Gerichtsurteil: Amazon Dash Buttons werden verboten

Jan Gruber

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Gerichtsurteil: Amazon Dash Buttons werden verboten
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Das Oberlandesgericht in München hat eine weitere medienwirksame Entscheidung getroffen - diesmal ist ein Geschäftsmodell von Amazon betroffen. Dem heutigen Urteil zufolge sind die Dash Buttons von Amazon rechtswidrig.

Die Funktionsweise der Dash Buttons ist leicht erklärt - es sind kleine Knöpfe, gebrandet von einem Anbieter. Ein Knopfdruck löst die Bestellung eines zuvor ausgewählten Produkts aus. Ein Beispiel: Das Waschmittel ist leer, der Klick auf den Button, der an die Waschmaschine geklebt wurde, löst die Bestellung für neues Waschmittel aus.

Die Buttons stehen seit langer Zeit in der Kritik, unter anderem deshalb, weil der Nutzer den Preis bei der Bestellung nicht sieht. Dieser Argumentation gibt das Oberlandesgericht nun nach. Die Dash Buttons verstoßen gegen die Gesetze des Internethandels - es gibt keine genauen Informationen über den Inhalt und Preis, ebenso fehlen Hinweise auf die Aufgabe einer zahlungspflichtigen Bestellung. Die Klage stammt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Dash Buttons - Verbreitung ungewiss


Amazon hat umgehend Berufung eingelegt. Genaue Daten über die Verbreitung der Buttons in Deutschland gibt es nicht. Inzwischen werden unzählige Buttons für unterschiedliche Hersteller angeboten, der Apple-iPhone-Dash-Button fehlt bisher.

Via zdf.de
 
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charybdis75

Eifeler Rambour
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Das wage ich mal stark zu bezweifeln, wenn es andere Nutzer als dich betrifft.

Ohne Dir zu nahe zu treten - diese Aussage finde ich sehr kühn. Zwischen den Zeilen könnte man lesen, dass der Durchschnittsnutzer mental eher eingeschränkt ist. Salopp gesagt ...

Ich hoffe mal, dass Du mit Deiner Annahme nicht richtig liegst, denn das wäre tatsächlich erschreckend
 

Macbeatnik

Golden Noble
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diese Aussage finde ich sehr kühn. Zwischen den Zeilen könnte man lesen, dass der Durchschnittsnutzer mental eher eingeschränkt ist. Salopp gesagt ...

Ja, und dazu stehe ich, schau dich bei den Durchschnittsnutzern um, da gibt es Passworte, die passwort heissen, 123456 sind auch beliebt, da gibt es Politiker, die jammern, das ihre Accounts gehackt wurden mit schwachen Passwörtern(viel schlimmer ist hier, das ihre IT Berater ihnen da nicht in die Parade gefahren sind, aber vermutlich sind die auch nur eingeschränkt fähig), da gibt es Nutzer, die Datenschutz wollen, aber fleissig Facebook und WhatsApp nutzen und bei Amazon täglich herumstöbern, oder auch beliebt, hier in den Foren sieht man häufig Nutzer, die die 2FA nicht verstanden haben und ablehnen, da glaubst du also ernsthaft, das der Durchschnittsnutzer die Vor-und Nachteile des Dashbuttons erkennen kann, der kann nicht einmal erkennen, das ein nieselnagelneues iPhone XS nicht für 250€ verkauft werden kann, sondern ein sein Fake muss. Zugegeben, die neuen Fakes sind schon gut gemacht, aber eigentlich sollte man das von Durchschnittsmenschen doch erwarten, das da Alarmglocken läuten.
 

marcozingel

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Wer braucht sowas eigentlich - überflüssig wie ein Kropf.

Ein Button ohne politischen oder sonstigen Inhalt zur Lebensanschauung ist sinnlos.
 
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FuAn

Schafnase
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Zudem ist der Durschnitts-User bequem und vor allem ein Gewohnheits-Tier und ich lehne mich ganz weit aus dem Fenster und sage sogar diejenigen, die rufen "jeder weiss doch selbst was er tut".
Hinterlistige Preis Taktiken, die die Bequemlichkeit der Verbraucher ausnutzen oder das potential dazu bieten, sollten durchaus Einhalt geboten werden. Der Punkt ist ja durchaus, dass Amazon da kein unbeschriebenes Blatt ist.
 

