Das weiß ich nicht, jedenfalls urteilst du ganz schön darüber. Dass du diese Dinge als „Mode“ abtust, ist jedenfalls vollkommen absurd. Niemand tut sich ein Outing oder gar eine Transition an, weil das so toll ist und so viel Spaß macht. Der Gedanke ist so was von abwegig. Es wäre Zeit, dass du deinen Vorurteilen mit Fakten begegnest.
Wer bist Du, dass beurteilen zu können? Was hast Du diesbezüglich gelernt? Mit welcher Forschungsarbeit bist Du zu dieser These gekommen?
Da beide Fragen in dieselbe Richtung gehen, hier meine Antwort darauf:
Die Kurzfassung: Ich bin Lehrer an einem Gymnasium und Vater einer Tochter, die inzwischen im Teenager- Alter ist (und natürlich allerlei Freudinnen hat).
Dadurch habe ich seit vielen Jahren ständig Kontakt mit vielen Jugendlichen, zur Orientierung, es dürfte an Arbeitstagen eine 3- stellige Zahl pro Tag sein. Und das seit über 25J - du darfst mir also zugestehen, dass ich da auch einen zeitlich recht weiten Horizont habe.
Zum Zitat von Martin Wendel:
Genau den "Mode- Charakter" unterstelle ich - wie viele Kritiker auch - jedoch aktuell deutlich. Wenn du wüsstest, wieviele im Umfeld meiner Tochter mit unter 13J sich plötzlich als "bi", Anhänger der Ltbgq- sonstwas- Bewegung "geoutet" haben, ihre Instagram- Accounts mit Fähnchen, Symbolen & Äußerungen diesbezüglich verzieren, und das von (fast nur) Mädchen, die kaum in der Pubertät angelangt sind. Die Anzahl solcher kaum Jugendlicher hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Insofern, die Aussage "Niemand tut sich ein Outing oder gar eine Transition an, weil das so toll ist und so viel Spaß macht." ist zumindest in der ersten Hälfte falsch, denn diese 11, 12, 13- jährigen kokettieren mit diesen Dingen, deren Tragweite sie überhaupt nicht überblicken können. Eine Umwandlung machen sicher nur wenige, und die sehr wenigen gab es schon vor Jahrzehnten. Aber es geht hier ja viel stärker um die "Gesinnungsschlacht", die die Befürworter der Gender- Debatte führen. Die Mehrheit ist genervt und möchte mit diesen Dingen nicht wirklich behelligt werden.
Zu El Cord: Eine Forschungsarbeit brauche ich dazu nicht lesen, da ich wie gesagt mit deutlich mehr jungen Menschen in Kontakt bin als die meisten. Außerdem misstraue ich der Gender- Forschung. Ich habe den starken Eindruck, dass viele Forscherinnen oder Forscher einen relativ starken bias in der Frage haben. Wer sich einen eigenen Standpunkt mit abweichenden Sichtweisen leistet - wie die junge Biologin mit dem verhinderten Vortrag - wird gnadenlos angefeindet. Es sind schwerpunktmäßig Studenten und junge Wissenschaftler (aber nicht nur), die mit viel Aggressivität und ideologischem Eifer in die Debatte gehen und an einer neutralen und ausgewogenen Bewertung kein Interesse haben.
Ich hoffe, am Ende wird sich die gemäßigte Mehrheit in der Gesellschaft nicht dauerhaft unter Druck setzen lassen und alle werden zu einem natürlichen, entspannten Umgang mit diesen Fragen umgehen. Der wird hoffentlich so sein, dass jeder das Gendern und den Umgang mit der eigenen Geschlechtszugehörigkeit ohne Getöse und privat so handhaben kann, wie er oder sie möchte. Ohne das ständige Gezetere und Anfeinden ist Toleranz nämlich für viele gar kein Ding. Es wird nur dann eines, wenn missioniert wird und einem ständig Feindseligkeit/ Rückständigkeit unterstellt wird.
Zugehörigkeit zu einem Geschlecht/ gender ist eine recht persönliche Sache. Das ist für die Allgemeinheit gar nicht so interessant.