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Feature [Kommentar] Netzneutralität: Marktbarriere von Telekom & Spotify betrifft nun auch Apple Music

Schupunkt

Doppelter Melonenapfel
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Ich denke auch das es mittlerweile keinen Sinn mehr macht das Thema hier weiter zu verfolgen, man dreht sich hier nur noch im Kreis.
Sollten die Befürworter der Netzneutralität Recht behalten und die Provider weiten ihre Beeinflussung weiter aus, weil man sie lässt, werden alle anderen es vermutlich auch bald merken, es wird dann vielleicht zu spät sein, aber immerhin...
Das Messer in das man da vielleicht rennt, scheint für viele einfach zu abstrakt zusein, um es zu bemerken.
Auf den ersten Seiten hab ich auch noch für die andere Seite, quasi für spotify, gestimmt und in diesem konkreten Fall fühlt es sich für mich nach wie vor eher wie ein Vorteil an das sie diesen Deal haben, denn ansonsten wird die neue Konkurrenzsituation mit Apple Musik für spotify vermutlich zum schnellen Grab denn sie haben, im Gegensatz zu Apple, nur dieses eine Standbein, wenn ein Konzern wie Apple an diesem sägt, braucht es nicht viel um Spotify zu Fall zu bringen.
Apple hingegen kann es sich locker leisten die Konkurrenz "auszuhungern".
Denn gegen die Tiefe Integration von Apple Musik in iOS und OS X kann spotify nicht an.
Dass zusammen mit der Vermutung das ein recht großer Teil von Spotifys Premiumkunden auch iOS Nutzer sind, weil iOS Nutzer ja generell eher bereit sind für solche Dienste zu bezahlen, und Spotifys Finanzielle Lage, wie man liest, eh angeschlagen ist, zeigt das es vielleicht schon reicht das einige Millionen Nutzer zu Apple überlaufen um Spotify in Schwierigkeiten zu bringen.
Trotzdem bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher ob ich meine Meinung von den ersten Seiten noch weiter vertreten sollte, denn die Schattenseite, wenn man es weiter denkt, ist auch nicht zu unterschätzen...
 

Martin_88

Macoun
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Man sollte Eingreifen wenn die Telekom zum Beispiel nur noch Spotify erlaubt und alle anderen Dienste sperrt, aber das tut sie ja nicht :)
 

ulst

Thurgauer Weinapfel
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Der Spotify Telekom Deal gibt so eine Annahme überhaupt nicht her.

Das versuche ich doch auch die ganze Zeit zu erklären.
Für die Masse werden solche Dienste erst jetzt interessant, ich denke der Grossteil, der mit Smartphones herum rennt weiss gar nicht, dass so etwas existiert.
Nachdem nun eine Grösse, wie Apple in das Geschäft einsteigt, werden viele erst einmal darauf aufmerksam, bestes Beispiel wären die Smartwatches.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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Ist ja schön und gut, aber der Spotify-Telekom Deal kippt nicht mal ansatzweise die Netzneutralität. Und aus welchem Grund sollte ein Provider französische Nachrichten aussperren?

Es besteht doch überhaupt kein Grund zur Annahme, dass egal wann irgendjemand Geld dafür bezahlen muss, damit man seine Dienste streamen kann. Der Spotify Telekom Deal gibt so eine Annahme überhaupt nicht her.

Natürlich unterwandert der Deal die Netzneutralität. Die Pakete werden unterschiedlich behandelt und das ist einfach ein Verstoß gegen die Neutralität.
Das lässt keinen Raum für Diskussionen, das ist einfach so.


Bei Musik ist es nur so, dass es kaum eine Sau interessiert und die Unterwanderung der Netzneutralität wird dem Kunden schmackhaft gemacht indem er nur Vorteile erkennt. Der Grundsatz der da ins Wanken Gerät ist aber viel wichtiger und wertvoller für die Gesellschafft als einen guten Deal bei seinem Musikstreamingdienst abzustauben.