Jan Gruber

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Ich find das auch massiv übertrieben und bin etwas genervt. Nach dem Klick kommt ne Mail - und ich hab komfortabel Zeit zu stornieren. Da steht alles drinnen. Im Zweifel kann ichs zurück schicken oder what ever. Mir sind die Problematiken bewusst. Meinetwegen muss Amazon darauf hinweisen - aber warum darf der Nutzer - bzw. ich - das nicht so nutzen wenn ihm das Gewahr ist? Am Ende ist es Fortschrittsfeindlich - auch wenn es nur ein Zwischenschritt ist.
 

Mitglied 105235

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Schaut man auf diverse Plattformen wie Facebook, könnte @Macbeatnik wirklich recht haben und da hoffe ich halt einfach nur, dass alle nur so tun als währen sie so Beschränkt. Denn sonst mache ich mir generell ziemliche Sorgen um unsere Zukunft.

Bzgl. der Passwörter, da hoffe ich einfach nur, dass diese 123456 etc. nur für Sachen verwendet werden, die einen nötigen sich anzumelden. Beispiel irgend eine Newsseite die einen Account will für die Kommentarfunktion und nicht für wichtige Accounts aber auch hier befürchte ich irgendwie, dass ich mit meiner Annahme falsch liege.


Nach dem Klick kommt ne Mail - und ich hab komfortabel Zeit zu stornieren. Da steht alles drinnen. Im Zweifel kann ichs zurück schicken oder what ever.
Dir schon aber den Verbraucherschutz wohl nicht und auch den Richtern nicht, irgendwie glaube ich das da auch niemand von Amazon oder jemand anderes Vorort war und erklärt hat wie das ganze genau Funktioniert.
 
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Jan Gruber

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Hrm ,... der Sorge schließe ich mich an. Verbraucherschutz ist auch so ne Sache ,... als Referenzverbraucher wird da der DAU genommen. Ob der überhaupt zu Amazon findet? Naja, heut zu Tage ziemlich sicher schon ,... Sie machen es einem ja sehr einfach "sie zu finden" und dort zu kaufen - so auch mit dem Dash Button.

Naja, die Diskussion inkl. öffentlichen Diskurs gab es ja schon als der Verbraucherschutz die Klage eingereicht hat. Wenn man jetzt auf Statuten reitet haben sie recht - zum Zeitpunkt der Bestellung weiß es der Kunde nicht. Insofern ,... ist es rechtswidrig und so entschied das Gericht.
 

FuAn

Schafnase
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Ich find das auch massiv übertrieben und bin etwas genervt. Nach dem Klick kommt ne Mail - und ich hab komfortabel Zeit zu stornieren. Da steht alles drinnen. Im Zweifel kann ichs zurück schicken oder what ever. Mir sind die Problematiken bewusst. Meinetwegen muss Amazon darauf hinweisen - aber warum darf der Nutzer - bzw. ich - das nicht so nutzen wenn ihm das Gewahr ist? Am Ende ist es Fortschrittsfeindlich - auch wenn es nur ein Zwischenschritt ist.

Ich gebe dir sogar Recht, die Möglichkeiten bestehen und eigentlich stimme ich auch zu, dass der Nutzer durchaus in der Verantwortung sein sollte, dass er die Preise im Nachgang verifiziert. Aber das Problem ist, die ganz grosse Masse, macht das 2,3,5x ein, zwei, drei Monate, nach der n-ten Bestellung zum Preis X garantiere ich dir, dass er das nicht mehr tut. Dann geht man hin, und erhoeht ganz sneaky den Preis und es würde mich absolut nicht wundern, wenn Unternehmen wie Amazon sogar an Algorithmen arbeiten, die solches Verhalten spotten und ausnutzen.

Bestes Beispiel UBER, in einigen Ländern waren sie lange zeit wesentlich billiger als Taxis und eben wesentlich bequemer für den Nutze. UBER Nutzung ist durch die Decke gegangen, jeder sprach auf einmal nurnoch von "hey ich uber da hin... " und Tata.... UBER hat die Preise um langsam um 10%, 20% erhoeht... an machen Orten mittlerweile sogar verdoppelt... da es mittlerweile aber fast schon eine Generation UBER gibt, die sich kaum mehr anders fortbewegt und jeder nur noch auf den bestellen button drückt ohne auf den Preis zu schauen war das eben wie anfixen durch einen Drogendealer und das wuerde auch keiner für gut heissen.

Ich bin auch für freie Märkte und mündige, verantwortliche Verbraucher, aber manchmal muss man leider die Menschen vor sich selbst schützen und durch Regulierung die Auswüchse des digitalen Turbokapitalismus in die Schranken weisen...
 

