein (freiwillig, weil es da gute Produkte gibt).
Ich will auch keinen Biohof für jedermann, nur ewig scheinheiliges Gejammer nervt manchmal.

Puh, so viel Text... ich hoffe das kam nun nicht zu negativ rüber.

Und bevor jetzt die Moralkeule kommt: Ich hätte den Text wohl anders geschrieben, stünde ich auf der anderen Seite der Produktionskette.

Und nun noch eine Frage hinterher: Wer glaubt, dass es den Menschen in den betroffenen Regionen besser geht, wenn man aufhört, Nestlé-Produkte zu kaufen?

Ach, nochwas: Ich hänge gar nicht starr an meiner Sicht der Dinge, wenn es gute Argumente gibt, die meine Meinung entkräftigen, bitte ich darum, mir diese unbedingt mitzuteilen. Ewige Schwarzmalerei schlägt nämlich doch so manches Mal auf das kahle Gemüt.

Noch ein PS: Cohni's Post finde ich gut.
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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@Cohni & Kojak19:
Ich finde die Posts von euch beiden gut. Nur in einem speziellen Fall muss ich dir, Kojak19, widersprechen. Sehr vielen Leuten ginge es ohne Nestlé durchaus besser: Leuten, die von Nestlé belogen und betrogen wurden; Leute, deren Bildungsstand nicht ausgereicht hat, um zu begreifen, was passiert, wenn man den Dorfbrunnen verkauft - aber das ist ein Fall für sich und hat mit dem großen Thema nichts zu tun.

Ansonsten lebe ich eigentlich auch so wie Cohni es beschrieben hat: Ich bin mir bewusst, dass Andere für meinen Wohlstand verantwortlich sind - und nicht etwa ich, weil ich ein fleißiger und pünktlicher Deutscher wäre.
Deshalb benutze ich meine Apple-Geräte, bis ein sinnvolles Arbeiten nicht mehr möglich ist (d.h. sie sind alle noch in Benutzung^^). Deshalb werfe ich nichts weg, wenn ich mir zu viel gekocht habe. Und deshalb versuche ich, zumindest die allerschlimmsten Konzerne zu meiden.
Das sind alles Dinge, die uns nichts kosten, aber einen Effekt hätten, wenn genug Leute mitmachen würden.

Wenn die Verbraucher großflächig begreifen würden, welche Macht sie haben, wäre die Welt sehr schnell eine Bessere.
Und "begreifen" bedeutet nicht, bio kaufen, weils grad hip ist. Weil morgen ist der Hype vorbei und übermorgen schwenkt er in die Gegenrichtung.

Aber so etwas zu sagen ist momentan recht unangenehm für Viele: Weil man es nicht hören will. Hören heißt Wissen und aus Wissen entsteht Verantwortung.
Und weil man diese Verantwortung nicht haben will, wurde aus dem Wort "Gutmensch" schließlich ein Schimpfwort. Das letztendlich ist die wahre Zynik unserer Zeit.


Edit: Grammatik^^
 
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Zen23

Boskop
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Wer hier ist denn wirklich so konsequent und meidet alles, was böse ist?

Ich habe das jetzt schon in mehreren Kommentaren gelesen. Doch darum geht's doch gar nicht. Denn dafür müsste man in einer Berghütte inmitten der Wildnis ein Selbstversorgerleben führen. Stattdessen geht es darum, die für sich persönlich größten Arschlöcher aus seinem Leben zu verbannen, die ganz besonders herausstechen und für ein ganz besonders mieses Karma sorgen. Für mich sind das Nestlé und Ferrero. Für wen anders sind das Apple und Samsung. Und für Tante Irmtraud aus der Uckermark ist es der Großkonzern, der die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe in ihrer Heimat auf dem Gewissen hat.

Jeder soll und muss mit sich selbst klar kommen und Entscheidungen für sein Leben treffen. Und wenn ich das tue, braucht mir keiner ans Bein zu pinkeln und mir was von Inkonsequenz zu erzählen, nur weil ich auf Nestlé und Ferrero Produkte verzichte aber gleichzeitig weiterhin Jeans und Chucks trage. Nur so nebenbei: das mit dem "ans bein Pinkeln" ist nicht auf dich bezogen, sondern allgemein gesprochen.

Ich schreibe schließlich auch keinem vor, was er zu tun hat. Nur weil jemand Nutella in sich reinstopft und denkt, er wird dadurch der nächste Philipp Lahm, halte ich ihm nicht jedes Mal einen Vortrag, dass Ferrero Ausbeutung und Kinderarbeit in seiner Produktionskette für Kakao und Haselnüsse toleriert. Und daher erwarte ich auch von meinen Mitmenschen im Gegenzug, meine persönliche Entscheidung zu akzeptieren und mir nicht jedesmal mit Inkonsequenz anzukommen.