Es gab doch schon ein praktisches Beispiel:

Die Telekom hat versucht eine 60 GB Volumensbegranzung in ihre Flatrates zu basteln, also eine künstliche Engstelle und anschließender Drosselung auf 384 kbit/s. Solch ein Vertrag mach VoD Nutzung unmöglich.
Praktischerweise gibt es ja noch Entertain, das kann man nutzen weil das zwar auch übertragen wird aber irgendwie doch keinen Traffic verursacht und andere Anbieter könnten ja einen Premiumstatus erwerben. Und nur die kann man wirklich praktisch nutzen wenn man wirklich mit 60 GB auskommen muss. Als Familie die vielleicht etwas knapper dran ist, ist das dann doppelt und dreifach schlimm.

Als Bürger spart man natürlich dabei auch nicht. Das Geld das Netflix oder Amazon an die Telekom bezahlen müsste damit sie durchgeleitet werden, wächst ja nicht auf Bäumen sondern das wird sich vom Kunden geholt. Der Provider kann nur zwei Mal abkassieren. Einmal beim Sender, einmal beim Empfänger.

Jetzt könnte man natürlich sagen: das war ja nur ein Tarif, was auch korrekt ist. Andere Provider wollten aber sofort auf den Zug mit aufspringen und es gibt keinen Grund anzunehmen dass die Telekom das Modell nicht weiter verfolgt hätte wenn sie damit durchgekommen wäre.

Das schlimme dabei ist, dass nur der Umstand dass sie ihren Tarif dann nicht mehr als Flatrate hätten bezeichnen dürften die ganze Sache gestoppt hat.

Das war keine Fiktion, kein Gedankenkonstrukt oder eine Mutmaßung sondern das hat die Telekom genau so versucht. Flatrate abschaffen, Volumen einführen und so hart drosseln dass praktisch nur noch das Videomaterial in guter Qualität betrachtet werden kann was vorher von der Telekom für gut befunden wurde. Und für gut befunden heißt in dem Kontext: der Absender hat dafür bezahlt.
 
Zuletzt bearbeitet:

connectfan

Querina
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Was ist das denn für'n Vergleich? Das ist nicht mal Äpfel mit Birnen vergleichen, eher'n Vergleich zwischen Äpfel mit... Eiskunstlauf...

Nein, ist es nicht.

Der Lebensmitteleinzelhandel in D ist dem Markt der TK-Anbieter sehr ähnlich. Ganz wenige Anbieter mit ungeheurer Marktmacht, die (mehr oder weniger) überlebenswichtige Produkte anbieten. Kein Kunde kommt an diesen Anbietern als Nadelöhr vorbei.

Und bei Lebensmitteln sind wir es gewohnt, dass es keine Neutralität gibt. Ich bekomme nicht jedes Produkt in jedem Supermarkt.

Das ist dann so, als wenn Vodafone beschließt, gar kein Apple Music durchzuleiten. Oder gar keine GMX-Mails. Ich als Endkunde bekäme das Produkt schlicht nicht bei "meinem" Anbieter. Das ist viel krasser als der Telekom/Spotify-Deal.

Wenn aber nur genügend Kunden rummotzen, wird Edeka garantiert schon nächste Woche meine Wunschpizza im Angebot haben, auch wenn der Einkauf für Edeka noch so unattraktiv ist. Übertragen auf den TK-Markt bedeutet das, dass auch Content von Anbietern durchgeleitet wird, die dafür nichts zahlen. Es liegt in der Hand der Verbraucher.

Problematisch ist das zugegebenermaßen in Regionen, in denen es nur einen (brauchbaren) TK-Anbieter gibt. Hier sollte allerdings das vornehmliche Augenmerk darauf liegen, Konkurrenz zu schaffen, nicht aber regulatorisch einzugreifen.
 

double_d

Baumanns Renette
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Das versuche ich doch auch die ganze Zeit zu erklären.
Für die Masse werden solche Dienste erst jetzt interessant, ich denke der Grossteil, der mit Smartphones herum rennt weiss gar nicht, dass so etwas existiert.
Ich gebe ja zu, dass ich auch oft ein Meinungsbild so fest wie ein Brett vor dem Kopf habe und es sehr lange dauert, bis ich wieder da drüber schauen kann.

