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Hallo Leute.
Eigentlich wollte ich nur einige Zeilen schreiben. Nun dürfte es das längste deutschsprachige Ding zur MyCloud Home Serie von Western Digital sein das es gibt. Ich lege übrigens Wert auf die Tatsache, dass ich keinen Cent von WD dafür bekomme und meine beiden Exemplare von meinem eigenen Geld gekauft habe. Ich lasse einfach nur die Apfeltalk Freunde an meinen Erfahrungen teilhaben
Zunächst einmal sollten hier alle NAS Experten und Profis schon aufhören zu lesen
Denn hier geht es um ein, auch laut Hersteller, Gerät dass ganz speziell für den Heimanwender entwickelt wurde: Die WD MyCloud Home Duo.
Ich habe mich mit diesen Geräten sehr intensiv befasst, denn ich habe mittlerweile zwei davon hier stehen. Davon eine zerlegt weil die Neugierde wieder mal zu gross war. Aber dazu später mehr.
MyCloud HOME und MyCloud HOME DUO:
Was sind das für Geräte?
Die MyCloud HOME Serie von WD soll es jedermann ermöglichen sich auf einfachsten Wege eine eigene "Cloud" hinzustellen und Daten per Netzwerk auf ein autarkes Speichergerät zu speichern. Ohne sich mit den sonst üblichen Konfigurationsgeschichten, Absicherungseinstellungen und was man alles bei einem NAS gewöhnlich so tun muss, herum zu schlagen. Um es vorweg zu sagen: Die MyCloud Home Serie hat rein gar nichts mit einem NAS zu tun. Behauptet auch der Hersteller nicht, die Serie wird nur ständig in Presseberichten und Tests damit betitelt. Was falsch ist!
Leider hat Western Digital eine recht unglückliche Bezeichnung für diese Kisten gewählt. Der Name klingt ähnlich wie die sonstigen NAS Boxen des Herstellers, so dass MyCloud Home immer schnell in den selben Topf geworfen werden wie alle anderen NAS Geräte aus dem Hause WD. Die sich ja in der Vergangenheit nicht immer grad mit Ruhm bekleckert haben. Aber das ist ein eigenes Thema. Ich persönlich hätte einen gänzlich neuen Namen für das Produkt gewählt aber mich haben sie nicht gefragt :rolleyes:
Wichtig ist zu verstehen: Die MyCloud HOME und MyCloud HOME DUO haben nichts mit einem NAS und auch nichts mit allen anderen MyCloud Geräteserien von WD zu tun!
Was man auch auf der Webseite von WD gut erkennen kann. Die strikte Trennung der MyCloud Home Serie von den üblichen NAS Geräten hat seinen Grund. Dazu komme ich noch. Die Zusatzbezeichnung "Duo" zeigt an, dass in dem Gerät zwei Festplatten verbaut sind die auf einem RAID System laufen welches beide Platten spiegelt. Dies kann man auch umschalten, dann hätte man die doppelte Speicherkapazität aber eben die Ausfallsicherheit nicht mehr. Muss jeder selber wissen wie er es einstellen möchte. Ab Werk sind die Duo Boxen auf Raid, also Spiegelung eingestellt.
Was kann man nun mit der Home Serie machen?
Ich zeige hier einige Möglichkeiten auf für was man die Home Serie nutzen könnte. Als Apple Nutzer der es gern einfach hat. Ohne dafür ein - im Vergleich - kompliziertes NAS System hinzustellen. Das Schöne an der MyCloud Home Serie ist: Set and forget! Es ist super einfach. Und als Apple Nutzer entspricht das genau dem was ich möchte. Nicht drüber nachdenken und mit zwei, drei Klicks muss ein Gerät laufen. Das funktioniert hier auch.
Es sind nämlich nicht so viele Möglichkeiten. Es gibt zwar auch schon einige Apps für die MyCloud Home aber die Auswahl ist noch so gering, dass es also alles erfreulich simpel bleibt.
Die Inbetriebnahme der MyCloud Home besteht aus zwei Schritten: Netzteil einstecken, Netzwerkkabel vom Router rein stecken. Fertig.
1.
TimeCapsule Ersatz
Ich habe für mich entdeckt, dass die MyCloud Home ein hervorragender Ersatz für Apples TimeCapsule ist. Die habe ich hier noch stehen aber so wirklich zufrieden hatte die mich nie gemacht. Viel Geld für ein Gerät, dass nicht viel kann und auch gerne mal etwas zickt.
Das funktioniert alles mit der MyCloud Home geschmeidiger. Sofort nach dem anstöpseln der Box und ohne irgendeinen Account, ohne irgendwas einzustellen oder ähnliches steht die Box sofort im lokalen Netzwerk zur Verfügung:
Klickt man nun mal drauf, sieht man dass es bereits einen Ordner gibt:
Die MyCloud Home ist also schon von Haus aus als TimeCapsule Speicher ausgelegt. Das gilt auch für Windows, auch dort würde ein entsprechender Ordner vorhanden sein. Aber hier gehts ja um Apple.
Der Zugang zu diesem Bereich erfolgt simpel als Gast, ohne Passwort. Also jeder im heimischen, lokalen Netzwerk kann darauf zugreifen. Das macht mir auch nichts denn dort wird eh nur das TimeMachine Backup landen. Und das sollte man eh verschlüsselt tun damit niemand an die Daten kommt selbst wenn er die komplette Box mitnimmt.
Das Ganze funktioniert auch reibungslos und sofort. Es muss nichts konfiguriert oder eingestellt noch installiert werden. Lediglich TimeMachine sagen, dass es nun dort seine Backups ablegen soll.
Ich habe diese Sache bisher gut ein halbes Jahr getestet und es gab nicht ein einziges Problem bisher. Brav speichert TimeMachine seine Backups und man kann jederzeit über das lokale Netzwerk drauf zugreifen und mal reinschauen usw.
Ein grosser Vorteil gegenüber Apples TimeCapsule ist neben der Einfachheit auch, dass die TimeMachine Backups gespiegelt also doppelt abgelegt werden. Sollte eine der Festplatten ausfallen käme man immer noch an die Daten heran. Dies funktioniert logischerweise nur mit der Duo Variante der MyCloud Home.
Daneben könnte man auch noch beliebige andere Ordner und Daten auf diesem Wege dort ablegen. All diese Daten wären dann aber nur im lokalen Netzwerk erreichbar.
2.
Medienspeicher und Streamer
Als zweite grössere Anwendung verwende ich die MyCloud Home als Medienstreamer um alle meine Filme, Serien, Musik usw. auf jedes beliebige Gerät zu streamen. Zentral werfe ich dort alle Mediendateien hinein die doppelt gespiegelt sicher lagern und dann für die Entertainmentversorgung überall zur Verfügung stehen. Auch unterwegs und am anderen Ende der Welt.
Es sind nicht viele Apps die man auf der MyCloud Home installieren kann. Zu den wenigen gehört aber Plex. Wer Plex kennt weiss eh Bescheid und wer nicht kann sich das auf der Plex Seite mal anschauen. Ein komplettes Entertainment System fürs Heimkino. Von überall aus nutzbar. Plex gibts auch als App für Apple TV, für fast alle Smart TV, als iOS App, Android App, Mac Anwendung, Windows, Playstation usw. usw. Überall dort kann der Plex Player installiert werden von dem aus man dann auf seine Mediensammlung auf der MyCloud Home zugreifen kann.
Plex zieht sich automatisch ohne weiteres Zutun alle Informationen zu den gespeicherten Filmen und Serien, verpasst denen die passenden Cover, Beschreibungen, sortiert die Serienstaffeln und vieles mehr.
3.
Cloudspeicher a la Dropbox, iCloud und Co.
Die Verwendung als Cloudspeicher ist der eigentliche Produkthintergrund den WD anpeilt. Es ist mit der MyCloud Home auf einfachsten Wege möglich sich seinen eigenen Cloudserver zu Hause hinzustellen. Auch hier muss man sich nicht mit Konfigurationen, Einstellungen und Absicherungsgeschichten befassen. Man benötigt lediglich einen MyCloud Home Account bei Western Digital und meldet sich dann nur noch per email Adresse und Passwort an. Sowohl im Browser über die MyCloud Home Login Seite und hat dann darüber Zugriff auf seine MyCloud Home, egal wo man sich befindet. Oder über eine kleine Client Software die auf dem Mac installiert wird und - ähnlich Dropbox - darüber den Zugang zu den Daten gewährt. Passende Apps gibts für iOS, Android, Windows usw.
Hier das Programmfenster der Mac MyCloud Home App:
Und hier ist der eklatanteste Unterschied zu einem NAS wie man es kennt:
Es ist kein Zugriff über das lokale Netzwerk auf die Box möglich! Es wird zwingend eine Internetverbindung benötigt.
Alle NAS Experten mögen nun die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber das Ganze hat eben den handfesten Vorteil, dass sich der Anwender nicht mit der Absicherung seines Speichergerätes gegen Angriffe beschäftigen muss. Und das selbe Problem hat man schliesslich auch wenn man Dropbox, iCloud und Co. nutzt: Ohne Internet wird es schwierig an die Daten in der Cloud zu gelangen. Hier hat man zwar die Hardware direkt vor einem stehen aber kommt trotzdem dann nicht dran. Das hatte mich anfangs auch verwirrend gestört. Heute nicht mehr. Denn eine Cloud sehe ich eh nicht als Backup an sondern als Hilfsmittel an meine Daten überall synchron verarbeiten zu können. Abgesehen davon kann ich insoweit beruhigen, dass ich diese Kiste von WD nun gut ein halbes Jahr täglich im Einsatz hatte bevor ich diese Review hier geschrieben hatte. Und es gab nie, wirklich niemals auch nur ein einziges Problem.
Es gilt auch bei der MyCloud Home was für jeden Cloud Speicher gilt: Private Daten sollte man mit Bedacht dort lagern und/oder mit der selben Vorsicht wie immer. Also verschlüsselt oder gar nicht. Auch auf einem herkömmlichen NAS würde ich nichts ungeschützt drauf legen was irgendwie privat und sensibel wäre. Denn gerade die (herkömmlichen) NAS Geräte verlangen nach einem versierten Benutzer der selber dafür sorgen muss, dass sein NAS wirklich sicher im Netz ist. Ich bezweifle, dass dies bei den meisten Home NAS Usern der Fall ist.
Ich habe hier noch ein Synology NAS welches wirklich toll ist und viele Funktionen bietet. Aber wer sich wirklich mal tiefer mit der Sicherheit und deren Einstellungen beschäftigt wird schnell das Handtuch werfen oder muss schon viel Zeit investieren um sich schlau zu lesen. Ab Werk sind die NAS Kisten immer recht simpel und ziemlich offen konfiguriert damit sie halt beim Endkunden auch sofort funktionieren. Wirklich sicher sind die dann aber noch lange nicht.
Synchronisierung und so
Die MyCloud Home stellt ab Werk erstmal lediglich einen Netzwerkordner zur Verfügung. Und das auch nur solange die App auf dem Mac läuft und man dort korrekt mit seinen WD Accountdaten angemeldet ist. In diesen Ordner können nun beliebig Ordner, Daten etc. geworfen werden. Schaltet man die App aus, ist auch der MyCloud Home Ordner verschwunden. Das wäre bei Dropbox ja anders, die Daten würden zumindest offline ja noch da sein.
Das geht aber auch bei der MyCloud Home. Es ist nur ab Werk nicht aktiviert. Man kann beliebig Ordner auf dem Mac durch Rechtsklick zu einem "MyCloud Home Synchronisierungsordner" machen. Dann funktioniert die Sache genauso wie man es auch von Dropbox und Co. gewohnt ist: Alle Daten in diesem Ordner werden auch auf die MyCloud Home gespiegelt und stehen auch bei Netzausfall offline weiter zur Verfügung. Sobald das Netz wieder da ist, werden evtl. gemachte Veränderungen in den Ordnern wieder synchronisiert.
Bestimmte Ordner auf dem Mac lassen sich so allerdings nicht synchonisieren. Zum Beispiel geht das nicht beim iCloud Ordner oder Ordnern die Apps dort drin angelegt haben. Wohl aber lassen sich Ordner in den Mac Ordnern "Dokumente", "Schreibtisch", "Filme", "Bilder", "Musik" synchronisieren. Diese würden dann sowohl in der iCloud als auch auf dem MyCloud Home gespiegelt. Man hätte hier alles redundant falls Apple morgen mal den Stecker ziehen sollte
Alle Daten die man in der MyCloud Home speichert lassen sich wie gesagt auch über die iOS App der MyCloud Home erreichen. Und zwar sehr schön und einfach gemacht wie das ganze System. Auch hier meldet man sich einmal mit seinen WD Accountdaten an der App an und hat sofort Zugriff auf alle seine Daten. Die iOS App lässt sich per Passphrase und Touch ID auch noch sperren.
Datenübertragung & Sicherheit
Das grosse Geheimnis von WD ist, wie sie das Ganze technisch gelöst haben. Zwar muss man sich per Internet an seinem WD Account anmelden und es muss auch eine Internetverbindung bestehen um an die Daten der MyCloud Home zu gelangen. Der Account wird quasi kontinuierlich überwacht. Aber die eigentliche Datenübertragung findet nicht über das Internet statt. Das habe ich x-Male ausprobiert und kann das ausschliessen. Die Daten wandern im heimischen Netzwerk zur und der MyCloud Home Kiste und das sogar ziemlich flott.
Auch habe ich eine Zeitlang mal überwacht ob evtl. später irgendwelche Daten von der Box raus geschmuggelt werden über den WD Account. Auch hier habe ich nie was feststellen können.
Denn hier sehe ich den einzigen wirklichen Schwachpunkt: Der Zugang zur MyCloud Home Box ist nur durch den WD Account geschützt. Dort wird aber nur eine Mail Adresse und ein Passwort verlangt. Gerät da jemand ran, hätte er Zugriff auf die Daten in der Box. Eine 2-Faktor Authentifizierung würde einen hier ruhiger schlafen lassen. Entsprechende Anfragen von Usern, auch von mir an WD gibt es schon. Ich denke, sie werden das Problem auch erkennen und das nachrüsten.
Und man muss sich nichts vormachen: Western Digital ist ein US Unternehmen. Die Zugangsdaten werden im Zweifel und auf Verlangen bestimmten US Behörden überlassen. Einfach weil sie es müssen laut Patriot Act. Dies gilt aber auch für Dropbox und Apple iCloud Daten. Wer hier anderes glaubt macht sich etwas vor. Aber immerhin bieten Dropbox und Apple eine 2-Faktor Sicherheit an. Hier muss WD nachrüsten und ich denke das wird auch kommen.
Wer nun meint, dass seine Daten bei deutschen Anbietern sicherer lägen: Ich glaube auch nicht an den Weihnachtsmann und daran genauso wenig. Der Arm der US Cowboys reicht seit historischen Nachkriegszeiten weiter als manch einer denkt. Inwieweit man WD selber vertrauen kann ist dann wieder eine andere Frage. Aber kann man Apple, 1&1, Dropbox und anderen Anbietern vertrauen? Wen man hier anfängt nachzudenken wirft man alle seine Geräte bald aus dem Fenster.
Nimmt man also mal die Geheimdienste dieser Welt aus, kann ich mir vorstellen, dass diese Art und Weise wie WD die MyCloud Home Serie absichert, sicherer ist ist als eine schlecht konfigurierte NAS Box herkömmlicher Art die man direkt angreifen kann. Um Zugang zu einer MyCloud Home Box bekommen müsste ein Angreifer zum einen wissen mit welcher email Adresse ich einen WD Account eingerichtet habe und dann noch das - hoffentlich - komplizierte Passwort knacken um sich in den WD Account zu hacken.
4.
Foto und Videospeicher
Diese Sache nutze ich nicht, ist aber implementiert. Alle Fotos und Videos die man mit seinem Smartphone so schiesst können automatisch in die MyCloud Home Box gespiegelt werden. Im Prinzip wie bei Fotos von Apple. Die man übrigens auch nochmal zusätzlich in die MyCloud Home spiegeln könnte.
In der iOS App der MyCloud Home lassen sich sehr einfach die Bilder anschauen, verwalten und auch Videos direkt abspielen. Diese könnten auch per Chromecast auf einen Fernseher übertragen werden. Apple TV wird von der MyCloud Home App direkt leider noch nicht nativ unterstützt. Ausnahme sind alle Mediendaten die einem Plex Ordner liegen, diese lassen sich mit der Plex App überall hin streamen.
5.
"Von anderen Clouds" Sammelspeicher
Es gibt auch noch die Möglichkeit seine Daten von anderen Clouds auf die MyCloud Home zu spiegeln.
Auf dem folgenden Screenshot kann man die aktuell möglichen Anbieter sehen die sich integrieren lassen:
6.
Familienfrieden und Ordner teilen
Es gibt bei der MyCloud Home Serie die Möglichkeit auch Dritten Platz und die gleiche Funktionalität der MyHome Box zu ermöglichen. Man kann beliebig viele weitere Nutzer einladen die dann ebenfalls einen eigenen WD Account erhalten und alle die exakt selben Möglichkeiten haben wie man selber als Besitzer der Box.
Der einzige Unterschied: Diese Leute mussten sich die Box nicht kaufen, denn sie lagern alles auf der eigenen Box. So kann Papa den Kindern jeweils Platz für ihre Daten verschaffen und muss sich sonst um nichts weiter kümmern. Und genau diese Einfachheit macht die Sache auch sehr rudimentär: Man hat keinerlei Möglichkeit zu sehen was die Leute da machen und wieviel Platz die verbrauchen. Man kann nichts von deren Ordnern sehen. Das Einzige was man sehen kann: Dass es Leute gibt die irgendwas auf meiner Box lagern könnten und können. Nicht mal gemeinsame Sharing Ordner gibt es dann.