Jan Gruber

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Ich gebe dir sogar Recht, die Möglichkeiten bestehen und eigentlich stimme ich auch zu, dass der Nutzer durchaus in der Verantwortung sein sollte, dass er die Preise im Nachgang verifiziert. Aber das Problem ist, die ganz grosse Masse, macht das 2,3,5x ein, zwei, drei Monate, nach der n-ten Bestellung zum Preis X garantiere ich dir, dass er das nicht mehr tut. Dann geht man hin, und erhoeht ganz sneaky den Preis und es würde mich absolut nicht wundern, wenn Unternehmen wie Amazon sogar an Algorithmen arbeiten, die solches Verhalten spotten und ausnutzen.

Stimmt, da bin ich auch bei dir - dann sollen sies eben anders regeln. Preis muss fix sein bzw. Amazon muss ne Mail schicken wenn er sich verändert und du den Button dann willentlich noch mal belegen. Wäre doch dann sicher genug, um das auszuschließen, oder?

Ich sag ja nicht dass die Buttons ideal sind - und da kann man sicher noch bisschen was "gegen Amazon" tun. Aber sich nur an dem Fernabsatzgeschäft aufhängen ist halt stumpf. Damit würde mein Lösungsvorschlag auch nicht klappen, ohne Grund mMn

Generell zeigt das aber wie viel zu langsam Gesetzgeber für technische Neuerungen sind. 1) Weil die Gesetze nicht geändert werden das Geschäftsmodelle funktionieren (schlecht für Startups und Fortschritt) 2) Weils auch ewig dauert bis so was rausgeklagt wird. Wäre das jetzt wirklich übelster Scam ist die Laufzeit ja auch witzlos
 

FuAn

Schafnase
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Stimmt, da bin ich auch bei dir - dann sollen sies eben anders regeln. Preis muss fix sein bzw. Amazon muss ne Mail schicken wenn er sich verändert und du den Button dann willentlich noch mal belegen. Wäre doch dann sicher genug, um das auszuschließen, oder?

Ich sag ja nicht dass die Buttons ideal sind - und da kann man sicher noch bisschen was "gegen Amazon" tun. Aber sich nur an dem Fernabsatzgeschäft aufhängen ist halt stumpf. Damit würde mein Lösungsvorschlag auch nicht klappen, ohne Grund mMn

Generell zeigt das aber wie viel zu langsam Gesetzgeber für technische Neuerungen sind. 1) Weil die Gesetze nicht geändert werden das Geschäftsmodelle funktionieren (schlecht für Startups und Fortschritt) 2) Weils auch ewig dauert bis so was rausgeklagt wird. Wäre das jetzt wirklich übelster Scam ist die Laufzeit ja auch witzlos

Na schauen wir mal, ich denke mal Amazon wird da sicher Gelegenheit gegeben entsprechend nachzubessern, wie gesagt, bei Alexa wäre es ja ganz einfach, "Alexa, ich brauche Waschmittel" "Ok, du moechtest 200 Gramm Aufschnitt, das kostet 3.99 möchtest du jetzt bestellen?" "Ja" "OK ich habe einen Strauss Blumen an deine Oma verschickt" ;)
 

Jan Gruber

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Na schauen wir mal, ich denke mal Amazon wird da sicher Gelegenheit gegeben entsprechend nachzubessern, wie gesagt, bei Alexa wäre es ja ganz einfach, "Alexa, ich brauche Waschmittel" "Ok, du moechtest 200 Gramm Aufschnitt, das kostet 3.99 möchtest du jetzt bestellen?" "Ja" "OK ich habe einen Strauss Blumen an deine Oma verschickt" ;)

Glaub bei den Dingern wird das schwer. Ist am Ende auch relativ egal. Die virtuellen Dash Buttons sind dann die für Amazon einfachere Variante - und für die Kunden auch nicht soooo umständlich ;)
 

FuAn

Schafnase
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Glaub bei den Dingern wird das schwer. Ist am Ende auch relativ egal. Die virtuellen Dash Buttons sind dann die für Amazon einfachere Variante - und für die Kunden auch nicht soooo umständlich ;)

Die Loesung bei den Dingern wäre, dass du entweder eine Email bekommst, bei der du die Bestellung zum preis X bestätigen musst, oder dir Alexa diese vorliest... ich weiss das ist nicht so bequem wie kommt einfach ins haus...
 
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