Aber hier gehts echt nicht weiter.
Die Telekom behandelt die Daten der Spotifykunden bevorzugt, welche den Dienst über das Unternehmen Telekom gebucht haben.

Die Beispiele für die Verletzung der Netzneutralität werden bei Diensten ausserhalb des Internets auch nicht wirklich deutlicher.
Beim Strom ist das auch nicht deutlich zu vergleichen.
In etwa wäre es aber so, dass ein Kunde der Stadtwerke, welcher eine Siemens Waschmaschine oder einen AEG Herd oder Osram Glühlampen über die Stadtwerke gekauft hätte, den anfallenden Verbrauch über diese Geräte zum einen nicht bezahlen müsste, und andererseits im Gegensatz zu allen anderen Kunden, genau für diese Geräte immer Strom hätte. Und wenn dafür die Stadtwerke kommen müssten und ihm dafür aus technischen Gründen einen Dieselgenerator vors Haus stellen würden. Und dabei zahlt er nicht mehr, als alle anderen Kunden im gleichen Tarif.
 

ulst

Thurgauer Weinapfel
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Die Telekom hat versucht eine 60 GB Volumensbegranzung in ihre Flatrates zu basteln,

Ich bin zu wenig informiert, sind die Pläne echt vom Tisch?

Meine letzte Info war, das die Telekom mit der Umstellung auf Voice over IP die Kundschaft versuchte in die neuen Verträge zu zwingen.
 

BlackRa1n

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@Lerendy
Wie gesagt. Die Telekom hat versucht und ist gescheitert. Dasselbe wird passieren, wenn sie bezüglich Netzneutralität im Mobilfunkbereich den Bogen überspannen wollen.

Wenn die Telekom euer Endzeitszenario durchsetzen will, dann sind Ratzfatz die Kunden weg. So schnell kann die Telekom gar nicht gucken. Es wird immer einen anderen Provider geben, der genau mit dem Gegenteil werben wird.

Die Telekom hat keine Monopolstellung. Allein schon aus diesem Grund ist die Netzneutralität nicht in Gefahr.
 

double_d

Baumanns Renette
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Ich als Endkunde bekäme das Produkt schlicht nicht bei "meinem" Anbieter. Das ist viel krasser als der Telekom/Spotify-Deal.
Mit dem Unterschied, dass ich keinen 24 Monatsvertrag mit Edeka abschließe und in dieser Zeit nicht mehr bei Rewe einkaufen darf, ohne dort auch einen 24 Monatsvertrag abzuschließen.
Wenn mir das Angebot bei Edeka nicht gefällt, geh ich 10 Meter weiter und kaufe bei Kaufland oder Netto oder Aldi ein. Ganz nach meinem Gusto und ohne jegliche Einschränkung.
Das ist viel weniger krass als bei Telekom/Spotify.
 

BlackRa1n

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Mit dem Unterschied, dass ich keinen 24 Monatsvertrag mit Deka abschließe und in dieser Zeit nicht mehr bei Rewe einkaufen darf, ohne dort auch einen 24 Monatsvertrag abzuschließen.
Wenn mir das Angebot bei Edeka nicht gefällt, geh ich 10 Meter weiter und kaufe bei Kaufland oder Netto oder Aldi ein. Ganz nach meinem Gusto und ohne jegliche Einschränkung.
Das ist viel weniger krass als bei Telekom/Spotify.

Mache ich bei Mobilfunkverträgen ebenso. Deshalb schliesse ich nur noch 1 Monatsverträge ab.
 