Da wohl WD selber auch eingesehen hat, dass dies etwas wenig ist wird bald ein Update erscheinen in dem es Family Sharing Ordner geben wird. Dieser soll automatisch erstellt werden und ich nehme an (noch weiss man ja nichts) dass auf diesen Ordner dann alle Benutzer der MyCloud Home Box gleichzeitig drauf zugreifen können. Das macht Sinn wenn man die Box schon mit anderen teilt. Der Family Share Ordner soll mit einem Update Ende März 2018 erscheinen.
Freigaben
Die einzigte Möglichkeit zur Zeit (und die dafür aber wie alles bei der Home Serie sehr einfach): Man kann beliebige Ordner auf der MyCloud Home für andere Leute freigeben. Dazu reicht ein Rechtsklick auf den jeweiligen Ordner und dann ein Klick auf "Freigabelink erstellen". Hier mal zwei Screenshots am Beispiel des Ordners "Plex":
Dieses funktionierte bei mir bisher reibungslos. Der Empfänger gelangt dann auf eine WD Webseite in der er auch ohne selber einen Account zu besitzen auf diesen Ordner zugreifen kann. Ich glaube aber ich musste dazu Port 443 im Router freigeben, bin aber nicht sicher ob es nicht auch ohne diese Aktion funktioniert.
Einem selber werden - damit man es nicht vergisst - alle freigegebenen Ordner mit einem blauen Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Männchen signalisiert. Mit einem erneuten Rechtsklick lässt sich die Freigabe dann genauso schnell auch wieder beenden:
Inbetriebnahme, Einstellungen und Konfiguration der MyCloud Home
Die Inbetriebnahme ist ebenso wie die Bedienung kinderleicht. Bewusst. Und: Ich mag das
Wie man die MyCloud Home Box als TimeCapsule Ersatz verwendet wurde ja schon weiter oben beschrieben. Außer die Kiste einschalten und das Netzwerkkabel vom Router reinpropfen muss man dazu auch nichts weiter machen. Wer die Box also nur als TimeMachine Speicher nutzen will, braucht hier gar nicht mehr weiter lesen.
Inbetriebnahme
Sobald die MyCloud Home mit Strom und Netzwerkkabel versorgt ist begibt man sich auf die Webseite mycloud.com/hello
Dort soll man nun einen 9-stelligen Code eingeben. Diesen findet man auf der MyCloud Home Box selber hinten auf dem Typenschild und einem der Box beiliegenden grün-weissen Kärtchen.
Anschliessend wird die eigene MyCloud Home gesucht und meist nach ein, zwei Sekunden auch gefunden und angezeigt. Nun wird man noch aufgefordert - falls noch nicht vorhanden - einen MyCloud Home Account anzulegen. Dazu will WD nur eine email Adresse und ein Passwort. Hier würde ich empfehlen ein möglichst langes, kompliziertes und nochmal so langes Passwort zu wählen! Denn dieser WD Account ist der einzige Schutz vor der bösen Internetwelt und der MyCloud Home Box!
Das wars dann auch schon mit der Inbetriebnahme. Man befindet sich nun in seinem MyCloud Account:
Wie man sieht: Alles sehr übersichtlich. Hier können die vorhandenen Apps wie Plex usw. auf die MyCloud Home installiert werden, auf alle Dateien, Ordner und Fotos etc. zugegriffen werden und einige andere Einstellungen vorgenommen werden. Alles in allem sehr wenig und es sollte für jeden verständlich sein. Ich habe z.B. dort meiner MyCloud Home Box einen eigenen Namen gegeben. Das geht nur dort in diesem Online Account. Ebenso lassen sich auch nur von dort aus die Apps installieren.
Um die neue MyCloud Home Box nun auch am Mac zu nutzen lädt man sich die Client Software für den Mac herunter (findet man ganz unten auf der Account Seite) und installiert diese. Die Mac App fragt dann nach der email Adresse und dem Passwort des MyCloud Home Accounts und ab dann läuft schon alles. Nun kann man links im Finder schon das neue Netzwerklaufwerk sehen.
Das gleiche Spiel wiederholt man dann auf dem iPhone/iPad und installiert dort ebenfalls die MyCloud Home App und gibt die selben Daten ein. Sofort hat man Zugriff auf seine MyCloud Home Box.
Natürlich gibts die Clients und Apps auch für Windows und Android.
Um die Entertainment App Plex zu nutzen muss man sich bei Plex noch einen Account anlegen. Das ist bei der Basisversion kostenfrei. Wer sich in Plex verliebt, kann noch mehr Funktionsvielfalt gegen Geld erhalten. Plex hat direkt aber nichts mit der MyCloud Home zu tun. Es läuft lediglich der Plex Server auf der eigenen Box der dann als "Zentrale" alle Player auf allen Geräten mit den eigenen Medien versorgt. Vom Plex-Server bekommt man nichts weiter mit, die Installation des Plex Servers ist ja nur ein Mausklick im Userbereich der MyCloud Home Seite.
Die Punkte Einstellungen und Konfiguration entfallen im Grossen und Ganzen. Denn es gibt ja nichts zu konfigurieren. Wer schonmal komplett eine Synology NAS durchkonfiguriert hat, wird neidisch sein
Wobei immer wieder muss ich erwähnen: Wir haben es hier nicht mit einem NAS Gerät zu tun! Ein Vergleich wäre Quatsch.
Die Nerd Abteilung zur MyCloud Home Serie:
Technik der MyCloud Home Serie
Aus der WD Werbung geht nicht viel hervor. Die Boxen sollen in erster Linie an Kunden gehen die sich eben nicht für all den technischen Kram interessieren. Daher muss man viel forschen um an Daten zu gelangen. Und neugierig wie ich bin, habe ich keine Kosten und Mühen gescheut eine MyCloud Home mit sanfter Gewalt aufzuknacken und die Innereien zu untersuchen. Zum Öffnen und wieder schliessen sind diese Kisten ebensowenig gebaut wie Apfel Geräte.
Exclusiv für Apfeltalk veröffentliche ich also hier meine Erkenntnisse
Es werkelt sowohl in der Solo Variante wie auch in der Duo ein RTD1296PBCG A53 QuadCore Chipsatz von Realtek der mit 1,4 Ghz getaktet wird. Der Arbeitsspeicher DDR3/4 ist 1MB gross und in beiden Varianten verbaut.
Wenn ich mir so NAS Geräte ansehe die sonst so für Einsteiger angeboten werden, sind das mal von Haus aus nicht die schlechtesten Komponenten die WD hier spendiert hat. Und in der Tat sind meine MyCloud Home Boxen viel schneller am agieren als meine Synology DS115 die hier noch herumfliegt. Die auch wesentlich schwächer bestückt ist muss man fairerweise sagen.
Beide Varianten verfügen zudem noch über USB 3.0 Anschlüsse. Die Duo hat 2 Stück, die Solo Variante einen. Hierüber lassen sich z.B. Fotos und Videos automatisch backuppen.
Der selbe Chipsatz bzw. auch die 1295er Variante wird auch beim anerkanntermassen guten NAS Hersteller QNAP verwendet. Auch in vielen Android Streaming Boxen und anderen Geräten wird diese Hardware verbaut da dieser Chipsatz auch 4K fähig ist. Er soll sogar über eine hardwareseitige Verschlüsselungsunterstützung verfügen, die aber leider von WD nicht verwendet wird. Vielleicht kommt hier ja noch was oder eine App dafür.
Für die Technikfreaks habe ich das auf einer chinesischen Seite dazu gefunden:
Wobei das Kürzel A53 wohl für den Quadcore Prozessor ARM cortex-53 steht. Der ist in derart vielen Geräten verbaut, dass man die gar nicht alle aufzählen könnte. z.B. läuft auch das Raspberry Pi 3 mit diesem Prozessor.
Für die ganz Neugierigen hier die Platine aus der Solo Variante der MyCloud Home:
Plattentausch
Ich habe die Solo geschlachtet weil mich interessiert wie WD die Daten auf den Platten ablegt, was so verbaut ist und so weiter. Die Platten lassen sich nämlich nicht mal eben so ersetzen. Bei der Solo Variante muss man im Defektfalle das gesamte Gerät an WD zurück senden und bekommt es dann mit neuer Platte zurück.
Bei der DUO kann der Anwender die Festplatten selber wechseln. Aber ich habe noch nicht herausgefunden ob dann zwingend als Ersatz wieder eine speziell formatierte Platte von WD für das eigene Gerät angefordert werden muss oder ob man eine Festplatte aus dem Handel verbauen kann. Hier warte ich noch auf Antwort des WD Supports.
Die verbaute Platte der MyCloud Home - 2TB Variante:
Ich hatte zufällig exakt nochmal die selbe Festplatte herumliegen und habe natürlich versucht, diese testweise gegen die originale MyCloud Home Festplatte zu tauschen. Vorweg: Bisher ist mir das nicht gelungen.
Dazu muss man wissen: Bei der erstmaligen Inbetriebnahme muss man eine 9-stellige ID Nummer auf der Webbrowser Einrichtungsseite angeben. Dann erst "findet" die Inbetriebnahmeseite die eigene MyCloud Home. Jede Box hat eine individuelle ID Nummer. Steht hinten auf dem Typenschild als auch einem hübschen Kärtchen dass jeder Box beiliegt.
Und genau daran scheint mein versuchter Festplattentausch zu scheitern. Denn als ich verglichen habe ob die MyCloud Home die neue Platte denn in irgendeiner Form formatiert hat, kam heraus: Ja. Die Formatierung der usprünglich als ganz normale FAT Platte eingesteckten Festplatte sah anschliessend 1:1 so aus wie die originale Platte auch:
Bis aufs letzte Komma sehen beide Formatierungen gleich aus. Aber mit der ausgetauschten Platte scheint die 9-stellige ID Nummer nicht mehr zu funktionieren. Irgendwie wird die wohl auch mit der verbauten Harddisk verknüpft sein. Und so bekommt man die MyCloud Home mit einer anderen Platte nicht mehr zum laufen.
Ich werde nochmal versuchen ob ich die originale Platte mit Carbon Copy Cloner auf die neue Platte spiegeln kann um so evtl. einen passenden Zwilling zu erzeugen.
Da ich nun überhaupt kein Experte bin weiss ja evtl. jemand mit welchen Tricks hier WD versucht Festplattentausch durch den Kunden zu verhindern und auch damit evtl. Verwendung grösserer Platten unterbindet.
Ich werde noch ein wenig mit der geschlachteten Solo Variante der MyCloud Home herum spielen. Vielleicht finde ich ja noch das eine oder andere heraus.
Dies & Das
Gleichzeitiger Betrieb von 2 MyCloud Home Boxen
Hier sagt WD: Geht nicht. Technisch laufen zwar beide problemlos im Netzwerk und man könnte sie als lokalen Speicher auch beide sofort nutzen. Allerdings sind die Accounts bei WD und die Software Clients, Apps usw. nicht für Mehrbetrieb ausgelegt. Pro Account lässt sich nur eine MyCloud Home integrieren. Man müsste sich dann mit einem zweiten Account anmelden und so zwischen den Boxen hin- und her springen. Vielleicht gibts ja Fälle wo sowas praktisch wäre. Firma, Privat vielleicht. Vielleicht rüstet hier WD aber auch nochmal nach und erlaubt in den Apps das zuschalten weiterer Boxen. Wirtschaftlich wäre es ja für WD nur von Vorteil.
Eine meiner groben Ideen was ich noch mit meiner geschlachteten Single Box anfangen könnte: Nur für TimeMachine Backups verwenden. Oder als lokaler Speicher für alles was halt lokal herum lagern soll. Im lokalen Netzwerk funktioniert das Ding ja auch ganz ohne einen WD Account. Als reine Netzwerkfestplatte halt.
Woran erkenne ich wenn eine der beiden Festplatten in der Duo defekt ist?
Hier hatte ich zunächst wüst geschimpft. Denn meine Tests ergaben, dass man gar nichts davon mitbekommt wenn man (stromlos!!!) eine der beiden Platten ausbaut und z.B. nur mit einer startet. Weder zeigt die App was an noch im Online Account oder im Mac Software Client sieht man irgend etwas. Als wäre nichts geschehen.
Das Beruhigende vorweg: Tatsächlich sind alle Daten auf beiden Platten 1:1 enthalten. Im Übrigen wie erhofft ist auch das TimeMachine Backup zweimal gesichert! Doppelt hält besser
Die Überraschung kam, als ich auf einmal das vertraute Pling des E-Mail Programms hörte. Da hat doch Western Digital eine Nachricht an mich geschickt, dass eine der Festplatten ein Problem hat:
Mischmasch und Plattenschächte vertauschen
Da ich grad dabei war: Es ist auch völlig egal ob man die (ab Werk nummerierten) Platten in Schacht 1 oder 2 oder vertauscht rein schiebt. Die MyCloud Home funktioniert weiterhin. Da die Platten mit Aufklebern "1" und "2" versehen sind, habe ich mir die Schächte vorsorglich auch so nummeriert.
Nicht funktioniert hat hingegen mal eine Platte aus einer anderen MyCloud Home hinein zu schieben. Diese wird mit keinem der beiden 9-stelligen Inbetriebnahme Codes gefunden. Die Festplatten scheinen nach einem nur WD bekannten Schema an die Hardware der MyCloud Home gebunden zu sein. Daraus wird wohl der 9-stellige Code auch generiert. Das Geheimnis ist also noch nicht gelüftet.
Deutsche Bedienungsanleitung
Hier ist ein Link zur deutschsprachigen Bedienungsanleitung. Wer immer noch nicht genug hat, kann hier noch weitere Details nachlesen. Wie man die Box resetet zum Beispiel. Da gibts nämlich mehrere Varianten dies zu tun.
USB Anschlüsse
Die MyCloud Home Boxen verfügen über USB 3.0 Anschlüsse. Die Solo hat 1 und die Duo hat 2 Stück. Ich selber habe die bisher noch nie ausprobiert. Es soll aber hierüber z.B. möglich seine Speichermedien z.B. mit Fotos und Videos automatisch auf die Box spulen zu lassen. Das würde also ohne einen Rechner oder ähnliches auf direkten Wege funktionieren. Auch kann man (wahrscheinlich) einfach auf diese Speichermedien über die Client Software und Apps zugreifen. Wie gesagt: Habe ich noch nicht ausprobiert.
Aufpassen sollte man hier aber wenn man weitere Nutzer in der Box hat: Die USB Anschlüsse können von allen Nutzern der Box abgegriffen und angeschlossene Medien also durch diese eingesehen werden.
Ein-Aus Schalter und Stromversorgung
Kurz und bündig: Die Duo hat hinten einen Taster zum ein- und ausschalten. Die Solo Variante hat keinen Taster oder Schalter. Beide haben eine 12Volt Rundbuchse. Die Solo Variante wird mit einem 12V 1,5 A Netzteilstecker ausgeliefert, die Duo mit einem 12V 3,0 A Netzteilstecker.
Ich glaube ab einer gewissen Grösse der Festplatten werden auch die Netzteile dann immer grösser.
W-Lan & Lan
W-Lan gibts keins. Die Boxen müssen mit einem Netzwerkkabel (liegt der Box bei) an den Router angeschlossen werden)
Portfreigaben
Hier habe ich aus verschiedenen Quellen ein wenig Infos zusammen getragen. Im Einzelfall muss sich hier jeder nochmal selber schlau machen. Generell muss am Router eigentlich nichts eingestellt werden. Kann aber evtl. doch nötig sein. Zumindest für die Plex App muss eine Portweiterleitung aktiviert werden wenn man auf seine Medien auch von unterwegs zugreifen will.
Angaben von Western Digital:
Port 443 sollte wohl freigegeben werden (Internal HTTPS)
Port 80 (gibts keine Infos, also wohl nicht nötig)
Ports 40000 - 49999 (External HTTPS Port Ranges)
UPnP Unterstützung: ja
Port 32400 für die Plex Anwendung. Näheres hierzu bitte bei Plex selber nachsehen.
Varianten & Grössen der MyCloud Home
Es gibt derzeit zwei Varianten der MyCloud Home. Eine Solo Variante und die Duo Variante. Sind äusserlich sofort an der Gehäusegrösse zu erkennen. Der Look ist ansonsten bei beiden Varianten identisch.
Die Solo hat eine 3,5 Zoll NAS Festplatte drin, die Duo zwei Stück davon. Bei der Duo kann diese wahlweise gespiegelt werden oder es kann die gesamte Kapazität der Platten genutzt werden. Auf Kosten der Ausfallsicherheit dann eben.
Die Solo Variante gibt es in:
2 TB, 3 TB, 4 TB, 6 TB und 8 TB Grössen
Die Duo Variante gibt es in:
4 TB, 6 TB, 8 TB, 12 TB und 16 TB Grössen
(bei Raid Nutzung steht nur die Hälfte für Daten zur Verfügung. Dafür doppelt gespiegelt.)
Preise (Stand März 2018)
Marktsache... Die einfachste Version, die Solo Variante mit 2 TB fängt z.Zt. bei ca. 140 Euro an. Ich habe eine Duo mit 8 TB für 350 Euro ergattert. Je mehr man will, je teurer halt. In den Preisen sind die Festplatten natürlich bereits enthalten! Dies sollte bei Vergleichen mit NAS Geräten beachtet werden.
Meine 4 TB WD NAS RED Platten die in meiner Duo verbaut sind kosten zur Zeit bei Amazon ca. 140-150 Euro das Stück. Ich habe davon zwei in meiner Duo. Ich habe also für die MyCloud Home Box selber rechnerisch nur 50 Euro bezahlt.
Die MyCloud Home gibt es im Netz überall aber auch bei Conrad Elektronik, MediaMarkt, Saturn und Co.
Eigentlich wollte ich nur einige Zeilen schreiben. Nun dürfte es das längste deutschsprachige Ding zur MyCloud Home Serie von Western Digital sein das es gibt. Ich lege übrigens Wert auf die Tatsache, dass ich keinen Cent von WD dafür bekomme und meine beiden Exemplare von meinem eigenen Geld gekauft habe. Ich lasse einfach nur die Apfeltalk Freunde an meinen Erfahrungen teilhaben
Zunächst einmal sollten hier alle NAS Experten und Profis schon aufhören zu lesen