Hochachtungsvoll,
Zen
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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@ iMerkopf:

Darauf zielt ja meine Frage ab.
Das Problem an der Sache ist ja nicht behoben, wenn Nestlé verschwindet.
Dann kommt der nächste um die Ecke und erzählt denen einen vom Storch.

Und meine kühne These lautet demnach:

Der Kunde hat die Macht, einzelne Firmen ins straucheln zu bringen.
Aber das System kann er nicht ändern, weil er selbst zu abhängig davon ist.

@ Zen23:

Deine persönliche Meinung sei dir gegönnt, ich finde es nur "irritierend", wenn auf der einen Seite Konzerne boykottiert werden und auf der anderen Seite Konzerne mit ähnlichem Kerbholz unterstützt werden, weil es besser ins Weltbild passt. Lächerlich wird es dann, wenn anderen Leuten dann noch der Zeigefinger präsentiert wird.

Ist vermutlich relativ eigen, meine Weltanschauung, aber naja, was will man machen :)
 

Cohni

Ananas Reinette
Unvergessen
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Und meine kühne These lautet demnach:

Der Kunde hat die Macht, einzelne Firmen ins straucheln zu bringen.
Aber das System kann er nicht ändern, weil er selbst zu abhängig davon ist.
Diese Deine so kühne These finde ich gar nicht so kühn, sondern für mein bescheidenes Verständnis der Welt auf den Punkt gebracht.

Das System ist das Problem. Alternativen, die funktionieren? Keine Ahnung...

@Zen23
Natürlich leben wir inkonsequent, wenn wir das eine verteufeln, aber das andere nicht, obwohl die Unterschiede marginal oder nichtig sind. Wie Kojak schon sagt. Wir basteln uns die Dinge so, wie sie am besten ins eigene Weltbild passen.

Warum fühlst Du Dich ans Bein gepinkelt? Ich kenne persönlich keinen einzigen Menschen, der nicht irgendwann mal Wasser predigt und trotzdem Wein trinkt. So sind wir halt. Also wenn Du so willst...Ja, ich pinkel Dir ans Bein, aber treffe mich selber mit. ;)
 

Mitglied 105235

Gast
Ganz ehrlich, die wenigsten Android User wissen wie Google ihre Android Version bezeichnet. Die meisten wissen sie haben Android und mit viel Glück wissen sie die Grobe Versions Nummer. Ist bei iOS ja auch nicht anders, viele wissen garnicht wie das OS auf iPhone heißt. Geschweige davon welche Version sie genau drauf haben. Die großen Nummern kennt der Otto Normale, aber die Unternummern wissen auch hier die wenigsten.
 

Ozelot

deaktivierter Benutzer
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5.744
Google wirkt gezwungen lustig.

Will man etwa noch cooler wirken?

Das lenkt natürlich von den Sicherheitsproblemen in Wochenzyklus ab, wie man auf Heise.de lesen kann.

Auch von der Problematik der Fragmentierung.

Aber Apple sollte aufpassen. Mit iOS7 sind sie nicht auf den richtigen Weg!
 

Juhulia

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Google + Nestle

da haben sich jetzt zwei profitgierige Unternehmen gefunden ...
Beide mit sehr ambivalentem Image.

Fehlt noch Monsanto ... :)
 

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Wer den o.g. Weg eingehen und zumindest einige der Konzerne boykottieren möchte, dem empfehle ich die Webseite zum Public Eye Award

Übrigens stehen dort weder Apple noch Nestlé in der "Hall of Shame" - es scheint so, als könne "schlimm" im Lebenmittelbereich durchaus noch durch die Sparte "Energie und Öl" getoppt werden...
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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Wer den o.g. Weg eingehen und zumindest einige der Konzerne boykottieren möchte, dem empfehle ich die Webseite zum Public Eye Award

Übrigens stehen dort weder Apple noch Nestlé in der "Hall of Shame" - es scheint so, als könne "schlimm" im Lebenmittelbereich durchaus noch durch die Sparte "Energie und Öl" getoppt werden...

Wow; dass Nestlé dort nicht aufgeführt wird, überrascht mich tatsächlich - ändert aber nichts an meinem persönlichen Boykott.

Was Energie und Öl angeht, habe ich Glück: Ich persönlich brauche kein Auto (habe zZ auch keines) und meine Energie beziehe ich von den örtlichen Stadtwerken - 100% Ökostrom und dabei deutlich günstiger, als die hochsubventionierten RWE, EON, Vattenfall und wie der Rest der Bagage heißen mag...