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ulst

Thurgauer Weinapfel
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Ich gebe ja zu, dass ich auch oft ein Meinungsbild so fest wie ein Brett vor dem Kopf habe und es sehr lange dauert, bis ich wieder da drüber schauen kann.

Aber hier gehts echt nicht weiter.
Die Telekom behandelt die Daten der Spotifykunden bevorzugt, welche den Dienst über das Unternehmen Telekom gebucht haben.

Weiter tiefer musst du doch nicht graben.
Wenn du, angenommen 5GB Datenvolumen hast und nur, in dem Fall Spotify streamst, hast du Ende des Monats immer noch 5GB zur Verfügung.

Setzt du auf einen anderen Anbieter, werden dessen Daten voll auf die 5GB angerechnet.
 
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Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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@Lerendy
Wie gesagt. Die Telekom hat versucht und ist gescheitert. Dasselbe wird passieren, wenn sie bezüglich Netzneutralität im Mobilfunkbereich den Bogen überspannen wollen.

Wenn die Telekom euer Endzeitszenario durchsetzen will, dann sind Ratzfatz die Kunden weg. So schnell kann die Telekom gar nicht gucken. Es wird immer einen anderen Provider geben, der genau mit dem Gegenteil werben wird.

Die Telekom hat keine Monopolstellung. Allein schon aus diesem Grund ist die Netzneutralität nicht in Gefahr.

Da sind wir geteilter Meinung. So etwas wie den freien und neutralen Zugang zu den Informationen im Internet überlässt man nicht der freien Marktwirtschaft, da es für die Provider keinen Grund gibt sich für den freien und neutralen Zugang einzusetzen. Genauso wie einem Arbeitgeber idr. nicht übermäßig am Kündigungsschutz interessiert ist.

So wie Straßen, das Stromnetz und die Wasserversorgung gehört das Internet schon lange zu den Infrastrukturen des öffentlichen Lebens. Das überlässt man nicht der freien Marktwirtschaft als Spielwiese sondern verwaltet sie im Sinne des Volkes und nicht im Interesse der Provider.
 
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ulst

Thurgauer Weinapfel
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Und bist dabei auf wie viele Anbieter beschränkt?

Allerdings dürftest Du auch in diesem Monat nur an der Schaufensterscheibe von Rewe schauen, aber nicht kaufen, sofern Dein Monat bei Edeka abgeschlossen wurde. ;)

:D:D:D:D


sorry, aber das musste ich mir gerade bildlich vorstellen und bin fast vom Stuhl gefallen.
 

Martin_88

Macoun
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Nein, ist es nicht.

Der Lebensmitteleinzelhandel in D ist dem Markt der TK-Anbieter sehr ähnlich. Ganz wenige Anbieter mit ungeheurer Marktmacht, die (mehr oder weniger) überlebenswichtige Produkte anbieten. Kein Kunde kommt an diesen Anbietern als Nadelöhr vorbei.

Und bei Lebensmitteln sind wir es gewohnt, dass es keine Neutralität gibt. Ich bekomme nicht jedes Produkt in jedem Supermarkt.

Das ist dann so, als wenn Vodafone beschließt, gar kein Apple Music durchzuleiten. Oder gar keine GMX-Mails. Ich als Endkunde bekäme das Produkt schlicht nicht bei "meinem" Anbieter. Das ist viel krasser als der Telekom/Spotify-Deal.

Wenn aber nur genügend Kunden rummotzen, wird Edeka garantiert schon nächste Woche meine Wunschpizza im Angebot haben, auch wenn der Einkauf für Edeka noch so unattraktiv ist. Übertragen auf den TK-Markt bedeutet das, dass auch Content von Anbietern durchgeleitet wird, die dafür nichts zahlen. Es liegt in der Hand der Verbraucher.

Problematisch ist das zugegebenermaßen in Regionen, in denen es nur einen (brauchbaren) TK-Anbieter gibt. Hier sollte allerdings das vornehmliche Augenmerk darauf liegen, Konkurrenz zu schaffen, nicht aber regulatorisch einzugreifen.