Ich habe mich mit diesen Geräten sehr intensiv befasst, denn ich habe mittlerweile zwei davon hier stehen. Davon eine zerlegt weil die Neugierde wieder mal zu gross war. Aber dazu später mehr.
MyCloud HOME und MyCloud HOME DUO:

Was sind das für Geräte?
Die MyCloud HOME Serie von WD soll es jedermann ermöglichen sich auf einfachsten Wege eine eigene "Cloud" hinzustellen und Daten per Netzwerk auf ein autarkes Speichergerät zu speichern. Ohne sich mit den sonst üblichen Konfigurationsgeschichten, Absicherungseinstellungen und was man alles bei einem NAS gewöhnlich so tun muss, herum zu schlagen. Um es vorweg zu sagen: Die MyCloud Home Serie hat rein gar nichts mit einem NAS zu tun. Behauptet auch der Hersteller nicht, die Serie wird nur ständig in Presseberichten und Tests damit betitelt. Was falsch ist!
Leider hat Western Digital eine recht unglückliche Bezeichnung für diese Kisten gewählt. Der Name klingt ähnlich wie die sonstigen NAS Boxen des Herstellers, so dass MyCloud Home immer schnell in den selben Topf geworfen werden wie alle anderen NAS Geräte aus dem Hause WD. Die sich ja in der Vergangenheit nicht immer grad mit Ruhm bekleckert haben. Aber das ist ein eigenes Thema. Ich persönlich hätte einen gänzlich neuen Namen für das Produkt gewählt aber mich haben sie nicht gefragt :rolleyes:
Wichtig ist zu verstehen: Die MyCloud HOME und MyCloud HOME DUO haben nichts mit einem NAS und auch nichts mit allen anderen MyCloud Geräteserien von WD zu tun!
Was man auch auf der Webseite von WD gut erkennen kann. Die strikte Trennung der MyCloud Home Serie von den üblichen NAS Geräten hat seinen Grund. Dazu komme ich noch. Die Zusatzbezeichnung "Duo" zeigt an, dass in dem Gerät zwei Festplatten verbaut sind die auf einem RAID System laufen welches beide Platten spiegelt. Dies kann man auch umschalten, dann hätte man die doppelte Speicherkapazität aber eben die Ausfallsicherheit nicht mehr. Muss jeder selber wissen wie er es einstellen möchte. Ab Werk sind die Duo Boxen auf Raid, also Spiegelung eingestellt.

