Fakt ist doch, dass die Nutzer eigentlich nicht bereit sind viel Geld für Software auszugeben, auch wenn diese noch so gut sein mag. Es sei jetzt mal dahingestellt wieviel "viel" ist. Die Abomodelle greifen genau die Schnittmenge an Nutzern ab, die überhaupt bereit sind für Software Geld auszugeben und gute, regelmäßig gepflegte Software zuschätzen wissen.
Ich habe sehr viele Leute im Bekannten-/Kollegenkreis, die mich schon schief anschauen, wenn ich mal eine App für 1/2 € Einmalkauf (!) empfehle. Denen wird man auch kein Abo andrehen können.
Das Interessante wird zukünftig sein, wie sich diese Abomodelle darbieten werden. Software as a Service ist ja schon länger im kommen und gerade auch in Unternehmen immer öfter anzutreffen. Man hat einen Festpreis mit dem man kalkulieren kann und die Sicherheit stets die aktuelle Software zu haben. Gerade im Kreativbereich setzt sich das Abomodell durch. Adobe Produkte oder Autodesk um mal zwei weit bekannte zu nennen setzen ausschließlich auf Abomodelle (Autodesk hat vereinzelt noch klassiche Lizenzen, wenn ich nicht irre).
Für mich als Nutzer stellt sich die Frage, welchen Vorteil ich habe, wenn ich eine bestimmte Software als Abo beziehe. Was ist der Service dahinter. Nehmen wir mal als Beispiel Evernote, für das ich gerne die 30€/Jahr bezahle. Nicht für die App, sondern für den Dienst dahinter. Warum: weil mir die Dienste/Funktionen es wert sind. Mit rund 4000 Notizen in kanpp 30 Notizbüchern bin ich aber auch sicherlich nicht der "Druchschnittsnutzer". Ich kann es aber verstehen, wenn jemand für seine 5 Notizen, die er in der integrierten iOS Notizenapp hat, kein Abo für Evernote abschließt. Ich kann es acuh verstehen, wenn jemand keine 12€ im MOnat für ein Photoshop ausgibt, um "mal" ein Bild zu bearbeiten. Aber da muss ich dann sagen, dass derjenige schlichtweg nicht zur Zielgruppe dieses Produktes gehört.
Die grundsätzliche Denke, dass jegliche Umstellung einer Software auf ein Abomodell eine Abzoke sei, halte ich schlichtweg für Schwarzmalerei. Auch wenn es sicherlich das ein oder andere Produkt geben wird, bei dem man sich fragen wird, wofür der Hersteller da eigentlich Geld will
. Es bleibt, wie immer, an uns den Kunden zu entscheiden, ob wir ein bestimmtes Produkt brauchen/haben wollen oder nicht. Es wird aber niemand zu irgendetwas gezwungen.