Das ist bis jetzt die beste Antwort im ganzen Thread!!!
 

McMartin_de

Weisser Rosenapfel
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Diese Endzeitszenario halte ich für ziemlich übertrieben.
Das sehen viele so und darin liegt die Gefahr dabei.
[…]Müsste ja mittelfristig darauf hinaus laufen, wenn die Nachrichtenzeitung keinen Deal mit Rewe macht.
Bei Rewe ziemlich unwahrscheinlich, bei Internetprovidern dagegen sehr wahrscheinlich, wenn sie einmal auf den Geschmack gekommen sind und man sie gewähren lässt. Du hast es also verstanden, Du glaubst nur nicht dran, dass es so kommen könnte. Na ja, ich hoffe es auch, bin da aber pessimistischer.
Und aus welchem Grund sollte ein Provider französische Nachrichten aussperren?
Weil der französische Nachrichtenanbieter nicht dafür zahlt, dass seine Daten durchgeleitet werden.

Und was viel schlimmer ist: viele Mainstreamnachrichten werden zahlen, was allerdings verloren geht sind die Informationen von kleinen und unabhängigen Informanten. Solche Whistleblower-Seiten wie z. B. Wikileaks wird es schlicht nicht mehr geben, denn ein angesehener Provider wird es sich nicht erlauben können, von solchen Seiten Geld anzunehmen, ohne sich möglicherweise sogar strafbar zu machen oder zumindest vom Gesetzgeber kritisch hinterfragt zu werden. Und dass der Provider den Wikileaks-Content kostenlos durchlässt würden die ganzen zahlenden Nachrichtenanbieter dann sicherlich auch nicht gerne sehen.

Ich weiß, einige sehen den Zusammenhang nicht, weil sie es irgendwie nicht hinbekommen, über den Spotify-Tellerrand rauszugucken. Aber das wäre der Weg, auf den wir uns damit begeben.
Welche Einschränkungen hast du denn durch den Spotify-Telekom-Deal?
Keine derzeit spürbaren, Musikstreamingdienste interessieren mich überhaupt nicht, da ich meine Musik oldschool lokal speichere.

Aber - und das versuchen einige Verzweifelte hier schon seit 15 Seiten immer wieder auf's neue begreifbar zu machen: es geht nicht um legitime Angebote im Rahmen von Kooperationen zwischen Anbietern und Providern, meinetwegen darf die Telekom den Spotify-Kunden als Bonus 100 EUR im Monat zahlen. Es geht auch nicht darum, dass billigere Internetzugänge langsamer sind oder weniger Inklusiv-Volumen beinhalten, das ist einzig eine Vertragssache.

Es geht darum, dass Provider gefälligst alle vom Benutzer angeforderten Inhalte neutral und gleichberechtigt ausliefern sollen, ohne dass der Anbieter durch irgendwelche Zahlungen irgendeinen Einfluss auf diese Auslieferung hat. Und wenn die Auslieferung des einen Anbieters volumenmäßig angerechnet wird und die andere nicht, dann ist das nicht mehr neutral.

Es wäre völlig ok, wenn die Telekom einem Spotify-Nutzer mit Magenta M ein unbegrenztes Fullspeed-Volumen für seine gesamte Internetnutzung einräumt, während ein Nicht-Spotify-Nutzer nur die im Magenta M üblichen 1,5 GB Fullspeed hat und dann gedrosselt würde. Das wäre ein Deal im Sinne von Wettbewerbsfreiheit UND Netzneutralität.

Aufgeweicht wird die Neutralität jedoch, sobald hier der Traffic unterschieden wird und Spotify-Traffic anders behandelt wird als der Rest, eben indem er nicht volumenmäßig angerechnet wird.

Es geht nicht vordergründig um den Deal und freien Wettbewerb, oder darum, dass einige Kunden vermeintlich weniger gerecht als andere behandelt werden, es geht einzig um die technische Umsetzung dieses Deals. Wer diesen Unterschied erkennt, der hat Netzneutralität erkannt.
 