Was kann man nun mit der Home Serie machen?
Ich zeige hier einige Möglichkeiten auf für was man die Home Serie nutzen könnte. Als Apple Nutzer der es gern einfach hat. Ohne dafür ein - im Vergleich - kompliziertes NAS System hinzustellen. Das Schöne an der MyCloud Home Serie ist: Set and forget! Es ist super einfach. Und als Apple Nutzer entspricht das genau dem was ich möchte. Nicht drüber nachdenken und mit zwei, drei Klicks muss ein Gerät laufen. Das funktioniert hier auch.
Es sind nämlich nicht so viele Möglichkeiten. Es gibt zwar auch schon einige Apps für die MyCloud Home aber die Auswahl ist noch so gering, dass es also alles erfreulich simpel bleibt.
Die Inbetriebnahme der MyCloud Home besteht aus zwei Schritten: Netzteil einstecken, Netzwerkkabel vom Router rein stecken. Fertig.
1.
TimeCapsule Ersatz
Ich habe für mich entdeckt, dass die MyCloud Home ein hervorragender Ersatz für Apples TimeCapsule ist. Die habe ich hier noch stehen aber so wirklich zufrieden hatte die mich nie gemacht. Viel Geld für ein Gerät, dass nicht viel kann und auch gerne mal etwas zickt.
Das funktioniert alles mit der MyCloud Home geschmeidiger. Sofort nach dem anstöpseln der Box und ohne irgendeinen Account, ohne irgendwas einzustellen oder ähnliches steht die Box sofort im lokalen Netzwerk zur Verfügung:

Klickt man nun mal drauf, sieht man dass es bereits einen Ordner gibt:

Die MyCloud Home ist also schon von Haus aus als TimeCapsule Speicher ausgelegt. Das gilt auch für Windows, auch dort würde ein entsprechender Ordner vorhanden sein. Aber hier gehts ja um Apple.
Der Zugang zu diesem Bereich erfolgt simpel als Gast, ohne Passwort. Also jeder im heimischen, lokalen Netzwerk kann darauf zugreifen. Das macht mir auch nichts denn dort wird eh nur das TimeMachine Backup landen. Und das sollte man eh verschlüsselt tun damit niemand an die Daten kommt selbst wenn er die komplette Box mitnimmt.
Das Ganze funktioniert auch reibungslos und sofort. Es muss nichts konfiguriert oder eingestellt noch installiert werden. Lediglich TimeMachine sagen, dass es nun dort seine Backups ablegen soll.
Ich habe diese Sache bisher gut ein halbes Jahr getestet und es gab nicht ein einziges Problem bisher. Brav speichert TimeMachine seine Backups und man kann jederzeit über das lokale Netzwerk drauf zugreifen und mal reinschauen usw.
Ein grosser Vorteil gegenüber Apples TimeCapsule ist neben der Einfachheit auch, dass die TimeMachine Backups gespiegelt also doppelt abgelegt werden. Sollte eine der Festplatten ausfallen käme man immer noch an die Daten heran. Dies funktioniert logischerweise nur mit der Duo Variante der MyCloud Home.
Daneben könnte man auch noch beliebige andere Ordner und Daten auf diesem Wege dort ablegen. All diese Daten wären dann aber nur im lokalen Netzwerk erreichbar.
2.
Medienspeicher und Streamer
Als zweite grössere Anwendung verwende ich die MyCloud Home als Medienstreamer um alle meine Filme, Serien, Musik usw. auf jedes beliebige Gerät zu streamen. Zentral werfe ich dort alle Mediendateien hinein die doppelt gespiegelt sicher lagern und dann für die Entertainmentversorgung überall zur Verfügung stehen. Auch unterwegs und am anderen Ende der Welt.

Es sind nicht viele Apps die man auf der MyCloud Home installieren kann. Zu den wenigen gehört aber Plex. Wer Plex kennt weiss eh Bescheid und wer nicht kann sich das auf der Plex Seite mal anschauen. Ein komplettes Entertainment System fürs Heimkino. Von überall aus nutzbar. Plex gibts auch als App für Apple TV, für fast alle Smart TV, als iOS App, Android App, Mac Anwendung, Windows, Playstation usw. usw. Überall dort kann der Plex Player installiert werden von dem aus man dann auf seine Mediensammlung auf der MyCloud Home zugreifen kann.
Plex zieht sich automatisch ohne weiteres Zutun alle Informationen zu den gespeicherten Filmen und Serien, verpasst denen die passenden Cover, Beschreibungen, sortiert die Serienstaffeln und vieles mehr.
3.
Cloudspeicher a la Dropbox, iCloud und Co.
Die Verwendung als Cloudspeicher ist der eigentliche Produkthintergrund den WD anpeilt. Es ist mit der MyCloud Home auf einfachsten Wege möglich sich seinen eigenen Cloudserver zu Hause hinzustellen. Auch hier muss man sich nicht mit Konfigurationen, Einstellungen und Absicherungsgeschichten befassen. Man benötigt lediglich einen MyCloud Home Account bei Western Digital und meldet sich dann nur noch per email Adresse und Passwort an. Sowohl im Browser über die MyCloud Home Login Seite und hat dann darüber Zugriff auf seine MyCloud Home, egal wo man sich befindet. Oder über eine kleine Client Software die auf dem Mac installiert wird und - ähnlich Dropbox - darüber den Zugang zu den Daten gewährt. Passende Apps gibts für iOS, Android, Windows usw.
Hier das Programmfenster der Mac MyCloud Home App:

Und hier ist der eklatanteste Unterschied zu einem NAS wie man es kennt:
Es ist kein Zugriff über das lokale Netzwerk auf die Box möglich! Es wird zwingend eine Internetverbindung benötigt.
Alle NAS Experten mögen nun die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber das Ganze hat eben den handfesten Vorteil, dass sich der Anwender nicht mit der Absicherung seines Speichergerätes gegen Angriffe beschäftigen muss. Und das selbe Problem hat man schliesslich auch wenn man Dropbox, iCloud und Co. nutzt: Ohne Internet wird es schwierig an die Daten in der Cloud zu gelangen. Hier hat man zwar die Hardware direkt vor einem stehen aber kommt trotzdem dann nicht dran. Das hatte mich anfangs auch verwirrend gestört. Heute nicht mehr. Denn eine Cloud sehe ich eh nicht als Backup an sondern als Hilfsmittel an meine Daten überall synchron verarbeiten zu können. Abgesehen davon kann ich insoweit beruhigen, dass ich diese Kiste von WD nun gut ein halbes Jahr täglich im Einsatz hatte bevor ich diese Review hier geschrieben hatte. Und es gab nie, wirklich niemals auch nur ein einziges Problem.
Es gilt auch bei der MyCloud Home was für jeden Cloud Speicher gilt: Private Daten sollte man mit Bedacht dort lagern und/oder mit der selben Vorsicht wie immer. Also verschlüsselt oder gar nicht. Auch auf einem herkömmlichen NAS würde ich nichts ungeschützt drauf legen was irgendwie privat und sensibel wäre. Denn gerade die (herkömmlichen) NAS Geräte verlangen nach einem versierten Benutzer der selber dafür sorgen muss, dass sein NAS wirklich sicher im Netz ist. Ich bezweifle, dass dies bei den meisten Home NAS Usern der Fall ist.
Ich habe hier noch ein Synology NAS welches wirklich toll ist und viele Funktionen bietet. Aber wer sich wirklich mal tiefer mit der Sicherheit und deren Einstellungen beschäftigt wird schnell das Handtuch werfen oder muss schon viel Zeit investieren um sich schlau zu lesen. Ab Werk sind die NAS Kisten immer recht simpel und ziemlich offen konfiguriert damit sie halt beim Endkunden auch sofort funktionieren. Wirklich sicher sind die dann aber noch lange nicht.
Synchronisierung und so
Die MyCloud Home stellt ab Werk erstmal lediglich einen Netzwerkordner zur Verfügung. Und das auch nur solange die App auf dem Mac läuft und man dort korrekt mit seinen WD Accountdaten angemeldet ist. In diesen Ordner können nun beliebig Ordner, Daten etc. geworfen werden. Schaltet man die App aus, ist auch der MyCloud Home Ordner verschwunden. Das wäre bei Dropbox ja anders, die Daten würden zumindest offline ja noch da sein.
Das geht aber auch bei der MyCloud Home. Es ist nur ab Werk nicht aktiviert. Man kann beliebig Ordner auf dem Mac durch Rechtsklick zu einem "MyCloud Home Synchronisierungsordner" machen. Dann funktioniert die Sache genauso wie man es auch von Dropbox und Co. gewohnt ist: Alle Daten in diesem Ordner werden auch auf die MyCloud Home gespiegelt und stehen auch bei Netzausfall offline weiter zur Verfügung. Sobald das Netz wieder da ist, werden evtl. gemachte Veränderungen in den Ordnern wieder synchronisiert.
Bestimmte Ordner auf dem Mac lassen sich so allerdings nicht synchonisieren. Zum Beispiel geht das nicht beim iCloud Ordner oder Ordnern die Apps dort drin angelegt haben. Wohl aber lassen sich Ordner in den Mac Ordnern "Dokumente", "Schreibtisch", "Filme", "Bilder", "Musik" synchronisieren. Diese würden dann sowohl in der iCloud als auch auf dem MyCloud Home gespiegelt. Man hätte hier alles redundant falls Apple morgen mal den Stecker ziehen sollte

Alle Daten die man in der MyCloud Home speichert lassen sich wie gesagt auch über die iOS App der MyCloud Home erreichen. Und zwar sehr schön und einfach gemacht wie das ganze System. Auch hier meldet man sich einmal mit seinen WD Accountdaten an der App an und hat sofort Zugriff auf alle seine Daten. Die iOS App lässt sich per Passphrase und Touch ID auch noch sperren.
Datenübertragung & Sicherheit
Das grosse Geheimnis von WD ist, wie sie das Ganze technisch gelöst haben. Zwar muss man sich per Internet an seinem WD Account anmelden und es muss auch eine Internetverbindung bestehen um an die Daten der MyCloud Home zu gelangen. Der Account wird quasi kontinuierlich überwacht. Aber die eigentliche Datenübertragung findet nicht über das Internet statt. Das habe ich x-Male ausprobiert und kann das ausschliessen. Die Daten wandern im heimischen Netzwerk zur und der MyCloud Home Kiste und das sogar ziemlich flott.
Auch habe ich eine Zeitlang mal überwacht ob evtl. später irgendwelche Daten von der Box raus geschmuggelt werden über den WD Account. Auch hier habe ich nie was feststellen können.
Denn hier sehe ich den einzigen wirklichen Schwachpunkt: Der Zugang zur MyCloud Home Box ist nur durch den WD Account geschützt. Dort wird aber nur eine Mail Adresse und ein Passwort verlangt. Gerät da jemand ran, hätte er Zugriff auf die Daten in der Box. Eine 2-Faktor Authentifizierung würde einen hier ruhiger schlafen lassen. Entsprechende Anfragen von Usern, auch von mir an WD gibt es schon. Ich denke, sie werden das Problem auch erkennen und das nachrüsten.
Und man muss sich nichts vormachen: Western Digital ist ein US Unternehmen. Die Zugangsdaten werden im Zweifel und auf Verlangen bestimmten US Behörden überlassen. Einfach weil sie es müssen laut Patriot Act. Dies gilt aber auch für Dropbox und Apple iCloud Daten. Wer hier anderes glaubt macht sich etwas vor. Aber immerhin bieten Dropbox und Apple eine 2-Faktor Sicherheit an. Hier muss WD nachrüsten und ich denke das wird auch kommen.
Wer nun meint, dass seine Daten bei deutschen Anbietern sicherer lägen: Ich glaube auch nicht an den Weihnachtsmann und daran genauso wenig. Der Arm der US Cowboys reicht seit historischen Nachkriegszeiten weiter als manch einer denkt. Inwieweit man WD selber vertrauen kann ist dann wieder eine andere Frage. Aber kann man Apple, 1&1, Dropbox und anderen Anbietern vertrauen? Wen man hier anfängt nachzudenken wirft man alle seine Geräte bald aus dem Fenster.
Nimmt man also mal die Geheimdienste dieser Welt aus, kann ich mir vorstellen, dass diese Art und Weise wie WD die MyCloud Home Serie absichert, sicherer ist ist als eine schlecht konfigurierte NAS Box herkömmlicher Art die man direkt angreifen kann. Um Zugang zu einer MyCloud Home Box bekommen müsste ein Angreifer zum einen wissen mit welcher email Adresse ich einen WD Account eingerichtet habe und dann noch das - hoffentlich - komplizierte Passwort knacken um sich in den WD Account zu hacken.
4.
Foto und Videospeicher
Diese Sache nutze ich nicht, ist aber implementiert. Alle Fotos und Videos die man mit seinem Smartphone so schiesst können automatisch in die MyCloud Home Box gespiegelt werden. Im Prinzip wie bei Fotos von Apple. Die man übrigens auch nochmal zusätzlich in die MyCloud Home spiegeln könnte.
In der iOS App der MyCloud Home lassen sich sehr einfach die Bilder anschauen, verwalten und auch Videos direkt abspielen. Diese könnten auch per Chromecast auf einen Fernseher übertragen werden. Apple TV wird von der MyCloud Home App direkt leider noch nicht nativ unterstützt. Ausnahme sind alle Mediendaten die einem Plex Ordner liegen, diese lassen sich mit der Plex App überall hin streamen.

5.
"Von anderen Clouds" Sammelspeicher
Es gibt auch noch die Möglichkeit seine Daten von anderen Clouds auf die MyCloud Home zu spiegeln.
Auf dem folgenden Screenshot kann man die aktuell möglichen Anbieter sehen die sich integrieren lassen:

6.
Familienfrieden und Ordner teilen
Es gibt bei der MyCloud Home Serie die Möglichkeit auch Dritten Platz und die gleiche Funktionalität der MyHome Box zu ermöglichen. Man kann beliebig viele weitere Nutzer einladen die dann ebenfalls einen eigenen WD Account erhalten und alle die exakt selben Möglichkeiten haben wie man selber als Besitzer der Box.
Der einzige Unterschied: Diese Leute mussten sich die Box nicht kaufen, denn sie lagern alles auf der eigenen Box. So kann Papa den Kindern jeweils Platz für ihre Daten verschaffen und muss sich sonst um nichts weiter kümmern. Und genau diese Einfachheit macht die Sache auch sehr rudimentär: Man hat keinerlei Möglichkeit zu sehen was die Leute da machen und wieviel Platz die verbrauchen. Man kann nichts von deren Ordnern sehen. Das Einzige was man sehen kann: Dass es Leute gibt die irgendwas auf meiner Box lagern könnten und können. Nicht mal gemeinsame Sharing Ordner gibt es dann.
Da wohl WD selber auch eingesehen hat, dass dies etwas wenig ist wird bald ein Update erscheinen in dem es Family Sharing Ordner geben wird. Dieser soll automatisch erstellt werden und ich nehme an (noch weiss man ja nichts) dass auf diesen Ordner dann alle Benutzer der MyCloud Home Box gleichzeitig drauf zugreifen können. Das macht Sinn wenn man die Box schon mit anderen teilt. Der Family Share Ordner soll mit einem Update Ende März 2018 erscheinen.
Freigaben
Die einzigte Möglichkeit zur Zeit (und die dafür aber wie alles bei der Home Serie sehr einfach): Man kann beliebige Ordner auf der MyCloud Home für andere Leute freigeben. Dazu reicht ein Rechtsklick auf den jeweiligen Ordner und dann ein Klick auf "Freigabelink erstellen". Hier mal zwei Screenshots am Beispiel des Ordners "Plex":