McMartin_de

Weisser Rosenapfel
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Nachdem nun eine Grösse, wie Apple in das Geschäft einsteigt, werden viele erst einmal darauf aufmerksam, bestes Beispiel wären die Smartwatches.
Nur zum besseren Verständnis: Mich interessieren Musikstreamingdienste überhaupt nicht, weder von Apple, noch von Spotify oder sonstwem. Ich kaufe meine Musik - gern auch als Download bei iTunes oder Amazon - und speichere und höre lokal. Von daher interessieren mich auch keine Deals von Spotify als solches.

Mich interessiert allerdings Netzneutralität und darum interessiert es mich, wie die Telekom und Spotify ihren Deal technisch umsetzen. Einzig diese technische Umsetzung ist nicht ok, weil hier Traffic verschiedener Anbieter unterschiedlich behandelt wird.
 

ulst

Thurgauer Weinapfel
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Mich interessiert allerdings Netzneutralität und darum interessiert es mich, wie die Telekom und Spotify ihren Deal technisch umsetzen. Einzig diese technische Umsetzung ist nicht ok, weil hier Traffic verschiedener Anbieter unterschiedlich behandelt wird.


Ich bin ja ganz bei dir, das Problem ist doch, dass es keine echten Flatrates gibt, sonst könnten einem diese Deals sonst wo vorbei gehen bzw. hätten die keine Grundlage, oder?
 

McMartin_de

Weisser Rosenapfel
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[…]sonst könnten einem diese Deals sonst wo vorbei gehen bzw. hätten die keine Grundlage, oder?
Deals wie der Spotify-Deal vordergründig ja, was dieses Gerechtigkeits-/Ungerechtigkeitsdenken dabei angeht. Aber das ist maximal die Hälfte der Miete.

Beispiel: Wenn Du statt Spotify lieber einen anderen Anbieter nutzt, dann bist Du mit dem derzeitigen Deal unzufrieden - logisch. Wenn jetzt aber alle Nutzer - wie Du es vorschlägst - eine unbegrenzte Fullspeed-Datenflat erhalten, wäre diese Unzufriedenheit behoben und das Problem ist aus der Welt, weil der Deal für Spotify unsinnig würde. Auch logisch.

Jetzt hatte die Telekom aber so einen Spaß an dem nun verdorbenen Spotify-Deal, dass sie sich andere Wege überlegt, Geld vom Contentanbieter zu erpressen. Diesmal heißt es: "gib Geld oder ich leite Deinen Inhalt nicht mehr durch." Dann wird es schnell einsam auf der Datenautobahn, weil nur noch die gut zahlenden Anbieter dort an den Nutzer geleitet werden. Kleine aber feine Seiten wie Apfeltalk könnten den Bach runtergehen, weil Sie es sich nicht leisten können, oder müssten Gebühren nehmen, um die Gebühren zahlen zu können. Seiten wie Wikileaks dürften keine Chance haben, weil ein seriöser Provider - je nach politischem Klima - kein Geld von denen nehmen dürfte, die zahlende Kundschaft jedoch vehement protestieren dürfte, wenn Wikileaks aus purer Menschenliebe kostenlos durchgereicht würde. Abgesehen davon, dass der Gesetzgeber es - sagen wir mal - "ungünstig interpretieren" würde, wenn ein Provider den Inhalt von mutmaßlich strafbaren oder verfassungsfeindlichen Inhalten überhaupt ausliefert - und dann zudem noch kostenlos, während die verfassungskonformen Nachrichten zahlen müssen.

Zugegeben klingen diese Szenerien mit dem Blick auf den derzeitigen, harmlosen Spotify-Deal ziemlich weit hergeholt. Aber die Provider würden davon profitieren und allein das sollte zeigen, dass sie auch bereit wären, den jetzt einmal eingeschlagenen Weg auch weiter in diese Richtung zu gehen, wenn man sie nur lässt.
 
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