Dieses funktionierte bei mir bisher reibungslos. Der Empfänger gelangt dann auf eine WD Webseite in der er auch ohne selber einen Account zu besitzen auf diesen Ordner zugreifen kann. Ich glaube aber ich musste dazu Port 443 im Router freigeben, bin aber nicht sicher ob es nicht auch ohne diese Aktion funktioniert.
Einem selber werden - damit man es nicht vergisst - alle freigegebenen Ordner mit einem blauen Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Männchen signalisiert. Mit einem erneuten Rechtsklick lässt sich die Freigabe dann genauso schnell auch wieder beenden:

Inbetriebnahme, Einstellungen und Konfiguration der MyCloud Home
Die Inbetriebnahme ist ebenso wie die Bedienung kinderleicht. Bewusst. Und: Ich mag das

Wie man die MyCloud Home Box als TimeCapsule Ersatz verwendet wurde ja schon weiter oben beschrieben. Außer die Kiste einschalten und das Netzwerkkabel vom Router reinpropfen muss man dazu auch nichts weiter machen. Wer die Box also nur als TimeMachine Speicher nutzen will, braucht hier gar nicht mehr weiter lesen.
Inbetriebnahme
Sobald die MyCloud Home mit Strom und Netzwerkkabel versorgt ist begibt man sich auf die Webseite mycloud.com/hello
Dort soll man nun einen 9-stelligen Code eingeben. Diesen findet man auf der MyCloud Home Box selber hinten auf dem Typenschild und einem der Box beiliegenden grün-weissen Kärtchen.
Anschliessend wird die eigene MyCloud Home gesucht und meist nach ein, zwei Sekunden auch gefunden und angezeigt. Nun wird man noch aufgefordert - falls noch nicht vorhanden - einen MyCloud Home Account anzulegen. Dazu will WD nur eine email Adresse und ein Passwort. Hier würde ich empfehlen ein möglichst langes, kompliziertes und nochmal so langes Passwort zu wählen! Denn dieser WD Account ist der einzige Schutz vor der bösen Internetwelt und der MyCloud Home Box!
Das wars dann auch schon mit der Inbetriebnahme. Man befindet sich nun in seinem MyCloud Account:

Wie man sieht: Alles sehr übersichtlich. Hier können die vorhandenen Apps wie Plex usw. auf die MyCloud Home installiert werden, auf alle Dateien, Ordner und Fotos etc. zugegriffen werden und einige andere Einstellungen vorgenommen werden. Alles in allem sehr wenig und es sollte für jeden verständlich sein. Ich habe z.B. dort meiner MyCloud Home Box einen eigenen Namen gegeben. Das geht nur dort in diesem Online Account. Ebenso lassen sich auch nur von dort aus die Apps installieren.
Um die neue MyCloud Home Box nun auch am Mac zu nutzen lädt man sich die Client Software für den Mac herunter (findet man ganz unten auf der Account Seite) und installiert diese. Die Mac App fragt dann nach der email Adresse und dem Passwort des MyCloud Home Accounts und ab dann läuft schon alles. Nun kann man links im Finder schon das neue Netzwerklaufwerk sehen.
Das gleiche Spiel wiederholt man dann auf dem iPhone/iPad und installiert dort ebenfalls die MyCloud Home App und gibt die selben Daten ein. Sofort hat man Zugriff auf seine MyCloud Home Box.
Natürlich gibts die Clients und Apps auch für Windows und Android.
Um die Entertainment App Plex zu nutzen muss man sich bei Plex noch einen Account anlegen. Das ist bei der Basisversion kostenfrei. Wer sich in Plex verliebt, kann noch mehr Funktionsvielfalt gegen Geld erhalten. Plex hat direkt aber nichts mit der MyCloud Home zu tun. Es läuft lediglich der Plex Server auf der eigenen Box der dann als "Zentrale" alle Player auf allen Geräten mit den eigenen Medien versorgt. Vom Plex-Server bekommt man nichts weiter mit, die Installation des Plex Servers ist ja nur ein Mausklick im Userbereich der MyCloud Home Seite.
Die Punkte Einstellungen und Konfiguration entfallen im Grossen und Ganzen. Denn es gibt ja nichts zu konfigurieren. Wer schonmal komplett eine Synology NAS durchkonfiguriert hat, wird neidisch sein

Wobei immer wieder muss ich erwähnen: Wir haben es hier nicht mit einem NAS Gerät zu tun! Ein Vergleich wäre Quatsch.
Die Nerd Abteilung zur MyCloud Home Serie:
Technik der MyCloud Home Serie
Aus der WD Werbung geht nicht viel hervor. Die Boxen sollen in erster Linie an Kunden gehen die sich eben nicht für all den technischen Kram interessieren. Daher muss man viel forschen um an Daten zu gelangen. Und neugierig wie ich bin, habe ich keine Kosten und Mühen gescheut eine MyCloud Home mit sanfter Gewalt aufzuknacken und die Innereien zu untersuchen. Zum Öffnen und wieder schliessen sind diese Kisten ebensowenig gebaut wie Apfel Geräte.
Exclusiv für Apfeltalk veröffentliche ich also hier meine Erkenntnisse

Es werkelt sowohl in der Solo Variante wie auch in der Duo ein RTD1296PBCG A53 QuadCore Chipsatz von Realtek der mit 1,4 Ghz getaktet wird. Der Arbeitsspeicher DDR3/4 ist 1MB gross und in beiden Varianten verbaut.
Wenn ich mir so NAS Geräte ansehe die sonst so für Einsteiger angeboten werden, sind das mal von Haus aus nicht die schlechtesten Komponenten die WD hier spendiert hat. Und in der Tat sind meine MyCloud Home Boxen viel schneller am agieren als meine Synology DS115 die hier noch herumfliegt. Die auch wesentlich schwächer bestückt ist muss man fairerweise sagen.
Beide Varianten verfügen zudem noch über USB 3.0 Anschlüsse. Die Duo hat 2 Stück, die Solo Variante einen. Hierüber lassen sich z.B. Fotos und Videos automatisch backuppen.
Der selbe Chipsatz bzw. auch die 1295er Variante wird auch beim anerkanntermassen guten NAS Hersteller QNAP verwendet. Auch in vielen Android Streaming Boxen und anderen Geräten wird diese Hardware verbaut da dieser Chipsatz auch 4K fähig ist. Er soll sogar über eine hardwareseitige Verschlüsselungsunterstützung verfügen, die aber leider von WD nicht verwendet wird. Vielleicht kommt hier ja noch was oder eine App dafür.
Für die Technikfreaks habe ich das auf einer chinesischen Seite dazu gefunden:

Wobei das Kürzel A53 wohl für den Quadcore Prozessor ARM cortex-53 steht. Der ist in derart vielen Geräten verbaut, dass man die gar nicht alle aufzählen könnte. z.B. läuft auch das Raspberry Pi 3 mit diesem Prozessor.
Für die ganz Neugierigen hier die Platine aus der Solo Variante der MyCloud Home:

Plattentausch
Ich habe die Solo geschlachtet weil mich interessiert wie WD die Daten auf den Platten ablegt, was so verbaut ist und so weiter. Die Platten lassen sich nämlich nicht mal eben so ersetzen. Bei der Solo Variante muss man im Defektfalle das gesamte Gerät an WD zurück senden und bekommt es dann mit neuer Platte zurück.
Bei der DUO kann der Anwender die Festplatten selber wechseln. Aber ich habe noch nicht herausgefunden ob dann zwingend als Ersatz wieder eine speziell formatierte Platte von WD für das eigene Gerät angefordert werden muss oder ob man eine Festplatte aus dem Handel verbauen kann. Hier warte ich noch auf Antwort des WD Supports.
Die verbaute Platte der MyCloud Home - 2TB Variante:

Ich hatte zufällig exakt nochmal die selbe Festplatte herumliegen und habe natürlich versucht, diese testweise gegen die originale MyCloud Home Festplatte zu tauschen. Vorweg: Bisher ist mir das nicht gelungen.
Dazu muss man wissen: Bei der erstmaligen Inbetriebnahme muss man eine 9-stellige ID Nummer auf der Webbrowser Einrichtungsseite angeben. Dann erst "findet" die Inbetriebnahmeseite die eigene MyCloud Home. Jede Box hat eine individuelle ID Nummer. Steht hinten auf dem Typenschild als auch einem hübschen Kärtchen dass jeder Box beiliegt.
Und genau daran scheint mein versuchter Festplattentausch zu scheitern. Denn als ich verglichen habe ob die MyCloud Home die neue Platte denn in irgendeiner Form formatiert hat, kam heraus: Ja. Die Formatierung der usprünglich als ganz normale FAT Platte eingesteckten Festplatte sah anschliessend 1:1 so aus wie die originale Platte auch:

Bis aufs letzte Komma sehen beide Formatierungen gleich aus. Aber mit der ausgetauschten Platte scheint die 9-stellige ID Nummer nicht mehr zu funktionieren. Irgendwie wird die wohl auch mit der verbauten Harddisk verknüpft sein. Und so bekommt man die MyCloud Home mit einer anderen Platte nicht mehr zum laufen.
Ich werde nochmal versuchen ob ich die originale Platte mit Carbon Copy Cloner auf die neue Platte spiegeln kann um so evtl. einen passenden Zwilling zu erzeugen.
Da ich nun überhaupt kein Experte bin weiss ja evtl. jemand mit welchen Tricks hier WD versucht Festplattentausch durch den Kunden zu verhindern und auch damit evtl. Verwendung grösserer Platten unterbindet.
Ich werde noch ein wenig mit der geschlachteten Solo Variante der MyCloud Home herum spielen. Vielleicht finde ich ja noch das eine oder andere heraus.
Dies & Das
Gleichzeitiger Betrieb von 2 MyCloud Home Boxen
Hier sagt WD: Geht nicht. Technisch laufen zwar beide problemlos im Netzwerk und man könnte sie als lokalen Speicher auch beide sofort nutzen. Allerdings sind die Accounts bei WD und die Software Clients, Apps usw. nicht für Mehrbetrieb ausgelegt. Pro Account lässt sich nur eine MyCloud Home integrieren. Man müsste sich dann mit einem zweiten Account anmelden und so zwischen den Boxen hin- und her springen. Vielleicht gibts ja Fälle wo sowas praktisch wäre. Firma, Privat vielleicht. Vielleicht rüstet hier WD aber auch nochmal nach und erlaubt in den Apps das zuschalten weiterer Boxen. Wirtschaftlich wäre es ja für WD nur von Vorteil.
Eine meiner groben Ideen was ich noch mit meiner geschlachteten Single Box anfangen könnte: Nur für TimeMachine Backups verwenden. Oder als lokaler Speicher für alles was halt lokal herum lagern soll. Im lokalen Netzwerk funktioniert das Ding ja auch ganz ohne einen WD Account. Als reine Netzwerkfestplatte halt.
Woran erkenne ich wenn eine der beiden Festplatten in der Duo defekt ist?
Hier hatte ich zunächst wüst geschimpft. Denn meine Tests ergaben, dass man gar nichts davon mitbekommt wenn man (stromlos!!!) eine der beiden Platten ausbaut und z.B. nur mit einer startet. Weder zeigt die App was an noch im Online Account oder im Mac Software Client sieht man irgend etwas. Als wäre nichts geschehen.
Das Beruhigende vorweg: Tatsächlich sind alle Daten auf beiden Platten 1:1 enthalten. Im Übrigen wie erhofft ist auch das TimeMachine Backup zweimal gesichert! Doppelt hält besser

Die Überraschung kam, als ich auf einmal das vertraute Pling des E-Mail Programms hörte. Da hat doch Western Digital eine Nachricht an mich geschickt, dass eine der Festplatten ein Problem hat:

Mischmasch und Plattenschächte vertauschen
Da ich grad dabei war: Es ist auch völlig egal ob man die (ab Werk nummerierten) Platten in Schacht 1 oder 2 oder vertauscht rein schiebt. Die MyCloud Home funktioniert weiterhin. Da die Platten mit Aufklebern "1" und "2" versehen sind, habe ich mir die Schächte vorsorglich auch so nummeriert.
Nicht funktioniert hat hingegen mal eine Platte aus einer anderen MyCloud Home hinein zu schieben. Diese wird mit keinem der beiden 9-stelligen Inbetriebnahme Codes gefunden. Die Festplatten scheinen nach einem nur WD bekannten Schema an die Hardware der MyCloud Home gebunden zu sein. Daraus wird wohl der 9-stellige Code auch generiert. Das Geheimnis ist also noch nicht gelüftet.
Deutsche Bedienungsanleitung
Hier ist ein Link zur deutschsprachigen Bedienungsanleitung. Wer immer noch nicht genug hat, kann hier noch weitere Details nachlesen. Wie man die Box resetet zum Beispiel. Da gibts nämlich mehrere Varianten dies zu tun.
USB Anschlüsse
Die MyCloud Home Boxen verfügen über USB 3.0 Anschlüsse. Die Solo hat 1 und die Duo hat 2 Stück. Ich selber habe die bisher noch nie ausprobiert. Es soll aber hierüber z.B. möglich seine Speichermedien z.B. mit Fotos und Videos automatisch auf die Box spulen zu lassen. Das würde also ohne einen Rechner oder ähnliches auf direkten Wege funktionieren. Auch kann man (wahrscheinlich) einfach auf diese Speichermedien über die Client Software und Apps zugreifen. Wie gesagt: Habe ich noch nicht ausprobiert.
Aufpassen sollte man hier aber wenn man weitere Nutzer in der Box hat: Die USB Anschlüsse können von allen Nutzern der Box abgegriffen und angeschlossene Medien also durch diese eingesehen werden.
Ein-Aus Schalter und Stromversorgung
Kurz und bündig: Die Duo hat hinten einen Taster zum ein- und ausschalten. Die Solo Variante hat keinen Taster oder Schalter. Beide haben eine 12Volt Rundbuchse. Die Solo Variante wird mit einem 12V 1,5 A Netzteilstecker ausgeliefert, die Duo mit einem 12V 3,0 A Netzteilstecker.
Ich glaube ab einer gewissen Grösse der Festplatten werden auch die Netzteile dann immer grösser.
W-Lan & Lan
W-Lan gibts keins. Die Boxen müssen mit einem Netzwerkkabel (liegt der Box bei) an den Router angeschlossen werden)
Portfreigaben
Hier habe ich aus verschiedenen Quellen ein wenig Infos zusammen getragen. Im Einzelfall muss sich hier jeder nochmal selber schlau machen. Generell muss am Router eigentlich nichts eingestellt werden. Kann aber evtl. doch nötig sein. Zumindest für die Plex App muss eine Portweiterleitung aktiviert werden wenn man auf seine Medien auch von unterwegs zugreifen will.
Angaben von Western Digital:
Port 443 sollte wohl freigegeben werden (Internal HTTPS)
Port 80 (gibts keine Infos, also wohl nicht nötig)
Ports 40000 - 49999 (External HTTPS Port Ranges)
UPnP Unterstützung: ja
Port 32400 für die Plex Anwendung. Näheres hierzu bitte bei Plex selber nachsehen.
Varianten & Grössen der MyCloud Home
Es gibt derzeit zwei Varianten der MyCloud Home. Eine Solo Variante und die Duo Variante. Sind äusserlich sofort an der Gehäusegrösse zu erkennen. Der Look ist ansonsten bei beiden Varianten identisch.
Die Solo hat eine 3,5 Zoll NAS Festplatte drin, die Duo zwei Stück davon. Bei der Duo kann diese wahlweise gespiegelt werden oder es kann die gesamte Kapazität der Platten genutzt werden. Auf Kosten der Ausfallsicherheit dann eben.
Die Solo Variante gibt es in:
2 TB, 3 TB, 4 TB, 6 TB und 8 TB Grössen
Die Duo Variante gibt es in:
4 TB, 6 TB, 8 TB, 12 TB und 16 TB Grössen
(bei Raid Nutzung steht nur die Hälfte für Daten zur Verfügung. Dafür doppelt gespiegelt.)
Preise (Stand März 2018)
Marktsache... Die einfachste Version, die Solo Variante mit 2 TB fängt z.Zt. bei ca. 140 Euro an. Ich habe eine Duo mit 8 TB für 350 Euro ergattert. Je mehr man will, je teurer halt. In den Preisen sind die Festplatten natürlich bereits enthalten! Dies sollte bei Vergleichen mit NAS Geräten beachtet werden.
Meine 4 TB WD NAS RED Platten die in meiner Duo verbaut sind kosten zur Zeit bei Amazon ca. 140-150 Euro das Stück. Ich habe davon zwei in meiner Duo. Ich habe also für die MyCloud Home Box selber rechnerisch nur 50 Euro bezahlt.
Die MyCloud Home gibt es im Netz überall aber auch bei Conrad Elektronik, MediaMarkt, Saturn und Co.
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